Diese vergessenen Orte wurden dem Verfall überlassen
Wo Gebäude zu Ruinen verkommen
Strandbad Grange-over-sands, England, Großbritannien
Seit 1857 gilt das kleine Städchen Grange-over-sands am Morecambe Bay im englischen Cumbria als beliebter Badeort. Um auf der Halbinsel Cartmel unabhängig von den Gezeiten zu sein, wurde während des englischen Badeort-Booms in den 1930er-Jahren ein schickes Art-déco-Meerwasserbecken gebaut. Von der einstigen Betriebsamkeit ist heute aber nichts mehr zu spüren. Das letzte verbliebene Strandbad in Nordengland schloss 1993 seine Pforten. Seitdem rostet es zusammen mit vielen Originalteilen – wie etwa dem alten Sprungturm – langsam vor sich hin.
Strandbad Grange-over-sands, England, Großbritannien
Eine Crowdfunding-Kampagne soll dem denkmalgeschützten Gebäude neues Leben einhauchen. Die Organisatoren wollen zusammen mit dem Architectural Heritage Fund und dem National Lottery Heritage Fund aus der Bauruine eine gemeindeeigene Freizeiteinrichtung machen. Herzstück dabei soll das große Außenschwimmbecken bleiben.
Butedale, Kanada
1911 wurde an den bewaldeten Ufern von Princess Royal Island – einer abgelegenen Insel in der kanadischen Provinz Britisch-Kolumbien – ein Fischerei-, Minen- und Holzfällerlager gegründet. Zu seiner Blütezeit lebten dort 400 Menschen. Wegen der Nähe zu den jährlichen Lachswanderungen in der Butedale Passage und den küstennahen Schiffsrouten entstand außerdem eine der bedeutendsten Lachskonservenfabriken der Gegend. Davon zeugen heute noch die wenigen erhaltenen Gebäude, die einen Einblick in die industrielle Vergangenheit der Stadt geben.
Butedale, Kanada
Seit den 1960er-Jahren kommt hier kein Lachs mehr in die Dose. Die Gebäude stehen leer und verfallen. Die verrosteten Industriemaschinen sind von Unkraut überwuchert und zum Teil ins Wasser gerutscht. Die Stätte kann nur aus der Luft oder vom Wasser aus besichtigt werden. Es ist eine beliebte Sehenswürdigkeit bei Passagieren von Kreuzfahrtschiffen und Fähren, wenn sie die Inside Passage an der wilden Nordküste von British Columbia entlangfahren. Die heute unbewohnte Insel, auf der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Goldgräbercamp befand, beherbergt heute eine unglaubliche Tierwelt. Auch die weißen Kermodebären treiben sich in den unberührten Wäldern herum.
Northwales-Krankenhaus, Wales, Großbritannien
Das „Denbigh Insane Asylum“ wurde 1848 eröffnet und war die erste Anstalt für Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen in Wales. Es verfolgte damals einen innovativen Behandlungsansatz und markierte einen bedeutenden historischen Wandel in der psychiatrischen Versorgung. Ende des 20. Jahrhunderts behandelte das Krankenhaus mehr als 1.500 Patienten und im Laufe der Jahrzehnte wurde es immer weiter ausgebaut. Schließungsgerüchte gab es bereits in den 1960er-Jahren, aber erst 1995 waren die Türen des viktorianischen Gebäudes für immer zu.
Northwales-Krankenhaus, Wales, Großbritannien
Verkauft wurde das Wahrzeichen der Region an einen privaten Bauträger. Dessen Pläne scheiterten allerdings und das schöne Gebäude verfiel zunehmend. Beschleunigt wurde der Verfall durch Vandalen, die in die verlassene Anstalt eindrangen, plünderten und Brände setzten. Dem sollte ein Riegel vorgeschoben werden, indem sich die örtliche Gemeinde einschaltete und das denkmalgeschützte Gebäude zwangsweise erwarb. Mittlerweile soll das ehemalige Krankenhaus in großem Umfang für Wohnzwecke umgebaut werden.
Kolmannskuppe, Namibia
Diese versandeten, sonnengebleichten Ruinen in der kahlen Namibwüste sind ein kurioser Anblick. Kolmannskuppe – oder Kolmanskop in Afrikaans – im Süden des heutigen Namibias war einst eine der reichsten Städte Afrikas. In ihrer Blütezeit wohnten etwa 1.000 Menschen in der Siedlung, die entstand, nachdem 1908 ein Eisenbahnarbeiter in der Gegend einen Diamanten gefunden hatte. Aus einem wurden schnell viele und bald strömten europäische und afrikanische Bergleute in der Hoffnung auf Reichtum nach Kolmanskop.
Kolmannskuppe, Namibia
Aus der Siedlung entwickelte sich schnell eine reiche Stadt mit prächtigen Häusern, einem Krankenhaus und sogar einem Theatersaal. Doch der Wohlstand hielt nur kurz. In den 1930er-Jahren waren alle Diamanten abgebaut. Und die Einwohner verließen nach und nach die Stadt. 1956 stand ganz Kolmanskuppe leer und war der Wüste überlassen. Heute stehen die verlassenen Häuser der Geisterstadt meterhoch im Sand. Wer sich das Gebiet einmal näher anschauen will, muss eine Führung buchen. Das Betreten und Verlassen der Stadt wird strengstens kontrolliert, da sie im Diamantensperrgebiet – heute als Tsau-Khaeb-Nationalpark bekannt – liegt.
Bahnhof Canfranc, Spanien
Dieser monumentale Bahnhofsbau liegt hoch in den spanischen Pyrenäen, direkt an der Grenze zu Frankreich. Er war einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte Europas und wurde 1928 als gemeinsames spanisch-französisches Projekt unter großem Tamtam eröffnet. Sogar das spanische Königshaus und der französische Staatspräsident wollten sich diese Feierlichkeit nicht entgehen lassen. So richtig nahm der Zugverkehr aber nie Fahrt auf. Das lag zum Teil auch an Ereignissen, die zu Verkehrsunterbrechungen führten. Der spanische Bürgerkrieg in den 1930ern zum Beispiel oder die Franko-Ära in den 1940ern. Nach einem Eisenbahnunglück auf der französischen Seite in den 1970ern kam es zum Ende der Strecke. Bahnhof sowie Gelände verrotteten zunehmend und zwischen den verrosteten Gleisen sprießt meterhoch das Unkraut.
Bahnhof Canfranc, Spanien
Während des Zweiten Weltkriegs war das architektonische Juwel ein Hauptumschlagplatz für das Nazigold an Spanien und Portugal. Und für viele Juden, die vom Regime verfolgt wurden, war Canfranc ein Tor zur Freiheit. Im fast hundertjährigen Bau im Stil des eklektizistischen Historismus wird schon lange niemand mehr abgefertigt. Und trotzdem ist er immer noch ein Anziehungspunkt für Touristen, die vielleicht bald sogar hier übernachten können. Die spanische Kette „Barceló“ will hier eine Hotelanlage errichten.
Hashima-Insel, Japan
Die Insel Hashima vor der Südwestküste der japanischen Präfektur Nagasaki ist wegen ihrer markanten Form auch als „Kriegsschiffinsel“ bekannt und war einst Standort einer bedeutenden Unterwasserkohlemine. In ihrer Blütezeit in den 1940er- und 1950er-Jahren gehörte die Insel zu den bevölkerungsreichsten Orten der Welt. Unter den Tausenden von Bergleuten waren viele koreanische Zwangsarbeiter, die unter schlechten Bedingungen schuften und hungern mussten.
Hashima-Insel, Japan
In den 1970er-Jahren löste Erdöl Kohle als Energiequelle ab. Der Betrieb in Hashima wurde eingestellt und die Menschen mussten sich anderswo Arbeit suchen. Seitdem stehen die Wohn- und Werksgebäude, die Gaststätten, Schulen und Badeanstalten leer und verfallen. Die Geisterinsel, die 2012 im „James Bond“-Blockbuster „Skyfall“ zu sehen war, kann besucht werden.
Port Arthur, Australien
1830 als kleine Holzfällerstation an der Südspitze Tasmaniens gebaut, entwickelte sich Port Arthur zu einer der größten Strafkolonien des britischen Empire. Rückfällig gewordene und ganz hart gesottene Häftlinge, darunter auch Jugendliche, wurden dorthin verschifft und zu schweren Arbeiten wie dem Schiffsbau verdonnert. Im Separatgefängnis wurden widerspenstige Häftlinge einer grausamen psychologischen Bestrafung unterzogen.1853 war die Ära der Sträflingstransporte vorbei. Bis in die 1870er-Jahre saßen Gefangene dort aber noch ein. Schwere Buschbrände in den 1890er-Jahren zerstörten einige Gebäude der Anstalt.
Port Arthur, Australien
Heute gehören die Ruinen von Port Arthur zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind eine der meistbesuchten Stätte Tasmaniens. Rund 30 Gebäude stehen auf dem historischen Gelände verteilt. Zum Beispiel die von den Sträflingen errichtete, ungeweihte Kirche, ein Friedhof sowie das Gefängnis – einst als Getreidemühle und Kornspeicher gebaut, bevor es Hunderte von Verbrechern in Schlafsälen und Einzelzellen beherbergte.
Dorf Imber, England, Großbritannien
Im Dezember 1943, inmitten des Zweiten Weltkriegs, mussten die Bewohner von Imber Village ihre Häuser verlassen. Sie wurden umgesiedelt. Grund: Das kleine Dorf in der englischen Grafschaft Wiltshire sollte als Übungsplatz für die US-Armee genutzt werden.
Dorf Imber, England, Großbritannien
Eigentlich war den Dorfbewohnern versprochen worden, dass sie irgendwann in ihre Häuser zurückkehren könnten. Doch bis heute ist Imber Village ein militärischer Übungsplatz. Die meiste Zeit über ist der Spukort für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nur an bestimmten Tagen im Jahr können Touristen zum Beispiel die gottverlassenen Gebäude wie die Kirche St. Giles aus dem 13. Jahrhundert, den Pub The Bell Inn und das Herrenhaus Imber Court aus dem 17. Jahrhundert besichtigen.
Einwandererkrankenhaus auf Ellis Island, New Jersey, USA
Das Ellis Island Immigrant Hospital wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnet und diente als Einrichtung zur Aufnahme, Beurteilung und Behandlung von Einwanderern, die ein neues Leben in den Vereinigten Staaten suchten. Wurden die Neuankömmlinge aus irgendeinem Grund als einreiseuntauglich eingestuft, wurden sie geradewegs wieder in ihre Heimatländer zurückgeschickt.
Einwandererkrankenhaus auf Ellis Island, New Jersey, USA
Wegen neuer Einwanderungsgesetze gingen Immigrantenzahlen immer weiter zurück und das Krankenhaus wurde 1930 schließlich geschlossen. In den darauffolgenden Jahrzehnten behandelte die Einrichtung vor allem Militärangehörige. Nach der kompletten Schließung im Jahr 1954 war das Krankenhaus für viele Jahre nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Heute veranstaltet die Organisation „Save Ellis Island“ sogenannte „Hard-Hat-Tours“, bei denen die Touristen mit Bauhelmen behütet durch das verlassene Gebäude geführt werden.
Bodie, Kalifornien, USA
Bodie ist die berühmteste Geisterstadt der USA. Und das zu Recht. In dieser verlassenen Siedlung in der Sierra Nevada scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die verrosteten Autos und klapprigen Holzhütten wirken wie ein Echo vergangener Jahrhunderte. 1856 wurden hier Goldsucher fündig und so entwickelte sich Bodie bis 1880 zu einer Boomtown des Bergbaus und einer Lasterhöhle. Für die rund 10.000 Einwohner wurden 65 Saloons, Spielhallen, Opiumhöhlen und Bordelle errichtet. Die berauschende Blütezeit war jedoch nur von kurzer Dauer. Die Mine brachte irgendwann kaum noch Profit.
Bodie, Kalifornien, USA
Der Abschwung begann Ende des 19. Jahrhunderts. Das schwere Feuer von 1932 läutete den endgültigen Verfall der Stadt ein. Und Mitte des 20. Jahrhundert wurde Bodie komplett aufgegeben. Seit den 1960er-Jahren ist der Ort ein State Historic Park und steht seitdem in einem Zustand des „aufgehaltenen Verfalls“ unter Schutz. Im Inneren der rund 170 vom Brand verschonten Häuser geben abblätternde Tapeten, knarrende Möbel und persönliche Erinnerungsstücke einen Einblick in das Leben der früheren Bewohner von Bodie.
Kayaköy, Türkei
Diese türkische Geisterstadt ist seit den 1920er-Jahren einsam und verlassen. Kayaköy (früher Levissi) liegt eingebettet zwischen den Taurusbergen an der Südwestküste der Türkei. Die Ursprünge der Stadt am Berghang reichen mindestens bis ins 14. Jahrhundert zurück. Sie war einst die Heimat Zehntausender griechisch-orthodoxer Christen und anatolischer Muslime, die glücklich zusammenlebten. Bis der griechisch-türkische Krieg das Schicksal der Stadt für immer verändern sollte.
Kayaköy, Türkei
Nach Beendigung des griechisch-türkischen Krieges wurden die christlichen Einwohner von Kayaköy gezwungen, ihre Heimat in Richtung Griechenland zu verlassen. Dieser „Bevölkerungsaustausch“ sollte sicherstellen, dass sowohl die Türkei als auch Griechenland jeweils nur eine Hauptreligion hatten. 1957 wurde die Stadt von einem Erdbeben heimgesucht, das viele Häuser und öffentliche Gebäude zerstörte. Heute ist Kayaköy verfallen und verlassen und wird in der Regel von Touristen und Reiseführern besucht, die die herzzerreißende Geschichte der Stadt erzählen.
Oradour-sur-Glane, Frankreich
Verlassen, aber keineswegs vergessen: Die verwitterten Ruinen dieses kleinen Dorfes in der Region Limousin im Süden Zentralfrankreichs sollen an die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs erinnern. Im Juni 1944 marschierten SS-Truppen in Oradour-sur-Glane ein und löschten die ländliche Gemeinde einfach aus. Sie trieben die 642 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, in der Kirche und in Scheunen zusammen und töteten sie auf brutalste Weise.
Oradour-sur-Glane, Frankreich
Auch wenn in der Nähe ein neues Dorf errichtet wurde, das ursprüngliche Oradour-sur-Glane blieb als Gedenkstätte für die Opfer des Massakers bestehen. Verrostete Autos säumen noch immer die Straßen, und die leeren Gebäude sind im Laufe der Zeit verfallen. Besucher spazieren in der Regel schweigend durch die Stadt und betrachten etwa die Kirche mit ihrem von Kugeln zerfetzten Altar oder die ausgebrannten Häuserruinen. Ein unterirdisches Museum gibt einen Einblick in das Leben in Oradour-sur-Glane vor den Angriffen und nach den Gräueltaten.
Poveglia, Italien
Die kleine bewaldete Insel Poveglia vor Venedig ist von der Außenwelt abgeschottet und hat eine gespenstische Geschichte zu erzählen. Das als „Insel des Wahnsinns“ bekannte Eiland wurde im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts zur Quarantäne von Pestkranken und deren Bestattung genutzt. Hunderttausende von Pesttoten sollen hier begraben liegen. Die Legende besagt, dass Poveglia noch immer von den Seelen der Verstorbenen heimgesucht wird.
Poveglia, Italien
Die Insel wurde immer wieder zu neuen makabren Zwecken genutzt. So soll Napoleon hier Waffen versteckt haben und in den 1920er-Jahren wurde auf Poveglia eine psychiatrische Klinik eröffnet. Ein besonders böser Arzt soll an seinen Patienten grausame Experimente durchgeführt und einige von ihnen sogar ermordet haben. Bevor er sich selbst vom Glockenturm stürzte. Das unheimliche und leere Krankenhausgebäude gibt es auf Poveglia noch immer, allerdings ist die Insel für die Öffentlichkeit gesperrt.
Deception Island, Antarktis
Diese kreisrunde Insel ist eine der Südlichen Shetlandinseln, die zur subarktischen Inselgruppe gehören. Entdeckt wurde Deception Island im frühen 19. Jahrhundert. Wal- und Robbenfänger errichteten an den an Meereslebewesen reichen Gewässern ihre Jagdstation. Im Zweiten Weltkrieg war die Insel ein britischer Militärstützpunkt und im Laufe der Jahre wurden viele Forschungsstationen errichtet. Die Insel – eigentlich der Gipfelbereich eines aktiven Vulkans – wurde zwischen 1967 und 1970 von drei Ausbrüchen heimgesucht. Dabei wurden die chilenische Station in Pendulum Cove und die britische Station in Whalers Bay zerstört. Mittlerweile leben in den verlassenen Ruinen viele Seevogelarten, darunter eine große Kolonie von Zügelpinguinen.
Deception Island, Antarktis
Heute ist Deception Island ein beliebter Zwischenstopp auf Antarktis-Expeditionen. Bei ihren Wanderungen durch die Caldera, den schwarzen Sandstrand, die zerklüfteten Felsen und Gletscher stoßen Besucher auf die verwitterten Überbleibsel der alten Walfangstation und der Forschungsbasen. Die norwegische Walfangstation steht heute gemäß dem Antarktisvertrag unter Denkmalschutz.
Krankenhaus Beelitz-Heilstätten, Brandenburg, Deutschland
Bevor dieses gespenstisch wirkende Krankenhaus kurz nach der deutschen Wiedervereinigung dem Verfall überlassen wurde, galt es Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Vorzeige-Klinik. Das Sanatorium – schön in einer waldreichen Gegend südwestlich von Berlin gelegen und mit herrlichem Garten – war auf die Behandlung von Tuberkulosepatienten spezialisiert. Während des Ersten Weltkrieges wurde es zum Lazarett umfunktioniert. Auch Adolf Hitler kurierte hier 1916 seine Verletzung aus, die er sich in der Schlacht an der Somme zugezogen hatte.
Krankenhaus Beelitz-Heilstätten, Brandenburg, Deutschland
Auch im Zweiten Weltkriegs wurden die Beelitz-Heilstätten zum Feldlazarett für die Behandlung der Nazi-Truppen zweckentfremdet. Bis es 1945 die Sowjetarmee besetzte. Sie nutzte es als ihr größtes Militärkrankenhaus außerhalb der UdSSR. Nachdem die Russen das Gelände 1994 verlassen hatten, zog der Verfall ein. Das einstige Vorzeige-Krankenhaus diente höchstens mal als gespenstische Kulisse für Filme wie etwa „Der Pianist“. Heute ist die ehemalige Lungenheilstätte von einem Baumwipfelpfad erschlossen, auf dem Touristen einen Blick auf die überwucherten Gärten werfen können, zu denen auch die unheimlichen Überreste eines alten, im Krieg beschädigten Alpenhauses gehören.
Maunsell Sea Forts, Großbritannien
Unheimlich sehen sie aus, wie sie so verlassen nahe der Themsemündung aus dem seichten Wasser ragen. Oftmals werden die Flugabwehrbauten „Maunsell Sea Forts“ auch als Festung des Grauens bezeichnet. Die stählernen Türme wurden während des Zweiten Weltkriegs als Teil mehrerer Marine- und Armeeforts errichtet – zum Schutz Großbritanniens vor deutschen Minenlegern. Seit den 1950er-Jahren sind die Forts außer Dienst gestellt und Wind und Wetter überlassen. Mittlerweile stehen nur noch zwei der insgesamt sieben Verteidigungsanlagen als skurrile Relikte vergangener Zeiten.
Mehr: Die urdeutsche Geisterstadt, die im Wüstensand versinkt
Maunsell Sea Forts, Großbritannien
Auf den Seefestungen – benannt nach ihrem Designer, dem britischen Bauingenieur Guy Maunsell – konnten jeweils etwa 300 Soldaten stationiert werden. Die Navy Forts (s. Bild) hatten zwei zylindrische Türme mit Flugabwehrkanonen auf einer Verbindungsplattform und beherbergten 120 Mann. Von dort wurden zum Schutz der britischen Bevölkerung insgesamt 22 feindliche Flugzeuge und 30 V1-Bomben erfolgreich abgeschossen. Nach dem Krieg wurden Teile der Forts in den 1960er- und 1970er-Jahren als Piratensender genutzt.
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