Die Geschichte der Vergnügungskreuzfahrten begann, als im frühen 19. Jahrhundert erstmals Passagiere auf prächtigen Schiffen den Atlantik überquerten. Einige der damaligen Kreuzfahrtunternehmen sind sogar noch heute im Geschäft und im Laufe der Jahre erschienen immer wieder neue Reedereien, die Menschen auf Urlaubsreisen über die Weltmeere schiffen.
In unserer Galerie entdecken Sie die ältesten noch aktiven Unternehmen der Branche mit ihren Schiffen und Kreuzfahrten. Für den Vollbildmodus einfach auf das Symbol oben rechts im Foto klicken.
Adaptiert von Barbara Geier
Seabourn wurde vor fast 40 Jahren von Profis im Bereich gehobene Hotellerie gegründet – mit dem Ziel, die relaxte Eleganz einer Jachttour auf Kreuzfahrtschiffe zu übertragen und einem größeren Publikum zugänglich zu machen
Das erste Schiff, die „Seabourn Pride“ (hier im norwegischen Ålesund), lief 1988 vom Stapel und bot 208 Passagieren Platz. Besonders beeindruckend war die ausklappbare Wassersport-Plattform am Heck, die das Schiff in ein „privates Strandresort“ verwandelte.
Heute verfügt Seabourn über eine exklusive Flotte von sechs Schiffen, die ausschließlich luxuriöse Suiten mit Meerblick bieten. Die „Seabourn Ovation“, hier beim Auslaufen aus dem Hafen von Barcelona, war das zweite Schiff der Reederei für 600 Passagiere und wurde 2018 in Dienst gestellt.
Seit 2022 bietet Seabourn neben entspannten Hochseekreuzfahrten auch Expeditionskreuzfahrten an – wie etwa zur australischen Kimberley-Region, in den Amazonas und zur Nordwestpassage.
Auch Windstar Cruises ließ sich vom Flair privater Jachten inspirieren und startete sein Geschäft mit einem einzigen Schiff. Das damalige Alleinstellungsmerkmal der Reederei waren Viermast-Segeljachten.
Die „Wind Star“, eine der ersten Jachten des Unternehmens, ist noch immer unterwegs. Ihr Schwesterschiff, die „Wind Song“, lief 1987 vom Stapel und ist hier im Jahr 1995 bei der Einfahrt in die Cook's Bay in Französisch-Polynesien zu sehen. 2002 zerstörte allerdings ein Brand den Maschinenraum und das Schiff musste versenkt werden.
Heute bringen die Schiffe von Windstar Cruises anspruchsvolle Reisende zu bekannten und weniger bekannten Häfen in über 60 Ländern auf fünf Kontinenten. Die moderne Flotte umfasst drei Motorjachten mit ausschließlich Suiten (Star Plus-Klasse) und drei klassische Segeljachten (Wind-Klasse).
Das Flaggschiff ist der hier zu sehende Fünfmastschoner „Wind Surf“ – eines der größten Segelschiffe der Welt mit Platz für 342 Gäste. Zurzeit verpasst die Reederei ihren Schiffen der Wind-Klasse in einem mehrjährigen Projekt einen neuen Look und die Renovierung der „Wind Surf“ soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Diese Reederei mit mehreren kleinen Schiffen ist durch und durch amerikanisch: American Cruise Lines wurde 1972 von einem US-Schiffsbauer gegründet, fährt ausschließlich auf amerikanischen Wasserstraßen und operiert mit rein amerikanischen Besatzungen. Alle Schiffe werden in den USA entworfen, gebaut und fahren unter amerikanischer Flagge.
Dieses Bild zeigt die 2007 gebaute „American Star“ auf dem Intracoastal Waterway zwischen Beaufort und Charleston in South Carolina. Zurzeit ist das Schiff auf Kreuzfahrten durch die Inselwelt von Neuengland im Einsatz. Dort fährt es unter anderem Nantucket, Martha's Vineyard und Block Island an.
American Cruise Lines organisiert derzeit von 21 Schiffen aus über 400 Landausflüge in 35 Bundesstaaten. Neben Flussbooten und nostalgischen Schaufelraddampfern hat die Reederei auch größere Schiffe, mit denen sie die US-Küste erkundet.
Die hier abgebildete „American Pride“ kreuzt regelmäßig auf dem Columbia River und dem Snake River. Die Innenausstattung des klassischen Schaufelraddampfers ist eine Reminiszenz an den amerikanischen Westen, die indigene Kultur und die bekannte Lewis-und-Clark-Expedition, die zur Kartierung der Region beitrug.
Carnival wurde von Ted Arison, einem israelischen Unternehmer, gegründet und hat klein angefangen – als Tochtergesellschaft eines in Boston ansässigen Reiseanbieters. Das Unternehmen verfügte zunächst nur über ein einziges umfunktioniertes Transatlantikschiff, das in „Mardi Gras“ umbenannt wurde. Dieses Foto zeigt die originale „Mardi Gras“ beim Anlegen in Montreal im August 1979.
Mit der „Tropicale“ ließ Carnival in den 1980er-Jahren ein neues Kreuzfahrtschiff bauen – ein Novum zu der Zeit. Andere Reedereien zogen nach. Von dem dadurch ausgelösten weltweiten Schiffbauboom profitierte die ganze Branche. 1984 war Carnival auch die erste US-Kreuzfahrtgesellschaft, die Fernsehwerbung machte.
Heute ist die Carnival Cruise Line die Flaggschiffmarke der Carnival Corporation, zu der unter anderem auch Princess Cruises und Cunard gehören. Sie gilt als beliebteste Kreuzfahrtgesellschaft der Welt und betreibt 27 Schiffe mit Reiserouten von zwei bis 29 Tagen Dauer.
Das Unternehmen ist vor allem für seine Karibikreisen bekannt, fährt aber auch Ziele in Europa, Australien, Neuseeland, Kanada, den USA, Asien und anderen Regionen an. 2024 kündigte die Carnival Cruise Line drei neue Megaschiffe bis 2033 an. Das Bild zeigt die moderne „Mardi Gras“, die mit ganz anderen Dimensionen als ihre Vorgängerin auffährt.
Die drei norwegischen Schiffseigner, die Royal Caribbean Cruise Lines – heute Royal Caribbean International – 1968 gründeten, wollten den aufstrebenden US-Kreuzfahrtmarkt erobern. Das erste Schiff, das sie kauften, war die „Song of Norway“. Sie unternahm 1970 ihre Jungfernfahrt, gefolgt von der „Nordic Prince“ (1971) und „Sun Viking“ (1972).
Diese Schiffe waren viel kleiner als die Megaschiffe, die heutzutage die Marke definieren – erst in den 1980er-Jahren stellte Royal Caribbean größere Kreuzfahrtschiffe vor. Das Bild zeigt das älteste Schiff der aktuellen Flotte, die „Grandeur of the Seas“, das 1996 vom Stapel lief.
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Vor allem in den 1990er-Jahren trieb Royal Caribbean seine Erfolgsgeschichte voran. 1995 stellte die Reederei ihr erstes Schiff aus der sogenannten Vision-Klasse vor, das speziell für internationale Kreuzfahrten gebaute wurde. 1999 folgte die „Voyager of the Seas“ – das damals größte und innovativste Kreuzfahrtschiff.
Im Jahr 2024 folgte mit der „Icon of the Seas“ (Bild) das heute größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Royal Caribbean bietet seinen Gästen an der Nordküste Haitis sogar ein exklusives Reiseziel, das von keiner anderen Linie angefahren wird.
Die ursprünglich als Norwegian Caribbean Line bekannte Reederei ging 1966 aus einer Kooperation zwischen dem norwegischen Schifffahrtsmagnaten Knut Kloster und dem Gründer der Carnival Cruise Line, Ted Arison, hervor. Das erste Schiff, die „Sunward“, wurde von Europa in den Hafen von Miami verlegt, um die Karibik zu erkunden.
Zunächst wuchs die Norwegian Cruise Line (NCL) langsam und stetig. In den 1990er-Jahren wurde die Flotte aber durch Umnutzungen und Neubauten erheblich vergrößert. Eines dieser Schiffe war die „Norwegian Sky“, das hier im Jahr 1999 die Lloyd Werft Bremerhaven für eine Testfahrt verlässt.
Ein weiterer Wachstumsschub folgte in den 2000er-Jahren nach der Übernahme durch Genting Hong Kong (damals bekannt als Star Cruises), dem größten Kreuzfahrtunternehmen Asiens. Damals führte die Reederei das neue Konzept der „ungezwungenen Kreuzfahrt“ ein – Essenszeiten waren von nun an flexibel und es gab keine strenge Kleiderordnung mehr.
In den 2010er-Jahren begann Norwegian mit dem Bau von Megaschiffen. Heute sind die größten Schiffe als Prima-Klasse bekannt, wie die hier abgebildete „Norwegian Viva“. Das 2023 gebaute Gefährt verfügt über einen Infinity-Pool, eine Gokart-Bahn und einen Minigolfplatz.
Dieses Foto vom 19. November 1984 zeigt die in Helsinki gebaute „Royal Princess“, die hier gerade für ihre Jungfernfahrt von Southampton ablegt. Sie war der erste Neubau von Princess Cruises und das erste Schiff, das die Abkürzung „AOC“ (All Outside Cabins) einführte: Alle Kabinen hatten Meerblick. Das Schiff fährt auch noch heute (inzwischen für Phoenix Reisen) und trägt nun den Namen „Artania“.
Princess Cruises entstand 1965, als der Firmengründer Stanley B. McDonald ein Schiff namens „Princess Patricia“ für Winterkreuzfahrten nach Mexiko und in die Karibik charterte.
Princess Cruises wurde 1974 von P&O Cruises aufgekauft, die 2003 mit dem Branchenriesen Carnival Corporation fusionierte. Teilweise wurde die beliebte Fernsehserie „Love Boat“ auf einem Schiff der Flotte gedreht. Heute fahren 17 Kreuzfahrtschiffe unter der Flagge von Princess Cruises.
Die „Emerald Princess“, hier im Hafen von Willemstad auf Curaçao, verfügt über fast 900 Balkonkabinen und erkundet mit ihren Passagieren die Inside Passage von Alaska, das Meer von Cortez, das Mittelmeer und andere Gewässer.
Aus heutiger Sicht ist MSC Cruises ein relativ junges Unternehmen. Die Kreuzfahrtlinie baut jedoch auf einer langen Tradition. Die MSC-Muttergesellschaft Lauro Lines begann 1960 mit nur zwei Schiffen – den ehemaligen Ozeandampfern „Angelina Lauro“ und „Achille Lauro“ (hier im Bild).
Beide Schiffe hatten jedoch ein unglückliches Schicksal: Die „Angelina Lauro“ geriet 1979 bei einer Fahrt zu den Amerikanischen Jungferninseln in Brand und die „Achille Lauro“ wurde 1985 von der Palästinensischen Befreiungsfront entführt. Die Buchungen gingen infolge wenig überraschend drastisch zurück und Lauro Lines musste schließlich Konkurs anmelden.
MSC (Mediterranean Shipping Company), eine der größten Reedereien der Welt, kaufte 1989 die angeschlagene Lauro Lines und benannte sie in StarLauro Cruises um. Nach dem Untergang der „Achille Lauro“ im Jahr 1994 wurde die Marke neu ausgerichtet und 1995 in MSC Cruises umbenannt.
Das Unternehmen ist heute die weltgrößte Kreuzfahrtgesellschaft in Privatbesitz und betreibt 26 Schiffe. Die abgebildete „MSC Divina“ bringt ihre Passagiere zur Privatinsel Ocean Cay MSC Marine Reserve, einem exklusiven Ziel auf den Bahamas. MSC Cruises betreibt auch das größte Kreuzfahrtterminal Nordamerikas in Miami. Dort können täglich bis zu 36.000 Passagiere und drei Schiffe gleichzeitig abgefertigt werden.
AIDA Cruises ist aus dem 1952 in Rostock gegründeten DDR-Unternehmen VEB Deutsche Seereederei hervorgegangen. Der Einstieg in das Kreuzfahrtgeschäft gelang 1960 mit der „Völkerfreundschaft“.
Das Schiff lief in Stockholm vom Stapel und war das erste Urlauberschiff der DDR. Das Bild zeigt die „Völkerfreundschaft“ im Hafen von Piräus. 1996 stellte die Deutsche Seereederei die „Aida“ in Dienst und legte somit den Grundstein für AIDA Cruises.
Heute ist AIDA im Besitz der Carnival Corporation und deren deutsches Aushängeschild – ein entscheidender Erfolgsfaktor, denn der deutsche Kreuzfahrtmarkt ist der größte Europas. Nichts an der modernen Flotte von elf Schiffen erinnert an die sozialistische Entstehungsgeschichte. Die Lackierung ist bunt und tausende Kreuzfahrtfans können sich bei weltweiten Fahrten in diversen Bars, Restaurants und Lounges sowie bei etlichen Freizeitaktivitäten die Zeit an Bord verkürzen.
Die AIDAdiva, hier auf dem Tejo in Portugal, wurde 2007 in Dienst gestellt. Im Frühjahr 2025 wurde sie umfassend renoviert.
Die Anfänge dieses kulturorientierten Kreuzfahrtunternehmens gehen auf die 1950er-Jahre zurück. Damals organisierte das britische Reisebüro Swan's Tours für Mitglieder eines Vereins, der sich der griechischen Kultur, Kunst und Sprache widmet, eine Reise zu den Stätten des antiken Griechenlands in Begleitung eines Archäologen. Die Idee einer Expeditionskreuzfahrt mit Expertenwissen zum Reiseziel erwies sich als so erfolgreich, dass bald weitere Touren mit Gastdozenten folgten.
Ein weiterer Unterschied zur Konkurrenz ist, dass Swan Hellenic jede Reiseroute nur einmal befährt und weniger bekannte Häfen anläuft.
Das Erfolgsrezept von Swan Hellenic bleibt auch mehr als 70 Jahre später unverändert. Griechenland ist weiterhin eine beliebte Destination, inzwischen werden aber auch Kreuzfahrten nach Costa Rica, Marokko, Argentinien und Namibia angeboten.
Die hier fotografierte „Diana“ wurde nach der römischen Göttin des Mondes und der Jagd benannt und ist das jüngste Mitglied der Flotte.
Dieses Foto des Hurtigruten-Schiffs „Harald Jarl“ in Kirkenes wurde 1962 aufgenommen. Die größte Kreuzfahrt- und Schifffahrtsgesellschaft Norwegens befährt allerdings schon seit 1893 die Nordsee. Die Reederei wurde im Auftrag der Regierung gegründet, um die Kommunikation entlang der ausgedehnten Küstenlinie des Landes zu verbessern.
Nach Angaben von Hurtigruten konnte im späten 19. Jahrhundert selbst der Versand eines einfachen Briefes von Trondheim nach Hammerfest im Winter bis zu drei Monate dauern. Damit die Norweger untereinander in regelmäßigem Kontakt bleiben konnten, wurde mit der Firmengründung eine dauerhafte Lösung geschaffen.
Hier kommt Kapitän Richard With ins Spiel. Er entwickelte die ursprüngliche „hurtig ruten“ („schnelle Route“), auf der Briefe von Trondheim in nur drei Tagen nach Hammerfest gelangten. Seine Vision einer besseren Kommunikation innerhalb des Landes führte schließlich zur legendären Postschiffroute: Der 2.315 Kilometer lange Küstenabschnitt zwischen Bergen und Kirkenes galt einst als zu gefährlich für die Schifffahrt.
Auch heute noch können Passagiere diese wunderschöne, traditionsreiche Strecke genießen. Dabei werden 34 einzigartige Häfen angelaufen, die von tiefen Fjorden und schneebedeckten Gipfeln geprägt sind. Zudem hat sich Hurtigruten verpflichtet, bis 2030 ein erstes Schiff mit emissionsfreiem Antrieb (Bild) auf der klassischen Postschiffroute einzusetzen.
Die 1873 gegründete damalige Netherlands-America Steamship Company transportierte Personen und Güter zwischen Europa und der Neuen Welt. Die erste Überfahrt fand noch vor der offiziellen Gründung der Gesellschaft statt: Am 15. Oktober 1872 verließ die „Rotterdam“ (Bild) die Niederlande zu ihrer 15-tägigen Jungfernfahrt nach New York.
Später wurde die Reederei in Holland-America Line (HAL) umbenannt und brachte bis nach der Jahrhundertwende vor allem europäische Auswanderer in ihre neue Heimat. Die erste Urlaubskreuzfahrt wurde jedoch bereits 1895 unternommen.
HAL gab seine Frachtsparte 1973 ab und bietet seitdem ausschließlich Urlaubs- und Expeditionskreuzfahrten an. Das Unternehmen ist eine Schwestergesellschaft unter dem Dach der Carnival Corporation. Die Vergangenheit der historischen Reederei ist an Bord zwar noch immer spürbar, das Angebot ist aber keineswegs veraltet. Es gibt Sushi-Restaurants, Pickleball-Plätze und Lounges mit Livemusik.
Die Holland-America Line betreibt elf Schiffe und unternimmt jährlich mehr als 500 Fahrten in alle Ecken der Welt. Dieses Bild zeigt die „Zuiderdam“ vor South Queensferry in Schottland. Das Schiff bietet Platz für 1.964 Gäste und unternimmt 2025 bis zum 9. Mai eine 124-tägige Weltreise, bei der 46 Häfen in 32 Ländern angelaufen werden.
Das Vorläuferunternehmen von Costa Cruises begann 1854 als bescheidene italienische Reederei, die mit Olivenöl und Textilien handelte. Die ersten Passagiere wurden 1948 transportiert – europäische Auswanderer, die es nach Amerika zog.
Das Kreuzfahrtunternehmen hieß damals noch Linea C. Mitte des 20. Jahrhunderts kamen zu den Atlantiküberquerungen auch Vergnügungsreisen im Mittelmeer und in die Karibik ins Angebot. 1964 übernahm der Anbieter sein erstes speziell für Kreuzfahrten gebautes Schiff. Vier Jahre später wurde das zukunftsweisende „Fly and Cruise“-Paket eingeführt, das inzwischen zum Branchenstandard geworden ist. Hier legt die „Costa Playa“ 1995 in Havanna an.
Costa Cruises ist seit 2000 Teil der Carnival Corporation. Im selben Jahr stellte die Kreuzfahrtgesellschaft auch die „Costa Atlantica“ für 2.114 Passagiere vor – das zu jener Zeit größte von einem europäischen Kreuzfahrtunternehmen gebaute Schiff. In der jüngeren Unternehmensgeschichte kam es 2012 zu einer Tragödie, als die „Costa Concordia“ sank, nachdem sie vor der italienischen Küste auf Grund gelaufen war. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben.
Die moderne Flotte der Marke besteht aus neun Schiffen, die zahlreiche Routen unter anderem im Nahen Osten, auf den Kanarischen Inseln und in Südamerika befahren. Unser Bild zeigt die „Costa Deliziosa“ beim Anlegen auf der Insel Zakynthos in Griechenland.
Bei diesem Anbieter bleibt alles in der Familie und das schon seit fünf Generationen. Der Gründer Fredrik Christian Olsen war der erste „Fred“ der Fred. Olsen Cruise Lines. Er kaufte zwei kleine zweimastige Segelschiffe, die auf dem norwegischen Oslofjord fuhren. Schnell wurde die Flotte um Dreimastbarken erweitert, vor allem für den Holz- und Eishandel mit Großbritannien. Als weitere Mitglieder der Olsen-Familie ins Geschäft eintraten, wuchs das Unternehmen weiter.
Nachdem Fred. Olsen mehr als tätig war, wagte das Unternehmen 1909, nach mehr als 50 Jahren ausschließlich im Frachtgeschäft, wagte Fred. Olsen den Einstieg in die Passagierschifffahrt. Dieses Bild des Kreuzfahrtschiffs „Blenheim“ ist allerdings etwas jüngeren Datums und stammt aus dem Jahr 1975.
Im Ersten Weltkrieg verlor das Unternehmen 23 seiner 44 Schiffe, aber die Reederei erholte sich bald wieder. Sie war eine der ersten Kreuzfahrtgesellschaften, die Diesel für den Antrieb nutzte und damit eine neue Ära in der Passagierschifffahrt startete.
Alle Olsen-Schiffsnamen beginnen traditionell mit dem Buchstaben „B” und die aktuelle Flotte heißt „Balmoral“, „Borealis“ und „Bolette“ (Bild).
Heutzutage können Passagiere mit Fred. Olsen durch Skandinavien und das Baltikum reisen, aber auch wärmere Gefilde wie die Kapverden, Azoren und Adriaküste erkunden.
Hapag-Lloyd Cruises ist definitiv eines der ältesten Kreuzfahrtunternehmen der Welt. Es entstand aus der 1847 gegründeten Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG), die ursprünglich Fracht über den Atlantik transportierte.
Ende des 19. Jahrhunderts kam der Hamburger Schifffahrtsmagnat Albert Ballin als Generaldirektor an Bord. Der Geschäftsmann war seiner Zeit voraus und hatte schon damals die Vision von Vergnügungsreisen per Schiff. Also gab er das erste Kreuzfahrtschiff der Welt in Auftrag – die „Prinzessin Victoria Luise“, die hier um 1901 abgebildet ist.
Jahrzehntelang kämpfte die HAPAG gegen Cunard und die White Star Line um das begehrte Blaue Band für die schnellste Transatlantiküberquerung. Das heutige Unternehmen Hapag-Lloyd Cruises entstand 1970 aus der Fusion zwischen HAPAG und dem Traditionsunternehmen Norddeutscher Lloyd, das auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht.
Die Reederei ist heute Deutschlands renommiertester Anbieter von Luxuskreuzfahrten mit kleinen Schiffen. Zur Flotte gehören fünf Schiffe, darunter sowohl Kreuzfahrt- als auch Expeditionsschiffe.
Cunard hat in den über 180 Jahren seines Bestehens schon viele(s) an Board gehabt – Hollywoodgrößen, Einwanderer und verwöhnte Hündchen, aber im Krieg auch Truppen und Pferde. Gegründet wurde die Reederei 1840 vom kanadischen Holzhändler Samuel Cunard. Er setzte zunächst in seiner Heimat Nova Scotia dampfgetriebene Fähren ein.
In den Anfangsjahren zogen die Transatlantiküberquerungen des Unternehmens Literaten wie Charles Dickens und Mark Twain an. Letzterer erging sich in Lobeshymnen über die Fähigkeiten der Kapitäne. Als Pionier in puncto Spitzentechnologie auf seinen Schiffen führte Cunard 1870 die ersten Toiletten mit Wasserspülung auf See ein und ließ später das erste Stahlschiff mit elektrischer Beleuchtung vom Stapel, die „Servia“ (Bild).
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bewarb Cunard seine Schiffe als „schwimmende Paläste“, wie die „Lusitania“ (die später im Ersten Weltkrieg unterging) und die„ Mauretania“. Aber diese Superliner sahen nicht nur gut aus, sie wurden auch für gute Zwecke eingesetzt. So rettete Cunards „Carpathia“ 1912 Überlebende der „Titanic“-Katastrophe und laut dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill verkürzte der Einsatz der Cunard-Schiffe „Queen Mary“ und der „Queen Elizabeth“ den Zweiten Weltkrieg um ein Jahr.
Heute gehört Cunard zur Carnival Corporation. 2024 wurde das neueste Schiff, die „Queen Anne“ (Bild), in Dienst gestellt. Die historischen Transatlantikpassagen von Southampton nach New York sind nach wie vor eine beliebte Cunard-Route.
Viele der heute weltbekannten Kreuzfahrtunternehmen begannen als Spediteure. Das war bei P&O Cruises nicht anders. Das Unternehmen wurde 1837 als Peninsular & Oriental Steam Navigation Company, mit Sitz in Großbritannien, ins Firmenregister eingetragen. Ihr Gründer Brodhie McGhie Wilcox hatte einen Regierungsauftrag für die Zustellung von Post aus Großbritannien auf die iberische Halbinsel erhalten – ein Meilenstein auf dem Weg zur kommerziellen Seefahrt.
1844 führte P&O die erste Vergnügungskreuzfahrt der Welt durch, ließ das graue London hinter sich und setzte Kurs auf das sonnige Mittelmeer. Das Bild zeigt den P&O-Passagierdampfer „Deccan“ in Southampton, aufgenommen etwas später im Jahr 1870.
1995 stellte P&O die „Oriana“ vor, den ersten Neubau, den die Reederei jemals in Auftrag gegeben hatte und das erste Schiff, das speziell für den britischen Kreuzfahrtmarkt gebaut wurde. Das Unternehmen ist zwar seit über 20 Jahren im Besitz der US-amerikanischen Carnival Corporation. Dennoch ist Southampton nach wie vor sein Heimathafen, von wo aus auch heute noch viele seiner Reisen beginnen.
P&O-Passagiere können aus sieben Schiffen und über 70 weltweiten Zielen wählen, darunter zwei, die ausschließlich Erwachsenen vorbehalten sind. Das Flaggschiff ist die familienfreundliche „Britannia“, die in der Karibik, im Mittelmeer und in den norwegischen Fjorden unterwegs ist.
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