Diese wunderbaren Natur-Oasen hat Deutschland zu bieten
Wo die Bundesrepublik noch wild ist
Von den Gipfeln der Alpen und dichten Wäldern der Mittelgebirge zu den märchenhaften Tälern des Rheins und lilafarbenen Blütenmeer der Lüneburger Heide: Die Natur hat in Deutschland wunderbar vielfältige Landschaften hervorgebracht. Hier haben wir einige der spektakulärsten Naturparadiese der Bundesrepublik zusammengestellt.
Kreidefelsen, Rügen, Mecklenburg-Vorpommern
Die weißen Kreidefelsen im Nordosten von Rügen sind ein wahrhaft beeindruckender Anblick. Zu den bekanntesten Formationen zählt der Königsstuhl, dessen Klippen knapp 118 Meter über der Ostsee thronen. Der hübsche Küstenabschnitt befindet sich im Nationalpark Jasmund, Deutschlands kleinstem Nationalpark, der auch für seine idyllischen alten Buchenwälder bekannt ist. Auch sonst ist Rügen ein Naturparadies mit sensationellen weißen Sandstränden und viel Grün. Von August bis in den Herbst hinein rasten auf der Insel zahlreiche Kraniche.
Bastei, Sächsische Schweiz, Sachsen
Schrammsteine, Sächsische Schweiz, Sachsen
Zugspitze, Garmisch-Partenkirchen, Bayern
Schlachtensee, Berlin
Berliner haben die Qual der Wahl, wenn es um die Naturschönheiten in der Hauptstadt geht. Am Rande des schönen Grunewalds im Südwesten Berlins gibt es gleich mehrere bezaubernde Seen, darunter der idyllische Schlachtensee. Umgeben von Bäumen, Parks und Wiesen, schlängeln sich Gehwege um das schlauchförmige Gewässer, das für seine gute Wasserqualität gelobt wird. Mit der Krummen Lanke und dem Wannsee ganz in der Nähe findet jeder Typ Spaziergänger und Naturschwimmer das richtige Ausflugsziel für sich.
Spreewald, Brandenburg
Watzmann, Nationalpark Berchtesgaden, Bayern
Landschaft und Tierwelt im einzigen deutschen Nationalpark in den Alpen sind spektakulär – der Nationalpark Berchtesgaden ist die Heimat von seltenen Orchideen- und Hunderten von Schmetterlingsarten sowie Murmeltieren, Steinböcken, Rotwild und Steinadlern. Über allem thront der majestätisch anmutende Watzmann, der mit 2.713 Metern einer der höchsten Berge in der Bundesrepublik ist. Der Berg hat drei Gipfel – das Hocheck, die Mittelspitze und die Südspitze – die durch einen Kamm miteinander verbunden sind.
Thüringer Wald, Thüringen
Als das grüne Herz Deutschlands beherbergt der Thüringer Wald ein spektakuläres Wandergebiet mit dichten Wäldern, Hochmooren und Bergwiesen, durch das mit dem Rennsteig der älteste und beliebteste Weitwanderweg Deutschlands führt. Der 170 Kilometer lange Kammweg beginnt im Eisenacher Ortsteil Hörschel und endet in Blankenstein an der Selbitzbrücke.
Blautopf, Blaubeuren, Baden-Württemberg
Ein weiterer magischer Ort am Rande der Schwäbischen Alb ist der Blautopf. Die hellblau schimmernde Karstquelle von Blaubeuren ist seit Jahrhunderten ein Ort von Mythen und Legenden. Der Sage der Schönen Lau nach soll einst eine Nixe in den Blautopf verbannt worden sein. Tatsächlich kommen die leuchtenden Farben des Wassers aber durch den nanoskaligen Kalkstein zustande, ein ähnlicher Effekt wie bei der Blauen Lagune in Island. Die Blautopfhöhle, ein Höhlensystem, das sich unter der Quelle befindet, ist Teil des größten Höhlensystems der Region.
Uracher Wasserfall, Schwäbische Alb, Baden-Württemberg
Feengrotten, Saalfeld, Thüringen
Wer diese Tropfsteinhöhlen am Rande des Thüringer Walds betritt, könnte leicht glauben, er sei in einer Märchenwelt gelandet. In den Saalfelder Feengrotten gibt es außergewöhnlich bunte Stalaktiten und Stalagmiten zu sehen. Im 16. und 17. Jahrhundert waren die Grotten (eher weniger mystisch) ein Bergwerk, in dem Alaunschiefer abgebaut wurde. Nach der Stilllegung ließ die Natur mithilfe des mineralhaltigen Tropf- und Quellwassers in nur wenigen Jahrhunderten eine faszinierende Höhlenwelt entstehen, die für ihre Farbenpracht im Guinness-Buch der Rekorde steht.
Wattenmeer, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Sylt befindet sich mitten in einem weiteren Naturparadies: dem Wattenmeer der Nordsee. Mit einer riesigen Fläche, die sich von Dänemark über Norddeutschland bis in die Niederlande erstreckt, ist das Unesco-Weltnaturerbe tatsächlich das größte Wattenmeer der Welt. Die einmalige Landschaft aus Sand- und Schlickflächen, Halligen und kleinen Inseln, Salz- und Seegraswiesen verändert sich ständig mit den Gezeiten und bildet somit einen einzigartigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, darunter Algen, Seevögel und Robben.
Königssee, Nationalpark Berchtesgaden, Bayern
Schwarzwald, Baden-Württemberg
Wutachschlucht, Schwarzwald, Baden-Württemberg
Triberger Wasserfälle, Schwarzwald, Baden-Württemberg
Lange Anna, Helgoland, Schleswig-Holstein
Externsteine, Teutoburger Wald, Nordrhein-Westfalen
Diese außergewöhnlich geformten Felsen im Teutoburger Wald sind Gegenstand zahlreicher Sagen und Legenden. So galten die Externsteine im Kreis Lippe bereits im 16. Jahrhundert als germanisches Heiligtum, immer wieder werden sie (fälschlich) auch mit den Römern in Verbindung gebracht und bis heute gelten sie für verschiedene Gruppen als Kultstätte. Kein Wunder, denn wie die markanten Sandsteinsäulen über dem Wiembecketeich thronen, ist ohne Zweifel ein magischer Anblick. Geologisch betrachtet, entstanden sie während der letzten Eiszeit. Die Felsen beherbergen künstlich angelegte Grotten und Treppen sowie ein biblisches Relief, das die Kreuzabnahme Jesu Christi zeigt.
Blomberg, Bayern
Harz, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen
Eishöhlen, Nationalpark Berchtesgaden, Bayern
Zu den magischen Orten im Nationalpark Berchtesgarden zählen nicht zuletzt auch die Eishöhlen, von denen die Schellenberger Eishöhle eine der größten in Deutschland ist (und die einzige, die normalerweise für die Öffentlichkeit zugänglich ist). Die vereisten Kammern, die sich auf 1.570 Metern Höhe im Untersbergmassiv befinden, sind zu Beginn des Frühjahrs am beeindruckendsten anzusehen. Die Wanderung über hochalpines Karstplateau ist eine Herausforderung – vom Ende der Untersberg-Seilbahn dauert der Aufstieg ungefähr zwei Stunden.
Felsenmeer, Odenwald, Hessen
Zwischen den Bergen und Wäldern des Odenwalds erstreckt sich ein Meer aus Felsen, das wie aus einer Fabelwelt wirkt. Die riesigen Steinbrocken scheinen den Hang des Felsbergs geradezu hinunter zu rollen. Sie sind mehr als 340 Millionen Jahre alt und entstanden, als an der Stelle zwei Kontinentalplatten aufeinander trafen und das Gebirge formten. Die Römer nutzten das Gebiet im 3. und 4. Jahrhundert als Steinbruch. Von den Wanderwegen am Felsenmeer aus sind noch mehrere römische Überreste zu sehen.
Nationalpark Hainich, Thüringen
Der Nationalpark Hainich in Thüringen beherbergt einen Teil der letzten verbliebenen alten Buchenwälder und Buchenurwälder Mitteleuropas, die zum Weltnaturerbe der Unesco zählen. Der wundervoll wilde Forst war früher ein militärisches Sperrgebiet, wodurch sich die Bäume relativ ungestört ausbreiten konnten. Und auch der Waldboden beherbergt eine außergewöhnliche Artenvielfalt inklusive Pilzen und seltenen Orchideenarten. Charakteristisch für den Hainich sind außerdem die Bechsteinfledermaus und die Wildkatze.
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Rhein, von Baden-Württemberg bis Nordrhein-Westfalen
Der mächtige Rhein zählt wohl zu den bekanntesten Wahrzeichen, die die Natur in Deutschland geschaffen hat. Der mehr als 1.200 Kilometer lange Strom schlängelt sich von seinem Quellgebiet in den Schweizer Alpen bis zur niederländischen Nordseeküste. Doch im Mittelrheintal, das auch als Inbegriff der Rheinromantik gilt, nimmt der Flussverlauf besonders pittoreske Züge an. Hier durchläuft der Rhein das Rheinische Schiefergebirge, wodurch malerische Landschaften wie die Loreley entstanden sind. Die alten Weinberge und Höhenburgen am Ufer tragen zum einmaligen Charakter des Flussabschnitts bei.
Saarschleife, bei Mettlach, Saarland
Bodensee, Baden-Württemberg und Bayern
Umrandet von Berggipfeln auf der einen und Obstbäumen sowie Weinreben auf der anderen Seite, ist der Bodensee ein ganz besonderes Naturparadies, das sich Deutschland mit der Schweiz und Österreich teilt. Wer hier, auf einem der größten Gewässer Mitteleuropas, segelt, fühlt sich fast wie an der norddeutschen Küste – nur dass die Alpen stets das malerische Hintergrundpanorama bilden. Die besten Aussichten aufs Wasser bietet der 270 Kilometer lange Bodensee-Radweg, der das Ufer umrundet.
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Partnachklamm, Garmisch-Partenkirchen, Bayern
Lüneburger Heide, Niedersachsen
Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz
Das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands, der Pfälzerwald, umfasst dichte Nadel- und Mischwälder mit majestätischen Felsformationen und atmosphärischen Burgruinen. Das Biosphärenreservat ist das einzige in Deutschland, zu dem mit dem Landstrich zwischen Haardtrand und Deutscher Weinstraße auch ein Weinanbaugebiet gehört. Das Naturparadies, das zudem den einzigen Edelkastanienwald des Landes beherbergt, wird von seltenen Säugetierarten durchstreift, darunter Luchse (die hier wieder ausgewildert wurden) und Wildkatzen. Wanderfalken können ebenfalls beobachtet werden.
Sylt, Schleswig-Holstein
Eibsee, Garmisch-Partenkirchen, Bayern
Am Fuße der mächtigen Zugspitze auf rund 1.000 Metern Höhe befindet sich der malerische Eibsee, der vor knapp 4.000 Jahren durch den Rückzug eines Gletschers und einen gigantischen Bergsturz entstand. Umsäumt wird das klare grün-blaue Gewässer von den Wäldern und zerklüfteten Felsen des Wettersteingebirges. Ums Ufer verläuft ein Rundweg, von dem man eine idyllische Aussicht aufs Wasser und die acht kleinen Inseln des Eibsees hat.
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