Diese Hochgeschwindigkeitszüge machen Flugreisen überflüssig
Auf diesen Schnellfahrstrecken kommen Sie im Nu ans Ziel
Mit der Bahn zu reisen ist nicht nur entspannter als mit dem Flugzeug – man sieht auch mehr und es ist klimafreundlicher. Laut einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) verursacht der Zugverkehr bis zu 90 Prozent weniger CO₂ pro Fahrgast als der Flugverkehr. Ob Frankreichs TGV oder Japans Shinkansen – hier sind die beeindruckendsten Hochgeschwindigkeitszüge und Bahnstrecken der Welt.
Entdecken Sie hier einige der besten Schnellzugstrecken der Welt in Bildern ...
Adaptiert von Rebecca Andel und Martina Horrobin
Frecciarossa, Italien
Kurzstreckenflüge zwischen Mailand, Venedig, Rom und Neapel sind out. Heutzutage setzt man in Italien auf Schnellzugreisen mit Trenitalia.
Am schnellsten geht es mit dem Flottenneuzugang Frecciarossa 1000, der Reisende mit einer Spitzengeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde in weniger als vier Stunden von Rom nach Venedig oder in nicht mal drei Stunden von Mailand nach Rom bringt. Das ist bequemer als Fliegen – und man sieht noch mehr von Bella Italia.
Frecciarossa, Italien
An Bord des Zuges Frecciarossa 1000 gibt es vier Klassen: Das Nonplusultra ist die Executive Class, in der zehn Passagiere in bequemen Ledersesseln sitzen und von einem eigenen Steward mit kostenlosen Getränken, Snacks und einem Zwei-Gänge-Menü versorgt werden.
Die günstigste Klasse, Standard, bietet mit kostenlosem WLAN, Steckdosen und viel Platz für Gepäck immer noch mehr als ein Economy-Flug. Wer ein Upgrade auf Premium bucht, erhält ein kostenloses Erfrischungsgetränk.
Eurostar e320, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Niederlande
Mit Highspeed unter Wasser abtauchen – klingt faszinierend und das ist es irgendwie auch. Die e320-Züge des Betreibers Eurostar machen genau das.
Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde verbinden sie die britische Hauptstadt London mit den kontinentalen Metropolen Paris, Lille, Brüssel und Amsterdam und rasen dafür zwischen dem englischen Folkestone und dem französischen Coquelles bei Calais durch einen Tunnel unter dem Ärmelkanal.
Eurostar e320, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Niederlande
Die Fahrt von London nach Paris dauert nur zwei Stunden und 15 Minuten. Bis nach Amsterdam sind es knapp vier Stunden. Machen Sie Halt in Lille, um die Atmosphäre einer französischen Kleinstadt zu erleben, oder in Antwerpen, um belgisches Bier zu probieren.
Auch die Deutsche Bahn hat Interesse an einer Direktverbindung durch den Eurotunnel nach Großbritannien. Pläne, Köln beziehungsweise Frankfurt an die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach London anzuschließen, werden Medienberichten zufolge konkreter und so könnte es in nicht allzu ferner Zukunft mit dem Schnellzug direkt von Deutschland in die britische Hauptstadt gehen.
Transrapid Shanghai, China
Der regulär schnellste Zug der Welt ist eine Magnetschwebebahn. Der Transrapid Shanghai braucht für die 30 Kilometer lange Strecke vom internationalen Flughafen Pudong zur U-Bahn-Station Lóngyáng-Straße nur sieben Minuten. Und das ohne Räder und völlig emissionsfrei.
Magnetschwebebahnen werden – wie der Name schon sagt – durch magnetische Kräfte etwa sieben Zentimeter über der Schiene in der Schwebe gehalten.
Transrapid Shanghai, China
Am Automaten kostet die Einzelfahrt rund 6,70 Euro. Der Transrapid Shanghai fährt zwar nicht bis ins Stadtzentrum mit all seinen Sehenswürdigkeiten, aber allein die Tachoanzeige ist ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Viele zücken sofort ihr Handy, wenn der Zug die Spitzengeschwindigkeit von 431 Kilometern pro Stunde erreicht.
Tokaido-Shinkansen, Japan
Japans Hochgeschwindigkeitszüge – auch Shinkansen genannt – haben sich weltweit einen Namen gemacht. Auf der beliebten Schnellfahrstrecke Tokaido-Shinkansen, die mit Tokio, Yokohama, Nagoya, Osaka und Kyoto die fünf wichtigsten Städte Japans miteinander verbindet, erreichen die Züge Geschwindigkeiten von bis zu 285 Kilometern pro Stunde.
Tokaido-Shinkansen wurde 1964 pünktlich zu den ersten Olympischen Sommerspielen in Japan eröffnet und war die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke der Welt.
Tokaido-Shinkansen, Japan
Im Jahr 2020 nahmen die japanischen Bahnbetreiber auf dieser Strecke einen neuen Zug in Betrieb. Mit einer Geschwindigkeit von 360 Kilometern pro Stunde gehört der N700S, der für die Strecke Tokio-Osaka nur noch 2,5 Stunden benötigte, zu den schnellsten Zügen der Welt.
Dank seines Lithium-Ionen-Batterie-Antriebs kann der N700S auch bei Stromausfall fahren und so die Passagiere selbst bei einem Erdbeben in Sicherheit bringen.
Kairo-Hochgeschwindigkeitszug, Ägypten
In Ägypten wird derzeit ein Hochgeschwindigkeit-Eisenbahnnetz gebaut, das Kairo und weitere wichtige Städte miteinander verbinden wird. Auf einer Strecke von rund 2.000 Kilometern sollen die Züge Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometer pro Stunde erreichen können.
Die erste Phase des Projekts wird Ain Sokhna am Roten Meer mit Marsa Matruh und Alexandria am Mittelmeer verbinden, wobei der Betrieb voraussichtlich im Jahr 2027 aufgenommen wird.
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Kairo-Hochgeschwindigkeitszug, Ägypten
Künftige Linien sollen das Netz um Strecken von Madinat as-Sadis min Uktubar nach Assuan und von Luxor nach Hurghada und Safaga erweitern. Damit soll eine moderne, zeitsparende Transportmöglichkeit für Pendler und für Touristen, die Ägypten auch jenseits der belebten Straßen Kairos entdecken wollen, geschaffen werden.
Thalys, Frankreich, Belgien, Niederlande und Deutschland
Das Streckennetz des Hochgeschwindigkeitszuges Thalys verbindet 17 europäische Großstädte, darunter Paris, Amsterdam, Brüssel, Köln und Dortmund. Die Züge fahren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern pro Stunde. Die Fahrt von Paris nach Dortmund ist mit knapp fünf Stunden die längste im Netz.
Thalys, Frankreich, Belgien, Niederlande und Deutschland
Die neuesten Thalys-Züge sind so modern und gut ausgestattet, dass sie mehr Komfort bieten als ein Flugzeug. An Bord erwarten Passagiere 50 Zentimeter Beinfreiheit, Getränkeautomaten und eine Bar für geselliges Beisammensein.
Wer Premium bucht, bekommt das Essen direkt am Sitzplatz serviert und hat an den Bahnhöfen exklusiven Zugang zu den Lounges.
Al Boraq, Marokko
Der erste Hochgeschwindigkeitszug auf dem afrikanischen Kontinent wurde 2018 eröffnet und verbindet die marokkanische Hafenstadt Tanger mit Rabat und Casablanca. Der Name „Al Boraq“ leitet sich von dem gleichnamigen pferdeähnlichen Fabelwesen aus dem Koran ab.
Die doppelstöckigen Züge rasen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern pro Stunde durchs Land und sind sowohl für marokkanische Geschäftsreisende als auch für Touristen unverzichtbar geworden. Die Fahrt von Tanger nach Casablanca dauert etwa zwei Stunden, Tickets gibt es ab ungefähr 15 Euro.
Al Boraq, Marokko
In den Zügen können Sie in zwei Wagenklassen – Première oder Deuxième Classe – reisen. Unabhängig davon gibt es ein Bordrestaurant und jeder Fahrgast profitiert von Klimaanlage, speziellen Gepäckabteilen, viel Beinfreiheit, Steckdosen und Einzelsitzen mit Kopfstützen. Wer von Casablanca ins beliebte Marrakesch reisen will, muss allerdings in einen der langsameren Fernzüge umsteigen.
Fuxing Hao, China
Die Fuxing-Hao-Züge befördern zwischen Peking Süd und dem Bahnhof Shanghai Hongqiao mehr als 550 Passagiere auf einmal. Sie fahren mit einer Geschwindigkeit von 400 Kilometern pro Stunde und legen die knapp über 1.300 Kilometer lange Strecke in nur viereinhalb Stunden zurück.
Zum Vergleich: Ein normaler Zug würde für diese Strecke zehn bis zwölf Stunden brauchen. Die Fuxing-Hao-Züge gehören zu den schnellsten Zügen, die nicht auf Magnetschwebetechnik basieren.
Fuxing Hao, China
Ob Economy, erste Klasse oder Business-Class – in allen drei Klassen gibt es Internetzugang, Leselampen an jedem Sitz und Steckdosen zum Aufladen technischer Geräte. Die Züge von Fuxing Hao sind mit automatischen Bremssystemen ausgestattet, die im Falle einer Störung aktiviert werden.
Acela Express, USA
Die amerikanische Bahngesellschaft Amtrak ist nicht gerade für Schnelligkeit und Pünktlichkeit bekannt. Zugausfälle sind keine Seltenheit und immer wieder kommt es zu Verspätungen, weil Güterverkehr auf den Schienen Vorrang hat. Wenn aber mal alles nach Plan fährt, ist der Acela Express mit bis zu 240 Kilometern pro Stunde der schnellste Zug der USA.
Um das Angebot zu erweitern, will Amtrak mit den Avelia-Liberty-Zügen neue Modelle einführen. Ursprünglich sollten sie 2021 in Betrieb genommen werden, doch aufgrund von Test- und Zertifizierungsverfahren kam es zu Verzögerungen. Nun wird davon ausgegangen, dass die neuen Züge 2025 in Betrieb gehen.
Acela Express, USA
Die hochmodernen Neuzugänge sind für Geschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Die tatsächliche Verkürzung der Fahrtzeiten hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Verbesserung der Infrastruktur und den behördlichen Genehmigungen. Bislang gibt es noch keine konkreten Angaben zu den genauen Zeiteinsparungen auf Strecken wie Boston-Washington DC.
AVE, Spanien
Wussten Sie, dass Spanien nach China über das zweitlängste Schnellbahnnetz der Welt verfügt? Mehr als 3.200 Kilometer Gleise verbinden die spanische Hauptstadt Madrid mit vielen anderen Metropolen des Landes – auf mehr als 50 Inlandsstrecken.
Die spanischen Züge erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 310 Kilometern pro Stunde und verbinden zum Beispiel Barcelona und Madrid in weniger als drei Stunden.
AVE, Spanien
Einer der neuesten Hochgeschwindigkeitszüge Spaniens verkehrt auf der AVE-Strecke zwischen Madrid und Sevilla. Die Fahrt von der Hauptstadt in die andalusische Metropole dauert rund zwei Stunden und 20 Minuten, wobei einige Verbindungen die Strecke in nur zwei Stunden und 15 Minuten zurücklegen.
Die Fahrt mit dem AVE zwischen Barcelona und Madrid dauert auch nur etwa zweieinhalb Stunden.
Chūō-Shinkansen, Japan
Es wird wohl noch eine Weile dauern, aber wenn Japans nächste Shinkansen-Linie ihre Hochgeschwindigkeitsstrecke eröffnet, wird diese alle bisherigen Rekorde des Landes brechen. Der Chūō-Shinkansen ist eine im Bau befindliche Magnetschwebelinie von Tokio über Nagoya nach Osaka.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 505 Kilometern pro Stunde wird sie zu den schnellsten Bahnen der Welt gehören. Die erste Phase, die Tokio mit Nagoya verbindet, sollte ursprünglich im Jahr 2027 fertiggestellt werden, wurde aber auf 2034 verschoben. Die Fertigstellung des zweiten Abschnitts, der von Nagoya nach Osaka führt, wird für 2045 erwartet.
Chūō-Shinkansen, Japan
Nach seiner Fertigstellung soll der Chūō Shinkansen der schnellste Zug der Welt sein und die Reisezeit von Tokio nach Osaka auf nur 67 Minuten verkürzen – das ist wesentlich kürzer als die jetzige Fahrzeit von zweieinhalb Stunden. Sobald die Strecke in Betrieb ist, können Sie Japans schönste Städte leichter als je zuvor erkunden.
TGV, Frankreich
Die französischen Hochgeschwindigkeitszüge TGV werden von der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNFC betrieben und sind die schnellste Art, zwischen den großen Städten des Landes zu pendeln.
Die Züge, die seit ihrer Einführung in den 1980er-Jahren von Reisenden und Pendlern gleichermaßen genutzt werden, erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometern pro Stunde und verbinden beliebte Ziele wie Paris, Bordeaux, Nantes, Lille und Marseille.
TGV, Frankreich
Im Jahr 2022 stellte der Bahnbetreiber seine neuen, futuristisch anmutenden Modelle vor, die 2025 auf die Schiene kommen sollen. Sie sind zwar nicht schneller als die heutigen Züge, verfügen aber über geräumigere Waggons und 100 zusätzliche Sitzplätze.
Das neue Design ist zudem energieeffizienter und 97 Prozent der verwendeten Materialien sind vollständig recycelbar. Auch der Zugang zu den Zügen wurde verbessert, unter anderem durch eine Hebebühne für Rollstuhlfahrer und ein Audiosystem für sehbehinderte Fahrgäste.
China-Laos-Eisenbahn, Laos
Wenn die Hochgeschwindigkeitszüge der Laos-China Railway (LCR) so durch die idyllische Landschaft aus weiten Feldern, tiefen Tälern und hohen Bergen vorbeifahren, könnte man sich wünschen, die Reise würde länger dauern. Die im Jahr 2021 eröffnete Bahnstrecke verläuft über 422 Kilometer zwischen Vientiane, der Hauptstadt von Laos, und Boten an der Grenze zu China.
Der Zug hält an sechs laotischen Bahnhöfen, darunter auch in den beliebten Touristenorten Vang Vieng und Luang Prabang. Dann geht’s weiter nach Südchina, wo die beeindruckenden Landschaften von Kunming (Provinz Yunnan) auf die Passagiere warten.
China-Laos-Eisenbahn, Laos
Genießen Sie die Aussicht von Ihrem Sitzplatz in der ersten, zweiten oder Standardklasse, wenn der Zug mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern durch die herrliche Landschaft saust. Die Busfahrt von Vientiane nach Luang Prabang dauert etwa sechs Stunden. Mit den pünktlichen Zügen der LCR sind Sie in weniger als zwei Stunden am Ziel.
Fahrkarten können bis zu zwei Tage im Voraus über die offizielle LCR-Ticket-App oder direkt an den Bahnhöfen gekauft werden. Eine einfache Fahrt zwischen Vientiane und Luang Prabang kostet umgerechnet etwa 20 Euro.
Jakarta-Bandung-Hochgeschwindigkeitszüge, Indonesien
Indonesien hat mit der Inbetriebnahme seiner ersten Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie „Whoosh“ einen großen Schritt gemacht. Die Linie verbindet die Hauptstadt Jakarta mit Bandung in West-Java. Diese hochmoderne Strecke, die im Oktober 2023 offiziell eröffnet wurde, verkürzt die Reisezeit von über drei Stunden Autofahrt auf nur 46 Minuten Zugfahrt mit Geschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometern pro Stunde.
Die Bahnlinie verfügt über wichtige Haltestellen in Halim, Karawang, Padalarang und Tegalluar und bietet Pendlern und Reisenden eine effizientere und bequemere Reise.
Jakarta-Bandung-Hochgeschwindigkeitszüge, Indonesien
In Zukunft soll das Hochgeschwindigkeitsnetz bis in die 760 Kilometer östlich von Jakarta gelegene Stadt Surabaya ausgebaut werden. Diese Erweiterung würde die derzeitige zehnstündige Autofahrt in ein weitaus angenehmeres Reiseerlebnis verwandeln und die Verbindungen auf der Insel Java erheblich verbessern.
Vande Bharat Express, Indien
Das riesige Eisenbahnnetz war schon immer ein wichtiger Teil der indischen Infrastruktur, aber erst seit 2019 hat das Land mit dem Vande Bharat Express auch Hochgeschwindigkeitszüge. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde verkehrte der Vande Bharat Express zunächst zwischen Neu-Delhi und der heiligen Stadt Varanasi am Ganges.
Inzwischen befährt er landesweit 50 Strecken und ermöglicht auch schnellere Fahrten zwischen den großen Städten. Im Jahr 2023 bekamen die Züge ein neues Aussehen: Das ursprüngliche blau-weiße Erscheinungsbild wurde durch ein elegantes orange-graues Design ersetzt.
Vande Bharat Express, Indien
Die Fahrt von Delhi nach Varanasi dauert etwa acht Stunden. Auch wenn dieser Zug nicht der schnellste unter den Hochgeschwindigkeitszügen ist, macht die Fahrt doch mehr Spaß als ein Flug. Mit rund 21 Euro für eine einfache Fahrt ist sie zudem deutlich günstiger.
Lehnen Sie sich zurück, beobachten Sie die indische Landschaft und genießen Sie eine Tasse süßen, würzigen Tee vom Bordservice.
Haramain Express, Saudi-Arabien
Der Haramain Express, der durch die saudische Wüste führt, ist eine wichtige Eisenbahnstrecke für saudische Pendler, Touristen und Pilger aus der ganzen Welt. Sie verbindet die heiligen Städte Medina und Mekka und ist zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan besonders stark frequentiert.
Für die insgesamt 453 Kilometer lange Schnellstrecke benötigen die Züge bei einer Spitzengeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde nur zwei Stunden und 15 Minuten.
Haramain Express, Saudi-Arabien
Die Bahn befördert schätzungsweise 60 Millionen Fahrgäste pro Jahr, wobei das Fahrgastaufkommen während der Hadsch-Pilgerfahrt deutlich ansteigt.
Im Jahr 2022 machte die Strecke Medina-Mekka weltweit Schlagzeilen: Für die Hochgeschwindigkeitszüge wurden mehr als 30 Stellen speziell für Lokführerinnen ausgeschrieben. Das war insofern kurios, als Frauen in dem konservativen Land erst seit 2018 überhaupt Autos fahren dürfen. Sage und schreibe 28.000 Bewerbungen gab es auf die Stellenausschreibung. Seit Januar 2023 sind bereits 32 neue Mitarbeiterinnen unterwegs.
HS2, Großbritannien
Die Strecke High Speed 2 – oder kurz HS2 – ist wohl eines der umstrittensten Eisenbahnprojekte der Welt. Es sollte ursprünglich den Londoner Bahnhof Euston mit den englischen Städten Birmingham, Manchester und Leeds verbinden.
Das Projekt war in drei Bauphasen unterteilt. Phase 1 sollte London und Birmingham verbinden. Im Zuge von Phase 2a sollte die Strecke bis Crewe verlängert werden und in Phase 2b sollte die Strecke bis Manchester fertiggestellt werden. Im Oktober 2023 kündigte der damalige britische Premierminister Rishi Sunak jedoch an, dass nur Phase 1 fertiggestellt werden würde.
HS2, Großbritannien
Die Schnellbahntrasse galt einst als das größte Infrastrukturprojekt Europas. Doch sie erwies sich als teurer als geplant und aufwändiger als gedacht. Zudem stellten sich Umweltschützer gegen den Bau. Obwohl bereits 2009 begonnen, soll Phase 1, der erste Streckenabschnitt von London nach Birmingham, erst 2033 fertig sein.
Nach ihrer Fertigstellung soll die Strecke die Reisezeit zwischen London und Birmingham auf etwa 45 Minuten verkürzen und damit eine schnellere Alternative für Pendler und Reisende bieten. Nach anfänglichen Schätzungen von rund 22,8 Milliarden Euro sind die geplanten Kosten bereits auf etwa 60 Milliarden Euro gestiegen.
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