30 der ältesten Bauwerke der Welt, die Sie noch heute besichtigen können
Wahrzeichen von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter
Die ältesten Wahrzeichen und Bauwerke der Welt haben Jahrhunderte, zum Teil sogar Jahrtausende, überdauert. Mit ihren sagenumwobenen Geschichten, kunstvollen Details und besonderen Architekturmerkmalen üben sie bis heute eine Faszination auf uns aus und ziehen jährlich Millionen Besucher in ihren Bann.
Hier zeigen wir Ihnen 30 der ältesten Wahrzeichen und Bauwerke der Welt, die noch heute besichtigt werden können – mit dem aller ältesten zum Schluss ...
Adaptiert von Sophie Weissensteiner
30. Tower of London, England (um 1070 n. Chr.)
Seit fast einem Jahrtausend wacht der Tower of London, eine beeindruckende Festung direkt an der Themse, über die britische Hauptstadt. Sie wurde von Wilhelm dem Eroberer errichtet, kurz nachdem er im Jahr 1066 den Thron bestiegen hatte. Der Tower of London spielt eine zentrale Rolle in der britischen Geschichte und wurde im Laufe der Zeit als königlicher Palast, Gefängnis, Kaserne, Münzprägestätte und sogar als Zoo genutzt. Die Gemäuer waren zudem Schauplatz so einiger mysteriöser Ereignisse und Gräueltaten: von spurlos verschwundenen Prinzen bis zur Hinrichtung von Anne Boleyn, der zweiten Ehefrau von König Heinrich VIII.
Heute lockt das imposante Gebäude jährlich drei Millionen Besucherinnen und Besucher an. Die Kronjuwelen können bei einer Tour durch den White Tower bewundert werden.
29. Cahokia Mounds, Illinois, USA (um 1000 n. Chr.)
Die Cahokia Mounds im US-Bundesstaat Illinois zählen zu den weniger bekannten Sehenswürdigkeiten der USA – dabei handelt es sich um eine der historisch und kulturell bedeutendsten Stätten Nordamerikas.
Die sogenannten Mounds sind künstlich angelegte Hügel, die sowohl für kulturelle Zeremonien als auch für Begräbnisse verwendet wurden. Im 11. und 12. Jahrhundert lebten hier zwischen 10.000 und 20.000 Menschen eines indigenen Volkes der Mississippi-Kultur. Das Herzstück der Siedlung ist der sogenannte Monks Mound, die größte prähistorische Erdpyramide Nordamerikas. Insgesamt wurden über 100 Erdhügel errichtet, bei denen eine klare Trennung zwischen rituellen Bereichen und Wohnbereichen erkennbar ist. Warum die Stadt Cahokia im 14. Jahrhundert aufgegeben wurde, ist bis heute ein Rätsel.
28. Borobudur-Tempel, Indonesien (um 850 n. Chr.)
Der Borobudur-Tempel ist mit 2.500 Quadratmetern die größte buddhistische Tempelanlage der Welt. Jahrhunderte lang lag sie unter einer dicken Schicht Vulkanasche begraben, bis sie 1814 von dem Briten Stamford Raffles auf der indonesischen Insel Java wiederentdeckt wurde. Gebaut wurde der Tempel vermutlich zwischen 750 und 850 n. Chr. während der Sailendra-Dynastie.
Die Pyramidenform des Tempels repräsentiert den spirituellen Weg zur Erleuchtung im Buddhismus. Auf der Spitze befindet sich eine zentrale Kuppel, umgeben von 72 Buddha-Statuen, die jeweils in einer kleineren Stupa sitzen.
27. Moschee-Kathedrale von Córdoba, Spanien (786 n. Chr.)
Weltweit gibt es einige Beispiele für Moscheen, die zu Kirchen umfunktioniert wurden – oder umgekehrt. Doch die Geschichte der Moschee-Kathedrale von Córdoba in Südspanien ist einzigartig. Im 8. Jahrhundert als Moschee erbaut, wurde sie über die Jahrhunderte hinweg erweitert und war einst eines der größten islamischen Bauwerke der Welt.
Als es in Córdoba 1236 zum Machtwechsel von den Mauren zu den katholischen Römern kam, wurde eine überraschende Entscheidung getroffen. Die Moschee wurde nicht demonstrativ abgerissen, sondern stattdessen zu einer Kathedrale umfunktioniert, bis schließlich ein Kirchenschiff in die Mitte gebaut wurde. Dieses einzigartige Zusammenspiel aus christlicher und islamischer Architektur zieht heute jährlich rund zwei Millionen Besucherinnen und Besucher an.
26. Tikal, Guatemala (732 n. Chr.)
Tief im Regenwald Guatemalas liegen die Ruinen einer der größten Städte der Mayas verborgen. Bereits im ersten Jahrtausend v. Chr. besiedelt, erreichte Tikal seine Blütezeit während der sogenannten Späten Klassik (600–900 n. Chr.), eine Epoche des präkolumbischen Mesoamerikas.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Tempel des Großen Jaguars, der im Jahr 732 errichtet wurde. Auch bekannt als „Tikal-Tempel I“, lockt die Pyramide jährlich Tausende Touristen an – darunter auch einige „Star Wars“-Fans. Denn die Ruinen dienten als Kulisse für die Rebellenbasis im Film „Krieg der Sterne“, der 1977 in die Kinos kam.
25. Ellora-Höhlen, Indien (8. Jhd. n. Chr.)
Seit Jahrhunderten sind die 34 kunstvoll aus dem Fels gehauenen Tempel von Ellora ein bedeutender Pilgerort für Hindus, Buddhisten und Jains. Die Höhlen decken eine Zeitspanne von fast 1.200 Jahren ab – von buddhistischen Heiligtümern aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. bis hin zu Jain-Tempeln aus dem 10. Jahrhundert n. Chr.
Besonders beeindruckend ist der hinduistische Kailasa-Tempel aus dem 8. Jahrhundert: Ein 30 Meter hoher Bau, der nicht errichtet, sondern aus dem vulkanischen Basaltgestein herausgeschlagen wurde. Dafür mussten rund 200.000 Tonnen Gestein entfernt werden – eine technische Meisterleistung.
24. Felsendom in Jerusalem, Israel (691 n. Chr.)
Schon der Anblick der goldenen Kuppel des Felsendoms in Jerusalem raubt einem den Atem. Er wurde zwischen 688 und 691 n. Chr. auf dem Tempelberg erbaut und gilt sowohl für Juden als auch für Muslime als eine heilige Stätte. Laut biblischer Überlieferung wollte Abraham hier seinen Sohn Isaak opfern, während die islamische Tradition besagt, dass der Prophet Mohammed von diesem Ort aus in den Himmel aufstieg.
Die Goldkuppel ist übrigens eine modernere Ergänzung: 1993 wurde sie mit einer Millionenspende des jordanischen Königs neu vergoldet. Der Zugang zum Felsendom ist für Nichtmuslime beschränkt. Besucherinnen und Besucher können den Tempelberg zu bestimmten Zeiten besuchen, vor Reisen nach Israel wird derzeit aber generell gewarnt.
23. Sensoji-Tempel in Tokio, Japan (645 n. Chr.)
Der Sensoji-Tempel, einer der bekanntesten und meistbesuchten Orte Tokios, zieht jährlich etwa 30 Millionen Besucherinnen und Besucher an. Er ist dem buddhistischen Gott der Barmherzigkeit, Kannon, gewidmet. Der Legende nach reicht die Geschichte des Tempels bis ins Jahr 628 n. Chr. zurück, als zwei Fischer eine goldene Statue der Gottheit aus einem Fluss zogen. Daraufhin wurde der Tempel im Jahr 645 errichtet.
Der Sensoji-Tempel wird zwar als Tokios ältester Schrein verstanden, jedoch wurde er im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zerstört. Was heute zu sehen ist, ist eine Rekonstruktion aus den 1950er-Jahren.
22. Chichén Itzá, Mexiko (7. Jhd. n. Chr.)
Die antike Stadt Chichén Itzá auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán wurde im 7. Jahrhundert gegründet und galt als wichtiges Zentrum der Maya-Zivilisation. Der Ort florierte dank der Cenoten – offenen Karsthöhlen, die Bewohnerinnen und Bewohnern Zugang zu Grundwasser verschaffte.
Die Hauptattraktion ist heute die neunstufige Pyramide des Kukulcán (der Schlangengottheit), die auch unter dem spanischen Namen „El Castillo“ bekannt ist. Der Ort zieht das ganze Jahr über Touristen an, doch zur Tagundnachtgleiche im Frühling und Herbst ist besonders viel los. An diesen Tagen wirft die Nachmittagssonne einen Schatten über „El Castillo“, der aussieht wie eine Schlange, die die Stufen hinabkriecht.
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21. Hagia Sophia in Istanbul, Türkei (532 n. Chr.)
Die Hagia Sophia wurde von Kaiser Justinian zur Blütezeit des Byzantinischen Reiches errichtet. Seit mehr als 1.500 Jahren zählt sie zu den bekanntesten Bauwerken der Welt. Die Architektur weist sowohl christliche als auch islamische Einflüsse auf.
Ursprünglich als christliche Kathedrale zwischen 532 und 537 n. Chr. erbaut, wurde sie im 15. Jahrhundert zur Moschee umgewandelt. Im 20. Jahrhundert wurde aus der Hagia Sophia dann ein Museum, das unter kontroversen Umständen 2020 wieder zu einer Moschee erklärt wurde.
20. Sigiriya, Sri Lanka (477 n. Chr.)
Dieser gigantische Monolith ragt über den tropischen Wäldern von Sri Lanka. Auf 180 Metern Höhe befinden sich hier die Ruinen der einstigen Felsenfestung Sigiriya, die vom langjährigen König Kashyapa I. im 5. Jahrhundert errichtet wurde.
Der Bau, der in Form eines Löwen gestaltet wurde, war für die damalige Zeit äußerst innovativ und bot sogar ein komplexes Bewässerungssystem. Doch die Festung verfiel, nachdem Kashyapa I. im Jahr 495 in einer Schlacht besiegt wurde. Heute zieht die beeindruckende Kulisse jährlich rund eine Million Besucher an.
19. Volubilis, Marokko (218 n. Chr.)
Volubilis liegt etwas abseits der Hauptstraße zwischen dem nordmarokkanischen Fès und den Küstenstädten Casablanca und Rabat – vermutlich fahren viele Touristen daran vorbei, ohne zu wissen, was ihnen entgeht. Die römischen Ruinen wurden bislang nur teilweise freigelegt, aber sie bieten zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter außergewöhnlich gut erhaltene Mosaike und den Kapitotempel aus dem Jahr 218.
Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. übernahm das römische Reich die Kontrolle über das Gebiet im heutigen Marokko, doch Volubilis blieb auch nach dem Abzug der Römer eine wichtige Stadt. Die wertvollen Relikte wurden durch die Wüste konserviert, bis sie im frühen 20. Jahrhundert bei Ausgrabungen wiederentdeckt wurden.
18. Teotihuacán, Mexiko (um 100 n. Chr.)
Wann genau Teotihuacán gegründet wurde, ist bis heute unklar – das Datum ist also nur eine Schätzung. Die mesoamerikanische Stadt erlebte ihre Blütezeit um das Jahr 500 n. Chr. Zu dieser Zeit zählte sie wohl zwischen 125.000 und 200.000 Einwohner, was sie zu einer der größten Städte der Welt machte. Wer genau hier lebte, darüber rätseln Forscher noch immer.
Teotihuacán ist um einiges älter als das Aztekenreich. Die Azteken gaben den Ruinen aber ihren heutigen Namen, der folgende Bedeutung hat: „Der Ort, an dem die Götter erschaffen wurden“. Heute zieht die historische Stätte – mit der berühmten Sonnen- und Mondpyramide – jedes Jahr Millionen von Touristen in ihren Bann.
17. Kolosseum in Rom, Italien (80 n. Chr.)
Über drei Jahrhunderte gab es im Kolosseum in Rom blutige Gladiatorenkämpfe zu sehen. Obwohl es damals Platz für mindestens 50.000 Zuschauer bot, ist die Nachfrage heute noch größer – mehr als sieben Millionen Menschen besuchen das historische Bauwerk jährlich.
Der Bau des beeindruckenden Amphitheaters begann 72 n. Chr. unter Kaiser Vespasian und wurde acht Jahre später unter seinem Sohn Titus vollendet. Obwohl Vernachlässigung und Erdbeben Teile der Mauern zum Einsturz brachten, bleibt das Bauwerk so beeindruckend wie eh und je.
16. Pompeji, Italien (79 n. Chr.)
Im Jahr 79 n. Chr. wurde die römische Stadt Pompeji nach einem Ausbruch des Vesuvs unter einer dicken Schicht aus Asche und Bimsstein begraben. Gut 1.500 Jahre lang lagen die Opfer und Gebäude verschüttet, bis die Stätte 1784 zufällig entdeckt wurde.
Heute zählt Pompeji zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen in Italien, die jährlich von rund zweieinhalb Millionen Menschen besucht wird. Die Ausgrabungsstätte wird weiterhin gründlich von Archäologenteams untersucht.
15. Masada, Israel (um 30 v. Chr.)
Die Festung Masada thront auf einem Felsplateau in der israelischen Wüste von Judäa und bietet einen spektakulären Blick auf das Tote Meer. Man erreicht sie entweder zu Fuß oder per Seilbahn. Oben angekommen, können die Überreste der von Herodes dem Großen erbauten Zitadelle aus dem Jahr 37 v. Chr. besichtigt werden, einschließlich zweier Paläste, Aquädukte und mächtiger Verteidigungswälle. Vor Reisen nach Israel wird derzeit aber gewarnt.
Für viele Juden ist die Masada mehr als nur ein historischer Ort. Der Legende nach nahmen sich die jüdischen Verteidiger der Festung im 1. Jahrhundert n. Chr. lieber das Leben, als sich von den römischen Belagerern gefangen nehmen zu lassen.
14. Petra, Jordanien (3. Jhd. v. Chr.)
Die Ruinenstätte Petra im heutigen Jordanien wird über einen engen Felsspalt betreten und ist für ihre in den Sandstein gehauenen Grabtempel bekannt – darunter auch das Khazne al-Firaun (zu Deutsch: „Das Schatzhaus“). Die antike Stätte geht auf das Reich der Nabatäer zurück und diente dem nomadischen Wüstenvolk als Hauptstadt.
Die Architektur der Stadt wurde von anderen Kulturen beeinflusst – so erinnern die Säulen des Khazne al-Firaun etwa an den griechischen Stil. Petra beherbergte einst bis zu 30.000 Menschen und war in der Antike ein wichtiger Handelsposten. Heute ist es die beliebteste Sehenswürdigkeit in Jordanien, wobei von Reisen in das Land derzeit abgeraten wird.
13. Große Stupa von Sanchi, Indien (3. Jhd. v. Chr.)
Sanchi mag zwar nicht das meistbesuchte Bauwerk dieser Liste sein, doch finden sich hier einige der ältesten und schönsten Exemplare buddhistischer Kunst und Architektur in Indien. Die große Stupa, ein kuppelförmiger Schrein, gilt als Herzstück Sanchis und wurde zum Meditieren und zur Aufbewahrung von Reliquien errichtet.
Er wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut und in den folgenden zwei Jahrhunderten erweitert und restauriert. Heute ist er 17 Meter hoch und 37 Meter breit. Der Zugang führt durch prächtige Tore, die mit Szenen aus dem Leben Buddhas verziert sind.
12. Chinesische Mauer, China (3. Jhd. v. Chr.)
Bei der Chinesischen Mauer handelte es sich tatsächlich nie um eine durchgehende Mauer im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr um eine Reihe von Festungsanlagen. Der erste Kaiser Chinas, Qin Shihuangdi (221–210 v. Chr.) ließ bestehende Verteidigungsmauern schließlich miteinander verbinden, um sein Reich zu schützen. So wie wir die Chinesische Mauer heute kennen, wurde sie jedoch erst in der Ming-Dynastie zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert ausgebaut, um China vor Überfällen der Mongolen zu bewahren.
Heute zieht das gigantische Bauwerk jährlich zehn Millionen Besucher an.
11. Terrakotta-Armee von Xi'an, China (210 v. Chr.)
Als der erste Kaiser Chinas, Qin Shihuangdi, im Jahr 210 v. Chr. verstarb, wurde er in einem riesigen Mausoleum beigesetzt – umzingelt von der sogenannten Terrakotta-Armee, die ihm im Jenseits dienen sollte. Jeder Krieger weist individuelle Kleidung und Gesichtszüge auf. Hinzu kamen Pferde, Streitwagen und Waffen.
Obwohl die Krieger heute für ihre rötlich-braune Farbe bekannt sind, waren sie ursprünglich bunt bemalt. Die Stätte wurde erst 1974 entdeckt – bislang wurden nur etwa 2.000 der geschätzt 8.000 Figuren freigelegt. Das Grab des Kaisers ist jedoch noch immer unberührt.
10. Akropolis in Athen, Griechenland (447 v. Chr.)
Die Akropolis, wie wir sie heute kennen, haben wir dem griechischen Staatsmann Perikles (490–429 v. Chr.) zu verdanken. Er gab den imposanten Tempelkomplex auf dem Burgberg in Auftrag, der später zum Symbol des goldenen Zeitalters Athens werden sollte.
Zu den Bauwerken gehören die Propylaea, das sind die Zeremonialtore, der kleinere Erechtheion-Tempel und der Tempel der Athena Nike. Die meisten Besucherinnen und Besucher zieht es jedoch zum Parthenon – so viele, dass die Kulturstätte inzwischen eine Besucherobergrenze von 20.000 pro Tag eingeführt hat. Das Monument gilt als eines der meistfotografierten antiken Sehenswürdigkeiten der Welt.
9. Abu Simbel, Ägypten (1264 v. Chr.)
Pharao Ramses II., der von 1279 bis 1213 v. Chr. regierte, hinterließ viele Monumente, aber der Tempel von Abu Simbel ist mit Sicherheit das beeindruckendste. Er liegt im Süden Ägyptens am Westufer des Nassersees und umfasst vier 20 Meter hohe Statuen – alle von ihm selbst.
Auf dem Gelände befindet sich ein weiterer, wesentlich kleinerer Felsentempel, den er seiner Lieblingsfrau Nefertari widmete. Auch ihr Tempel wird von zwei seiner Statuen flankiert. Das gesamte Monument wurde in den 1960er-Jahren vor den steigenden Wassermassen des Nils gerettet, indem es in einer erstaunlichen Rettungsaktion an einen höheren Standort verlegt wurde.
8. Knossos, Kreta, Griechenland (um 1900 v. Chr.)
Die minoische Zivilisation hatte ihre Blütezeit vor rund 5.000 Jahren auf der Mittelmeerinsel Kreta. Knossos diente dem Volk als Hauptstadt, in der auch der berühmte Palast stand. Hier soll der griechische Held Theseus in einem Labyrinth gegen den Minotaurus gekämpft haben – so will es zumindest die Mythologie. Heute fällt besonders die Wand mit den drei roten Säulen und einer Stiermalerei ins Auge.
Allerdings ist dieser Anblick nicht ganz authentisch: Als der britische Archäologe Arthur Evans Knossos im Jahr 1900 freilegte, rekonstruierte er Teile der Ruinen nach eigenen Vorstellungen und mit modernen Techniken. In den Sommermonaten strömen auch bei hohen Temperaturen täglich bis zu 5.000 Besucherinnen und Besucher zu den Ruinen.
7. Stonehenge, England (um 2500 v. Chr.)
Im Jahr 1915 ersteigerte der Geschäftsmann Cecil Chubb für 6.600 Pfund (heute rund 660.000 Euro) ein einzigartiges Los: Stonehenge. Einige Jahre später schenkte er das Grundstück dem britischen Staat. Der legendäre Steinkreis auf der Salisbury-Ebene in Südengland steht dort seit etwa 4.500 Jahren – heute sind jedoch nicht mehr alle Steine erhalten.
Ursprünglich bestand der äußere Kreis aus 30 massiven Sarsensteinen, die jeweils etwa 25 Tonnen wogen. Im Inneren standen kleinere Blausteine, die aus den Preseli-Bergen in Wales (rund 225 Kilometer entfernt) herangeschafft wurden. Der genaue Zweck der Anlage ist bis heute ungeklärt, doch ihre Ausrichtung auf die Sommer- und Wintersonnenwende deutet auf eine rituelle Nutzung hin.
6. Pyramiden von Gizeh, Ägypten (um 2600 v. Chr.)
Von den hektischen Straßen Kairos gelangt man in nur etwa 15 Minuten zu den majestätischen Pyramiden von Gizeh – wobei es hier mit den 14 Millionen Besucherinnen und Besuchern pro Jahr auch geschäftig zugeht. Die Ausgrabungsstätte zählt zu den letzten erhaltenen Weltwundern der Antike.
Zwischen 2620 und 2500 v. Chr. erbaut, wurden sie als Grabstätten der Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos genutzt. Sie überragen sogar die nahegelegene Große Sphinx von Gizeh, eine der wohl berühmtesten Statuen überhaupt. Allein die Cheops-Pyramide besteht aus 2,3 Millionen Kalksteinblöcken – und mit einer ursprünglichen Höhe von 147 Metern hielt sie fast 4.000 Jahre lang den Rekord des höchsten Bauwerks der Welt.
5. Skara Brae, Orkney-Inseln, Schottland (um 3200 v. Chr.)
Heute liegt Skara Brae an der Bucht von Skaill auf dem schottischen Archipel – genauer gesagt auf den Orkney-Inseln. Doch als das Dorf vor über 5.000 Jahren in der Jungsteinzeit erbaut wurde, lag es noch viel weiter im Landesinneren.
Die neun Steinhäuser mit Betten, Feuerstellen und einer frühen Form eines Abwassersystems lagen über Jahrtausende unter Sanddünen verborgen. Erst ein heftiger Sturm im Jahr 1850 legte die Siedlung frei. Heute zieht das gut erhaltene Dorf über 100.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr an, die dort originale Steinmöbel sowie Werkzeuge, Schmuck und sogar Würfel aus der Jungsteinzeit bestaunen können.
4. Newgrange, Irland (um 3200 v. Chr.)
Es ist schwer zu sagen, was an Newgrange am meisten beeindruckt. Ist es die schiere Größe der grasbewachsenen Hügelgrabstätte? Oder die Tatsache, dass sie schon über 5.000 Jahre alt ist? Oder doch die kunstvoll verzierten Randsteine mit megalithischen Mustern?
Ein wahres Spektakel bietet Newgrange zur Wintersonnenwende, wenn am Morgen die ersten Sonnenstrahlen durch die kleine Öffnung über dem Eingang fallen und den Gang zur Grabkammer für 17 Minuten erhellen. Jedes Jahr hoffen Tausende auf einen der wenigen begehrten Plätze, um dieses Naturschauspiel aus nächster Nähe zu erleben.
3. Ġgantija auf Gozo, Malta (um 3600 v. Chr.)
Die beiden Ġgantija-Tempel auf der maltesischen Insel Gozo wurden um 3600 v. Chr. errichtet und sind somit die zweitältesten religiösen Bauwerke der Welt. Die Tempel sind nach Südosten ausgerichtet und miteinander verbunden.
Es lassen sich Nischen erkennen, in denen Steinsäulen vermutlich als Altäre dienten. Funde von Figuren und Tierknochen deuten darauf hin, dass hier zeremonielle Rituale stattfanden – möglicherweise sogar Tieropfer. Besonders bekannt sind die im Besucherzentrum ausgestellten Skulpturen der sogenannten „dicken Frau“ – ein Symbol der Fruchtbarkeit.
2. Cairn von Barnenez, Frankreich (um 4500 v. Chr.)
Der Cairn von Barnenez ist ein prähistorisches Grabmal, das über der Bucht von Morlaix in der Bretagne liegt. Zwischen 4500 und 3900 v. Chr. erbaut, zählt es zu den ältesten erhaltenen Megalithbauten Europas und zeugt von der beeindruckenden Baukunst der Jungsteinzeit.
Mit einer Länge von 70 Metern und einer Höhe von acht Metern verbirgt das Bauwerk zwei Grabkammern mit insgesamt elf Dolmen aus zwei Bauphasen. In den 1950er-Jahren wurde es fast zerstört, als es versehentlich als Steinbruch genutzt wurde. Seit 1954 steht die historische Anlage unter Denkmalschutz.
1. Göbekli Tepe, Türkei (um 9600 v. Chr.)
Das älteste bekannte Bauwerk der Menschheit steht auf einem felsigen Plateau in der Südosttürkei: Göbekli Tepe. Lange bevor es Keramik oder Metallwerkzeuge gab, wurde es von Jägern und Sammlern errichtet. Dennoch schafften sie es, fünf Meter hohe Megalithsteine in kreisförmigen Anordnungen zu errichten und mit kunstvollen Reliefs, die Tiere und Menschen abbildeten, zu verzieren.
Bis heute wurden keine Hinweise auf eine dauerhafte Besiedlung gefunden. Experten gehen daher davon aus, dass die Anlage ausschließlich für rituelle Zwecke genutzt wurde. Die Entdeckung von Göbekli Tepe im Jahr 1994 revolutionierte unser Verständnis der frühen Menschheitsgeschichte – und wirft die Frage auf, ob religiöse Stätten der Landwirtschaft vorausgingen, statt umgekehrt.
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