Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters – das gilt auch in der Architektur. Was die einen als visionäres Meisterwerk feiern, empfinden andere als ästhetischen Totalschaden. Während einige Bauwerke zu Recht für ihr bahnbrechendes Design von der Kritik gelobt werden, ist die öffentliche Meinung nicht immer so freundlich.
Von brutalistischen Betonklötzen bis hin zu futuristischen Hochhäusern, wir haben weltweit spektakuläre Gebäude aufgespürt, die bei den Menschen vor Ort und in den sozialen Medien starke Gefühle hervorrufen – auch in Deutschland.
Entdecken Sie hier 15 Bauten, über die sich die Welt streitet ...
US-Dollar-Beträge wurden in Euro umgerechnet.
Adaptiert von Alina Halbe
Mit einem Design, das von einer alten chinesischen Münze inspiriert ist, sorgt dieser Bau in der nordchinesischen Stadt Shenyang seit seiner Fertigstellung im Jahr 2001 für reichlich Gesprächsstoff.
Entworfen wurde das 24-stöckige Bürogebäude namens „Fangyuan Mansion“ von dem taiwanesischen Stararchitekten C.Y. Lee, der auch für den bambusförmigen Wolkenkratzer Taipei 101 in Taiwans Hauptstadt Taipeh verantwortlich zeichnet. Die Baukosten sollen sich auf 500 Millionen US-Dollar belaufen haben, was nach heutigem Geldwert umgerechnet über 785 Millionen Euro entspricht – und die exzentrische Struktur nur noch kontroverser macht.
Mit seinem Entwurf wollte der Architekt eigentlich ein Symbol für Harmonie und Versöhnung schaffen – Ost und West, Alt und Neu sollten in einem Bauwerk aus Beton und Stahl vereint werden.
Für diese ehrgeizige Idee gab es 2012 sowohl einen Platz im Ranking der zehn hässlichsten Gebäude der Welt des US-Senders „CNN“ als auch eine Auszeichnung als kreativstes Gebäude auf der Architekturbiennale in Venedig. Wie gesagt, Schönheit liegt eben im Auge des Betrachters ...
2023 wurde er 50 Jahre alt, doch obwohl der Tour Montparnasse damit schon ein halbes Jahrhundert in der französischen Hauptstadt steht, ist er bei der Bevölkerung alles andere als beliebt. Das Gebäude ist der einzige Wolkenkratzer im Pariser Stadtzentrum und ragt mit seinen 210 Metern weit über die umliegenden Dächer hinaus. Für viele passt der braune Fremdkörper einfach nicht in eine Umgebung, die von eleganten Bauten aus dem 19. Jahrhundert bestimmt ist.
Wie kam es also zu diesem kolossartigen Bau in der Stadt? In den 1960er-Jahren sollte das heruntergekommene Viertel Montparnasse modernisiert und in ein florierendes Geschäftsviertel verwandelt werden. Die Architekten Eugène Beaudouin, Urbain Cassan und Louis Hoym de Marien bekamen den Auftrag, ein zukunftsweisendes Bürogebäude zu entwerfen.
Der Turm wurde 1973 nach vier Jahren Bauzeit fertiggestellt und hielt bis 2011 den Titel des höchsten Wolkenkratzers in Frankreich.
Hinter der Fassade aus dunkelbraunen Glasplatten verbirgt sich ein Stahlkoloss mit insgesamt 59 Etagen. Auf der 56. Etage sowie auf dem Dach befinden sich Aussichtsplattformen, von denen man laut einiger die beste Aussicht über Paris hat – vielleicht auch, weil man von dort aus den Tour Montparnasse selbst nicht im Blickfeld hat ...
Donald Trump ist nicht gerade für Understatement bekannt und das gilt auch für seinen Geschmack in Bezug auf Architektur. Wer sich seine Residenzen anschaut, entdeckt funkelnde Kristalllüster, vergoldete Zierleisten und flauschige Teppiche. Doch kein Bauwerk bringt seinen Hang zum Prunk so deutlich zum Ausdruck wie der Trump Tower in Las Vegas.
Die Fassade des Hochhauses schimmert in 24-karätigem Gold – ein Hingucker, der nicht bei allen gut ankommt. In einer Rangliste des britischen Baustoffhändlers Buildworld aus dem Jahr 2023 wurde der Turm sogar zum sechst-hässlichsten Gebäude der USA und zum zehnt-hässlichsten weltweit gekürt. Grundlage für die Nominierung war eine Auswertung der Begriffe, die Nutzerinnen und Nutzer auf der Social-Media-Plattform X bzw. damals noch Twitter im Zusammenhang mit bestimmten Bauwerken verwendeten.
Der 64-stöckige Hotel- und Wohnkomplex wurde zwischen 2005 und 2008 von Donald Trump gemeinsam mit dem US-Unternehmer Phil Ruffin entwickelt. Kostenpunkt: 300 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 388 Millionen Euro entspricht.
Im Inneren bietet das in dem Hochhaus untergebrachte Hotel luxuriöse Suiten mit Marmorbädern, ein gehobenes Restaurant, ein Spa und einen beheizten Außenpool.
Wer auf dem Campus der University of Technology Sydney – kurz UTS – Gebäude 8 sucht, kann es eigentlich kaum verfehlen, denn sein markantes Äußeres ist schon von Weitem sichtbar. Genau deshalb taucht der Bau auch in Listen der weltweit hässlichsten Gebäude auf.
Bei der Eröffnung im Jahr 2015 fand Australiens ehemaliger Generalgouverneur Peter Cosgrove eher humorvolle Worte – und bezeichnete das Gebäude laut der Nachrichtenwebsite News.com.au als „die schönste zerknüllte braune Papiertüte, die ich je gesehen habe“.
Die University of Technology Sydney genießt international hohes Ansehen und zählt zu den Top 100 Hochschulen weltweit. Ihr Gebäude 8, das offiziell Dr Chau Chak Wing Building heißt, wurde von dem kanadisch-amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry entworfen, der für seine unkonventionellen Designs bekannt ist.
Es fällt mit schiefen Wänden, wellenartigen Vorsprüngen und kantigen Fenstern auf, die scheinbar willkürlich herausragen. Ganze 320.000 speziell angefertigte Ziegelsteine wurden in der geschwungenen Fassade verbaut. Wegen seiner zerdrückten Optik trägt das Bauwerk inzwischen den Spitznamen, den Peter Cosgrove schon bei der Eröffnung geprägt hatte: das „paper bag building“ (auf Deutsch: das Papiertüten-Gebäude).
Kaum zu glauben, aber dieser bunte Bau in Wien ist weder ein Museum noch ein Kreativzentrum, sondern hat einen praktischen Zweck: Die Spittelau ist nämlich die städtische Müllverbrennungsanlage. Errichtet wurde sie Ende der 1960er-Jahre, nach einem Brand 1987 wurde die Fassade jedoch neugestaltet.
Vor allem wegen ihrer Größe, der Lage direkt an der Donau und der Nähe zur Innenstadt war die Anlage von Anfang an umstritten. Nach dem Großbrand forderten viele, sie an einen anderen Ort zu verlegen – doch laut Medienberichten wären die Kosten für die Stadt schlicht zu hoch gewesen.
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Statt die Anlage zu verlegen, holte man sich kreative Unterstützung: Die Stadt konnte den österreichischen Künstler und Architekten Friedensreich Hundertwasser dafür gewinnen, der Spittelau ein neues Gesicht zu verleihen und den Schornstein attraktiver zu gestalten.
Mit seiner bunten Mischung aus Farben, Mustern und verspielten Details zählt das Gebäude heute zu den auffälligsten Wahrzeichen Wiens. Die Fassade gleicht einem Schachbrett, dazwischen tauchen immer wieder Fresken auf und auf dem Schornstein thront eine riesige goldene Kugel. Die Gestaltung ist – wie immer – Geschmackssache, ein Unikat ist der Bau aber ganz sicher.
Geheimdienste auf der ganzen Welt scheinen eine Vorliebe für besondere Architektur zu haben – aber dazu kommen wir gleich noch. Das FBI-Hauptquartier in der amerikanischen Hauptstadt Washington erregt auf jeden Fall die Gemüter: In dem bereits erwähnten Ranking des britischen Baustoffhändlers Buildworld, das auf Twitter-Kommentaren basierte, wurde es zum hässlichsten Gebäude der USA und zum zweit-hässlichsten weltweit gekürt.
Mehr als ein Drittel der Tweets über das Gebäude waren negativ, wobei zumindest auch eingeräumt wurde, dass der blockartige Bau an die Optik des weltweit beliebten Computerspiels Minecraft erinnert.
Offiziell trägt der Bürokomplex im Herzen von Washington den Namen J. Edgar Hoover Building. Er wurde 1974 nach einem Entwurf des Architekturbüros Charles F. Murphy and Associates fertiggestellt und kostete 126 Millionen US-Dollar. Nach heutigem Geldwert entspricht das über 700 Millionen Euro.
Trotz aller Kritik nimmt das Gebäude einen wichtigen Platz in der Geschichte der amerikanischen Architektur ein, und zwar als Beispiel für einen Baustil der Moderne, der als Brutalismus bekannt ist und in den 1950er-Jahren in Großbritannien aufkam. Seine Betonbauten sind heutzutage für viele ein rotes Tuch – während andere begeistert davon schwärmen.
Das Edificio Montreal – auch als „La Pirámide“ bekannt – ragt deutlich zwischen den anderen Gebäuden der spanischen Hafenstadt Alicantes hervor.
Das Wohngebäude ist ein weiteres Beispiel für den brutalistischen Stil und wurde in den 1980er-Jahren von dem lokalen Architekten Alfonso Navarro entworfen. Für viele ist es der Schandfleck einer Stadt, die für ihre Küstenlage und mittelalterliche Architektur bekannt ist.
Navarro entschied sich bei seinem Entwurf nicht für einen Bau, der in die Breite geht, sondern ein extrem schmal geschnittenes Gebäude mit asymmetrischem Dach und mehr Fenstern, als man zählen kann. Der längliche Wohnblock ist in einem eher unvorteilhaften Gelbton gehalten und erinnert aus der Nähe an ein verpixeltes Digitalbild.
Ob man es nun liebt oder hasst, das pyramidenförmige Haus ist ein architektonisches Unikat – und bleibt im Gedächtnis.
Wir machen im selben Stil weiter, denn auch das Rathaus der Stadt Boston – die Boston City Hall – ist dem Brutalismus zuzuordnen. Die Idee und das Design dazu stammen von den Architekturbüros Kallmann McKinnell & Knowles und Campbell, Aldrich & Nulty. Als Sitz der Stadtverwaltung entstand das markante Bauwerk im Rahmen eines Architekturwettbewerbs.
Die Jury wählte das ungewöhnliche Design aus 256 eingereichten Entwürfen aus. Der monumentale Bau besteht aus grob strukturierten Steinsäulen und massiven Mauerwerksblöcken – typische Merkmale der Brutalismus-Ästhetik.
An dem klobigen Bau scheiden sich bis heute die Geister. Laut dem bereits zitierten Ranking von Buildworld ist es das zweithässlichste Gebäude Amerikas – und weltweit bekommen nur drei Gebäude noch mehr negative Kritik.
Doch es gibt auch Stimmen, die sich für das Bauwerk starkmachen. Der Bostoner Historiker Douglass Shand-Tucci etwa nannte es „das vielleicht bedeutendste Gebäude des 20. Jahrhunderts in Boston“. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Pläne, das Rathaus abzureißen – keiner davon wurde umgesetzt.
Das Aoyama Technical College in Tokio zählt zu den außergewöhnlichsten städtischen Bauwerken weltweit – nicht zuletzt auch wegen der ungewöhnlichen Materialien, die hier verbaut sind. Mit seiner schrägen, futuristischen Form erinnert es manche an eine Figur aus der Actionfilmreihe „Transformers“. Im Architekturführer „Architecture Tokyo“ wird der Bau als „eine Mischung aus Insekt und Motorrad“ beschrieben.
Passenderweise wird in dem Gebäude selbst heute Architektur unterrichtet. Erfinder der markanten Konstruktion ist der preisgekrönte Architekt Makoto Sei Watanabe, der damit 1990 seinen ersten großen Auftritt hatte.
Wer sich das futuristische Gebäude genauer anschaut, entdeckt die ungewöhnlichen Details. Laut dem Architekten besteht der Hauptteil aus Stützen, Wassertanks, Blitzableitern und verschiedensten Verbindungselementen.
Die Fassade ist mit Aluminiumplatten in vier unterschiedlichen Farben verkleidet – das verleiht dem Gebäude seinen unverwechselbaren, kantigen Look. Laut „Architecture Tokyo“ passt das geheimnisvolle Bauwerk perfekt in das ebenso trendige wie chaotische Viertel Shibuya, in dem es steht.
Beim Besuch von religiösen Bauten fühlt man sich oft ehrfürchtig angesichts prächtiger Steinfassaden, bunter Kirchenfenster und opulenter Deckenbemalung. Die Liverpool Metropolitan Cathedral wirft diese klassische Vorstellung von Sakralarchitektur komplett über Bord und setzt ein ganz eigenes Statement.
Die ungewöhnliche Kirche, die mit ihrer spitz zulaufenden Kuppel eher an ein gelandetes UFO erinnert, trägt obendrauf einen Turm, der aussieht wie eine Krone aus Schwertern. Zu dem extravaganten Entwurf kam es, nachdem zwei deutlich traditionellere Projekte für eine Kathedrale in Liverpool gescheitert waren und 1960 ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde.
Das neue Gotteshaus sollte günstig, schnell zu bauen und groß genug für rund 2.000 Gläubige sein. Außerdem musste der Altar gut sichtbar platziert werden und man wollte zudem noch eine historische Krypta integrieren – keine leichte Aufgabe.
Am Ende setzte sich der Entwurf des britischen Architekten Frederick Gibberd gegen 300 Mitbewerber durch. Sein Konzept: ein runder Bau mit 16 boomerangförmigen Betonstreben, die sich um einen zentralen Altar gruppieren. Für die einen ein futuristisches Meisterwerk, für die anderen eine Katastrophe – doch fest steht: Dieser Bau gehört zu den spannendsten Kirchen der Moderne. Und sein atmosphärisches Inneres beeindruckt selbst Skeptiker.
Prag ist bekannt für seine beeindruckende Architektur – vom gotischen Pulverturm bis zur barocken St.-Nikolaus-Kirche. Doch nicht alle Bauwerke der tschechischen Hauptstadt stoßen auf Begeisterung. Besonders der Fernsehturm Žižkov sorgt seit Jahrzehnten für Diskussionen.
Mit einer Höhe von 216 Metern ist der Fernsehturm das höchste Bauwerk des Landes. Entworfen wurde er vom Architekten Václav Aulický, gebaut dann in den 1980er-Jahren und eröffnet 1992. Mit den drei riesigen Säulen erinnert seine futuristische Form eher an eine Weltraumrakete als an einen Fernsehturm.
Als wäre das in Sachen merkwürdiges Design nicht schon genug, sorgt noch ein weiteres Detail des Turmes für Stirnrunzeln: Entlang der Fassade des Turmes krabbeln riesige Babyfiguren. Die ungewöhnliche Kunstinstallation stammt von dem tschechischen Künstler David Černý und wurde um die Jahrtausendwende angebracht.
Die skurrilen Skulpturen sollen sinnbildlich für die kommunistische Ära stehen – eine Zeit, in der das Land durch totalitäre Strukturen gehemmt war und sich nicht frei entfalten konnte. Auch wenn der Turm samt Babystatuen in Prag kontrovers diskutiert wird, ist er längst zu einem festen Bestandteil der Skyline geworden und für Touristen bietet die Aussichtsplattform des Turms einen beeindruckenden Panoramablick über die Stadt.
Mailand ist nicht nur als internationale Mode- und Designmetropole bekannt, sondern auch für seine prachtvolle Architektur – der Mailänder Dom oder die Galleria Vittorio Emanuele II sind da nur zwei Beispiele. Doch in der norditalienischen Metropole ragt auch ein sehr umstrittenes Bauwerk in den Himmel.
Das Hochhaus Torre Velasca wurde 1958 erbaut und zählt zu den wenigen modernen Gebäuden im historischen Stadtkern, wo es mit seinem eigenwilligen Design direkt ins Auge fällt.
Der seltsam anmutende Wolkenkratzer wurde von dem italienischen Architekturbüro BBPR entworfen und umfasst rund 34.000 Quadratmeter Nutzfläche. Mit seinen 106 Metern Höhe und 28 Stockwerken ragt der Bau weit über Mailands Dächer hinaus. Untergebracht sind dort Büros, Wohnungen und Geschäfte.
Die eigenwillige Form soll eine moderne Neuinterpretation des mittelalterlichen Castello Sforzesco sein, ein Schloss im Nordwesten der Mailänder Altstadt. In Kombination mit dem nüchternen Nachkriegsstil hat das dem Turm weltweit den Ruf eingebracht, eines der hässlichsten Gebäude überhaupt zu sein.
Sie erinnern sich beim Bild des J. Edgar Hoover Building vielleicht an den Kommentar zur Vorliebe von Geheimdiensten für ungewöhnliche Architektur? Hier ist ein weiteres Beispiel, das allen James-Bond-Fans bekannt vorkommen sollte: Der Hauptsitz des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 liegt direkt am Südufer der Themse im Londoner Stadtteil Vauxhall. Der massive Betonkomplex mit grün getönten Glasflächen und stufenartigen Dachterrassen wirkt wie ein architektonischer Tetris-Block oder besser gesagt wie 60 Tetris-Blöcke, denn so viele sind es angeblich.
Kein Wunder also, dass das würfelförmige Gebäude längst Spitznamen wie „Legoland“ verpasst bekommen hat. Und wir glauben bei diesem seltsamen Anblick auch sofort, dass hinter den Mauern Agenten an ihren streng geheimen Missionen tüfteln.
Das Gebäude wurde von dem britischen Architekten Terry Farrell entworfen und in den frühen 1990er-Jahren fertiggestellt. Farrell ließ sich von Azteken-Tempeln und Industriearchitektur wie der Battersea Power Station inspirieren. Das ehemalige Londoner Kohlekraftwerk, das 1933 in Betrieb genommen worden war, steht in unmittelbarer Nachbarschaft am Themseufer.
Da der M16, oder offiziell der Secret Intelligence Service (SIS), an äußerst sensiblen Aufgaben arbeitet, wurde das Gebäude so gestaltet, dass es nahezu undurchdringlich ist. Zahlreiche unterirdische Räume sind durch geheime Tunnel miteinander verbunden. Im Buildworld-Ranking taucht es auf Platz fünf der hässlichsten Gebäude in Großbritannien auf, international belegt es den 14. Platz. So oder so, ein Londoner Wahrzeichen ist es allemal.
Der Name klingt eigentlich ganz niedlich, bis man dann das Bild dazu sieht – und erfährt, wie es zu dem Namen dieses Berliner Gebäudes kam. Denn ursprünglich wurde der Komplex als Labor genutzt, in dem Tierversuche durchgeführt wurden.
In dem Bau in Berlin-Lichterfelde befanden sich bis 2020 die Forschungseinrichtungen für Experimentelle Medizin der Charité und für einige ist er eine Ikone des Brutalismus – die allerdings sehr umstritten ist.
Der Komplex wurde von dem deutschen Architektenehepaar Gerd und Magdalena Hänska ursprünglich für die Freie Universität Berlin entworfen und 1981 fertiggestellt. Nach der Schließung des Labors forderten viele 2020 den Abriss des Gebäudes, wofür zunächst auch eine Genehmigung erteilt wurde.
Allerdings wurde damit auch eine breite öffentliche Debatte angestoßen und Petitionen von Initiativen sowie namhafter Architekturschaffender und Historiker stoppten den Abriss. Seit dem 25. Mai 2023 steht der Mäusebunker unter Denkmalschutz – eine Entscheidung, die nicht bei allen Anwohnern gut ankam.
Die Nationalbibliothek des Kosovo ist sicher kein Gebäude, das konventionellen Vorstellungen von „schöner“ Architektur entspricht. Der Brutalismus-Bau ist groß, wuchtig und wirkt fast einschüchternd. Wenig überraschend also, dass er bei seiner Eröffnung 1982 für Furore sorgte.
Entworfen wurde die Bibliothek von dem kroatischen Architekten Andrija Mutnjaković. Laut der Architektur-Website „Architectuul“ war bei der Auftragsvergabe die Spannung zwischen den albanischen und serbischen Kosovaren in dem ex-jugoslawischen Gebiet bereits spürbar. Auf der Suche nach Symbolen, die beide Seiten vereinen sollten, habe sich Mutnjaković dann für Würfelformen und Kuppeln entschieden – typische Merkmale der osmanischen und byzantinischen Architektur, die das Erscheinungsbild der Region prägen.
Obwohl der Architekt eigentlich ein Symbol für Freiheit und Einheit schaffen wollte, erinnert die Nationalbibliothek nicht wenige Betrachter an ein Gefängnis.
Dafür sorgt ein gitterartiges Metallnetz, das den Bau aus Betonkuppeln und -blöcken umhüllt und selbst seine Fenster verdeckt. Die Fassade hat damit einen ziemlich abweisenden Charakter und für viele ist das Gebäude eines der unansehnlichsten im ganzen Land.
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