29 der ältesten Fotos zeigen, wie Deutschland früher wirklich aussah
Archivbilder aus dem deutschen Kaiserreich
Als der Arzt Nicéphore Niépce in Frankreich mit der Heliografie die weltweit erste fotografische Technik entwickelte und 1826 das erste bis heute erhaltene Foto produzierte, war Deutschland noch ein Konglomerat souveräner Fürstentümer. Nachdem dieser Deutsche Bund 1871 schließlich zu einem Nationalstaat geworden war, entwickelte sich Deutschland rasch zu einer bedeutenden Macht auf der globalen Bühne – und dank der neuen Fototechnik konnten die Geburtsjahre des deutschen Kaiserreichs festgehalten werden.
Kommen Sie mit uns auf eine digitale Zeitreise: Sehen Sie hier faszinierende Archivbilder eines Deutschlands vergangener Zeiten.
Adaptiert von Barbara Geier
1837: Das älteste Foto Deutschlands
1839 stellte Louis Daguerre in Paris sein berühmtes fotografisches Verfahren der Daguerreotypie vor. Das Jahr gilt allgemein als Geburtsstunde der modernen Fotografie. Weniger öffentlichkeitswirksam führte derweil der bayerische Mineraloge Franz von Kobell in Deutschland seine ersten fotografischen Experimente durch – und wie eine Wissenschaftlerin am Deutschen Museum in München 2024 nachweisen konnte, erblickte sein erstes Bild bereits 1837 das Licht der Welt:
Für seine Aufnahme der Münchner Frauenkirche verwendete er eine Rohrkamera und Langzeitbelichtung. Das Bild gilt heute als früheste fotografische Aufnahme Deutschlands.
1850: Frühes Münchenpanorama
Nach von Kobells frühen Experimenten entwickelte sich die Technik schnell weiter. Dieses Bild, das etwas mehr als ein Jahrzehnt später aufgenommen wurde, zeigt ebenfalls die Frauenkirche in München, allerdings aus der Ferne als Teil eines größeren Stadtpanoramas.
Im Vordergrund ist links eines der Pumpenhäuser zu sehen, mit denen die schnell wachsende Stadt mit Wasser versorgt wurde. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts lebten mehr als 100.000 Menschen in München.
Um 1850: Münchens Bavaria-Statue
Im Jahr 1837 beauftragte König Ludwig I. den Bildhauer Ludwig Schwanthaler mit der Schaffung einer riesigen Bronzestatue, die sein Königreich Bayern verkörpern sollte. Die 18 Meter hohe Statue ist heute als Bavaria bekannt. Sie wiegt mehr als 87 Tonnen und musste in Teilen gegossen werden.
Dieses Foto zeigt Arbeiter mit dem Torso und rechten Arm der Statue, bevor sie an ihrem Standort endgültig zusammengesetzt wurde. Die 1850 enthüllte Statue thront noch heute über der Münchner Theresienwiese.
1853: Dresdens Zwinger
1709 gab August der Starke ein Bauwerk in Auftrag, das heute Weltruhm genießt. Der zwischen 1710 und 1728 errichtete Dresdner Zwinger gilt als Meisterwerk des Barock.
Eine der frühesten Fotografien, die außerhalb Bayerns aufgenommen wurden, zeigt die Architektur des Schlosses und seine umliegenden Gärten.
1855: Der Kölner Dom wächst
Die Arbeiten am Kölner Dom zogen sich über Jahrhunderte. Nach dem Start im Jahr 1248 ruhte der Bau ab etwa 1560. Erst 1814 ging es wieder los und der Fotograf Johann Franz Michiels hielt die Fortschritte mit seiner Kamera fest.
Auf diesem Foto ist das Kirchenschiff noch im Bau. Ein hölzerner Kran aus dem Mittelalter, der erst kurz vor der Fertigstellung der Kathedrale im Jahr 1880 entfernt wurde, ziert den Stumpf des Südturms.
1864: Die Bahn nimmt Fahrt auf
Deutschland war eines der Pionierländer des europäischen Eisenbahnverkehrs. Die erste Bahnlinie wurde 1835 auf sechs Kilometern zwischen Nürnberg und Fürth mit einer britischen Dampflokomotive eröffnet. Schon ein Jahr später begann die Firma Maffei bei München mit der Herstellung deutscher Lokomotiven und nicht mal 30 Jahre später feierten 1864 die Maffei-Mitarbeiter die 500. Lokomotive, die ihr Werk verließ. Das Ereignis ist auf diesem Foto zu sehen.
1864: Schiffsbau in Hamburg
Die Lage Hamburgs an der Elbe nahe der Nordseeküste machte die Stadt über Jahrhunderte zum wichtigsten Hafen der Region. Handelsschiffe wie dieser Dreimaster, der in einer Hamburger Werft gebaut wurde, exportierten deutsche Waren in alle Welt und trieben die Industrielle Revolution in Deutschland voran.
Hamburg hatte allerdings kein Monopol auf den Nordseehandel, denn der dänische Hafen von Altona lag nur wenige Kilometer flussabwärts. Erst nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 wurde Altona zu einer preußischen Provinzstadt.
1864: Militärischer Konflikt mit Dänemark
In den 1860er-Jahren dominierte das große und mächtige Preußen den Deutschen Bund. Die preußische Führung verfolgte eine patriotische „Blut und Eisen“-Politik, die 1864 zum Einmarsch in die dänische Provinz Schleswig führte. Das Foto aus demselben Jahr zeigt preußische Ingenieure, die Fahrzeuge für den Einsatz an der Front warten und reparieren.
1870: Der Eiserne Kanzler
Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck war die treibende Kraft hinter dem Krieg mit Dänemark. 1866 zwang er dann Österreich in den Deutschen Krieg, um den Konkurrenzkampf um die Vormachtstellung im Deutschen Bund auszufechten.
Als 1870 dieses Bild von Bismarck (im Bild rechts) mit seinen Jagdhunden aufgenommen wurde, befand sich Preußen im Krieg gegen Frankreich, der 1871 endete. Noch vor dem offiziellen Friedensschluss wurde der preußische König Wilhelm I. im Schloss Versailles zum ersten deutschen Kaiser ausgerufen und das Deutsche Reich gegründet, dessen „Eiserner Kanzler“ Bismarck bis 1890 war.
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1870: Berliner Panorama
Diese Berliner Aufnahme aus dem Jahr vor der Reichsgründung wird vom Stadtschloss dominiert, der Residenz des preußischen Königs und späteren deutschen Kaisers. Auf dem Boulevard Unter den Linden dahinter, der im 17. Jahrhundert befestigt und mit Linden bepflanzt worden war, standen zu der Zeit prächtige Häuser preußischer Aristokraten. Nach der Reichsgründung 1871 wurde Berlin zur Hauptstadt des neu geeinten Deutschlands.
1872: Zerstörerische Ostsee
Im November 1872 fegten Orkanböen mit verheerenden Auswirkungen über die Ostsee: Das Ostseesturmhochwasser dieses Jahres ist bis heute das schwerste seiner Art – mit Wasserständen von bis zu 3,3 Metern über dem Meeresspiegel. Küstengemeinden an der gesamten Ostseeküste zwischen Dänemark und Pommern standen unter Wasser. Das heutige Schleswig-Holstein gehörte zu den am stärksten betroffenen Regionen und 15.000 Menschen verloren ihr Zuhause.
Auf dem Foto ist ein zerstörtes Hallenhaus in Niendorf bei Hamburg zu sehen, dessen Bewohner sich retten konnten. Insgesamt forderte die Sturmflut um die 300 Menschenleben.
1872: Lehrter Bahnhof in Berlin
1871 wurde in Berlin der Lehrter Bahnhof für Züge aus bzw. nach Hannover eröffnet. Über seinen fünf Bahnsteigen wölbte sich eine eiserne Kuppel und die reich verzierte Fassade im Stil der Neorenaissance machten den Kopfbahnhof als „Palast unter den Bahnhöfen“ bekannt.
Heute steht an seiner Stelle der Berliner Hauptbahnhof.
1879: Frühe E-Mobilität
1879 präsentierte die Berliner Industrieausstellung auf einem Gelände am Lehrter Bahnhof ihren Besuchern neue technische Entwicklungen aus deutschen Landen. Star der Veranstaltung war die erste elektrische Lokomotive des visionären Unternehmers Werner Siemens, damals noch ohne „von“.
Mehr als 80.000 Besucher ließen sich von der Miniaturlokomotive über eine 300 Meter lange Strecke ziehen. Zwei Jahre später nahm die erste öffentliche elektrische Straßenbahn in Berlin ihren Betrieb auf.
Um 1880: Marienplatz
Seit München 1158 von Heinrich dem Löwen gegründet wurde, ist der Marienplatz das Herz der Stadt. Im 15. Jahrhundert wurde dort das Alte Rathaus erbaut, das hier rechts mit seinem hohen Turm zu sehen ist.
Bis in die 1870er-Jahre war das Gebäude für die Münchner Stadtverwaltung zu klein geworden und das Neue Rathaus wurde auf der gegenüberliegenden Platzseite (links) gebaut. In der Mitte des Platzes steht die Mariensäule aus dem Jahr 1638.
Um 1880: Schloss Stolzenfels am Rhein
Schloss Stolzenfels wurde im 13. Jahrhundert als Zollburg im Mittelrheintal gebaut und wurde im 19. Jahrhundert vom preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm in ein prachtvolles neugotisches Schloss umgebaut, das er auch für Besucher öffnete.
Die Anlage thront noch heute genauso beeindruckend über dem gleichnamigen Koblenzer Stadtteil wie auf diesem Bild, das um 1880 aufgenommen wurde.
Um 1885: Stuttgart im Aufschwung
Im 19. Jahrhundert war Stuttgart eine der am schnellsten wachsenden Städte Deutschlands. Das lag vor allem an der Eisenbahn: Als der erste Hauptbahnhof 1846 in Betrieb genommen wurde, hatte die Stadt etwa 50.000 Einwohner. Zum Zeitpunkt seines Umbaus in den 1860er-Jahren, der ihm eine prächtige Renaissance-Fassade bescherte (im Bild), lebten in Stuttgart bereits 70.000 Menschen – dank neuer Fabriken und Mühlen, die über die Eisenbahn angeschlossen waren.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die heutige baden-württembergische Hauptstadt auf 200.000 Einwohner gewachsen und Stuttgart wurde zu einem der wichtigsten Industriestandorte in Deutschland.
Um 1885: Schloss Neuschwanstein ist (fast) fertig
Was wäre Bayern ohne seinen exzentrischen König Ludwig II.? Auf jeden Fall um eine weltberühmte Touristenattraktion ärmer. Der Märchenkönig gab dieses Meisterwerk im Allgäu 1868 in Auftrag. Die Kosten für das ehrgeizige und teure Unterfangen stiegen allerdings ins Unermessliche und die Arbeiten an Schloss Neuschwanstein kamen zum Stillstand, als Ludwig II. 1886 für verrückt erklärt und abgesetzt wurde – bevor er am nächsten Tag unter mysteriösen Umständen verstarb.
Nur wenige Wochen nach seinem Tod öffneten die bayerischen Behörden das noch unvollendete und eingerüstete Schloss für die Öffentlichkeit, um mit den Eintrittsgeldern einen Teil der Kredite zu bezahlen.
1888: Trauerzug am Brandenburger Tor
Mit dem nächsten Bild reisen wir wieder nach Berlin – für eine staatstragende Ansicht des Brandenburger Tors. Dessen Bau begann 1788 auf Geheiß des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II., der mit diesem Triumphdenkmal die Errungenschaften seines Onkels Friedrich des Großen feiern wollte.
Genau 100 Jahre später spielte das Brandenburger Tor eine wichtige Rolle beim Trauerzug von Friedrich Wilhelms Enkel, Kaiser Wilhelm I. (Bild). Es war nicht das einzige königliche Begräbnis in diesem Jahr. Wilhelms Nachfolger, Friedrich III., starb drei Monate später an Kehlkopfkrebs und überließ den Thron seinem Sohn, Wilhelm II., der bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Deutschlands letzter Kaiser war.
Um 1890: Zwei Dome, die keine sind
Auf diesem frühen Bild des Berliner Gendarmenmarkts sind die beiden beherrschenden Bauten des für viele schönsten Platzes der Stadt zu sehen. Der im frühen 18. Jahrhundert erbaute Französische Dom im Vordergrund und der Deutsche Dom dahinter flankieren das Konzerthaus in der Mitte. Trotz ihres Namen sind beide streng genommen keine Kirchen. Dom bezieht sich nämlich nur auf die Kuppeln der Gebäude und ist von dem französischen Wort „dôme“ abgeleitet.
Beide Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg durch Bomben beschädigt, aber danach renoviert. Im Französischen Dom befindet sich heute das Hugenottenmuseum. Im Zwillingsbau des Deutschen Doms zeigt der Deutsche Bundestag eine Ausstellung zur Geschichte des parlamentarischen Systems.
Um 1890: Alte Nationalgalerie und Museumsinsel in Berlin
Nach mehr als 50 Jahren Planung öffnete die Alte Nationalgalerie 1876 endlich ihre Türen – mit Werken bedeutender deutscher Maler des 19. Jahrhunderts wie Caspar David Friedrich und Adolph von Menzel. Auf der Museumsinsel mit heute insgesamt fünf Museen befand sich zu dem Zeitpunkt außerdem bereits das Alte Museum (im Bild links) und das Neue Museum sowie der Berliner Dom.
1890: Münchner Hofbräuhaus
Das Hofbräuhaus wurde ursprünglich 1589 von dem damaligen bayerischen Herzog gebaut, um seinen Hof mit Bier zu versorgen. 1828 wurde es als Wirtshaus für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, das sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen entwickelte.
Um den einsetzenden Platzmangel zu beheben, wurde die hier zu sehende Version des Hofbräuhauses von 1890 sechs Jahre später zu dem Wirtshaus umgebaut, wie wir es heute noch kennen.
1891: Daimlers Automobil-Innovation
Wenige Jahre, nachdem der Mobilitätspionier Gottlieb Daimler den schnelllaufenden Benzinmotor erfunden hatte, baute er ihn 1886 in eine Kutsche ein und erschuf damit ein erstes vierrädriges Automobil. 1891 entstand dieses Foto mit Daimler und einem potenziellen Kunden in einem seiner Fahrzeuge.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine Fabrik in Cannstatt gegründet und seine Konstruktion so verfeinert, dass er Autos komplett neu baute, anstatt alte Kutschen zu modifizieren. Zusammen mit seinem späteren Partner Karl Benz machte Daimler Deutschland zu einem frühen Weltmarktführer in der Automobiltechnik.
1892: Edvard Munch wirbelt die Berliner Kunstszene auf
1892 lud der Verein Berliner Künstler den aufstrebenden norwegischen Künstler Edvard Munch zu einer Einzelausstellung ein (Bild). Bereits nach nur einer Woche verlangten die Mitglieder der als konservativ bekannten Organisation allerdings, dass die Ausstellung wieder geschlossen wurde. Grund: Für sie war Munchs moderner Stil grob und primitiv.
Der Skandal wurde als „Affäre Munch“ bekannt. Im folgenden Jahr malte der Norweger mit „Der Schrei“ eines der heute weltweit bekanntesten Bilder überhaupt.
1893: Lilienthal hebt ab
Vogel? Flugzeug? Auf diesem Bild ist Otto Lilienthal mit einem seiner experimentellen Segelflugzeuge zu sehen. Die Flugversuche des deutschen Luftfahrtpioniers inspirierten die Gebrüder Wright, die seine aeronautischen Daten für ihre eigenen Konstruktionen nutzten. Lilienthal testete seine Theorien auf einem speziellen kegelförmigen Hügel, den er vor den Toren Berlins errichtet hatte und von dem aus er seine Apparate unabhängig von der Windrichtung starten konnte.
Seine Flugleidenschaft wurde ihm zum Verhängnis, als er 1896 mit einem Segelflugzeug ähnlich dem hier zu sehenden nach dem Start abstürzte und starb.
Um 1895: Sonne, Sand und Meer
Das Küstenstädtchen Wyk auf der nordfriesischen Insel Föhr wurde in den 1840er-Jahren bekannt, da der dänische König Christian VIII. dort seine Sommer verbrachte. Die Touristen blieben auch, nachdem Föhr nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 unter preußische Herrschaft gefallen war.
Mit dem Eisenbahnbau entwickelte sich Wyk zu einem blühenden Ferienort mit Strandbädern und Umkleidekabinen auf Rädern, die ins Meer gezogen werden konnten, damit sich keiner entblößen musste.
1895: Hamburg, das Tor zur Welt
Mit dem Umbau der Hamburger Hafenanlage in den 1860er-Jahren wurde die Grundlage für die Expansion gelegt und bald säumten riesige Lagerhäuser die Ufer. Bahnlinien führten direkt bis zum Hafen und 1872 fand der erste Warenumschlag von Schiff auf Zug statt.
Hamburg wurde zu Deutschlands „Tor zur Welt“, mit dem Jungfernstieg (Bild) als beliebte Flaniermeile der Bevölkerung. Auf der einen Seite bot sich Spaziergängern eine herrliche Aussicht auf die Binnenalster, auf der anderen Seite lagen gut sortierte Kaufhäuser im Blick.
1897: Rushhour in Berlin
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten fast zwei Millionen Menschen in Berlin. Das machte die Metropole zur drittgrößten Stadt Europas. Auf Hauptverkehrsstraßen wie der hier zu sehenden Leipziger Straße kam es zu Stoßzeiten aufgrund der schieren Menge an Fußgängern, Kutschen und Pferdestraßenbahnen oft zum Stillstand.
Möglicherweise waren einige der Berliner auf diesem Foto von 1897 gerade auf dem Weg zum nahe gelegenen Kaufhaus Wertheim, dem damals größten Europas, das im selben Jahr eröffnet worden war und eine gehobene Kundschaft anzog.
Um 1900: Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal in Berlin
Die meisten heutigen Besucher des Berliner Stadtschlosses wissen nicht, dass dort einst eine der größten Skulpturen stand, die jemals in Deutschland geschaffen wurden. Das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal war dem ersten Monarchen des vereinigten Deutschlands gewidmet und bestand aus einer neun Meter hohen Statue des Kaisers zu Pferd.
Nachdem es beide Weltkriege überstanden hatte, wurde es 1950 auf Anordnung der SED-Führung abgerissen. Die Erinnerung an die kaiserliche Vergangenheit Deutschlands hatte keinen Platz in der DDR. Der Sockel steht noch heute am Ufer der Spree und fünf Figuren, die um das Denkmal angeordnet waren, sind im Tierpark und im Märkischen Museum zu sehen.
Um 1900: Tempelhof erhält kaiserlichen Besuch
Vor seinen modernen Zeiten als Flughafen wurde Tempelhof fast zwei Jahrhunderte lang von den preußischen und deutschen Streitkräften als Exerzierplatz genutzt. Hier begutachtet Kaiser Wilhelm II. zusammen mit seiner Familie die deutschen Truppen.
Die Luftfahrtzukunft hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch bereits angekündigt. 1897 war vom Tempelhofer Feld der erste Testflug eines Starrluftschiffs gestartet; 1909 führte der amerikanische Luftfahrtpionier Orville Wright Demonstrationsflüge durch.
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