Überrannte Urlaubsorte, die sich jetzt gegen den Massentourismus wehren
So gehen diese Reiseziele gegen die Besucheranstürme vor
Mit ihrer einzigartigen Kombination aus natürlicher Schönheit, historischem Erbe und kultureller Bedeutung ziehen einige Orte besonders viele Menschen an. Oftmals bieten sie Sehenswürdigkeiten, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. Doch die Touristenmassen sind nicht überall willkommen. Einige besonders beliebte Reiseziele haben sich dazu entschlossen, die Besucherzahlen zu begrenzen und nachhaltiger zu werden.
Lesen Sie hier, mit welchen – mitunter sehr kreativen – Maßnahmen einige Top-Destinationen dem Massentourismus abgeschworen haben.
Adaptiert von Astrid Hofer, Sandra Schröpfer und Ina Hieronimus
Dubrovnik, Kroatien
Dubrovnik wurde derart von Touristen überschwemmt, dass die UNESCO 2016 androhte, der kroatischen Stadt das Prädikat Weltkulturerbe zu entziehen. Diese kündigte daraufhin eine Reihe von Maßnahmen an, um die Überfüllung einzudämmen. Die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere, die pro Tag in Dubrovnik von Bord gehen, wurde auf 5.000 begrenzt, Souvenirstände gibt es nun 80 Prozent weniger und Restauranttische und -stühle wurden ebenfalls um 30 Prozent reduziert.
Thailand
Pulsierende Städte, traumhafte Sandstrände und jahrhundertealte Architektur: Ist es da ein Wunder, dass Thailand ganz oben auf der Wunschliste vieler Reisender steht? Das Land begrüßte im Jahr 2023 ganze 28 Millionen Besucher. Die Regierung ist jedoch darum bemüht, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten, und hatte daher 2023 die Einführung einer Einreisegebühr angekündigt. Wann genau diese in Kraft treten wird, wurde von der Regierung allerdings noch nicht beschlossen. Die Gebühr in Höhe von 300 Baht (umgerechnet etwa acht Euro) soll Flugreisenden bei der Ankunft abgenommen und für die Instandhaltung von Sehenswürdigkeiten wie dem Großen Palast in Bangkok (im Bild) sowie für die Versorgung von Touristen, die nicht krankenversichert sind, verwendet werden.
Amsterdam, Niederlande
Amsterdam ist mit seinen hübschen Kanälen und der historischen Architektur ein Besuchermagnet. Doch die Menschenmassen, die die niederländische Hauptstadt in den letzten Jahren überschwemmt haben, werden den Bewohnern langsam zu viel. Die Stadt kündigte deshalb im November 2022 einen neuen Plan an, um Amsterdam wieder lebenswerter zu machen. So wird etwa die Zahl der Kanalfahrten beschränkt, die Lokale im Rotlichtviertel müssen früher schließen, um Randalen vorzubeugen, und die Richtlinien für Ferienvermietungen und Gästehäuser werden verschärft.
Santorin, Griechenland
Für die postkartenreife griechische Insel Santorin sind Kreuzfahrtschiffe eher Fluch als Segen. Das Eiland, bekannt für seine blau-weißen Häuser in dramatischer Hanglage, zog im Jahr 2018 unglaubliche zwei Millionen Touristen an. An einigen Tagen sollen allein bis zu 18.000 von ihnen Kreuzfahrtpassagiere gewesen sein. Um dem entgegenzuwirken, ist die erlaubte Zahl von letzteren seit 2019 auf 8.000 pro Tag begrenzt.
Athen, Griechenland
Auch in Athen wurden Maßnahmen ergriffen, um den zunehmenden Besucherströmen Herr zu werden. Die griechische Hauptstadt ist voller berühmter historischer Attraktionen. Die Akropolis, Griechenlands meistbesuchte archäologische Stätte, zog so viele Touristen an, dass die Behörden im September 2023 die Besucherzahl auf 20.000 pro Tag begrenzten. Ein Besuch muss zudem vorab online gebucht werden.
Hallstatt, Österreich
Das märchenhafte Bergdorf Hallstatt im österreichischen Salzkammergut soll als Inspiration für das fiktive Dorf Arendelle im Disney-Film „Die Eiskönigin – völlig unverforen“ (2013) gedient haben und zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen an. Vor der Pandemie strömten durchschnittlich 10.000 Besucher pro Tag in die malerische 800-Einwohner-Siedlung. Der Bürgermeister will das UNESCO-Kulturerbe schützen und hat daher eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Besucherstrom einzudämmen. Kurzzeitig wurde sogar ein Selfie-Zaun errichtet, der Touristen den Blick auf das idyllische Alpenpanorama versperrte. Der Zaun ist mittlerweile Geschichte, doch es dürfen nun weniger Reisebusse und Autos in die Region einfahren. Ziel ist es, den Tourismus um mindestens ein Drittel zu reduzieren.
Nationalparks in den USA
Die USA und ihre Territorien haben 423 Nationalparks, die mehr als 34 Hektar der Gesamtfläche des Landes umfassen. Sie sind perfekt für Einheimische und Touristen, die die unglaublichen Naturlandschaften genießen wollen, doch einige laufen Gefahr, von Besucherströmen überrannt zu werden. Inzwischen haben viele Online-Reservierungssysteme eingeführt, um die Zahl der Besucher begrenzen zu können, darunter die Nationalparks Acadia (im Bild), Arches, Glacier, Rocky Mountain, Shenandoah und Zion.
Machu Picchu, Peru
Auch die Inkastadt Machu Picchu ist ein äußerst beliebtes Reiseziel. Im Jahr 2021 pilgerten rund 448.000 Besucher zu der heiligen Stätte, im Jahr vor der Pandemie (2019) waren es satte 1,5 Millionen. Um die peruanische Ruinenstadt zu bewahren, wurde die Besucherzahl nun auf täglich 4.500 Personen begrenzt und Tickets müssen vorher auf der Website gebucht werden. Die Anlage darf zudem nur noch mit einem Reiseführer betreten werden und die Gruppengröße ist auf zehn Touristen begrenzt.
Spanien
Spanien hat in den Sommermonaten vielerorts mit Touristenmassen zu kämpfen – und in der Folge Einschränkungen eingeführt. So dürfen etwa in Andalusiens Doñana-Nationalpark pro Tag nur noch 886 Personen auf die Pfade zwischen Huelva, El Acebuche und El Rocío. Die baskische Insel San Juan de Gaztelugatxe hat die Obergrenze auf 1.500 pro Tag gesetzt.
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Mallorca, Spanien
Die Baleareninsel mit ihren vielen Resorts und Stränden zieht jedes Jahr Touristen in Strömen an, sobald es etwas wärmer wird. Damit die Einheimischen nicht völlig überrannt werden, hat die Regierung die Zahl der Hotelbetten auf 430.000 reduziert, dazu werden potenziell illegal vermietete Urlaubsquartiere stärker kontrolliert. Klasse statt Masse soll künftig das touristische Motto auf Mallorca lauten.
Barcelona, Spanien
Die katalanische Hauptstadt Barcelona, berühmt für ihr Essen, die vielen Sonnentage und die einzigartige Gaudí-Architektur, ist seit langem ein Besuchermagnet. Doch auch sie musste strenge Vorschriften erlassen, um zu verhindern, dass Touristen ihre Straßen dauerhaft verstopften. Im März 2023 wurde bekannt gegeben, dass Reisegruppen, die in der Altstadt unterwegs sind, maximal 20 Personen umfassen dürfen, in kleineren Vierteln nur noch 15. Auch Megaphone sind verboten. Zudem hat die Stadt 24 ihrer Straßen und Plätze in Einbahnstraßen umgewandelt, um die Massen in Bewegung zu halten.
Französisch-Polynesien
Die Gesamtfläche der Inselgruppe von Französisch-Polynesien entspricht in etwa der Größe von Paris und London zusammen. Der große Unterschied ist allerdings, dass sich die Landmasse auf 130 Inseln im Südpazifik verteilt. Damit die winzigen Inseln nicht von Sonnenhungrigen überrannt werden, wurde im November 2022 eine Beschränkung im Verhältnis 1:1 (Touristen und Einwohner) eingeführt. Diese soll vorerst bis 2027 gelten. Im Klartext bedeutet die Regelung, dass pro Jahr nur noch 280.000 Touristen auf die Inseln kommen dürfen.
Mount Everest, Nepal
Im Mai 2019 ging ein schockierendes Bild viral, das Massen von Menschen zeigte, die am Gipfel des Mount Everest Schlange standen. Zu viele Besucher setzen nicht nur dem höchsten Berg der Welt dauerhaft zu, sondern begünstigen auch gefährliche Situationen und mehr Todesfälle. Nepal hat deshalb ein Quotensystem eingeführt, um die Zahl der Bergsteiger in Schach zu halten. Den neuen Regeln zufolge müssen Gipfelstürmer beweisen, dass sie bereits einen weiteren großen Berg erklommen haben. Reiseführer wiederum müssen mindestens drei Jahre Erfahrung haben, um eine Gipfeltour zu leiten.
Boracay, Philippinen
Dank ihres türkisblauen Wassers, der unberührten Sandstrände und vielen Palmen verkörpert die philippinische Insel Boracay das tropische Paradies auf Erden. Doch die vielen Touristen drohen, es zu zerstören. Um das zu verhindern, verlangte die Regierung bis 2023, dass sich alle Besucher bei der lokalen Tourismusbehörde anmelden. So wollte man sicherstellen, dass sich zu keinem Zeitpunkt mehr als 19.215 Besucher auf der Insel befinden. Diese Regelung wurde inzwischen zwar aufgehoben, aber Besucher müssen bei ihrer Ankunft auf der Insel noch immer ein Formular ausfüllen.
Frankreich
Frankreich galt 2019 mit 90 Millionen ausländischen Besuchern als das bedeutendste Touristenziel der Welt – kein Wunder also, dass das Land Maßnahmen zur Eindämmung des Tourismus ergreifen musste. Viele Städte und Inseln im Süden, darunter auch Korsika (im Bild), haben Online-Reservierungssysteme eingeführt, um die Besucherzahlen bei wichtigen Attraktionen zu begrenzen.
Mont-Saint-Michel, Frankreich
In Nordfrankreich versuchen die Behörden mit einer ungewöhnlichen Aktion, Besucher von einer ihrer beliebtesten Touristenattraktionen fernzuhalten: Bilder von endlosen Warteschlangen (wie hier zu sehen) sollen der Abschreckung dienen und Touristen fernhalten. Denn die berühmte Felseninsel Mont-Saint-Michel in der Normandie, deren Abtei aus dem 10. Jahrhundert imposant in den Himmel ragt, zog Ende Mai 2023 allein an einem Wochenende 60.000 Besucher an – ein Ansturm, den der Touristenhotspot einfach nicht mehr bewältigen könne. Die Behörden riefen Touristen dazu auf, ihren Besuch zu verschieben. Es wird nun in Erwägung gezogen, am Fuße des Wahrzeichens ein Drehkreuz zu installieren und so den Besucherzugang künftig zu begrenzen.
Marseille, Frankreich
Marseille, die zweitgrößte Stadt Frankreichs, ist bei Touristen besonders wegen ihrer Felsküste und der herrlichen Strände beliebt. Um den Übertourismus einzudämmen, hat der Nationalpark Calanques nahe der Stadt im Sommer 2022 seine tägliche Besucherzahl drastisch gesenkt: von 3.000 auf nur noch 400 Gäste pro Tag. Ein Schritt, der von vielen begrüßt wurde, nachdem der Park 2021 durch den Massentourismus bereits geschädigt worden war. Reservierungen sind kostenlos, aber es muss über eine Onlineplattform bis zu drei Tage im Voraus ein Tagespass mit QR-Code für das gewünschte Besuchsdatum gebucht werden.
Bhutan
Bhutan, ein Vorreiterland in Sachen nachhaltiger Tourismus, hat einen etwas anderen Ansatz gewählt, um die Besucherzahlen in Schach zu halten: Das kleine Königreich am Rande des Himalayas bittet Reisende kräftig zur Kasse. Pro Nacht ist eine Nachhaltigkeitsgebühr von 100 US-Dollar (umgerechnet etwa 93 Euro) fällig. Zuvor hatte das Land die doppelte Gebühr verlangt. Mit dem Geld werden unterschiedliche Projekte unterstützt, etwa das Pflanzen von Bäumen, die Instandhaltung von Fußwegen, die Ausbildung des Tourismus-Personals sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen im Land. Bhutan ist eines der wenigen Länder weltweit, das CO2-negativ ist – es kompensiert also mehr Emissionen, als es produziert.
Antarktis
Angesichts der Tatsache, dass die Antarktis enorm wichtig für Naturschutz und Forschung ist und obendrein ein extremes Klima hat, machen hier strenge Vorschriften für Touristen Sinn. Laut Gesetz dürfen gleichzeitig maximal 100 Besucher an Land gehen und ihre Schiffe und Boote dürfen die Tierwelt in keinster Weise stören. Dazu gibt es jede Menge weiterer Vorschriften. Alle Besuche müssen im Voraus von der zuständigen nationalen Behörde genehmigt werden.
Lord Howe Island, Australien
Diese kleine Insel nahe Sydney ist bekannt für ihre atemberaubende Naturlandschaft, die sie zu einem beliebten Rückzugsort für Festland-Bewohner und Touristen macht. Da der Erholungswert durch Massentourismus jedoch schnell verloren ginge, erlaubt die Lord Howe Island nicht mehr als 400 Besucher gleichzeitig. Die Zahl der dauerhaften Bewohner beträgt 382.
Verbotene Stadt, China
Die Verbotene Stadt, Pekings ehemaliger Kaiserpalast, zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Chinas. Das 600 Jahre alte Weltkulturerbe hatte zuletzt täglich bis zu 140.000 Touristen angezogen, was die Regierung veranlasste, eine Obergrenze festzulegen: Seit 2015 dürfen pro Tag maximal 80.000 Menschen hinein. Zudem werden die Eintrittspreise in der Nebensaison gesenkt, in der Hoffnung, dass sich die Touristenströme dadurch gleichmäßiger übers Jahr verteilen.
Seychellen
Die Seychellen sind für ihre idyllischen Sandstrände berühmt und haben in den letzten Jahren einen enormen Tourismusaufschwung erlebt. Im Jahr 2018 kamen rund 360.000 Besucher, was in etwa dem Vierfachen der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Um den Tourismus nachhaltiger zu machen, hatte die Regierung bis Dezember 2023 den Bau von großen Resorts zugunsten kleinerer, lokal geführter Unterkünfte eingedämmt. Zudem ist eine Obergrenze der Besucherzahl angedacht.
Brügge, Belgien
Brügge, dank seiner bezaubernden Kanäle auch „Venedig des Nordens“ genannt, ist seit langem ein Touristenmagnet. Doch die vielen Besucher brachten immer mehr Schwierigkeiten für die Stadt und ihre Einwohner mit sich. Der Bürgermeister hat deshalb eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, um die sogenannte „Disneyfizierung“ zu verhindern. Die Anzahl der erlaubten Kreuzfahrtschiffe, die in der Stadt anlegen, wurde von fünf auf zwei pro Tag reduziert. Zudem appelliert man, dass diese an Wochentagen kommen, um eine Überfüllung zu vermeiden. Auch Werbekampagnen für Tagesausflüge sind verboten. Der Schwerpunkt liegt auf Touristen, die länger bleiben und Geld für Brügges Hotels, Museen und Attraktionen ausgeben.
Fernando de Noronha, Brasilien
Diese vulkanische Inselgruppe vor der Nordostküste Brasiliens wurde wegen ihrer atemberaubenden Landschaft zum UNESCO-Welterbe erklärt. Um die unberührte Natur zu schützen, hat die Verwaltung von Fernando de Noronha beschlossen, den Tourismus einzuschränken. Wer den Nationalpark besuchen will, zahlt Eintritt, der zu 70 Prozent für den Naturschutz verwendet wird. Zudem ist eine tägliche Umweltschutzgebühr für den Erhalt der Inseln fällig.
Venedig, Italien
Venedig ist seit jeher eines der beliebtesten Reiseziele Europas. Doch die vielen Kanäle und labyrinthartigen Gassen, für die die norditalienische Stadt bekannt ist, waren in den letzten Jahren mit täglich gut 100.000 Besuchern schnell überfüllt. Daher testet die Stadt derzeit neue Maßnahmen, um Tagesbesucher zu begrenzen: Bis Anfang Mai 2024 muss jeder, der Venedig besuchen möchte und keine Übernachtung gebucht hat, sich im Voraus online registrieren und eine Gebühr von fünf Euro für den Eintritt zahlen. Zwischen Mai und Juli gilt das Tagesticket dann an Wochenenden und ab 2025 soll es dauerhaft eingeführt werden. Die Regierung hat zudem Kreuzfahrtschiffe aus dem historischen Zentrum verbannt. Diese galten als absolute Umweltsünder und sollen zur Erosion der Stadtfundamente beigetragen haben.
Rom, Italien
Italiens Hauptstadt hat bislang keine Beschränkungen und Obergrenzen für Touristen erlassen, geht aber gegen schlechtes Benehmen vor. Das Anbringen von sogenannten „Liebesschlössern“ an Brücken ist mittlerweile ebenso verboten wie das Essen in der Nähe von Brunnen. Dazu kassieren Männer, die „oben ohne“ durch die Straßen laufen, Strafen. Sogenannte „Skip-the-Line“-Tickets, die es erlauben, Warteschlangen zu überspringen, dürfen nicht mehr direkt vor beliebten Attraktionen verkauft werden. Auf der berühmten Spanischen Treppe sind zudem Koffer und Kinderwagen verboten.
Amalfiküste, Italien
Die italienische Amalfiküste zieht mit ihrer malerischen Lage am Golf von Salerno und den idyllischen Dörfern Besucher in Scharen an. Mittlerweile ist sie jedoch für das Verkehrschaos ebenso bekannt wie für die traumhafte Landschaft. Eine neue Regelung soll Abhilfe schaffen: Seit Juni 2022 dürfen Autos mit ungeradem Kennzeichen die Straße zwischen Vietri sul Mare und Positano zur Hochsaison nur noch an ungeraden Tagen befahren. Die anderen Tage sind für jene mit geraden Kennzeichen reserviert.
Japan
Auch in Japan werden seit Kurzem Tourismusbeschränkungen durchgeführt. Im September 2023 reisten fast wieder so viele Besucher in das Land (96 Prozent) wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Das Tourismusministerium griff ein und stellte einen Plan gegen Massentourismus vor. Dieser sieht unter anderem vor, Touristen alternative Reiseziele zu den überfüllten Großstädten anzubieten. Dazu wählten Experten elf von 62 Reisezielen aus, die vom Ministerium unterstützt werden, um besondere Erlebnisse für Touristen zu schaffen.
Iriomote, Japan
Es sind aber nicht nur Japans Großstädte wie Tokio oder Kyoto, die völlig überlaufen sind. Die Insel Iriomote, gelegen in der südjapanischen Präfektur Okinawa, ist ein subtropisches Paradies für Flora und Fauna aller Art, einschließlich der vom Aussterben bedrohten Iriomote-Katze. Als größte Insel der Yaeyama-Gruppe wurde sie 2021 (zusammen mit anderen Inseln der Region) zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Die unberührte Schönheit der dünn besiedelten Insel wurde jedoch von den mehreren Hunderttausend Touristen jährlich bedroht, sodass die Regierung von Okinawa im April 2023 eine Obergrenze von 1.200 Besuchern pro Tag festlegte.
Penang, Malaysia
Auf der malaysischen Insel Penang wurden drastische Maßnahmen ergriffen, um gegen den Massentourismus vorzugehen. Seit Mai 2023 ist die Kurzzeitvermietung von Ferienunterkünften wie Airbnbs in dem südostasiatischen Urlaubsziel verboten. Grund dafür sind Beschwerden von Einheimischen über das schlechte Benehmen von Touristen.
Bali, Indonesien
Auch Bali hat als Reaktion auf die wachsende Besorgnis über die Luft- und Wasserverschmutzung Maßnahmen gegen Übertourismus ergriffen. Die malerische Ferieninsel ist Indonesiens wichtigstes Reiseziel und zog vor der Pandemie durchschnittlich sechs Millionen internationale Besucher an. Seit Februar 2024 gilt eine neue Einreisegebühr in Höhe von 150.000 indonesischen Rupiah pro Besucher (umgerechnet etwa acht Euro). Die Verantwortlichen hoffen, so eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus auf der beliebten Insel zu fördern.
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