Diese 10 Reiseländer sind aktuell am gefährlichsten
Der Gefahren-Index für Touristen
Haben Sie sich je gefragt, in welche Länder Sie sicher reisen können und welche Sie lieber meiden sollten? Seit 2007 bringt das Institut für Wirtschaft und Frieden (IEP) alljährlich den Weltfriedens-Index (Global Peace Index) heraus. Und so wurden auch diesmal wieder 163 Länder der Welt auf ihre gesellschaftliche Sicherheit, das Ausmaß ihrer nationalen und internationalen Konflikte sowie ihre Militarisierung untersucht. Mit dem Ergebnis, dass die Friedfertigkeit in der Welt durchschnittlich um 0,3 Prozent abgenommen hat – vor allem in Russland und der Ukraine. Hier sind die zehn derzeit sichersten sowie gefährlichsten Nationen.
Platz 10 der sichersten Länder: Japan
2022 hat es Japan wieder in die Top 10 geschafft. Und in der Tat gilt es als sehr sicher, schließlich gehört es zu den Ländern mit der niedrigsten Kriminalitätsrate. Japaner selbst lassen bedenkenlos ihre Taschen und Laptops im Café unbeaufsichtigt (wir würden das trotzdem nicht empfehlen!) oder den Autoschlüssel im Zündschloss stecken. Für den asiatisch-pazifischen Raum belegt Japan den dritten Platz der sichersten Länder.
Platz 10 der sichersten Länder: Japan
Im Oktober 2022 öffnete sich Japan nach mehr als zwei Jahren strenger Covid-Bestimmungen wieder vollständig für ausländische Touristen. Beste Zeit also, um das Land zu besuchen. Und es lohnt sich. Von den Neonlichtern Tokios und den Tempeln von Kyoto bis hin zu den Skiresorts im Norden von Hokkaido ist das Land eine attraktive Mischung aus Antike und Ultramoderne. Japan hat unglaubliche 25 UNESCO-Welterbestätten wie etwa die beeindruckende Burganlage Himeji oder den Zedernwald von Yakushima.
Platz 9: Singapur
Singapur gilt als sicherstes Land Asiens. Es ist politisch stabil, die Kriminalitätsrate niedrig, das Rechtssystem transparent und die Polizei sehr zuverlässig. Allerdings ist Singapur auch bekannt für seine extrem strengen Gesetze. So gilt seit 1992 zum Beispiel ein absolutes Kaugummiverbot. Auspeitschen und Erhängen gehören unter anderem immer noch zu Singapurs Bestrafungssystem. Sie sollten sich also vor einer Reise schlau machen, was in dem Land erlaubt und verboten ist.
Platz 9: Singapur
Essen wird in dem kleinen Vielvölkerstaat großgeschrieben. Und wer das Land besucht, kommt an Singapurs Streetfood-Ständen – den sogenannten Hawker-Zentren – nicht vorbei. In diesen halboffenen und überdachten Gebäuden werden multi-ethnische Köstlichkeiten der singapurischen Küche feilgeboten – supergünstig und hygienisch einwandfrei. Danach lohnt sich ein Besuch der botanischen Gärten oder des Einkaufszentrums des Ressort Marina Bay Sands – eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Singapurs. Zu den weiteren Highlights gehören der pulsierende Stadtteil Little India sowie das Kolonialviertel, das wegen seiner Gebäude ein wenig an London erinnert.
Platz 8: Tschechien
Dieses osteuropäische Land begrüßte im ersten Quartal 2022 satte 2,8 Millionen Touristen – ein beträchtlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die niedrige Kriminalitätsrate des Landes überzeugt. Das Auswärtige Amt gibt zwar keine Reisewarnung für die Tschechische Republik heraus, rät aber zu einigen Verhaltensregeln und zur Vorsicht vor Kleinkriminalität wie Taschen- und Fahrzeugdiebstählen – besonders in touristisch frequentierten Gegenden wie zum Beispiel der Hauptstadt Prag.
Platz 8: Tschechien
Prag war einst eine bedeutende Residenzstadt für Kaiser und Könige im Heiligen Römischen Reich. Vielleicht wird sie deshalb auch als die goldene Stadt an der Moldau bezeichnet. Die „Stadt der Hundert Türme“ ist bekannt für ihre historische Altstadt mit gotischen Kirchen und der pittoresken Karlsbrücke (im Bild), von der aus man einen tollen Blick auf die Prager Burg hat. Sie gilt als die zweitgrößte Burganlage der Welt und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Platz 7: Slowenien
Dieses kleine europäische Land hat gerade einmal 2,1 Millionen Einwohner und gilt als sichere und eine der grünsten und saubersten Gegenden der Welt. Ein Urlaubsjuwel also und perfekt für ein langes Wochenende. Besucher dürfen sich auf eine wunderschöne Naturlandschaft mit schimmernden Seen, atemberaubenden Bergen und grünen Wäldern freuen. Slowenien ist ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten aller Art.
Platz 7: Slowenien
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählt der smaragdgrüne Bleder See (im Bild), der durch Thermalquellen gespeist wird. An seinem Ufer steht eine mittelalterliche Burg und inmitten einer winzigen Insel eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Auch die Hauptstadt Ljubljana ist dank ihrer barocken Architektur und historischen Plätze absolut sehenswert. Für Naturliebhaber sind das Höhlensystem von Postonja und der Triglav-Nationalpark mit seinen malerischen Wanderwegen durch Wälder und zu den Alpengipfeln sehr empfehlenswert.
Platz 6: Portugal
Portugal hat im Vergleich zum Vorjahr einen Platz verloren, bleibt dank der niedrigen Kriminalitätsrate und stabilen politischen Lage trotzdem eines der sichersten Länder der Welt. In Großstädten wie Lissabon oder Porto sollte man dennoch stets seine Wertsachen im Blick behalten – Taschendiebstähle sind keine Seltenheit.
Platz 6: Portugal
Portugal ist seit langem ein äußerst beliebtes Urlaubsland. Und das kommt nicht von ungefähr: Neben den Stränden der Algarve (im Bild) und den Bergen im Landesinneren besticht es ebenso mit seinen Städten. Lissabon mit seiner traumhaften Altstadt liegt malerisch auf einem Hügel und die Küstenstadt Porto glänzt mit ihrer historischen Architektur. Auch das portugiesische Essen ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Probieren Sie die berühmten Puddingtörtchen Pastéis de Nata, frische Meeresfrüchte und lokale Weine – allen voran natürlich den Portwein.
Platz 5: Österreich
Österreich ist so gut wie in keinen nationalen oder internationalen Konflikt verwickelt und erreicht damit eine hohe Punktzahl in Sachen Sicherheit der Gesellschaft – macht insgesamt Platz fünf im Ranking. Die Hauptstadt Wien wird regelmäßig zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Einwohner wie Touristen dürfte es gleichermaßen freuen, dass die Rate von gewalttätigen Delikten in Österreich besonders niedrig ist.
Platz 5: Österreich
Zahlreiche Top-Attraktionen des Landes sind in Wien zu finden. Das Schloss Schönbrunn (im Bild) zum Beispiel und die vielen wunderschönen Cafés, wo man sich Kaffee und Kuchen schmecken lassen kann (probieren Sie unbedingt die berühmte Sachertorte!). Neben der Hauptstadt sind aber auch andere Landesteile einen Besuch wert: Das bergige Tirol ist ein Paradies für Skifahrer, und die jährlichen Salzburger Festspiele ziehen mit ihren Theater-, Opern- und Musikaufführungen jeden Sommer tausende Kultur-Fans an.
Platz 4: Dänemark
Auch wenn skandinavische Krimis ein gegenteiliges Bild vermitteln: Dänemark zählt zu den sichersten Ländern der Welt. Besonders gut schneidet das Königreich im Sicherheits- und Schutzindex ab. Und so können Einwohner wie Touristen zu jeder Tages- und Nachtzeit weitgehend problemlos durch die Städte und Dörfer marschieren.
Platz 4: Dänemark
Der Großteil der Touristen steigt in der Hipster-Hauptstadt Kopenhagen ab. Hier lockt der malerische der Stadthafen Nyhavn, der sich – wie eigentlich alles in der Stadt – bequem per Fahrrad erkunden lässt. Außerhalb von Kopenhagen mit seinen zahlreichen Restaurants und Brunch-Hotspots lockt Aarhus mit dem fantastischen ARoS Art Museum. Aber auch das historische Fischerdorf Dragør oder die höchste Steilküste Dänemarks Møns Klint sind absolut sehenswert.
Platz 3: Irland
Irland klettert dieses Jahr auf dem Weltfriedens-Index um drei Plätze nach oben. Terrorismus, nationale und internationale Konflikte sind hier eine absolute Seltenheit. Besonders viele Touristen beherbergt die grüne Insel im Frühjahr, wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht. Die unberührte irische Küste ist wunderschön und es gibt noch viele zauberhafte Orte, die nicht von Menschenmassen überrannt werden.
Platz 3: Irland
Ein Besuch in Irland ohne zumindest ein Guinness probiert zu haben, geht gar nicht. Das Guinness Storehouse steht dementsprechend ganz oben auf der Liste vieler Dublin-Touristen. Nach der Sightseeingtour zur St. Patrick’s Cathedral, dem Dublin Castle und den Grünanlagen St. Stephen’s Green runden Sie den Tag am besten in den Pubs von Temple Bar ab – irische Livemusik inklusive. Zu den beliebtesten Irland-Touristenzielen gehören neben der Hauptstadt auch die mittelalterliche Stadt Galway, die Grafschaft Kerry oder die Universitätsstadt Cork, die auch das „Paris von Irland“ genannte wird.
Platz 2: Neuseeland
Neuseeland ist für seine atemberaubende Landschaft bekannt, die unter anderem als Kulisse im bildgewaltigen Filmepos „Der Herr der Ringe“ diente. Nachdem der Inselstaat Anfang des Jahres seine Corona-bedingten Einreisebeschränkungen für internationale Touristen vollständig aufgehoben hat, dürfte der Ansturm auf das Archipel in nächster Zeit wieder zunehmen. Im asiatisch-pazifischen Raum liegt Neuseeland auf Platz eins der sichersten Länder.
Platz 2: Neuseeland
Die meisten Besucher kommen wegen der traumhaften Landschaft Neuseelands, den Stränden, Gletschern, Bergen, Wäldern und Seen. Zu den beliebtesten Outdoor-Aktivitäten gehören Wildwasser-Rafting, Katamaran-Kreuzfahrten, Wandern und Fallschirmspringen. Die neue Amazon-Prime-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ wurde an einigen der schönsten Ecken Neuseelands gedreht. Zum Beispiel im Fiordland-Nationalpark, an den Stränden von Piha und dem Coromandel Forest Park.
Platz 1: Island
Island gilt als sicherstes Land der Erde und belegt bereits seit 2008 Platz eins im Global Peace Index. Der nordische Inselstaat zeichnet sich besonders durch niedrige Kriminalitätsraten und Militärausgaben, faire Löhne sowie gute Bildungs- und Sozialsysteme aus. Es gilt auch als eines der unproblematischsten Länder für alleinreisende Frauen.
Platz 1: Island
Das „Land aus Feuer und Eis“ steht wegen seiner Vulkane, Geysire, Thermalquellen, Lavafelder und vor allem den Nordlichtern auf der Wunschliste vieler Menschen. Besucher können auch die riesigen Gletscher in den Nationalparks von Vatnajökull und Snæfellsjökul erkunden. Ganz besonders Abenteuerlustige tauchen hinab in die Silfra-Spalte, eine kilometerlange Verwerfung zwischen der nordamerikanischen und eurasischen Kontinentalplatte. Akureyri – Islands zweitgrößte Stadt nach Reykjavik – ist ebenso einen Abstecher wert. Zu einer der absolut beliebtesten Touren in Island gehört der „Goldene Kreis“. Der dreitägige Trip führt zum Beispiel zum Þingvellir-Nationalpark, dem Geysir-Geothermalgebiet sowie dem Gulfoss-Wasserfall.
Platz 10 der unsichersten Länder: Sudan
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in den Sudan. Seit Mitte April 2023 kommt es insbesondere in der Hauptstadt Khartum zu Kämpfen zwischen rivalisierende Fraktionen des herrschenden Militärs. Mit Evakuierungsflügen brachten Deutschland und andere Länder ihre Staatsangehörigen in Sicherheit. Im ganzen Land kann es zu Unruhen, Straßensperren und Schusswaffeneinsatz durch Sicherheitskräfte kommen. Da der Global Peace Index vor den jüngsten Eskalationen erschienen ist, werden diese bei der aktuellen Platzierung noch nicht berücksichtigt.
Platz 10 der unsichersten Länder: Sudan
Der Sudan, der seit 2003 von bewaffneten Auseinandersetzungen gezeichnet ist, hat eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten. Eine davon ist Meroë (im Bild) mit seinen Tempelresten und Pyramiden. Das UNESCO-Weltkulturerbe an den Ufern des Nils war von etwa 400 v. Chr. bis 300 n. Chr. die Hauptstadt des historischen Reiches von Kusch. Die umliegende Nubische Wüste beherbergt neben kilometerlangen Sandflächen eine Fülle an archäologischen Stätten.
Platz 9: Zentralafrikanische Republik (ZAR)
Auch in die Zentralafrikanische Republik sollte aktuell niemand reisen. Konflikte zwischen Rebellen, Milizen und anderen bewaffneten Gruppen sorgen seit 2012 immer wieder für Gewalt. Die Wahlen Ende 2020 und Anfang 2021 waren von heftigen Kämpfen im ganzen Land geprägt, die zu einem sechsmonatigen Ausnahmezustand führten. Aktuell gilt eine landesweite Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr morgens. Und das Risiko für Terroranschläge ist groß.
Platz 9: Zentralafrikanische Republik (ZAR)
Die Zentralafrikanische Republik war nie auf dem Reiseziel-Radar und ist touristisch nicht erschlossen. Dafür ist das Land aber die Heimat seltener Waldelefanten. Diese sind kleiner als Savannenelefanten und leben im Dzanga-Sangha-Reservat. Doch die anhaltenden Konflikte im Land machen es äußerst schwierig, sie zu schützen.
Platz 8: Somalia
Seit dem Sturz des Diktators Siad Barre im Jahr 1991 befindet sich Somalia beinahe durchgehend im Bürgerkrieg. Zwischen Ende November 2020 und Ende Juli 2021 verzeichnete die Hilfsmission der Vereinten Nationen in Somalia (UNSOM) mindestens 899 zivile Opfer. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Somalia sowie in die Gewässer vor Somalia. Immer wieder kommt es zu schweren Anschlägen, bewaffneten Auseinandersetzungen und terroristisch motivierten Entführungen.
Platz 8: Somalia
Vor dem tyrannischen Regime von Präsident Barre hatte Somalia in den 1960er-Jahren eine aufstrebende Discomusik-Szene, ein dynamisches Nachtleben und hübsche Strandresorts an der Küste. Der Beginn des blutigen Bürgerkriegs im Jahr 1991 besiegelte das Ende des Tourismus. In den vergangenen 20 Jahren wurden auch immer wieder Urlauber von Piraten an der somalischen Küste entführt. Der Jazeera-Strand (im Bild) ist besonders am Wochenende bei somalischen Familien äußerst beliebt.
Platz 7: Irak
Obwohl der Irak in den vergangenen Jahren im Sicherheits-Index ein paar Plätze gut gemacht hat, ist der Staat in Vorderasien immer noch das siebtgefährlichste Land der Welt. Die bessere Platzierung ist hauptsächlich auf den Sieg gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) 2017 sowie auf die allgemein gestiegene politische Stabilität zurückzuführen.
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Platz 7: Irak
Das irakische Nationalmuseum in Bagdad beherbergt eine Vielzahl an archäologischen Reichtümern aus dem antiken Mesopotamien. Während und nach dem Irakkrieg wurde das Museum 2003 geplündert. Viele Artefakte tauchten glücklicherweise aber wieder auf und die Sammlung konnte 2015 offiziell wieder eröffnet werden. Wegen der immer noch instabilen Sicherheitslage und des hohen Terrorismus- und Entführungsrisikos werden momentan allerdings wohl keine ausländischen Touristen erwartet.
Platz 6: Demokratische Republik Kongo
Seit mehr als 20 Jahren ist die Demokratische Republik Kongo (DRK) von Konflikten und Bürgerkriegen gezeichnet. 2018 wählte das Land den Oppositionsführer Félix Tshisekedi. Sein Amtsantritt Anfang 2019 war der erste friedliche Machtwechsel in der Geschichte des Kongo. Trotzdem kommt es immer wieder im ganzen Land zu Gewaltausbrüchen. Im Juni 2021 waren allein in der Provinz Ituri 1,7 Millionen Menschen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Bis heute sind Tausende von Zivilisten nicht mal in der Lage, ihre Grundbedürfnisse zu stillen.
Platz 6: Demokratische Republik Kongo
Die Demokratische Republik Kongo ist eines von nur drei Ländern der Welt, in denen Berggorillas noch in freier Wildbahn leben. Heimat dieser äußerst gefährdeten Tiere ist der Virunga-Nationalpark, der im Grenzgebiet zu Ruanda und Uganda liegt. Wegen kriegerischer Auseinandersetzungen spricht das Auswärtige Amt aktuell unter anderem eine Teilreiswarnung für diese Region aus. Im Jahr 2018 wurden mehrere Ranger von Milizionären und Wilderern ermordet, woraufhin der Nationalpark für Touristen geschlossen blieb. Zwar ist Virunga inzwischen wieder offen, von einer Reise ist trotzdem abzuraten.
Platz 5: Südsudan
Der jüngste Staat der Welt ist leider auch einer der gefährlichsten. Zwei Jahre nach Südsudans Unabhängigkeit vom Sudan im Jahr 2011 brach ein Bürgerkrieg aus. Und trotz des Friedensabkommens im Jahr 2018 gehen die bewaffneten Konflikte und Menschenrechtsverletzungen unvermindert weiter. Positiv zu verzeichnen lässt sich allerdings, dass die Mordrate 2022 die bislang niedrigste seit der Unabhängigkeit des Landes ist. Und laut dem Weltfriendens-Index gibt es für den Südsudan im Kernbereich „Sicherheit“ eine leichte Verbesserung zu verzeichnen.
Platz 5: Südsudan
Laut einem aktuellen UN-Bericht wurden zwischen dem 11. Februar und dem 31. Mai 2022 rund 44.000 Zivilisten gewaltsam vertrieben und 173 getötet. Die Menschen sind nicht nur massiven Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, sondern kämpfen gegen Hunger und Armut. Der Südsudan – eines der ärmsten Länder der Welt – ist reich an natürlichen Ressourcen und seine Hauptstadt Juba (im Bild) liegt direkt am Ufer des Weißen Nils. Leider hat die massive Korruption der autoritären Regierung dazu geführt, dass die Zivilbevölkerung nichts davon hat.
Platz 4: Russland
Es dürfte wenig überraschen, dass Russland im Ranking des Weltfriedens-Index abgerutscht ist und zu den unsichersten Nationen der Welt zählt (die Ukraine verlor 17 Plätze gegenüber dem Vorjahr und landete auf dem elften Rang). Und es ist wohl nicht zu leugnen, dass der russische Angriff auf die Ukraine bis dato eine unglaubliche Zahl von Todesopfern gefordert und weitreichende Instabilität in der gesamten Region verursacht hat.
Platz 4: Russland
Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die Russische Föderation ab und warnt vor Aufenthalten in den Grenzgebieten zur Ukraine. Im September hatte Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung von bis zu 300.000 Soldaten erlassen. Einen Monat später verhängte der Diktator in den völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebieten Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja das Kriegsrecht. Für diese Gebiete – wie auch für die gesamte Ukraine – gilt ebenso die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.
Platz 3: Syrien
Das vom Krieg zerrissene Land im Nahen Osten gehörte in den vergangenen Jahren immer wieder zu den gefährlichsten der Welt. So wie auch 2022 – mit einem dritten Platz auf dem GPI-Index. Der Bürgerkrieg in Syrien hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt und sich zu einem Stellvertreterkrieg internationaler Akteure wie Russland, den USA oder der Türkei entwickelt. Immer wieder kommt es zu terroristischen Anschlägen und Beschüssen, bei denen auch zahlreiche Zivilisten getötet werden. Im Oktober meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO einen Cholera-Ausbruch. Mehr als 15.000 Menschen in Syrien sollen bereits infiziert sein.
Platz 3: Syrien
Einst gehörten die Hauptstadt Damaskus und die zweitgrößte syrische Stadt Aleppo (hier in besseren Tagen abgebildet) zu attraktiven Reisezielen. Touristen schlenderten über die beliebten Marktplätze, machten Tagesausflüge zu römischen Ruinen und erkundeten die Geschichte und Kultur des Landes. Inzwischen wütet seit elf Jahren ein brutaler Krieg, der laut einer Studie der Vereinten Nationen (UN) bis dato geschätzt rund 310.000 unschuldige Menschen das Leben gekostet hat. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Syrien und fordert alle Deutschen auf, das Land zu verlassen.
Platz 2: Jemen
Ähnlich wie Syrien befindet sich auch der Jemen im Bürgerkrieg. Und das bereits seit 2014. Seither kämpfen Rebellen der Huthi-Minderheit gegen das Regulierungsregime und um die Macht. Eine von Saudi-Arabien geführte Koalition unterstützt die Regierung. Laut UN wurden rund 377.000 Menschen direkt oder indirekt durch den Krieg getötet.
Platz 2: Jemen
Der Bürgerkrieg hat bis dato Teile des Landes völlig zerstört. Und bedroht auch massiv Jemens Kulturerbe. So wurden 2015 vier Häuser der Altstadt von Sanaa (im Bild), die zu den vier UNESCO-Welterbestätten des Landes gehört, durch Luftangriffe schwer getroffen. Die Hauptstadt der Republik wurde vor rund 2.500 Jahren gegründet und gilt als die älteste Stadt der Welt. Im August 2022 beschädigte Starkregen weitere historische Gebäude. Aufgrund der Gefahr von Terroranschlägen und Entführungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in den Jemen und fordert alle Deutsche zur Ausreise auf.
Platz 1: Afghanistan
Afghanistan ist das fünfte Jahr in Folge das gefährlichste Land der Welt. Daran hat sich auch durch die Machtübernahme der Taliban 2021 nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Seit der Einnahme der Hauptstadt Kabul am 15. August 2021 hat die islamistische Terrorgruppe – neben vielen anderen Menschenrechtsverletzungen – die Medien unterdrückt, vermeintliche Oppositionelle gefoltert oder getötet und die Rechte der Frauen stark eingeschränkt. Millionen von Kindern leiden an akuter Mangelernährung und die humanitäre Lage im Land ist katastrophal.
Platz 1: Afghanistan
Afghanistans Vergangenheit ist alles andere als friedlich. In den 1980er-Jahren litt das Land – bekannt für die prächtige Freitagsmoschee in Herat (im Bild) und seine atemberaubende Landschaft – unter der sowjetischen Besetzung. Im darauffolgenden Jahrzehnt war es vom Bürgerkrieg und einem fast ununterbrochenen islamistischen Terror gezeichnet. 2001 führte eine US-geführte Intervention zum Sturz der Talibanregierung, die zehn Jahre später – mit Abzug der Nato-Truppen – die Herrschaft wieder an sich riss. Das Auswärtige Amt rät derzeit dringend von Reisen nach Afghanistan ab. Die Sicherheitslage hat sich drastisch verschlechtert und die Deutsche Botschaft in Kabul ist geschlossen.
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