Das stundenlange Warten am Flughafen hilft in der Regel nicht, die Vorfreude auf die anstehende Reise zu steigern. Doch einige Airports versetzen ihre Fluggäste schon in Urlaubsstimmung, bevor sie ihr Ziel überhaupt erreicht haben. Von Kunstgalerien und Swimmingpools auf dem Dach bis Kinos und Live-Musik: Hier stellen wir Ihnen die spektakulärsten Flughäfen der Welt vor.

Der Changi International Airport in Singapur wird regelmäßig als einer der besten Flughäfen der Welt ausgezeichnet. Denn Transitreisende können sich hier die Zeit im Grünen vertreiben: Es gibt einen Garten mit mehr als 1.000 Schmetterlingen, einen Sonnenblumengarten, einen Orchideengarten und einen Kaktusgarten mit mehr als 100 Pflanzen auf der Dachterrasse. Aber damit nicht genug …

2019 eröffnete mit dem sogenannten „Jewel“ ein riesiger Glasbau mit Regenwald und dem höchsten Indoor-Wasserfall der Welt. Baumkronenpfade, künstliche Nebelwolken und Kletternetze lassen Besucher leicht vergessen, dass sie sich an einem Flughafen befinden. „Jewel“ ist nicht nur für Umsteiger zu einer Attraktion geworden, sondern auch ein eigenes Ausflugsziel für Einheimische.

Wer sich zwischen zwei Langstreckenflügen ein wenig erfrischen möchte, der findet im Swimmingpool auf dem Dach von Terminal 1 Abkühlung. Gute Unterhaltung bieten die kostenlosen 24-Stunden-Kinos im Terminal 3. Und auch für Kunstliebhaber hat der Flughafen Changi etwas zum Staunen zu bieten: Die Skulptur „Kinetic Rain“ in Terminal 1 ist angeblich die größte kinetische Skulptur der Welt.

Sobald Sie auf der Urlaubsinsel Ko Samui vor der Ostküste Thailands gelandet sind, stellt sich Ferienstimmung ein. Flugzeuge werden von einem mit tropischen Blumen bemalten offenen Bus empfangen, der die Passagiere zum holzgetäfelten Terminal bringt.

Als Tor zu einem der beliebtesten Reiseziele Thailands ist der Flughafen fast so schön wie die Insel selbst. Abfliegende Passagiere werden durch diesen dekorativen Kontrollturm verabschiedet und wer die Sicherheitskontrolle passiert hat, verbringt seine Wartezeit in einem nach draußen geöffneten Bereich ohne Fenster: Es gibt sogar einen Außenspielbereich für Kinder. Da fällt einem das Besteigen des Flugzeugs nach Hause gleich noch schwerer.

Dubai ist der drittgrößte und verkehrsreichste Flughafen der Welt. Für internationale Passagiere gibt es viele tolle Dinge an diesem riesigen Luftdrehkreuz zu entdecken, darunter unzählige Geschäfte, überdachte Gärten (im Bild) und ein kostenpflichtiges Fitnessstudio mit Pool, Sauna und Fitnessraum.

Das Dubai International Hotel in Terminal 3 ist ein Fünf-Sterne-Hotel, das nur von Flugreisenden gebucht werden kann. Mit einer Auswahl an Zimmern und Suiten sowie diesem ovalen Innenpool eignet sich die Unterkunft perfekt für Transitpassagiere, die in aller Frühe weiterfliegen oder bei langem Zwischenaufenthalt ein Nickerchen machen wollen.

Wenn es irgendwo auf der Welt einen Flughafen mit einer eigenen Brauerei gibt, dann natürlich in München. Die Biere, die in Europas größtem überdachten Biergarten ausgeschenkt werden, umfassen Spezialitäten wie das Fliegerquell und saisonale Gebräue. Am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt herrscht das ganze Jahr über Oktoberfest-Stimmung.

Der Münchner Flughafen hat auch sonst viel zu bieten, unter anderem ein großes Angebot an Speisen und Getränken. Die Sportalm serviert deftige bayerische Küche in einer Blockhütte (mit Skilift und allem drum und dran) und die Speisekarte mit Würstchen, Eintöpfen und Fondue stimmt Fluggäste auf den nächsten Ausflug in die bayerischen Alpen ein.

Um ein Stück bayerische Kultur zu erleben, brauchen Sie den Flughafen also gar nicht zu verlassen. Ab Mitte November und den ganzen Dezember über wird hier ein eigener Weihnachtsmarkt mit großem Weihnachtsbaum veranstaltet. An den rund 50 Ständen gibt es handgefertigte Geschenke zu kaufen und Fluggäste können vor dem Abflug noch einen Glühwein trinken oder eine Runde auf einer der beiden Eisbahnen drehen.

Der Flughafen von Vancouver bietet nicht nur Nonstop-Flüge rund um die Welt an, sondern beherbergt auch gleich zwei wunderschöne Aquarien. Im größeren, einem 114.000-Liter-Becken, werden zahlreiche kanadische Arten gehalten, darunter Wolfsaale, Seeigel und orangefarbene Schalenkorallen. Das kleinere Aquarium beherbergt zwölf verschiedene Quallenarten.

Zusätzlich fungiert der Flughafen auch als Galerie, in der Werke von landesweit anerkannten Künstlern ausgestellt werden. Zu den Highlights gehört „The Spirit of Haida Gwaii: The Jade Canoe“ des kanadischen Malers und Bildhauers Bill Reid. Die Bronzeskulptur stellt ein traditionelles Haida-Kanu dar, das mit Figuren aus der Haida-Legende besetzt ist.

Viele Strandurlauber würden wohl am liebsten sofort nach der Landung ihres Flugs das Handtuch ausrollen. Wer auf die kleine Insel Barra auf den Äußeren Hebriden fliegt, muss damit gar nicht lange warten. Denn der Flughafen befindet sich auf dem Traigh Mhòr, dem „Großen Strand“. Wer hier aus dem Flieger steigt, kann direkt den Sand zwischen den Zehen spüren.

Da die Flugzeuge auf Barra durch den unebenen Sand rollen, ist die Landung hier eine holprige Angelegenheit. Bei Flut liegen die drei Start- und Landebahnen vollständig unter Wasser. Das Flughafengebäude ist winzig und verfügt nur über das Notwendigste – aber wen stört das schon, wenn man beim Warten auf den Abflug dem Meer kaum näher sein könnte.

Der 2006 gründlich renovierte Hauptstadtflughafen von Spanien ist etwas für Architekturliebhaber. In den Details der gewellten Decke, leuchtend gelben Balken und kühnen zeitgenössischen Kunst kann man sich als Betrachter leicht verlieren. Da vergeht die Wartezeit wie im Flug.

Entwickelt wurde das Ruhe ausstrahlende Design des Flughafens Madrid von den beiden Architekten Antonio Lamela und Richard Rogers, die dafür mit dem renommierten „Stirling Prize“ der britischen Architektenvereinigung Royal Institute of British Architects ausgezeichnet wurden. Im Inneren des markanten Gebäudes befinden sich eine Reihe von Designerläden und spanische Restaurants, die iberischen Schinken, Manchego-Käse und Rioja-Weine servieren.

Nur wenige Flughäfen können ihren Fluggästen einen Dschungel bieten, aber genau damit darf sich der International Airport von Kuala Lumpur rühmen. Ein Holzbohlenpfad führt mitten im Terminal durch einen üppigen Regenwald, vorbei an einem kleinen Wasserfall. Beschriftete Tafeln entlang des Weges informieren Besucher über die einheimische tropische Flora, die hier wächst.

Überall im Flughafen finden sich grüne Ecken. Passagiere auf der Suche nach körperlicher Entspannung können sich in einem Wellnessbereich verwöhnen lassen. Kinder, die später einmal Pilot werden möchten, werden den Flugzeugspielplatz auf der fünften Ebene nicht verlassen wollen. Und auch Erwachsene, die das Fliegen lieben, kommen auf ihre Kosten: 2019 wurde ein „Spotter's Deck“ eröffnet, von dem aus man die startenden und landenden Flieger beobachten kann.

Wie verlässt man den eleganten Flughafen von Helsinki erholter als man angekommen ist? Indem man sich in den Schlafkabinen in Terminal 1 ein paar Stunden ausruht. Nach dem Nickerchen können sich Fluggäste in der Finnair-Lounge mit einer Hot-Stone-Massage, in der Sauna oder bei einer Schönheitsbehandlung verwöhnen lassen.

Der finnische Hauptstadtflughafen verkörpert mehrere Grundprinzipien skandinavischen Designs, von minimalistischen, mit Kiefernholz verkleideten Wänden bis hin zu zahlreichen Ecken, in denen man es sich mit einem Buch (oder einem Laptop) gemütlich machen kann. Im Herbst 2023 soll hier der weltweit erste Second-Hand-Laden in einem Flughafen eröffnen. Café Relove will Reisenden mit Koffein- und Shoppinggelüsten eine entspannte Atmosphäre bieten.

Zahlreiche Kunstwerke und Skulpturen, die über den gesamten Flughafen verteilt sind, sollen Passagieren die Wartezeit vertreiben. Die Libellen-Skulptur „Concorde“ des Künstlers Stefan Lindfors befindet sich am Südpier für Langstreckenflüge.

Chicago O'Hare war angeblich der weltweit erste Flughafen mit einem aeroponischen Garten (ein Bereich, in dem Pflanzen ohne Erde wachsen). Mangold, Habanero-Paprika, Oregano und Basilikum gehören zu den Kräutern und Gemüsesorten, die hier aus großen weißen Türmen sprießen. Passagiere können den Garten besuchen und die frisch geernteten Produkte in einigen Flughafenrestaurants probieren.

Aber der ungewöhnliche Garten ist nicht die einzige Attraktion des Flughafens. Psychedelische Kunstwerke schmücken die Wände, und bunte, neon-beleuchtete Gänge wollen Reisende in eine andere Welt entführen. Außerdem gibt es einen Yogaraum, in dem sich Passagiere vor ihrem Flug entspannen können.

Von außen sieht der Flughafen der Malediven nicht so außergewöhnlich aus, aber die Lage ist hier das Besondere. Der Velana International Airport befindet sich auf der Insel Hulhulé und ist vollständig von Wasser umgeben. Beim Starten und Landen blickt man zu beiden Seiten auf den Indischen Ozean. Viele Reisende erreichen den Flughafen mit einer kleinen Fähre, für die es einen Anlegesteg direkt vor der Abflughalle gibt (im Bild).

Für Urlauber beginnt das Abenteuer Malediven, sobald der Flieger das Tropenparadies zur Landung ansteuert. Viele Resorts sind von Velana mit dem Wasserflugzeug oder Schnellboot zu erreichen – vergessen Sie vor lauter Aufregung aber nicht, Ihr Gepäck gut festzuhalten.

Am Flughafen von Nashville, der Heimat des legendären Country-Sängers Johnny Cash, dreht sich alles um Musik. Und das beginnt schon direkt nach der Landung. Seit 1988 gibt es im Terminal mehrere Bereiche für Vorführungen und in der Regel findet jeden Tag eine musikalische Darbietung statt: Der Flughafen hat sogar seine eigene Haus-Band. Neben Country-Musik bekommen Reisende aber auch Blues, Jazz, Pop, Gospel und Bluegrass dargeboten.

Zusätzlich können Fluggäste Kunstausstellungen besuchen, bevor sie in den Flieger steigen. Im Rahmen des preisgekrönten Programms „Arts at the Airport“ werden Werke lokaler, regionaler und nationaler Künstler ausgestellt, die saisonal wechseln. Zu den ehemaligen Exponaten gehört „Spectacle Butterfly“ von der Bostoner Künstlerin Hilary Zelson: Ein Schmetterling, der sich aus rund 500 Sonnenbrillen zusammensetzt.

Wenn Sie starke Nerven haben, dann macht Ihnen der Anflug zum Tenzing-Hillary Airport im Himalaya-Gebirge vermutlich nichts aus. Der winzige Flughafen in Nepal, der internationalen Bergsteigern als Tor zum Mount Everest dient, zählt wegen seiner dramatischen Aussicht bei Start und Landung zu den spektakulärsten der Welt. Seine erschreckend kurze Start- und Landebahn mit einer Länge von nur 527 Metern befindet sich auf einer Klippe, die 609 Meter in die Tiefe abfällt.

Da der Flughafen weder über einen Kontrollturm noch über ein Radar verfügt, gilt er auch als einer der gefährlichsten der Welt. Auch das Wetter kann im Himalaya-Gebirge unberechenbar sein. Im Jahr 2011 saßen Hunderte von Mount-Everest-Bergsteigern wegen anhaltenden Nebels eine Woche lang fest.

Wer das internationale Terminal von Wellington betritt, wird von einem furchterregenden Drachen begrüßt. Ein riesiges Modell von Smaug aus der „Hobbit“-Filmreihe des neuseeländischen Regisseurs Peter Jackson lugt hier aus einer Felswand und wirft ein wachsames Auge auf die an- und abreisenden Passagiere.

Das 2010 eröffnete internationale Terminal „The Rock“ (der Felsen) wurde von der Geologie der zerklüfteten Südküste Wellingtons inspiriert. Für sein innovatives Design hat es mehrfach Preise erhalten. 

Der Flughafen von Hongkong beeindruckt mit seiner Größe, Effizienz und anspruchsvollen Architektur. Ja, hier muss man weit bis zum Abfluggate laufen, aber unterwegs gibt es viel zu entdecken, darunter regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen und einen virtuellen Golfplatz.

Terminal 1 wurde vor Kurzem umgestaltet, sodass nun themenbezogene Wartebereiche, wie zum Beispiel ein interaktiver Kinderbereich, ein Arbeitsbereich mit Liegestühlen sowie ein Bereich zum Meditieren und Filme gucken, für Ruhe oder Unterhaltung sorgen. Die Dachterrasse „SkyDeck“ mit ihrer fantastischen Aussicht auf die künstliche Insel Chek Lap Kok, auf der sich der Flughafen befindet, sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Die Büchertauschbörse am Flughafen von Tallinn ist nicht nur für Leseratten ein beliebter Stopp. Machen Sie es sich in den bequemen Sesseln gemütlich, vertreiben Sie sich die Wartezeit mit Lesen oder leihen Sie sich ein gutes Buch für die Reise aus. Aber denken Sie daran, es bei Ihrem nächsten Besuch zurückzugeben. Die Selbstbedienungsbücherei freut sich über Spenden und regt dazu an, in den Büchern kleine Notizen für den nächsten Leser zu hinterlassen. Oder zu vermerken, an welchen Orten das Buch schon gelesen wurde.

Tallinn wird nie der größte Flughafen der Welt sein, aber er zählt wohl eindeutig zu den gemütlichsten. Besuchen Sie das Café KOHVer auf eine Tasse Kaffee und Kuchen, und sehen Sie sich anschließend das estnische Kunsthandwerk an, das hier ausgestellt ist. Der „hyggelige“ Ort wird Sie sicher eine ganze Weile in Anspruch nehmen.

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