Saddam Husseins versunkene Luxusyacht und weitere außergewöhnliche Schiffswracks
Versunkenes Diktator-Schiff: Einstige Luxusyacht rostet vor sich hin
Im Süden des Irak, nahe der Hafenstadt Basra, erinnert seit 20 Jahren ein seltsames Relikt an den ausschweifenden Lebensstil des ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein: Im Fluss Schatt al-Arab liegt dort das halb versunkene Wrack der "al-Mansur". Als die 121 Meter lange Megayacht in den 1980er-Jahren gebaut wurde, war das Schiff, das der Diktator selbst nie betreten hat, ein Symbol für den Reichtum und die Macht des Tyrannen. Die Yacht hatte einiges zu bieten: Sie verfügte über einen Hubschrauberlandeplatz und einen Speisesaal für bis zu 200 Gäste. Als Saddam Hussein 2003 durch den internationalen Militäreinsatz im Irak gestürzt wurde, wurde das Schiff von Kampfflugzeugen bombardiert und kenterte im flachen Wasser in der Nähe seines Liegeplatzes. Seitdem rostet das Wrack dort vor sich hin.
Wrack der Luxusyacht wird zu Ausflugsziel – und Picknickstätte für Fischer
Nach Schätzungen von US-Behörden im Jahr 2003 sollen Saddam Hussein und seine Familie zu Lebzeiten bis zu 37 Milliarden Euro an unrechtmäßig erworbenen Geldern angehäuft haben – ein Teil dieses Vermögens dürfte wohl auch in die "al-Mansur" geflossen sein. Während der Unruhen nach dem Sturz von Saddam Hussein wurde die Megayacht geplündert und ihre luxuriöse Innenausstattung fortgeschafft – nur der verrostete Schiffskörper selbst verblieb an Ort und Stelle. Heute ist die "al-Mansur" zu einem beliebten Ausflugsziel für Einheimische und Touristen geworden. Die Fischer der Region haben in dem Wrack zudem einen praktischen Picknickplatz entdeckt.
"al-Mansur": Ein Stück irakischer Geschichte?
Saddam Husseins Schreckensherrschaft im Irak dauerte von 1979 bis zu seinem Sturz im Jahr 2003, 2006 wurde der Diktator auf Anordnung eines irakischen Gerichts wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit hingerichtet. Einige Iraker sehen die "al-Mansur" als historisches Relikt an, das erhalten werden sollte. Doch für die Bergung der Luxusyacht fehlt das Geld. Ein anderes Schiff aus der Flotte des Diktators hat es da deutlich besser getroffen: Die "Basrah Breeze", eine 82 Meter lange Yacht mit einer luxuriösen Präsidentensuite, ist noch immer in gutem Zustand und wird als Unterkunft für Meeresforschungsteams direkt auf dem Fluss genutzt.
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Panagiotis, Zakynthos, Griechenland
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Sweepstakes, Ontario, Kanada
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Garðar BA 64, Westfjorde, Island
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Eduard Bohlen, Namibia
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Das frühere deutsche Frachtschiff lief auf dem Weg zur Tafelbucht in Südafrika vermutlich wegen dichten Nebels auf Grund. Weil die Wüste immer weiter zum Atlantik vordringt, befindet sich das Wrack heute so weit vom Wasser entfernt. Touristen können das Wrack auf einer Flugzeugsafari oder bei einer geführten Jeep-Tour ab Lüderitz oder Walvis Bay erkunden.
Zeila, Namibia
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Das Schiff wurde als Altmetall an eine indische Firma verkauft, lief auf dem Weg nach Mumbai jedoch auf Grund, nachdem es sich von der Schleppleine gelöst hatte. Heute zählt die „Zeila“ zu den am besten zugänglichen Wracks der Skelettküste, allerdings kann es wegen der rauen Wellen und seines schlechten Zustands nicht betreten werden. Am besten ist das verwitterte Schiff vom Strand aus zu sehen, nicht weit entfernt vom beliebten Angelplatz „Die Walle“.
Dayspring, Fort Williams, Schottland
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Pesuta, British Columbia, Kanada
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Kodiak Queen, Britische Jungferninseln
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Bessie White, New York, USA
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Peter Iredale, Oregon, USA
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Titanic, Neufundland, Kanada
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Im Sommer 2021 nahm das Unternehmen OceanGate eine begrenzte Anzahl an Gästen auf eine wissenschaftliche Expedition mit, auf der die ersten Bilder in 4k-Auflösung des Wracks gemacht wurden. Im August 2019 hatten Taucher die „Titanic“ erstmals seit 15 Jahren wiedererkundet und festgestellt, dass das Schiff durch das Salz und die Bakterien im Wasser immer weiter verfällt. So ist die Steuerbordseite der Offizierskabinen bereits verschwunden und bald schon könnte das gesamte Wrack verloren sein.
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Francisco Morazan, Michigan, USA
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Eine Mischung aus Sturm, Nebel und Schnee brachte das Schiff 90 Meter vor der Küste von South Manitou Island in Michigan allerdings zum Sinken. Die Besatzung ließ das Schiff an dem Ort zurück, an dem es sich auch heute noch befindet. Heute leben darauf zahlreiche Vogelarten. Von der Insel aus ist das Wrack gut zu erkennen, am nächsten kommt man aber mit dem Kajak heran.
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Point Reyes, Kalifornien, USA
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Das Schiffswrack im Tomales Bay ist ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv. Die besten Bilder entstehen bei Ebbe, wenn es aus dem Sand auftaucht, wie auf dieser Nachtaufnahme von Fotograf Cameron Venti. Dass die SS „Point Reyes“ so beliebt ist, ist allerdings auch ein Problem: 2016 wurde das Heck des Schiffes durch ein Feuer beschädigt und immer wieder wird es mit Graffiti beschmiert.
Dimitrios, Peloponnes, Griechenland
Dimitrios, Peloponnes, Griechenland
Wie das Schiff dorthin kam, ist allerdings ein Rätsel. Einer Theorie zufolge wurde es für den Zigarettenschmuggel genutzt und um Beweise zu vernichten in Brand gesetzt und aufgegeben. Was auch immer die wahre Geschichte sein mag, Fakt ist, dass die „Dimitrios“ seit 1981 am Ufer liegt und seitdem langsam abdriftet.
Maheno, Queensland, Australien
Maheno, Queensland, Australien
Das Skelett ist heute das bekannteste Wrack auf Fraser Island im australischen Queensland und Anziehungspunkt zahlreicher Rucksacktouristen, die die australische Ostküste bereisen. Zwar setzt das salzige Meerwasser dem Metall des Schiffes immer weiter zu, doch ist das verrostete Wrack einen Besuch wert. Dieses Luftbild wurde mit einer Drohne aufgenommen.
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