10 teure Militäranlagen, die jetzt zu Ruinen verkommen
Rundgang durch aufgegebene Verteidigungsstützpunkte aus aller Welt
Militäranlagen werden häufig nur für einen begrenzten Zeitraum genutzt und dann entweder stillgelegt oder ganz dem Verfall überlassen. Auf den folgenden Bildern betreten wir zehn verlassene Stützpunkte aus aller Welt, die einst ein Vermögen gekostet haben.
Erfahren Sie, weshalb die Anlagen aufgegeben wurden und inzwischen zu Ruinen verkommen ...
(Sofern nicht anders angegeben, wurden alle Geldbeträge von US-Dollar in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Ina Hieronimus und Sandra Schröpfer
Savanna Army Depot (Savanna, USA)
Das Savanna Army Depot erstreckt sich über eine Fläche von 5.260 Hektar am Ufer des Mississippi unweit der US-Stadt Savanna in Illinois. Die Anlage wurde 1917 als Testgelände für Militärartillerie gebaut. Der Bau kostete insgesamt rund 585.000 US-Dollar, was einem heutigen Wert von umgerechnet rund 14 Millionen Euro entspricht.
In den 1920er-Jahren wurden in der Anlage Waffen hergestellt, gelagert und getestet. Auch chemische Waffen wie Senfgas gehörten dazu.
Savanna Army Depot (Savanna, USA)
Im Zweiten Weltkrieg wurde Savanna zum größten Munitionslager der USA. In der Hochphase beschäftigte das Depot Tausende Mitarbeiter, doch als es immer weniger genutzt wurde, schrumpfte auch die Belegschaft. Anfang der 1990er-Jahre waren hier nur noch 500 Menschen tätig.
Das Ende des Kalten Krieges bedeutete auch das Aus des Areals. Die Schließung des Depots wurde 1995 entschieden, im Jahr 2000 erfolgte dann die Stilllegung. Auf dem Gelände sind allerdings noch immer Giftstoffe und Blindgänger verteilt, die zum Teil äußerst gefährlich sind.
Savanna Army Depot (Savanna, USA)
Die Säuberungsaktion, die seit Jahren andauert, hat die US-Behörden bisher umgerechnet ca. 186 Millionen Euro gekostet. Die endgültige Rechnung könnte sich auf 326 Millionen Euro belaufen, eine Summe, die die ursprünglichen Kosten der Anlage weit übersteigt.
Nun zur guten Nachricht: Die für die Öffentlichkeit gesperrte Anlage ist mit der Zeit zu einem Paradies für wild lebende Tiere geworden. Da sich der Mensch von dem Gelände zurückgezogen hat, wurde dieses zu einem idealen Lebensraum für 47 Pflanzen- und Tierarten. Auch bedrohte Arten wie die Dosenschildkröte sind hier zu finden, die sonst kaum noch in Illinois vorkommt.
Forward Operating Base Shank (Logar, Afghanistan)
Diese 2008 vom US-Militär errichtete Einsatzbasis im Osten Afghanistans wurde von den Koalitionstruppen als strategischer Stützpunkt auch für die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte und der Polizei genutzt.
Der Bau und die Erweiterung der Anlage kostete ein Vermögen und verschlang das Geld der Steuerzahler, als wenn es kein Morgen gäbe. Das US-Militär gab umgerechnet allein 5,6 Millionen Euro für Sicherheitszäune und 11 Millionen Euro für eine 2,3 Kilometer lange Landebahn aus.
Forward Operating Base Shank (Logar, Afghanistan)
Angesichts des ganzen Geldes, das in die Basis gesteckt wurde, fehlte es natürlich auch nicht an Annehmlichkeiten. Im FOB Shank gab es so gut wie alles: von einem Einkaufszentrum mit 50 Geschäften bis hin zu drei Restaurants und gleich vier Schönheitssalons.
Doch 2014 änderte sich alles, als der Großteil der US-Truppen aus Afghanistan abgezogen wurde. Die Basis wurde an die afghanische Polizei übergeben, ist jedoch seitdem weitgehend ungenutzt.
Forward Operating Base Shank (Logar, Afghanistan)
Der ehemalige Stützpunkt wird inzwischen auch „Zombieland“ genannt und von US-Soldaten mit der Fernsehserie „The Walking Dead“ verglichen. Die afghanischen Sicherheitskräfte wiederum bezeichnen die heruntergekommenen Gebäude als „Häuser für Dämonen“.
Rudel wilder Hunde, die das Gelände durchstreifen, tragen zu der postapokalyptischen Stimmung bei. Bis heute ist das Gelände verlassen und verfällt immer mehr.
Maunsell Forts (Themse-Mündung, England)
Die britische Marine und das Militär errichteten während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1942 und 1943 mehrere befestigte Türme und Plattformen an der Themse-Mündung, die an die Marsstative in Herbert George Wells Science-Fiction-Klassiker „Der Krieg der Welten“ erinnern. Diese sollten London vor Luft- und Seeangriffen der Nazis schützen.
Die Anlage wurde nach ihrem Architekten Guy Maunsell benannt. Der Bau der vier Marine- und drei Militärfestungen kostete damals 724.000 Pfund, was einem heutigen Wert von umgerechnet knapp 47 Millionen Euro entspricht.
Maunsell Forts (Themse-Mündung, England)
Ausgestattet mit Suchscheinwerfern und Flakgeschützen, waren die Maunsell Forts eine gewaltige Verteidigungsmaßnahme. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hatten sie ein deutsches Schnellboot zerstört sowie 22 feindliche Flugzeuge und 30 V1-Bomben abgeschossen.
Nach dem Krieg gab das Militär die Marinefestungen jedoch rasch auf. Heute sind nur noch zwei Forts übrig: Knock John Fort, von dem Ende der 1960er-Jahre der Piratensender „Radio Essex“ ausgestrahlt wurde, und Fort Roughs, auch bekannt als die Mikronation Fürstentum Sealand (Principality of Sealand).
Maunsell Forts (Themse-Mündung, England)
Zwar gab es immer mal wieder Pläne für die Sanierung der baufälligen Anlagen – darunter ein Projekt, das eines der Forts für umgerechnet rund 118 Millionen Euro in ein Luxushotel verwandeln sollte –, allerdings wurde noch keines davon in die Tat umgesetzt.
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Chanute Air Force Base (Rantoul, USA)
Die Chanute Air Force Base im US-amerikanischen Illinois wurde während des Ersten Weltkriegs als Fliegerschule gegründet, um Kadetten das Fliegen von Kampfflugzeugen beizubringen. Die Anlage wurde 1917 zu einem Preis von einer Million US-Dollar fertiggestellt, was einer heutigen Summe von rund 19 Millionen Euro entspricht.
Ende der 1930er-Jahre wurden auf dem Gelände zwei riesige Hangars gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Basis erweitert, um 15.000 Soldaten stationieren zu können. Zugleich entstand auch eine Schule für den Women’s Army Corps, dem weiblichen Hilfskorps der US-Armee.
Chanute Air Force Base (Rantoul, USA)
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Chanute zunächst ein äußerst wichtiger Ausbildungsstützpunkt. Piloten wurden hier auf den Kampf im Koreakrieg vorbereitet. In den 1960er-Jahren war der Stützpunkt zudem das Trainingszentrum Nummer eins für die Interkontinentalrakete LGM-30 Minuteman.
Das Ende des Kalten Krieges bedeutete allerdings auch das Aus der Chanute Air Force Base. Das US-Militär erachtete die Anlage als überflüssig und ließ Anfang der 1990er-Jahre zahlreiche Stützpunkte stilllegen.
Chanute Air Force Base (Rantoul, USA)
Die Basis wurde im Dezember 1993 endgültig dicht gemacht. Danach entstanden auf Teilen des Geländes unter anderem Wohnungen, Motels, ein Fitnessstudio und Restaurants. Ein großer Teil der Anlage ist heutzutage aber verfallen und nicht zugänglich. Diese Bereiche des Geländes sind stark mit Giftstoffen verunreinigt und die Dekontaminierung dauert noch an. Bislang wurden dafür mindestens 186 Millionen Euro ausgegeben – und es ist noch einiges zu tun.
Die US-Luftwaffe hat die Kontrolle über den Stützpunkt und das Gelände vor kurzem wieder in zivile Hände übergeben. Schätzungsweise 195 Hektar des Geländes bleiben aber ungenutzt.
Festung Kowno (Kaunas, Litauen)
Die gigantische Festung Kowno im Süden Litauens wurde über 33 Jahre von 1882 bis 1915 erbaut. Es sollte das russische Kaiserreich, das das Gebiet zu der Zeit kontrolliert hat, vor einer deutschen Invasion schützen. Nach seiner Fertigstellung war der Militärstützpunkt die größte Verteidigungsanlage des Landes.
Insgesamt wurden auf dem Gelände neun Forts und neun Schießanlagen gebaut. Die Kosten für das Fort IX, das größte der Bauwerke, werden auf einen heutigen Geldwert von umgerechnet rund 232 Millionen Euro geschätzt.
Festung Kowno (Kaunas, Litauen)
Die Festung Kowno wurde im Ersten Weltkrieg von deutschen Truppen belagert. Trotz des unerbittlichen Bombardements hielt die Anlage ganze elf Tage stand; ein Beweis für ihre äußerst soliden Mauern.
Im Zweiten Weltkrieg nahm die Geschichte der Festung eine dunkle Wendung: Kowno wurde von Nazi-Truppen erobert und besetzt. Hinter den Mauern wurden bis zu 50.000 Menschen hingerichtet, darunter 30.000 Holocaust-Opfer.
Festung Kowno (Kaunas, Litauen)
Nach dem Krieg wurde die Festung bis Ende der 1950er-Jahre von den sowjetischen Luftlandetruppen genutzt. 1958 entstand ein Museum, das an die in Kowno begangenen Verbrechen und die Geschichte des Ortes erinnert.
1984 wurde auf dem Gelände ein beeindruckendes Denkmal von 30 Metern Höhe enthüllt. Fort IX wurde im Jahr 2007 teilweise renoviert und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an, auch wegen der dortigen Ausstellung verschiedener Artefakte. Der Rest der Anlage ist jedoch eine Ruine.
Raketenbasis Plokštinė (Plokščiai, Litauen)
Diese streng geheime Raketenbasis in der Nähe des Plateliai-Sees im heutigen Litauen wurde von 1960 bis 1962 von 10.000 Arbeitern errichtet. Die größtenteils unterirdische Anlage war alles andere als wirtschaftlich. Tatsächlich waren die Gesamtkosten in etwa so hoch wie der Bau einer Kleinstadt – wir sprechen also aus heutiger Sicht von Milliarden von Euro.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren hier selbstverständlich außerordentlich strikt. Ein elektrischer Zaun schütze die Anlage, und dieser konnte mit 1.700 Volt sogar einen tödlichen Stromstoß auslösen.
Raketenbasis Plokštinė (Plokščiai, Litauen)
Die Anlage bestand aus mehreren tiefen Schächten, einer Reihe von Raketensilos und einem Labyrinth aus Tunneln. Sie war groß genug, um Hunderte von Menschen aufzunehmen, und konnte bis zu 15 Tage lang völlig autonom bleiben. Die Silos enthielten zahlreiche R-12-Dvina-Raketen, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet waren.
Zum Glück ließen die Spannungen zwischen Ost und West nach der Kubakrise nach, sodass die Waffen weder im Ernstfall noch zu Testzwecken eingesetzt wurden.
Raketenbasis Plokštinė (Plokščiai, Litauen)
Letztendlich war die so unglaublich teure Basis nur zwölf Jahre in Betrieb. Bis Anfang der 1990er-Jahre wurde das Gelände noch gewartet, doch nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der UdSSR wurde es aufgegeben. Der Zustand der Anlage verschlechterte sich schnell und Unbefugte machten sich auf dem Gelände breit.
Im Jahr 2012 wurden dann Sanierungsarbeiten durchgeführt. Heute beherbergt die ehemalige Raketenbasis ein Museum, das dem Kalten Krieg gewidmet ist, und ist eine beliebte Touristenattraktion.
Fort Ord (Marina, USA)
Das Fort Ord im kalifornischen Monterey County wurde 1940 als Festung ausgewiesen und 1994 stillgelegt. Das Gebiet, das die Anlage umfasst, ist ungefähr so groß wie San Francisco (ca. 12.000 Hektar) und hat Milliarden von Euro gekostet.
Die Anlage stammt von 1917, als sie noch als Truppenübungsplatz genutzt wurde. Der Ausbau zu einem Fort kostete 15 Millionen US-Dollar, was einem heutigen Betrag von umgerechnet 279 Millionen Euro entspricht.
Fort Ord (Marina, USA)
Für einen Großteil seiner Geschichte diente Fort Ord als Basis für die 7. Infanteriedivision der US-Armee. Im Zweiten Weltkrieg wurden deutsche Kriegsgefangene auf dem Stützpunkt inhaftiert und mit dem Bau von Mauern und Bunkern beauftragt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Fort als Ausbildungsbasis genutzt, die während des Vietnamkrieges sogar führend in den USA war. Vielen Soldaten gefiel das Klima, die Lage am Meer und die erstklassige Ausstattung, und sie bewarben sich zahlreich um eine dortige Stationierung.
Fort Ord (Marina, USA)
In den 1960er-Jahren gab es auf dem riesigen Stützpunkt ein Krankenhaus, sechs Schulen, mehrere Geschäfte (darunter einen Friseur und einen Secondhandladen), zwei Kinos und eine Bowlingbahn. Auch ein 18-Loch-Golfplatz und ein olympisches Schwimmbecken waren dort vorhanden. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde Fort Ord jedoch nicht mehr gebraucht und die Anlage 1994 geschlossen.
Stilllegung und Räumungsarbeiten kosteten schätzungsweise rund 308 Millionen Euro. Zwar sind noch viele der militärischen Gebäude erhalten, ein Großteil des Areals wurde aber an private Bauunternehmer verkauft. Ein anderer Teil des Geländes wurde 2012 zum Nationaldenkmal erklärt.
U-Boot-Bunker Olavsvern (Tromsø, Norwegen)
Dieser verdeckte Marinestützpunkt wurde Ende der 1960er-Jahre von der norwegischen Marine in der Nähe von Tromsø in einen Berg gemeißelt. Die Errichtung kostete ein absolutes Vermögen: nach heutigem Geldwert umgerechnet etwa 3,7 Milliarden Euro.
Dafür wurde die Basis mit der modernsten und ausgeklügelsten Technologie ausgestattet, die man für Geld nur kaufen konnte. Die Bunkeranlage bestand aus zahlreichen Tunneln und unterirdischen Räumen. Die oberirdischen Gebäude hatten eine Gesamtfläche von etwa 14.000 Quadratmetern.
U-Boot-Bunker Olavsvern (Tromsø, Norwegen)
Die Anlage, die an „James Bond“-Filme erinnert, wurde von der NATO als U-Boot-Bunker genutzt, die im Europäischen Nordmeer und der Barentssee eingesetzt wurden. Über raffinierte Kanäle gelangten die U-Boote hinein und wieder heraus.
Nach dem Ende des Kalten Krieges verlor Olavsvern seine strategische Bedeutung. Der Stützpunkt wurde 2002 stillgelegt, 2009 von der norwegischen Regierung geschlossen und stand schließlich zu einem Niedrigpreis zum Verkauf.
U-Boot-Bunker Olavsvern (Tromsø, Norwegen)
2011 wurde die Anlage an ein Konsortium norwegischer Ölunternehmen für umgerechnet nur 4,6 Millionen Euro verkauft, also zu einem Bruchteil der Baukosten. Die ehemalige Militärbasis sollte als Wartungsstandort für die Ölindustrie genutzt werden. Stattdessen wurde Olavsvern – zum Leidwesen der norwegischen Regierung und der NATO – an Tochtergesellschaften des russischen Energieriesen Gazprom vermietet, der enge Beziehungen zum Kreml unterhält.
Heute ist die Anlage wieder in der Hand eines norwegischen Konzerns, der auch Verträge mit der Logistikorganisation der norwegischen Streitkräfte hat. Aufgrund verschiedener verteidigungspolitischer Entscheidungen der norwegischen Regierung ist die Zukunft des Stützpunktes zurzeit aber weiter ungewiss.
Flugzeugkaverne Željava (Željava, Kroatien)
Die Flugzeugkaverne Željava wurde Ende der 1940er- bis Anfang der 1960er-Jahre vom jugoslawischen Militär an einem geheimen Ort an der heutigen Grenze zwischen Bosnien und Kroatien errichtet. Als einer der größten Stützpunkte Europas wurde die Anlage als Kommandozentrale genutzt und beherbergte ein Raketen-Frühwarnsystem.
Der unterirdische Teil des Stützpunkts, der über vier Eingänge im Berg zugänglich war, war groß genug für 1.000 stationierte Soldaten und diente zum Start von Kampfflugzeugen. Die Anlage wurde so konzipiert, dass sie selbst einem Atomangriff von 20 Kilotonnen Sprengkraft standhalten könnte.
Flugzeugkaverne Željava (Željava, Kroatien)
Die Anlage verfügte über vier atombombensichere Türen, denen angeblich sogar eine Explosion wie in Nagasaki zum Ende des Zweiten Weltkriegs nichts angehabt hätte. Jede der Türen wog 100 Tonnen.
Auf diesem Bild ist das Herzstück der Basis, die Kommandozentrale, abgebildet. Der Raum, in dem unter anderem Informationen gesammelt wurden, befindet sich in der Mitte eines drei Kilometer langen Tunnelnetzwerks.
Flugzeugkaverne Željava (Željava, Kroatien)
Oberirdisch wurde die Basis mit insgesamt fünf extralangen Start- und Landebahnen ausgestattet. Auf dem Gipfel des Berges, der durch Raketenabfangsysteme geschützt und rund um die Uhr bewacht war, wurden Überwachungsradare platziert.
Der Bau der Basis kostete schätzungsweise rund sechs Milliarden Dollar, was heute etwa 58 Milliarden Euro entspricht. Trotz dieser enormen Rechnung zerstörte die jugoslawische Volksarmee gegen Ende der Jugoslawienkriege 1991 einen Großteil des Komplexes. Gegnerischen Truppen sollte die Anlage nicht in die Hände fallen. Seitdem ist die ehemalige Flugzeugkaverne verlassen.
Stanley R. Mickelsen Safeguard Complex (Nekoma, USA)
Der Stanley R. Mickelsen Safeguard Complex in Nekoma im US-Bundesstaat North Dakota war wirklich eine Verschwendung von Steuergeldern. Die Raketenabwehrbasis wurde im April 1975 nach heutigem Geldwert für 6,5 Milliarden Euro fertiggestellt.
Der futuristische Komplex, der unter und um eine auffällige Pyramidenstruktur herum gebaut wurde, war Start- und Kontrollstation für Kurz- und Langstreckenraketen.
Stanley R. Mickelsen Safeguard Complex (Nekoma, USA)
Unglaublicherweise war die hochmoderne Multimilliarden-Dollar-Anlage nur 24 Stunden lang voll funktionsfähig. Im Oktober 1975 hielt der Kongress die Basis für ineffektiv, stellte die Geldmittel ein und stimmte für die Stilllegung des gesamten Komplexes – nur einen Tag nach dem Übergang von der anfänglichen zur vollen Betriebsfähigkeit.
Die Basis wurde im Februar 1976 stillgelegt und von den Behörden so gut wie aufgegeben. Im Jahr 2012 stellte das US-Militär den Komplex zum Verkauf, um einen Teil der Kosten auszugleichen.
Stanley R. Mickelsen Safeguard Complex (Nekoma, USA)
Der Stanley R. Mickelsen Safeguard Complex wurde von einer religiösen Gruppe namens „Spring Creek Hutterite Colony“ gekauft. Die Organisation zahlte umgerechnet rund 492.000 Euro, eine ziemlich magere Summe, wenn man bedenkt, wie viel der Bau gekostet hat.
Heute erinnert der Komplex, wie viele andere Stützpunkte auf unserer Liste, an die kostspieligen Kehrtwenden in der Verteidigungspolitik und die immens hohen Ausgaben für das Militär.
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