30 der ältesten Fotos von Deutschlands Wahrzeichen
Deutsche Sehenswürdigkeiten in historischen Bildern
Bilder vom heutigen Kölner Dom, Schloss Neuschwanstein oder Berliner Reichstag hat wohl jeder schon gesehen (oder vielleicht sogar selbst gemacht). Aber Bilder von vor über 100 Jahren? Viele Sehenswürdigkeiten Deutschlands stehen zwar bereits seit Jahrhunderten, doch haben sie sich im Laufe der Zeit teils erheblich verändert. Andere wiederum scheinen dem Lauf der Zeit gänzlich zu trotzen und wirken noch heute wie Ende des 19. Jahrhunderts. Für diese Bildergalerie haben wir tief ins Fotoarchiv gegriffen und einige der ältesten Aufnahmen bekannter Wahrzeichen des Landes zusammengestellt.
Von 1850 bis 1961, klicken oder scrollen Sie sich hier durch 30 historische Bilder aus ganz Deutschland ...
1850: Schloss Stolzenfels, Rheinland
Dies ist das älteste bekannte Foto von Schloss Stolzenfels, das sieben Kilometer von Koblenz entfernt liegt. Es zeigt das majestätische Gebäude, wie es über dem gleichnamigen Dorf emporragt. Das Schloss hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Unter anderem wurde es 1689 durch die Franzosen zerstört. Im Jahr 1836 beauftragte der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm den angesehenen Architekten Karl Friedrich Schinkel mit einem Umbau. Nur acht Jahre vor dem Entstehen dieses Bildes wurde die Einweihung 1842 mit einem großen Kostümball gefeiert. Heute gilt Stolzenfels als eines der wichtigsten Schlösser im Stil der preußischen Rheinromantik.
1853: Zwinger, Dresden
Der Dresdner Zwinger ist mit seinem einladenden Kronentor und seiner beeindruckenden Barockarchitektur ein Wahrzeichen der sächsischen Hauptstadt. Er wurde zwischen 1710 und 1728 als Orangerie und höfischer Festplatz ganz nach dem kurfürstlichen Geschmack von August dem Starken gebaut. Wie schon auf diesem Foto von 1853 zieht das weitläufige Gelände des Zwingers mit seinen Rasenflächen, Brunnen und Galerien auch heute noch in den wärmeren Monaten zahlreiche Besucher an.
1855: Kölner Dom, Köln
Der gebürtige Flame Johann Franz Michiels war einer der ersten „Lichtmaler“ Mitteleuropas. Im Jahr 1852 erhielt er von dem Kunstverleger Franz Carl Eisen den Auftrag, die neuen Glasfenster des Kölner Doms zu fotografieren. Gleichzeitig dokumentierte Michiels den Fortschritt der Bauarbeiten in Bildern. Auf diesem Foto, das 1855 vom Turm der ehemaligen Klosterkirche Groß St. Martin aus aufgenommen wurde, ist das südliche Seitenschiff bereits vollendet, während sich die Wände des Kirchenschiffs und das Südportal noch im Bau befinden. Der spätmittelalterliche Drehkran steht noch auf dem Stumpf des Südturms.
1855: Brandenburger Tor, Berlin
Die älteste erhaltene Aufnahme des Brandenburger Tors stammt von dem Berliner Stadtbildfotografen Leopold Ahrendts. Die Fotografie zeigt das Tor und den Pariser Platz von Osten aus. Ahrendts fotografisches Schaffen ist in rund 200 Motiven aus den 1850er- und 1860er-Jahren erhalten geblieben. Sie zeigen, dass er mit den zu seiner Zeit erfundenen Negativ-Positiv-Fotografieverfahren experimentierte und sie bald mit großem Geschick einsetzte. Das Brandenburger Tor wurde 1791 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es stand symbolisch für Frieden, Sieg und Trauer, wurde dann zur Kulisse für nationalsozialistische Propaganda und schließlich zum Mahnmal der deutschen Teilung.
1865: Aachener Dom, Aachen
Der Aachener Dom hat einen hohen Stellenwert in der Geschichte Deutschlands. In ihm wurden 30 deutsche Könige gekrönt, Kaiser Karl der Große liegt hier begraben und Gläubige pilgern seit dem 12. Jahrhundert zum Dom. Im Inneren befinden sich wertvolle Reliquien wie das Lendentuch Jesu, das Marienkleid und das Enthauptungstuch Johannes’ des Täufers, die alle sieben Jahre (das nächste Mal 2028) ausgestellt werden. Dieses Foto aus dem Jahr 1865 zeigt das mächtige Gebäude mit Bauarbeitern im Vordergrund. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Zahlreiche Verzierungen mussten erneuert werden und 1865 wurden die Arkaden zum Münsterplatz hin wieder geöffnet.
Um 1870: Frauenkirche, Dresden
Die Frauenkirche wurde zwischen 1726 und 1743 im Barockstil erbaut, ebenso wie der nahe gelegene Zwinger. Dieses Foto aus der Zeit um 1870 zeigt das Gebäude siebzig Jahre, bevor es kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Nacht auf den 14. Februar 1945 bei den Luftangriffen auf Dresden fast vollständig zerstört wurde. Der Wiederaufbau begann erst 1994 und wurde 2005 abgeschlossen. Das monumentale Bauwerk auf dem Dresdner Neumarkt gilt als eines der größten Sandsteingebäude der Welt.
Um 1880: Kaiserburg, Nürnberg
Nürnbergs riesige Kaiserburg ist auf dieser frühen Aufnahme von um 1880 von Nordosten aus zu sehen. Sie ist eigentlich ein ganzer Komplex aus befestigten Gebäuden, der sich auf einem Sandsteinrücken über der Altstadt erhebt. Im Mittelalter regierten die römisch-deutschen Kaiser und Könige nicht zentral von einer Stadt aus, sondern waren ständig unterwegs, um ihre Vasallen zu treffen, Hof zu halten oder an Reichstagen teilzunehmen. Stützpunkte der in Europa herumreisenden Herrscher im Früh- und Hochmittelalter waren die Pfalzen, von denen die Kaiserburg eine der wichtigsten war.
1882–1885: Neuschwanstein, Bayern
Dieses Foto zeigt Deutschlands berühmtestes Schloss in einer späteren Bauphase, wobei das Gerüst des quadratischen Turms deutlich zu erkennen ist. Neuschwanstein wurde von König Ludwig II. im Jahr 1869 erbaut und nie fertiggestellt. Für den Märchenkönig, wie er auch genannt wurde, war es eine Hommage an die Kultur des Mittelalters, die er verehrte und verewigen wollte. Ludwig II. bewohnte sein „Neues Schloss“ ab 1884, konnte es aber nie ohne Gerüst erleben. Der südliche Teil wurde erst 1891 in vereinfachter Form fertiggestellt, der Bergfried und die Kapelle wurden gar nicht gebaut. Ludwig II. ertrank 1886 im Alter von 40 Jahren unter mysteriösen Umständen.
Um 1890: Berliner Dom, Berlin
Die Geschichte des Berliner Doms reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als seine Vorgängerbauten ursprünglich Teil des Berliner Stadtschlosses waren. König Friedrich II. ließ 1750 einen Kirchenbau im Lustgarten einweihen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts verwandelte dann Berlins bedeutendster Architekt Karl Friedrich Schinkel den bestehenden Dom in einen schlichten klassizistischen Bau. Dieses Foto aus dem späten 19. Jahrhundert zeigt Pferdekutschen (1886 ließ der Erfinder Karl Friedrich Benz sein dreirädriges „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb” beim kaiserlichen Patentamt in Berlin patentieren) sowie elegante Damen mit Hüten und langen Röcken.
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Um 1890: Bastei-Brücke, Sächsische Schweiz
Raubritter trieben einst hier ihr Unwesen. Dann kamen die Romantiker. Heute zieht die Felsformation Bastei, die fast 190 Meter über dem Wasserspiegel der Elbe liegt, Besucher aus aller Welt an. Die 1851 erbaute 76,5 Meter lange Brücke führt durch die Felsenlandschaft entlang der bizarren Formen, die im Laufe der Zeit viele Dichter und Maler wie Caspar David Friedrich inspiriert haben. Die Bastei (hier um 1890 fotografiert) ist nach einer kurzen 30-minütigen Wanderung zu erreichen.
Um 1890: Burg Hohenzollern, Baden-Württemberg
Die Burg Hohenzollern ist seit 1.000 Jahren Stammsitz des preußischen Königshauses und der Fürsten von Hohenzollern und thront fast 900 Meter hoch über der Schwäbischen Alb. Diese historische Aufnahme aus dem späten 19. Jahrhundert zeigt die Burg aus großer Entfernung sowie Bäume im Vordergrund. Trotz der geringen Sichtweite sind Türme und Zinnen sowie Befestigungsanlagen zu erkennen. Das Schloss hat über 140 Räume, prächtige Säle und Gemächer. Besonders sehenswert sind die Bibliothek mit bedeutenden Wandgemälden, das Schlafzimmer des Königs, das Stammbaumzimmer und der Blaue Salon, das Zimmer der Königin.
Um 1890–1900: Wartburg, Thüringen
Das erste Farbfoto der Welt wurde am 17. Mai 1861 im King's College London von dem Physiker James Clerk Maxwell aufgenommen. Obwohl in den folgenden Jahrzehnten noch Schwarz-Weiß-Fotos die Norm waren, ist dieses Bild der Wartburg, auf der einst Martin Luther lebte, in Farbe. Es zeigt die Südostseite des Gebäudes sowie das Hotel Wartburg ganz links. Von der Burganlage selbst ist links die Neue Kemenate zu sehen. Daneben befinden sich die Burgschenke (Fachwerkbau), der Bergfried (großer Turm mit Kreuz), der Südturm, die Südmauer und der Palas (mittelalterliche Wohn- und Repräsentationsgebäude der Landgrafen von Thüringen).
1895: Reichstag, Berlin
Der Sitz des Deutschen Bundestages ist eines der landesweit bekanntesten Gebäude und wurde 1894 fertiggestellt, nur ein Jahr, bevor dieses Foto aufgenommen wurde. Diese frühe Aufnahme zeigt den Reichstag jedoch ohne seine inzwischen berühmte riesige Glaskuppel. Sie wurde erst nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 errichtet, als Teil der umfangreichen Restaurierungsarbeiten, die unter der Leitung des britischen Architekten Norman Foster stattfanden. Der Reichstag war 1933 durch einen Brand beschädigt worden, wurde dann im Zweiten Weltkrieg weiter zerstört und verfiel in den darauffolgenden Jahrzehnten.
1895: Zugspitze, Bayern
Die Zugspitze ist mit 2.962 Metern der höchste Berg Deutschlands. Dieses Foto von B. Johannes zeigt sie umgeben von den Gipfeln des Wettersteingebirges mit der kleinen Stadt Partenkirchen (heute Garmisch-Partenkirchen) im Vordergrund. Die Erstbesteigung der Zugspitze erfolgte am 27. August 1820 durch den Vermessungsbeamten Joseph Naus und seine Mannschaft. Heute erreichen im Sommer täglich rund 750 Bergsteiger den Gipfel, 6.000 weitere Besucher nutzen die Bayerische Zugspitzbahn. Das Foto strahlt eine gemütliche Kleinstadtatmosphäre aus – noch vor den Anfängen des Tourismus in den 1920er-Jahren.
Spätes 19. Jahrhundert: Heidelberger Schloss, Heidelberg
Das Heidelberger Schloss thront majestätisch über dem Neckartal, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Es war einst Stammsitz des Hauses Wittelsbach, das von hier aus über 400 Jahre lang die Rheinpfalz regierte. Das Schloss wirkt immer noch königlich, aber die zerrütteten Mauern erzählen auch von seiner Zerstörung am Ende des 17. Jahrhunderts, dem darauffolgenden Dornröschenschlaf im 18. Jahrhundert und dem Beginn des Tourismus im 19. Jahrhundert. Diese Aufnahme wurde in „Portfolio of Photographs, of Famous Scenes, Cities and Paintings“ von John L. Stoddard um 1899 veröffentlicht.
Um 1900: Markgräfliches Opernhaus, Bayreuth
Das Markgräfliche Opernhaus ist das weltweit besterhaltene Beispiel für ein freistehendes barockes Hoftheater. Es wurde nach dem Vorbild der größten Opernhäuser dieser Zeit in Wien und Dresden erbaut und steht seit 2012 auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Die treibende Kraft hinter diesem außergewöhnlichen Bauprojekt war die musik- und theaterbegeisterte Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth. Der Anlass für den Bau des Gebäudes war die Hochzeit ihrer einzigen Tochter, Elisabeth Friederike Sophie, im Jahr 1748. Diese Aufnahme entstand rund 150 Jahre später und zeigt das Theater in der Mitte und das links daneben stehende Redoutenhaus.
Um 1900: Holstentor, Lübeck
Im Mittelalter gelangte die Hansestadt Lübeck durch Handel vor allem im Ostseeraum zu außerordentlichem Wohlstand, der mit starken Mauern und mächtigen Befestigungsanlagen gegen äußere Bedrohungen geschützt werden sollte. Nur vier Stadttore erlaubten den Zugang: das Burgtor im Norden, das Mühlentor im Süden und das heute berühmte Holstentor im Westen. Im Osten war die Wakenitz eine natürliche Grenze und das Huxter Tor führte aus der Stadt hinaus. Heute sind nur noch das Burgtor und das Holstentor, hier um die Wende zum 19. Jahrhundert abgebildet, erhalten.
Um 1900: Schloss Sanssouci, Potsdam
Sanssouci (französisch „sans souci“, ohne Sorge) wurde von Friedrich dem Großen erbaut und wird wegen seiner kunsthistorischen Bedeutung auch „preußisches Versailles“ genannt. Das Schloss im Rokoko-Stil hat einen prächtigen Garten mit unzähligen Statuen und Weinbergterrassen, die auf diesem Foto aus der Zeit um 1900 mit Sträuchern und Büschen bepflanzt zu sein scheinen. Der preußische König liebte Sanssouci so sehr, dass er in einer Gruft auf den Weinbergterrassen beigesetzt werden wollte. Sein Wunsch wurde erfüllt, wenn auch erst 1991. Die Grabstätte Friedrichs des Großen befindet sich auf der obersten Ebene.
Um 1900: Speicherstadt, Hamburg
Die Hamburger Speicherstadt ist das größte Lagerhausensemble der Welt und erstreckt sich auf rund 26 Hektar zwischen Baumwall und Oberhafen. Sie wurde zwischen 1883 und Ende der 1920er-Jahre auf Tausenden von Eichenpfählen errichtet und steht seit 1991 unter Denkmalschutz, seit 2015 zählt sie zum Welterbe der UNESCO. Diese stereoskopische Aufnahme zeigt die Speicherstadt mit Kirchtürmen, einer Brücke sowie Pferdekutschen. Die Stereoskopie ist die Wiedergabe von Bildern mit einem räumlichen Eindruck von Tiefe, der physikalisch nicht vorhanden ist. Dabei werden zwei leicht versetzte Bilder für jedes Auge des Betrachters getrennt dargestellt.
Um 1900: Niederwalddenkmal, Hessen
Das Niederwalddenkmal ist den Ereignissen des Deutsch-Französischen Krieges gewidmet und erinnert an die historische Bedeutung des Rheins als Grenzfluss. Es wurde 1883 eingeweiht, nur wenige Jahre, bevor dieses Bild entstand. Mit einer Höhe von über zwölf Metern verkörpert die Germania-Statue die Einheit der Deutschen Nation, die damals aus 25 Einzelstaaten bestand. Bei vielen ausländischen Besuchern gehört das Niederwalddenkmal zum Pflichtprogramm bei einer Deutschland-Reise. So kommen jährlich rund zwei Millionen Besucher.
1910: Nymphenburg, München
Dieses Foto zeigt das Innere der Klosterkirche in der Nymphenburg, die im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz für die Kurfürsten und Könige von Bayern diente. Heute ist es kaum vorstellbar, dass das Schloss bei seiner Fertigstellung im Jahr 1679 auf freiem Feld, ungefähr zwei Stunden vom Stadtzentrum entfernt lag. Die 180 Hektar große Anlage mit ihrem weitläufigen Schlosspark ist die zweitgrößte Grünfläche Münchens und eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der bayerischen Landeshauptstadt.
1913: Völkerschlachtdenkmal, Leipzig
Vom 16. bis 19. Oktober 1813 war Leipzig der Schauplatz der Völkerschlacht. Die verbündeten Armeen Russlands, Preußens, Österreichs und Schwedens errangen auf deutschem Boden einen entscheidenden Sieg über Napoleon und seine Verbündeten. Die Schlacht in Zahlen: 600.000 kämpfende Soldaten aus über 20 Nationen, 100.000 Tote oder Verwundete und eine Typhusepidemie, der zehn Prozent der Leipziger Bevölkerung zum Opfer fielen. 1913 wurde das Völkerschlachtdenkmal als Nationaldenkmal eingeweiht. Im selben Jahr entstand auch dieses Foto.
Um 1920: Kreidefelsen, Rügen
Deutschlands größte Insel ist berühmt für ihre Kreidefelsen, die sich entlang der Ostsee erheben. Dieser Blick von der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht entlang der Ostküste wurde auf einem Bild aus der Zeit um 1920 verewigt. Jedes Jahr strömen Tausende von Besuchern nach Rügen, um die berühmten Kreidefelsen der Stubbenkammer zu sehen. Mit einer Höhe von 118 Metern erhebt sich der markante Königsstuhl imposant über dem Meer und bietet von seiner Plattform aus einen unvergesslichen Blick auf die Küste.
1928: Moritzburg, Sachsen
In der Nähe von Dresden errichtete Herzog Moritz 1542 das wohl schönste Wasserschloss Sachsens als Jagdresidenz. Ab 1723 baute Kurfürst August der Starke das prächtige Anwesen weiter aus. Heute beherbergt die Moritzburg eine der bedeutendsten Jagdtrophäensammlungen Europas, kunstvolle Goldledertapeten und das mit Millionen bunter Vogelfedern geschmückte Federzimmer. Dieses Foto zeigt das jahrhundertealte Schloss, das auf einer künstlichen Insel liegt, mit Blick auf das Wasser.
1929: Deutsches Eck, Koblenz
Auf diesem Foto blicken drei französische Soldaten auf den Zusammenfluss von Mosel und Rhein. In der Mitte des Bildes ist das berühmte Denkmal Kaiser Wilhelms I. zu sehen, der nach drei Kriegen die vollständige Einigung Deutschlands herbeiführte. Das Denkmal am Deutschen Eck ist insgesamt 37 Meter hoch, wobei allein 14 Meter auf die Reiterstatue entfallen. Es zieht inzwischen mehr als zwei Millionen Besucher pro Jahr an und ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
1930: Burg Eltz, Rheinland-Pfalz
Imposant und vollständig erhalten liegt die mittelalterliche Burg Eltz aus dem 12. Jahrhundert gut versteckt in einem Seitental der Mosel bei Mayen auf einem Felsenvorsprung. Man erreicht das Gebäude über einen der hübschen Wanderwege, die hierherführen. Dieses Foto von 1930 zeigt die hochragenden Türme, die malerischen Erker mit den Spitzdächern und die schützenden Mauern. Burg Eltz zierte mehrere Jahrzehnte lang den 500-DM-Schein.
1930er-Jahre: Porta Nigra, Trier
Als die Römer 170 n. Chr. den ersten Stein für die Porta Nigra legten, konnten sie kaum ahnen, dass sie noch Jahrhunderte später stehen würde. Immerhin war das Stadttor damals nur eines von vier in Trier – und eines von vielen im gesamten Römischen Reich. Heute, rund 1850 Jahre später, ist das „Schwarze Tor“ das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wenn es um die römische Herrschaft im heutigen Deutschland geht. Dieses Foto aus den 1930er-Jahren zeigt, wie die Porta Nigra jahrhundertelang aussah und auch heute noch aussieht.
1930er-Jahre: Plönlein, Rothenburg ob der Tauber
Plönlein bedeutet „kleiner Platz“ oder „kleiner Platz am Brunnen“ und bezieht sich auf seine Lage mit dem etwas schiefen gelben Fachwerkhaus in der Mitte, dem Brunnen davor und dem Siebersturm auf der linken Seite sowie dem Kobolzeller Tor von 1360 auf der rechten Seite (wie auf diesem Foto zu sehen). Das Plönlein ist das Wahrzeichen von Rothenburg ob der Tauber und zierte zahllose Buch- und Zeitschriftencover. Es erschien sogar in Videospielen, Comics sowie japanischen Mangas und diente als typische mittelalterliche Kulisse für Filme wie den Walt-Disney-Klassiker „Pinocchio“ von 1940.
1934: Triberger Wasserfälle, Schwarzwald
Seitdem dieses Schwarz-Weiß-Foto vor 90 Jahren aufgenommen wurde, hat sich nicht viel verändert. Mit einer Fallhöhe von 163 Metern gehören die Triberger Wasserfälle zu den höchsten in Deutschland. Das ganzjährig geöffnete Ausflugsziel im Schwarzwald verfügt über drei Wanderwege, die die Besucher durch das Gebiet führen. Besonders beeindruckend sind die stürzenden Wassermassen während der Schmelze oder nach starkem Regen. Bei einem Besuch am Abend sind die Wasserfälle bis 22 Uhr beleuchtet, was ihnen eine magische Atmosphäre verleiht.
1961: Berliner Mauer, Berlin
Die Berliner Mauer umschloss West-Berlin auf einer Länge von 155 Kilometer und durchzog das gesamte Stadtzentrum. Sie sollte verhindern, dass Menschen aus Ost-Berlin in den Westen flüchteten. Ab 1961 ließ die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die Mauer mit zahlreichen anderen Grenzsperren zu einem tief gestaffelten System ausbauen. Der so entstandene Grenzstreifen wurde im Westen „Todesstreifen“ genannt, weil dort viele Menschen bei der Flucht getötet wurden. Der Fall der Mauer läutete 1989 das Ende der SED-Diktatur ein. Dieses Foto zeigt das Brandenburger Tor im Jahr 1961, umgeben von der neu errichteten Mauer.
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