Islands Fjorde bis Grand Canyon: 30 der beeindruckendsten Schluchten weltweit
Spektakuläre Schluchten
Einmal in einem richtigen Canyon zu stehen, wünschen sich viele Menschen – zum Glück gibt es jede Menge schöner Schluchten auf der Welt. Der Blick in die Tiefe oder zwischen einmalig geformten Felsen hindurch begeistert Naturliebhaber, Wanderer und Fotografen gleichermaßen. Hier sind 30 der schönsten Schluchten der Welt, von den Slot Canyons in Utah bis zu den zerklüfteten Fjorden Islands...
Verdonschlucht, Frankreich
Der Name der Verdonschlucht leitet sich vom französischen Wort für grün („vert“) ab und es ist ziemlich eindeutig, warum. Die bewachsenen Kalksteinfelsen umschließen das smaragdgrüne Wasser des Flusses Verdon, der der Region ihren Charakter verleiht. In der Schlucht gibt es normalerweise ein großes Angebot an Outdoor-Aktivitäten, von Rafting und Kajakfahren bis hin zu Wandern und Klettern. Die Schlucht im Zentrum der Provence befindet sich nur zweieinhalb Autostunden von Nizza und zwei Autostunden von Cannes entfernt.
Colca-Tal, Peru
Dadès-Schlucht, Marokko
Wer die Serpentinenstraße von Tamellalt nach Agoudal entlang fährt, dem bietet sich ein fantastischer Blick ins Dadès-Tal. Doch sollten sich Autofahrer gut festhalten. Die Schlucht, die das Hohe und das Antiatlas-Gebirge voneinander trennt, hat sich über Jahrtausende um den Fluss Dadès gebildet. Es gibt zahlreiche Trekkingrouten, von denen die meisten im Dorf Tamellalt beginnen und sich als Tageswanderung durch das Tal schlängeln. Die beste Reisezeit ist normalerweise im Frühjahr und Herbst.
Fischfluss-Canyon, Namibia
Die schiere Weite des Fischfluss-Canyon im Süden Namibias ist schon beeindruckend genug: Die Schlucht ist bis zu 549 Meter tief, 161 Kilometer lang und 26 Kilometer breit. Darüber hinaus ist sie ein faszinierender Ort voller Mythen über eine Riesenschlange, die den Canyon geformt haben soll. Am besten erkunden Touristen das Gebiet auf einer fünftägigen Wanderung, die in Hobas beginnt und auf halber Länge der Schlucht an den Quellen von Ai-Ais endet. Die beste Reisezeit ist in der Regel zwischen Juli und Mitte Oktober, wenn es etwas kühler ist.
Peek-a-boo Slot Canyon, Utah, USA
Peekaboo Canyon, nahe Kanab, Utah, USA
Wer von Kanab (an der US 89) etwa 18 Kilometer in Richtung Norden fährt, kommt zu einer weiteren Schlucht mit dem Namen Peekaboo. Dieser Canyon ist allerdings etwas leichter zugänglich als viele andere – wenn man denn erst einmal den Sandweg hinter sich gelassen hat, für den man einen Vierradantrieb braucht. Der gut ein Kilometer lange Weg verengt sich, verläuft aber größtenteils eben mit nur wenigen steinigen Abschnitten. Die roten Felsen verleihen dem Ort eine beeindruckende Atmosphäre, in der wunderschöne Fotos entstehen.
Spooky Gulch, Utah, USA
Ebenfalls in Utah gibt es den Spooky Gulch, die Gruselschlucht, zu sehen. Sie verdankt ihren Namen der Tatsache, dass es in dem tiefen Slot Canyon ziemlich dunkel wird – perfekt für alle auf der Suche nach ein wenig Nervenkitzel. Auf einem 5,6 Kilometer langen Rundwanderweg, der am Dry Fork Overlook beginnt, bekommen Wanderer sowohl den Spooky Gulch als auch den Peek-a-boo Canyon zu sehen. Die beste Reisezeit ist normalerweise im Frühling und Herbst, wenn es ruhiger und die Temperaturen angenehm sind.
Kupferschlucht, Mexiko
Echidna Chasm, Western Australia, Australien
Grand Canyon, Arizona, USA
Die größte und bekannteste Schlucht der Welt braucht keine große Einleitung. Der bis zu 1.828 Meter tiefe und 446 Kilometer lange Grand Canyon im Norden von Arizona fasziniert die Menschen bereits seit Generationen mit seinen leuchtend roten Felsen und einer labyrinthartigen Formation. Zwar zieht die Touristenattraktion jedes Jahr normalerweise sechs Millionen Besucher an, doch ist es noch immer möglich, die Massen zu umgehen. Bei Sonnenaufgang oder in der Nebensaison im Frühling oder Herbst ist man am weniger bekannten Nordrand so gut wie unter sich.
Al Siq, Jordanien
Ein Streifzug durch den Slot Canyon Al Siq in Jordanien ist ein magisches Erlebnis, bei dem man sich in die Antike zurückversetzt fühlen kann. Die nur 1,2 Kilometer lange Schlucht dient als das Tor zur antiken Stadt Petra: Sie beginnt am Sperrwall und endet beim bekannten Schatzhaus. Die Felswände zieren historische „Graffiti“ wie etwa ein Kamel und auch Überreste der 2000 Jahre alten Wasserkanäle sind noch zu sehen. Früh morgens ist es am ruhigsten.
Buckskin Gulch, Utah und Arizona, USA
Der Buckskin Gulch ist eine weitere der vielen atemberaubenden Schluchten zwischen Utah und Arizona. Wer auf der Suche nach einer anspruchsvollen Wanderung ist, ist hier genau richtig. In dem 24 Kilometer langen Slot Canyon müssen viele Hindernisse überwunden werden, darunter Felsbrocken, über die man klettern muss, und Wasserlöcher, durch die man nur schwimmend kommt. Der Pfad ist das ganze Jahr über zugänglich, man braucht aber eine Genehmigung. In den Wintermonaten ist es ratsam, einen Neoprenanzug zu tragen, da das Wasser sehr kalt werden kann.
Weano Gorge, Western Australia, Australien
Zwischen den glänzenden Felswänden und schimmernden Wasserlöchern in der Weano Gorge in Westaustralien fühlt man sich wie in eine andere Welt versetzt. Die Schlucht im Karijini-Nationalpark wurde vor über zwei Millionen Jahren durch Flüsse geformt, die sich durch Gesteinsschichten aus Eisen, Dolomit und Schiefer frästen. Am Parkplatz an der Weano Day Use Area beginnt der drei Kilometer lange Rundwanderweg zum Handrail Pool und zurück. Die Wanderung ist einfach, wird am Wasser allerdings etwas schwieriger.
Taroko-Schlucht, Taiwan
Eine Reise nach Taiwan wäre nicht vollständig ohne einen Ausflug zur atemberaubenden Taroko-Schlucht, die über eine dreistündige Autofahrt oder einen kurzen Flug von der Hauptstadt Taipeh aus zu erreichen ist. Der Taroko-Nationalpark ist ein Paradies für Wanderer, gibt es doch zahlreiche Pfade, die an einzigartig marmorierten Felsen vorbei sowie durch Tunnel und Höhlen führen. Touristen können normalerweise aber auch eine Bustour durch den Nationalpark buchen, auf der an der Schlucht und anderen Sehenswürdigkeiten Halt gemacht wird.
Samaria-Schlucht, Griechenland
Zu dieser schroffen Felsschlucht gelangen Wanderer über einen 16 Kilometer langen Pfad, auf dem man durch flaches, kristallklares Wasser watet und einen wunderbaren Blick auf die weißen Berge hat. Die Samaria-Schlucht befindet sich in der Nähe des gleichnamigen Dorfes im Westen Kretas und ist ein Muss für alle Inselbesucher. Doch empfehlen sich richtige Wanderschuhe, da die Wege sehr steinig sind. Von einem Besuch im Hochsommer ist abzuraten, wenn es besonders heiß ist.
Subway Canyon, Utah, USA
Der Subway Canyon, ein kurzer aber spektakulärer Abschnitt der linken Gabelung des North Creek, trägt den Namen wegen seiner Röhrenform, die einem U-Bahntunnel gleicht und durch einen Lavastrom gebildet wurde. Abenteuerlustige können in die Schlucht hinabklettern, durchs Wasser waten und sogar schwimmen. Ein guter Startpunkt ist am Wildcat Trailhead, von wo aus es bis zum Subway Canyon etwa 12,8 Kilometer sind. Wanderer sollten allerdings rechtzeitig eine Genehmigung beantragen, da die Route in der Regel sehr beliebt ist.
Kali Gandaki, Nepal
Etwas Mystisches umgibt die Schlucht Kali Gandaki im Himalaya, die zwischen den Bergen Dhaulagiri und Annapurna verläuft. Kein Wunder also, dass das fast 6.000 Meter tiefe Tal nach der hinduistischen Göttin Kali benannt wurde, die die Kraft der Natur verkörpert. Die beste Reisezeit ist normalerweise zwischen Oktober und Dezember, wenn der Himmel am klarsten ist. Ein Besuch während der Regenzeit zwischen Mai und September ist weniger zu empfehlen.
Dihangschluchten, China
Mit einer Tiefe von bis zu 6.000 Metern bilden die Dihangschluchten den tiefsten Canyon der Welt. In der Region gibt es zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und der Fluss Yarlung Tsangpo ist einer der wildesten überhaupt, weshalb er auch als „Everest aller Flüsse“ gilt. Mit dem bis vor der Corona-Krise zunehmenden Tourismus wird die Region immer weiter erschlossen, doch viele Abschnitte der Schluchten sind bis heute unbegehbar. Das Wetter ist hier unvorhersehbar und die Hänge können ziemlich rutschig sein.
Blyde River Canyon, Südafrika
Der Blyde River Canyon im Norden Südafrikas hat bewaldete Hänge, Wasserbassins zwischen den Felsen und eine artenreichen Tierwelt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass an dem 50 Kilometer langen Canyon vor etwa 200 Millionen Jahren der Großkontinent Gondwana auseinander brach. Im Dorf Graskop, von wo aus der Canyon einfach über eine Straße zu erreichen ist, gibt es Übernachtungsmöglichkeiten. Rund um den Canyon wird normalerweise auch Wildwasser-Rafting angeboten.
Scharyn-Schlucht, Kasachstan
In der Scharyn-Schlucht, die sich zwischen der Wüstenlandschaft des Altyn-Emel-Nationalparks und dem Tienschan-Gebirge erstreckt, haben Wind und Wasser farbenfrohe Felsformationen hervorgebracht, die ein beeindruckendes Beispiel für die Naturschönheit Kasachstans sind. Die 90 Kilometer lange und bis zu 277 Meter tiefe Schlucht befindet sich etwa drei Autostunden von der Hauptstadt Almaty entfernt und kann damit auf einem Tagesausflug erkundet werden. Wer eine Übernachtung einplant, bekommt allerdings mehr zu sehen. Die beste Reisezeit ist normalerweise im Frühling und Sommer.
Zebra Slot Canyon, Utah, USA
The Wave, Arizona, USA
The Wave, die Welle, in Arizona wirkt mit ihren bunten geschwungenen Gesteinsschichten wie aus einer anderen Welt – fast so, als würde man auf eine optische Täuschung schauen. Das bedeutet allerdings auch, dass eine Wandergenehmigung nur schwer zu bekommen ist: Nur 4,3 Prozent aller Anträge beim US-Landverwaltungsamt BLM waren vor der Corona-Krise erfolgreich. Bessere Chancen haben Touristen normalerweise in der Nebensaison zwischen Dezember und Februar.
Tigersprung-Schlucht, China
Das Blau des Flusses und die stimmungsvollen Felsformationen machen die Tiegersprung-Schlucht im chinesischen Yunnan zu einem beeindruckenden Anblick. Zwar gibt es zahlreiche Pfade, doch hat man als Wanderer hier das Gefühl, in der Wildnis zu sein. Die 24 Kilometer lange und bis zu 3.900 Meter tiefe Schlucht trennt den Haba Xueshan und den Jadedrachen-Schneeberg voneinander. Allerdings gäbe es die Schlucht heute nicht mehr, hätten Umweltaktivisten und das Volk der Naxi im Jahr 2007 nicht die Pläne der Regierung gestoppt, die Schlucht in die Drei-Schluchten-Talsperre aufzunehmen.
Thermalquellen, Arizona, USA
Itaimbezinho, Brasilien
Die steilen Felswände des Itaimbezinho, die mit Kiefern bewaldet sind, bestehen bereits seit mindestens 130 Millionen Jahren. Die Schlucht verläuft durch den Nationalpark Aparados da Serra in der Nähe von Porto Alegre und kann über drei Wanderpfade erkundet werden. Die Trilha do Vértice dauert nur etwa eine Stunde und der 6,3 Kilometer lange Cotovelo ist die beliebteste Strecke. Zwischen Mai und August, wenn in der Region Winter und die Sicht klarer ist, ist normalerweise beste Reisezeit.
Antelope Canyon, Arizona, USA
Der Antelope Canyon ist wohl einer der faszinierendsten Slot Canyons der Welt. Der Sandstein verläuft in außergewöhnlichen Wirbeln zwischen Höhlen und schmalen Pfaden hindurch. Die Schlucht im Südwesten der USA besteht aus zwei Abschnitten, dem Upper und dem Lower Antelope Canyon. In den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag leuchtet das Rot des Gesteins am intensivsten. Zur Mittagszeit sorgen die Sonnenstrahlen für fantastische Lichtspiele. Der Canyon kann nur auf einer Führung erkundet werden, da er sich im Navajo-Reservat befindet.
Witches Gulch, Wisconsin, USA
Waimea Canyon, Hawaii, USA
Der etwa 23 Kilometer lange und bis zu 1.097 Meter tiefe Waimea Canyon auf Hawaii erstreckt sich über den Westen der Insel Kuai mit dem Waldreservat Puu Ka Pele im Westen und dem Waldreservat Na Pali-Kona im Osten. Die Felsformation, die durch die Erosion von Basalt ihre rötlichen Flecken erhielt, entstand vor etwa vier Millionen Jahren durch den Einsturz eines Vulkans. Vom Puu Hina Hina hat man eine fantastische Aussicht.
Fjaðrárgljúfur, Island
Horseshoe Bend, Arizona, USA
Von oben wirkt der Horseshoe Bend in der Nähe von Page in Arizona so, als hätte jemand ein riesiges Hufeisen genommen und es in die Erde gedrückt. Der wahre Grund für die U-Form ist allerdings der kurvenreiche Verlauf des Colorado River – kein Wunder, dass die Flussschleife acht Kilometer flussabwärts vom Glen Canyon Dam, der Staumauer des Lake Powell, ein beliebtes Fotomotiv ist.
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