Flugangst? Das sind die gefährlichsten Landebahnen der Welt
Wo die Landung nichts für schwache Nerven ist
In ein Flugzeug zu steigen, kann für manch einen Passagier schon furchterregend genug sein – doch die folgenden Start- und Landebahnen dürften selbst beim entspanntesten Flugpassagier für Gänsehaut sorgen. Seien es schmale Pisten mitten im Ozean oder aber Landebahnen, die an richtig steilen Hängen liegen: Wer die folgenden Flughäfen rund um den Globus ansteuert, sollte sich gut anschnallen ...
Adaptiert von Sandra Schröpfer
Barra, Schottland
Barra, Schottland
Madeira, Portugal
Die zu Portugal gehörige Insel Madeira westlich der marokkanischen Küste ist häufig den Atlantik-Wetterfronten ausgeliefert. Diese können sogar bei schönstem Wetter zu unerwarteten Turbulenzen führen.
Madeira, Portugal
Da in den vergangenen Jahren immer mehr Urlauber nach Madeira reisten, wurde die Landebahn des Flughafens mehrmals erweitert. Nun können auch größere Flugzeuge auf der Insel landen. Allerdings ist die Piste nicht nur nah am Wasser gebaut, sondern auch auf Stelzen – teils direkt im Meer. Wer bei starken Seitenwinden ein paar Stunden über dem Flughafen kreisen muss (was durchaus vorkommen kann), muss mitansehen, wie dicht sich die Landebahn noch dazu an den Bergen befindet. Unheimlicher geht es kaum!
Courchevel, Frankreich
Courchevel, Frankreich
Narsarsuaq, Grönland
Lassen Sie sich von der Schönheit dieser atemberaubenden Luftaufnahme nicht täuschen. Für Piloten warten hier besondere Herausforderungen: In diesem abgelegenen Teil von Grönland müssen sie ihre Flugzeuge an eisigen Bergen vorbeimanövrieren und für die Landung sogar einen Fjord hochfliegen. Auch Nebel und Wind sind hier an der Tagesordnung. Nachtlandungen und -starts sind in Narsarsuaq verboten.
Paro, Bhutan
Die Fakten zu dieser Flugpiste: Sie liegt rund 2.200 Meter über dem Meeresspiegel und in einem Tal, das von über 5.000 Meter hohen Bergen umgeben ist. Flugzeuge müssen durch eine enge Felsspalte fliegen, um die Piste zu erreichen, die erst kurz vor der Landung überhaupt sichtbar ist. Nur wenige Piloten sind für Start und Landung auf dem Flughafen von Paro in Bhutan überhaupt qualifiziert. Geflogen werden darf nur bei Tageslicht.
Saba, Karibik
Mit nur 400 Metern Länge hat der Flughafen Jauncho E. Yrausquin auf der Karibikinsel Saba eine der kürzesten kommerziellen Landebahnen der Welt. Der steile Abgrund ins Meer zu beiden Seiten macht Start und Landung zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit.
Saba, Karibik
Wer sich aber traut, von der Nachbarinsel St. Maarten mit Hubschrauber oder Turboprop-Maschine (das einzige Flugzeug, das hier landen darf) herüber zu fliegen, wird mit einer unglaublichen Aussicht über die Vulkaninsel belohnt. Der Flug dauert nur zwölf Minuten, die aber lange in Erinnerung bleiben dürften.
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Gisborne, Neuseeland
St. Barts, Karibik
Leh, Indien
Leh, Indien
Tioman, Malaysia
Diese kleine Insellandebahn in Malaysia, die nur von einer einzigen Airline von der Hauptstadt Kuala Lumpur aus angeflogen wird, ist eine Einbahnstraße. Hier ist Präzision gefragt, denn Piloten müssen in einem 90-Grad-Winkel fliegen, an einem Berg vorbeimanövrieren und dann auch noch schnell bremsen, um am Ende der Piste nicht in den Abgrund zu stürzen.
Wellington, Neuseeland
Malé, Malediven
Malé, Malediven
Wer von hier aus zu den vielen kleinen Inseln der Malediven weiterfliegen möchte, kann dies mit dem Wasserflugzeug tun. Bis zu 15 Passagiere finden in einem Wasserflugzeug Platz. Allerdings macht die Vorstellung, auf Wasser zu starten und zu landen, vielen Menschen Angst.
Queenstown, Neuseeland
Queenstown, Neuseeland
Die Aussicht beim Landeanflug ist ziemlich beeindruckend, allerdings scheinen die Tragflächen die Berge am Lake Wakatipu geradezu zu berühren, so nah reichen sie an den Flughafen heran. Als ob das nicht schon genug wäre, darf das Flugzeug auch nicht zu weit rollen. Sonst schießt es über die Piste hinaus und landet im Fjord.
Longyearbyen, Spitzbergen, Norwegen
São Paulo, Brasilien
Tegucigalpa, Honduras
Der Flughafen in Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, hat seinen Ruf als extrem schwieriger Flugplatz für Landungen wahrhaftig nicht umsonst. Denn dort herrschen gleich drei problematische Bedingungen, die eine sanfte Landung erschweren: eine kurze Landebahn, bergiges Gelände und starker Wind.
Tegucigalpa, Honduras
Piloten müssen beim Anflug auf den Flughafen eine scharfe Kurve fliegen. Die berühmt-berüchtigte einzige Start- und Landebahn ist außerdem ziemlich kurz, sodass Flugzeuge, die größer als eine Boeing 757 sind, dort nicht verkehren dürfen. Zudem macht die Lage (ca. 1.000 Meter über dem Meeresspiegel) das Wetter unberechenbar, und die dicht gedrängten Stadtviertel rund um den Flughafen tragen auch nicht gerade zur Beruhigung der Nerven bei. Zwischenfälle gab es dort schon viele, 2008 ereignete sich dort eine Tragödie: Fünf Menschen starben, als ein Flugzeug über die Landebahn hinausschoss.
Gibraltar
Gibraltar
St. Maarten, Karibik
St. Maarten, Karibik
Der Strand ist zur Attraktion bei Touristen geworden, die die landenden Flugzeuge am Princess Juliana International Airport aus nächster Nähe beobachten wollen. Besonders Mutige wagen sich sogar bis an den Zaun des Flughafens, um den ohrenbetäubenden Fluglärm zu hören und den Luftstrom der Triebwerke aus der Nähe zu spüren (wovon allerdings abgeraten wird). Noch abenteuerlicher fühlt sich die Landung sicher für die Passagiere in der Maschine an.
Lukla, Nepal
Lukla, Nepal
Noch dazu befindet sich am Ende der Landebahn ein hoher Berg, vor dem man rechtzeitig zum Stehen kommen muss. Der Start an dem nepalesischen Flughafen ist allerdings auch nicht einfacher: Die Bahn ist nur 527 Meter lang – darauf folgt ein steiler Abhang 300 Meter in die Tiefe. Manchmal, wenn der Südwestwind morgens zu stark pfeift, muss der Flughafen gesperrt werden.
St. Helena, Südatlantik
Als der Flughafen von St. Helena eröffnet wurde, galt er als der nutzloseste Flughafen der Welt. Der Grund: Die Start- und Landebahn war nur für kleinere Flugzeuge ausgelegt. Darüber hinaus können die Winde auf der Insel im Südatlantik in Sekundenbruchteilen ihre Geschwindigkeit und Richtung ändern, was für Start und Landung extrem gefährlich ist. Bei Probeflügen 2016 brauchte eine Boeing 737-800 drei Anläufe, um landen zu können. Ein ehemaliger Kunstflieger bezeichnete die Landung als „haarsträubend“.
St. Helena, Südatlantik
Inzwischen wurden die Schultern zur Start- und Landebahn verbreitert, Wendekreise hinzugefügt und die Start- und Landebahn auf 1,9 Kilometer verlängert, so dass nun auch größere Flugzeuge wie die Boeing 757 St. Helena anfliegen können. Allerdings haben sich die tückischen Wetterbedingungen (sowie die steilen Klippen zu fast allen Seiten der Start- und Landebahn) nicht verändert und so darf der Flughafen wegen der gefährlichen Bedingungen auch weiterhin nur von speziell ausgebildeten Piloten und Besatzungsmitgliedern angeflogen werden.
Antarktis
Antarktis
Der weiße Untergrund erschwert es den Piloten, die Entfernung richtig einzuschätzen. Bei der Landung muss die Cockpit-Crew zudem eine spezielle Brille tragen, da der Schnee so sehr reflektiert. Doch trotz all dieser Herausforderungen soll die Landung reibungslos gewesen und der Flug nach Plan verlaufen sein. Künftig sollen A340-Maschinen sowohl Touristen als auch Forschende in die Antarktis bringen.
Skiathos, Griechenland
Skiathos, Griechenland
Die Flugzeuge fliegen so tief über den Strand und die Straße daneben, dass Autofahrer und Sonnenanbeter quasi direkt in die Kabine sehen können. Die Insel ist deshalb ein beliebter Hotspot für Flugzeugbeobachter aus aller Welt. Kein Wunder, dass Skiathos auch „das St. Maarten von Griechenland“ genannt wird, schließlich ist die Erfahrung auf der Karibikinsel ebenso nervenaufreibend.
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