Seltene Einblicke in 15 der größten Flugzeugfriedhöfe der Welt
Hier endet die Reise für ausrangierte Jets
Die größten Flugzeugfriedhöfe der Welt geben ein nahezu postapokalyptisches Bild ab. Sie befinden sich in der Regel an abgelegenen Orten (oft auf einem Flughafengelände) und dienen als Abstellplatz – oder häufiger als allerletzte Station – für ausgemusterte Flugzeuge, Hubschrauber und andere Luftfahrzeuge. Dort werden sie ausgeschlachtet und schließlich verschrottet.
Sehen Sie hier Aufnahmen der größten Flugzeugfriedhöfe der Welt – einige davon können Sie sogar besichtigen ...
Adaptiert von Barbara Geier
Enschede Airport Twente, Niederlande
Die meisten der großen Flughafenfriedhöfe befinden sich in den USA, aber auch in Europa gibt es einige dieser bemerkenswerten Anlagen – darunter der niederländische Flughafen in der Nähe von Enschede. Der knapp 90 Hektar große Komplex wurde 1931 gebaut und während des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten übernommen und erweitert.
Nach dem Krieg wurde der Flughafen sowohl für die militärische als auch für die zivile Luftfahrt genutzt. Seit der Flugbetrieb 2008 eingestellt wurde, hat sich Twente nicht nur zu einem Testlabor für die nachhaltige Luftfahrt entwickelt, sondern dient auch als Flugzeugfriedhof.
Enschede Airport Twente, Niederlande
Seit 2016 unterhält Aircraft End-of-Life Solutions (AELS) einen Flugzeugfriedhof auf dem niederländischen Flughafen. Das Unternehmen ist das einzige weltweit, das die gesamte Lieferkette für die Demontage, die Zerlegung und das Recycling von Flugzeugen abdeckt. Bis heute hat AELS dort das „Lebensende“ von mehr als 75 Flugzeugen abgewickelt, darunter ausgemusterte Jets von Air France, KLM und British Airways.
2020 wurden während der Corona-Pandemie sechs 747-Maschinen der Lufthansa auf dem Gelände eingemottet. Im darauffolgenden Jahr kamen fünf Embraer 175 der bankrotten Alitalia, die jetzt einem Flugzeug-Leasing-Unternehmen gehören, für die langfristige Lagerung in die Niederlande. Der von einem Naturschutzgebiet umgebene Flughafen ist derzeit leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Flughafen Châteauroux-Centre Marcel Dassault, Frankreich
Der Flughafen Châteauroux-Centre Marcel Dassault liegt in der Mitte von Frankreich und wurde in den späten 1920er-Jahren eröffnet. Im Jahr 1936 wurde die Fabrik des französischen Luftfahrtunternehmers Marcel Dassault auf dem Gelände des Flughafens gebaut, der später auch nach ihm benannt wurde. Im Zweiten Weltkrieg nutzte die Luftwaffe der Wehrmacht Chateauroux-Centre. Nach dem Krieg diente der Flughafen bis 1967 dem amerikanischen Militär als Luftwaffenstützpunkt.
Ab 1974 starteten und landeten dort wieder zivile Flugzeuge. In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren war er zudem ein Übungsplatz für Concorde-Piloten. 2007 beschlossen die lokalen Behörden dann, die Luftfracht- und Wartungseinrichtungen des Flughafens auszubauen. Dies führte zur Gründung des Chateauroux Air Centre als zentrale Anlaufstelle für die Lagerung, Wartung, Verschrottung und das Recycling von Flugzeugen.
Flughafen Châteauroux-Centre Marcel Dassault, Frankreich
Auf dem knapp 40 Hektar großen Flughafen mit einem über 9.000 Quadratmeter großen Wartungshangar haben sich eine Reihe von Spezialfirmen für die Luftfahrtindustrie angesiedelt, wie beispielsweise ein Unternehmen für die Flugzeugwartung. Während der Corona-Pandemie sollen über 40 Fluggesellschaften ihre Flugzeuge auf dem Gelände abgestellt haben, darunter elf A380-Airbusse der British Airways.
Obwohl Flugzeuge dort auch ausgeschlachtet werden, hat sich Chateauroux-Centre eher zu einem Zentrum für die Wartung als fürs Recycling entwickelt und ist heute einer der weltweit führenden Standorte für Flugzeuglackierungen. Zutritt zum Chateauroux Air Centre gibt es für die Öffentlichkeit nicht. Der Flughafen ist jedoch saisonal für Passagierflüge geöffnet und die Flugzeuge auf der Landebahn kann man von der Hauptzufahrtsstraße aus sehen.
Cotswold Airport, Großbritannien
In den letzten zehn Jahren wurden jährlich durchschnittlich 650 Verkehrsflugzeuge ausgemustert. Laut Schätzungen ist das Geschäft mit dem Flugzeug-Recycling weltweit aktuell 6,8 Milliarden US-Dollar (rund 5,8 Milliarden Euro) wert. Dieser Betrag soll in den nächsten zehn Jahren um acht Prozent steigen, da Fluggesellschaften ihre Flotten auf treibstoffeffizientere Modelle umrüsten und immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Einer der führenden Flugzeug-Recyclinghöfe in Europa ist an dem britischen Flughafen Cotswold angesiedelt, der 1936 als Stützpunkt der Royal Air Force eröffnet wurde. Im Zweiten Weltkrieg spielte er eine entscheidende Rolle als Übungsplatz für Piloten und als Sammelpunkt für Angriffe, die über den Ärmelkanal geflogen wurden. Von 1966 bis 1983 war das Kunstflugteam der Red Arrows am Flughafen beheimatet und nach der Jahrtausendwende verwandelte er sich in einen Flugzeugfriedhof.
Cotswold Airport, Großbritannien
Auf dem 215 Hektar großen Flughafen sind eine Reihe von Flugzeugrecycling-Firmen angesiedelt, darunter das Unternehmen Air Salvage International, das sich um bis zu 60 Flugzeuge pro Jahr kümmert. Während der Corona-Pandemie war der Flughafen die Endstation für mehrere 747 der British Airways. Eine der alten 747, die im sogenannten Negus & Negus-Look aus den 1970er-Jahren lackiert ist, wird auf dem Flughafen für die Nachwelt erhalten.
Der Flughafen Cotswold ist auch beliebt als Drehort für Film und Fernsehen und wird beispielsweise im Amazon-Prime-Spionagethriller „Alex Rider“ in Szene gesetzt. An speziell ausgewiesenen Tagen können auch Besucher das Gelände besichtigen.
Flughafen Lourdes, Frankreich
Der Flughafen Lourdes im Südwesten Frankreichs wurde 1948 eröffnet, vor allem um den nahe gelegenen Wallfahrtsort Lourdes zu bedienen. Der Flughafen, auf dem auch schon zwei Päpste gelandet sind, war einer der ersten, der umfassende Hilfe für kranke Passagiere oder Menschen mit Behinderung anbot, die immerhin einen großen Teil der Lourdes-Wallfahrer ausmachen. Er wurde 1999 komplett umgebaut, mit besonderem Fokus auf Barrierefreiheit.
Seit 2007 hat zudem das Unternehmen Tarmac Aerosave am Flughafen Lourdes seinen Hauptsitz. Es ist in Europa das größte seiner Art für die Flugzeuglagerung, -wartung und -verschrottung und wurde von Airbus mitbegründet.
Flughafen Lourdes, Frankreich
An den insgesamt drei Standorten von Tarmac Aerosave in Frankreich und Spanien waren bis 2020 bereits 1.000 Flugzeuge „in Behandlung“. Am Flughafen Lourdes hat das Unternehmen Kapazität für 100 Maschinen.
Wie bei allen Flugzeugfriedhöfen (bzw. in diesem Fall Flugzeugabstellorten) herrschte auch auf dem Flughafen Lourdes während der Pandemie Hochbetrieb. Insgesamt hatte Tarmac Aerosave zu der Zeit an allen drei Standorten 225 Flugzeuge untergebracht. Keine dieser Einrichtungen ist für die Öffentlichkeit zugänglich, aber einige der ausgemusterten Flugzeuge, die auf dem Flughafen auf ihr Ende warten, sieht man von der Straße und dem Passagier-Terminalgebäude aus.
San Bernardino International Airport, Kalifornien, USA
Dieser Verkehrsflughafen in der kalifornischen Stadt San Bernardino knapp 100 Kilometer von Los Angeles entfernt, war einst ein amerikanischer Luftwaffenstützpunkt aus dem Zweiten Weltkrieg, der 1994 stillgelegt wurde. Im Rahmen einer Modernisierung siedelten sich hier auch Unternehmen für die Lagerung und das Recycling von Flugzeugen an.
Neben einem kleinen zivilen Flugverkehrsbetrieb dient San Bernardino International Airport heute in erster Linie als Flugzeugfriedhof mit einer Reihe von Betrieben, die sich um die Lagerung, Wartung und das Recycling von Flugzeugen kümmern.
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San Bernardino International Airport, Kalifornien, USA
Der Zugang zum eigentlichen Gelände des Flugzeugfriedhofs ist beschränkt, aber vom Terminalgebäude des Flughafens sind einige der ausrangierten Flugzeuge zu sehen.
In der Nähe des Flughafengebäudes gibt es zudem ein Museum, das die Geschichte des ehemaligen Air Force Stützpunkts dokumentiert.
Arkansas International Airport, Arkansas, USA
Amerikanische Flugzeugfriedhöfe befinden sich in der Regel im trockenen Westen des Landes, wo das Klima der Korrosion entgegenwirkt. Eine der Ausnahmen ist der 445 Hektar große Arkansas International Airport in der kleinen Stadt Blytheville im Bundesstaat Arkansas.
Wie der San Bernardino International Airport war er ursprünglich ein Stützpunkt der US-Luftwaffe, der in den 1990er-Jahren in einen zivilen Flughafen umgewandelt wurde. Überbleibsel aus seiner Zeit als Militärstützpunkt sind 465.000 Quadratmeter an sogenannter Vorfeldfläche, die an Flughäfen als Abfertigungs-, Rangier-, Abstell- und Wartungsfläche für Flugzeuge dient, sowie sechs große Hangars.
Arkansas International Airport, Arkansas, USA
2008 siedelte sich Aviation Repair Technologies, ein Unternehmen für die Wartung und Demontage von Flugzeugen, auf dem Gelände des Arkansas International Airport an. Die Abwrackeinrichtung des Unternehmens bietet Platz für 107 Flugzeuge und wurde während der Pandemie zur vorübergehenden „Haltestelle“ von 77 Verkehrsflugzeugen.
Im selben Jahr wurden zudem ausgemusterte MD-88 und MD-90 Modelle der amerikanischen Fluggesellschaft Delta in Empfang genommen, die in Arkansas ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Der Flugzeugfriedhof kann nicht besichtigt werden. Von den umliegenden Straßen sind viele der dort gelagerten Flugzeuge dennoch zu sehen.
Alice Springs Airport, Australien
Der größte Flugzeugfriedhof der südlichen Hemisphäre heißt Asia Pacific Aircraft Storage und befindet sich am Flughafen Alice Springs im australischen Nordterritorium. Die Anlage für die Lagerung und Verschrottung von Flugzeugen wurde 2013 fertiggestellt und im Folgejahr in Betrieb genommen.
Der Standort wurde aufgrund seiner optimalen Bedingungen gewählt. Das Klima in Alice Springs ist extrem trocken, was Rost minimiert, und die Luftverschmutzung ist sehr gering. Die basischen roten Böden in der Region verhindern zudem die Erosion.
Alice Springs Airport, Australien
Nach einigen Erweiterungsmaßnahmen bietet der knapp 110 Hektar große Flugzeugfriedhof heute Platz für bis zu 200 Flugzeuge. Ausgediente Verkehrsflugzeuge werden in ihre Einzelteile zerlegt, die dann per Bahn an ihre nächsten Verwendungsorte transportiert werden. Der Flugzeugfriedhof am Flughafen Alice Springs ist jedoch in erster Linie ein vorübergehender Abstellplatz für Maschinen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Luft gehen können. So wurden hier 2019 beispielsweise mehrere Boeing 737 MAX geparkt.
Auf dem Höhepunkt der Covid-Pandemie standen dann 152 Flugzeuge, darunter von Singapore Airlines und Cathay Pacific, auf dem Gelände herum.
Flughafen Teruel, Spanien
Der 550 Hektar große Flughafen Teruel ist der größte Flugzeugfriedhof für ausrangierte und vorübergehend stillgelegte Maschinen außerhalb der USA. Er liegt auf einer abgelegenen Hochebene im Nordosten Spaniens. Dort ist es staubtrocken und die Luftverschmutzung ist gering – ideale klimatische Bedingungen für die Lagerung und Wartung von Flugzeugen sowie deren Zerlegung in Einzelteile für die Weiterverwendung.
Der Flughafen Teruel wurde ab 2009 am Standort eines während des Spanischen Bürgerkriegs militärisch genutzten Flughafens errichtet. Seit 2013 nutzt das bereits bekannte Flugzeug-Recyclingunternehmen Tarmac Aerosave mit dem Hauptsitz am Flughafen Lourdes die spanische Anlage und betreibt dort eine seiner drei Niederlassungen.
Flughafen Teruel, Spanien
Als Lagerstätte bietet das Gelände des Flughafen Teruel Platz für 120 Flugzeuge und 20 Triebwerke. Auf dem Höhepunkt der Pandemie gingen hier jedoch 125 Maschinen bei Tarmac Aerosave in Pension – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 54 vor der Corona-Zeit.
Im Oktober 2024 wurde das Gelände um eine neue Flugzeughalle erweitert, die groß genug ist, um auch A380-Flugzeuge unterzubringen. Das Gelände ist für die Öffentlichkeit gesperrt, Flugzeug-Fans können jedoch bei Tarmac Aerosave eine private Besichtigung anfragen.
Phoenix Goodyear Airport, Arizona, USA
Im trockenen Klima von Arizona gedeihen Flugzeugfriedhöfe besonders gut. Der US-Bundesstaat hat die weltweit größte Konzentration dieser Abstell- und Abwrackplätze für die Luftfahrt. Einer davon ist der Phoenix Goodyear Airport in unmittelbarer Nähe von Phoenix, der Hauptstadt von Arizona. Der Flughafen wurde in den 1940er-Jahren als Naval Air Facility Litchfield Park in der Sonora-Wüste eröffnet und zunächst von der US-Marine für den Bau von Flugzeugträger-Flugdecks sowie für Testflüge und die Auslieferung von Flugzeugen genutzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gelände bis in die späten 1960er-Jahre in erster Linie als Lagerplatz für Militärflugzeuge mit zeitweise 5.000 Maschinen. Seitdem betreibt Phoenix den Standort als zivilen Flugplatz, auf dem sich diverse Flugschulen angesiedelt haben. Auch ein Piloten-Ausbildungszentrum der Lufthansa war mehrere Jahrzehnte lang dort ansässig. Seit den 1990er-Jahren wird der Phoenix Goodyear Airport zunehmend als Lagerort für Verkehrsflugzeuge und als Flugzeugfriedhof für die Demontage der Maschinen genutzt.
Phoenix Goodyear Airport, Arizona, USA
Das Geschäft mit dem Flugzeugparken und -abwracken läuft gut und die bereits bestehende Fläche des Flughafens von knapp 320 Hektar soll um weitere elf Hektar erweitert werden. Phoenix Goodyear wurde 2019 auch für die Unterbringung der bereits erwähnten Boeing 737 MAX Maschinen genutzt. Während der Pandemie fanden hier zudem zahlreiche Verkehrsflugzeuge Unterschlupf.
Vom nahe gelegenen South Bullard Avenue kann man sehen, was aktuell auf der Anlage abgestellt ist. Für ausgewählte Luftfahrtenthusiasten bietet der Flughafen auch Führungen an.
Kingman Airport, Arizona, USA
Der nächste Flugzeugfriedhof im sonnigen Arizona befindet sich rund 290 Kilometer nordwestlich von Phoenix Goodyear in der Nähe der kleinen Stadt Kingman. Der Kingman Airport, der auch für den privaten zivilen Luftverkehr genutzt wird, ist einer der größten Flughafenfriedhöfe in den USA.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war das Gelände eine Übungsbasis für die Luftabwehr. Nach dem Krieg begann das Geschäft mit ausrangierten Kriegsflugzeugen, die dort in Massen verkauft und verschrottet wurden. Als allgemeiner Flugzeugfriedhof und Abstellplatz für Verkehrsflugzeuge wird Kingman Airport seit den 1960er-Jahren genutzt. Das Flughafengelände umfasst heute fast 1.620 Hektar und einen Gewerbepark mit einer Reihe von Unternehmen, die Passagier- und Frachtflugzeuge lagern und warten.
Kingman Airport, Arizona, USA
Am Flughafen Kingman bieten Unternehmen wie Kingman Airline Services und Jet Yard Solutions Parkmöglichkeiten und Wartungsdienste für Passagier- und Frachtflugzeuge an, darunter für American Eagle, SAS und DHL. Zu Beginn der Corona-Pandemie standen hier Medienberichten zufolge 164 Flugzeuge.
Seit 2025 können auf dem Flugzeugfriedhof sogar bis zu 250 Maschinen abgefertigt werden.
Roswell International Air Center, New Mexico, USA
Der Flughafen Roswell in New Mexico war früher ein Militärstützpunkt namens Walker Air Force Base. Nach dessen Schließung im Jahr 1967 wurde der Flughafen in der Nähe der Stadt Roswell ausgebaut. Heute unterhält American Airlines von dort aus einen Passagierflug nach Dallas, Fort Worth.
2012 landete der Flughafen in den Schlagzeilen, als er vom österreichischen Extremsportler Felix Baumgartner für seinen Freifallsprung aus der Stratosphäre genutzt wurde (Red Bull Stratos). In erster Linie ist der Roswell International Air Center aber ein Flugzeugfriedhof.
Roswell International Air Center, New Mexico, USA
Die über 2.020 Hektar große Anlage ist der „Hauptfriedhof“ für Flugzeuge von American Airlines und beherbergt mehrere Flugzeugwartungs- und -recyclingfirmen. Laut Medienberichten bietet der Flugzeugfriedhof Platz für 800 Maschinen. Während der Pandemie waren fast 400 Flugzeuge dort geparkt.
In Normalzeiten werden im Durchschnitt zwischen 200 und 300 Jets und andere Flugzeuge am Flughafen Roswell gelagert oder abgewrackt. Das Gelände des Flugzeugfriedhofs ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, von bestimmten Stellen im Terminal kann man die Maschinen jedoch sehen. Im Gebäude kann zudem das Walker Aviation Museum zur Geschichte des Militärstützpunkts besucht werden.
Pinal Airpark, Arizona, USA
Wir kehren zurück in die Flugzeugfriedhofs-Hochburg Arizona und zum Pinal Airpark, der auf einer Fläche von rund 840 Hektar zwischen Tucson und Phoenix bei der Stadt Marana in der Sonora-Wüste liegt.
Der Flughafen wurde 1942 als militärisches Ausbildungszentrum gegründet und nach dem Krieg an verschiedene Luftfahrtunternehmen verpachtet. Während des Vietnamkriegs soll die CIA den Flugplatz für geheime Flüge genutzt haben. Nach dem Ende des Krieges im Jahr 1975 wurde die Anlage zum ersten Mal an eine Firma für die Lagerung, Wartung und Ausschlachtung von Flugzeugen vermietet und dient seitdem in erster Linie als Flugzeugfriedhof.
Pinal Airpark, Arizona, USA
Während der Coronapandemie standen auf dem Flugplatz über 400 Verkehrsflugzeuge, überwiegend von den Fluglinien Delta und United Airlines. Ascent Aviation Services, das größte auf dem Gelände angesiedelte Unternehmen, musste zu der Zeit sogar neue Mitarbeiter einstellen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden.
Seitdem der Flugverkehr wieder in normalen Bahnen verläuft, werden Flugzeuge am Pinal Airpark hauptsächlich gewartet und verschrottet. Der Flugplatz ist in der Regel nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, hin und wieder gibt es allerdings Besuchertouren.
Victorville Airport, Kalifornien, USA
Dieser Flughafen in Victorville, knapp 130 Kilometer nordöstlich von Los Angeles, erstreckt sich über 930 Hektar am Rande der Mojave- Wüste. Wie so viele andere Flugzeugfriedhöfe war er ursprünglich ein Militärstützpunkt aus dem Zweiten Weltkrieg, der im Koreakrieg reaktiviert wurde und auch während des Kalten Krieges in Betrieb war.
In den frühen 1990er-Jahren wurde der Stützpunkt geschlossen und zu einem Flughafen für den Frachtverkehr und für Logistikzwecke umfunktioniert.
Victorville Airport, Kalifornien, USA
Der Flughafen ist das wichtigste Logistikzentrum Südkaliforniens und wickelt schätzungsweise 60 Prozent der Waren ab, die durch die Region passieren. Daneben werden Flugzeuge auf dem Gelände gelagert und verschrottet.
Während der Pandemie waren die Stellplätze mit 500 Großflugzeugen, einschließlich FedEx-Frachtflugzeugen und Qantas-Passagierjets, fast voll ausgelastet. Aufgrund seiner besonderen Lage mit Blick auf die Mojave-Wüste und der Nähe zu Hollywood wird der Flughafen häufig als Kulisse für Filme und Werbespots genutzt.
Mojave Air & Space Port, Kalifornien, USA
Der Mojave Air & Space Port Flughafen liegt knapp 90 Kilometer nordwestlich des Victorville Airport in der westlichen Mojave-Wüste bei der Kleinstadt Mojave. Das knapp 1,340 Hektar große Gelände war ursprünglich ein kleiner Flugplatz für die zivile Nutzung und diente ab dem Zweiten Weltkrieg und bis zum Koreakrieg als Militärflugplatz.
Inzwischen wird der Flughafen von Raumfahrtunternehmen wie Virgin Galactic als Testgelände sowie als Stellplatz für Flugzeuge und für deren Verschrottung genutzt. Bis zu 1.000 Maschinen können hier abgewickelt werden.
Mojave Air & Space Port, Kalifornien, USA
Der Mojave Air & Space Port ist zudem ein beliebter Drehort: Für Blockbuster der 1990er-Jahre wie „Speed“ und „Hot Shots? – Die Mutter aller Filme“ diente er als Kulisse. Doch nicht nur Filme wurden hier gedreht, auch Rapper haben das Flugzeug-Set bereits für ihre Musikvideos genutzt.
Führungen sind nicht möglich, aber das Mojave Transportation Museum veranstaltet jeden dritten Samstag im Monat einen Familientag auf dem Gelände des Flugzeugfriedhofs.
Davis-Monthan Air Force Base, Arizona, USA
Der größte Flugzeugfriedhof der Welt befiindet sich auf diesem Stützpunkt der amerikanischen Luftwaffe in der Nähe von Tucson, Arizona. Er umfasst eine Fläche von 4.300 Hektar, auf der bis zu 4.400 Flugzeuge gleichzeitig Platz finden.
Der Davis-Monthan Stützpunkt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet und ist heute die einzige Lagerstätte für ausgemusterte Militär- und Regierungsflugzeuge in den USA.
Davis-Monthan Air Force Base, Arizona, USA
Die Bedingungen am Davis-Monthan Stützpunkt sind ideal für einen Flugzeugfriedhof. Das Wüstenklima ist extrem trocken, die Höhenluft ist dünn und die basischen Böden liegen auf besonders hartem Lehm, auf dem selbst die schwersten Flugzeuge geparkt werden können, ohne erst teure Rampen zu bauen.
Hunderte von Mitarbeitern kümmern sich um die Wartung und Verschrottung der Flugzeuge auf dem Gelände, das aus Sicherheitsgründen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Dafür gibt es angrenzend ein Museum zum Thema Luft- und Raumfahrt.
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