Die zwei „Titanic“-Kopien, die das Schiff wieder zum Leben erwecken sollen
Geheimnisvolle Repliken des Unglücksdampfers
Mehr als ein Jahrhundert nach dem tragischen Untergang der „Titanic“ werfen wir hier einen Blick auf zwei außergewöhnliche Projekte, die das legendäre Unglücksschiff wieder zum Leben erwecken wollen: die „Titanic II“ des australischen Milliardärs Clive Palmer und die „Unsinkable Titanic“, die unsinkbare Titanic, im chinesischen Sichuan. Doch werden die umstrittenen „Titanic“-Kopien jemals in See stechen oder aber spurlos wieder verschwinden? Klicken oder scrollen Sie sich durch die neuesten Pläne ...
Die „Titanic II“
Im April 2012 stellte der australische Bergbau-Milliardär Clive Palmer der Öffentlichkeit seine Pläne zum Bau der „Titanic II“ vor, einem sehr exakten Nachbau des Unglücksdampfers von 1912. Die Kosten des Projekts werden auf 500 Millionen US-Dollar (460 Mio. Euro) geschätzt.
So detailgetreu wie möglich
Um die neun Decks und 840 Kabinen der „Titanic“ so detailgetreu wie möglich nachbauen zu können, engagierten Palmer und seine Reederei Blue Star ein Team von Historikern, darunter „Titanic“-Experte Steve Hall. Palmer beauftragte das finnische Marinearchitekturbüro Deltamarin mit dem Entwurf des Schiffes und die Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt (HSVA) mit der Überprüfung von Seetüchtigkeit und Sicherheitsstandards.
Medienrummel um den Nachbau
Größer als die ursprüngliche „Titanic“
Neueste Technik an Bord
So schnell wie ein modernes Kreuzfahrtschiff
Rettungsboote für alle an Bord
Glanz alter Zeiten mit modernem Komfort
Kopie der berühmten Treppe
Wellness-Bereich im Look von damals
Pläne für die Jungfernfahrt
Kritik am Nachbau
Der Bau verzögert sich
Und das Projekt verzögert sich. Die „Titanic II“ sollte ursprünglich 2016 zu Wasser gelassen werden, doch nach einem Streit zwischen Palmers Bergbauunternehmen und dem chinesischen Investor Citic wurden Gelder gestrichen und der Fertigstellungstermin auf 2018 verschoben.
Der Oberste Gerichtshof von Westaustralien ordnete 2017 allerdings an, dass Citic 150 Millionen australische Dollar (100 Mio. Euro) an Palmers Bergbauunternehmen zu zahlen habe. In der Folge wurde der Bau der „Titanic II“ Ende 2018 fortgesetzt. Die Reederei Blue Star setzte 2022 als neuen Termin für den Stapellauf an. Doch auch daraus wurde nichts...
Wird überhaupt gebaut?
Kritiker bezweifeln, dass der Bau des Schiffes je fortgesetzt wurde, geschweige denn überhaupt begonnen hat. Berichten zufolge ist die chinesische Reederei CSC Jingling in Jiangsu für den Bau des Schiffes verantwortlich. 2018 allerdings wurde ein Sprecher der Blue Star Line mit den Worten zitiert, dass die „Titanic II“ „am wahrscheinlichsten“ auf der Nordhalbkugel gebaut werde. Das deutete wiederum darauf hin, dass der Bau zu dem Zeitpunkt noch nicht begonnen hatte…
Kritiker zweifeln an Fertigstellung
Im Februar 2020 gab das Unternehmen über seine Facebook-Seite bekannt, Neuigkeiten zur „Titanic II“ noch im selben Jahr veröffentlichen zu wollen. Doch auch vier Jahre später ist der Status des Projektes noch immer unklar. Unsere Anfragen nach einem Zwischenstand blieben unbeantwortet.
Kritiker zweifeln daran, dass die „Titanic II“ jemals umgesetzt wird, zumal Palmer bereits mit anderen Projekten gescheitert ist, zum Beispiel mit dem Nachbau eines Zeppelins und einem „Jurassic Park“-Themenpark. Doch das Projekt des australischen Milliardärs ist nicht das einzige „Titanic“-Projekt in der Planung.
Entdecken Sie jetzt, was es mit der unsinkbaren Titanic in China auf sich hat...
Die „Unsinkable Titanic“
Große Ankündigung mit Starbesetzung
Das Projekt wurde 2014 auf einer Pressekonferenz in Hongkong angekündigt, an der zahlreiche chinesische Prominente teilnahmen. Sogar Schauspieler Bernard Hill, der in der „Titanic“-Verfilmung von 1997 Kapitän Edward Smith spielt, trat bei der Veranstaltung auf.
Vor Anker im Themenpark
Kosten geringer als die „Titanic II“
Da die „Unsinkable Titanic“ weniger originalgetreu geplant ist, wird das Projekt voraussichtlich auch wesentlich weniger kosten als das 500-Millionen-Dollar-Projekt von Milliardär Palmer. In China wird mit Gesamtkosten von rund 125 Millionen US-Dollar (115 Mio. Euro) gerechnet.
Renommiertes Design
Baubeginn bestätigt
Parallelen zum Original
Die berühmte Treppe
Anlehnungen an den Hollywood-Film
Der Nachbau soll an den Hollywood-Film von 1997 angelehnt sein, da die Liebesgeschichte um Rose (Kate Winslet) und Jack (Leonardo DiCaprio) auch in China ein großer Erfolg war. Zur Einrichtung gehört deshalb auch das fiktive Ankleidezimmer, in dem Jack eine Aktzeichnung von Rose anfertigt.
Die Preise
Das Premium-Paket
Essen wie vor dem Untergang
Umstrittene Eisbergsimulation
Fertigstellung ungewiss
Der Bau der „Unsinkable Titanic“ dauert allerdings wesentlich länger als geplant. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin 2017 wurde nicht eingehalten. Im Februar 2019 gab es Berichte, dass die Arbeiten noch im Gange seien und zuletzt wurde am 11. März 2021 ein Update bei Facebook mit Bildern des Schiffes, an dem noch geschweißt wurde, veröffentlicht. Ein neues Datum für die Fertigstellung ist aber nicht bekannt.
Doch der Zeitplan ist nicht das einzige Problem. Wie bei der „Titanic II“ wird auch die „Unsinkable Titanic“ als geschmacklos und trivial kritisiert. Produktionsdesigner Schnell zufolge werde das Projekt jedoch „sehr respektvoll“ umgesetzt. Im August 2021 berichteten britische Medien der Bau sei auf Eis gelegt worden. Unsere Anfragen an Romandisea nach einem Zwischenstand blieben unbeantwortet.
Kleinere „Titanic“-Kopien
Wer nicht auf die originalgetreuen „Titanic“-Nachbauten warten möchte, hat in Amerika die Möglichkeit, kleinere Kopien des berühmtesten Schiffes der Welt zu besuchen. In Missouri und Tennessee gibt es jeweils ein Titanic-Museum, für das der Ozeankreuzer in kleinerer Ausführung nachgebaut wurde.
Jetzt mehr lesen: An Bord der „Titanic“: So sah es auf dem Unglücksdampfer wirklich aus
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