In extremer Wüstenhitze oder arktischer Kälte zu bauen, bringt große Herausforderungen mit sich. Doch die folgenden Häuser in der Wildnis beweisen, dass mit dem richtigen Know-how alles möglich ist.
Von Gebäuden, die Buschbränden standhalten, zu Hütten am Polarkreis: Wir werfen einen Blick in acht der wohl robustesten Bleiben der Welt ...
Adaptiert von Rebecca Andel und Sandra Schröpfer
Das sogenannte „Arctic Hideaway“ – auf Norwegisch „Fordypningsrommet Fleinvaer“ – besteht aus mehreren kleinen Hütten, die auf der nahezu unberührten Insel Fleinvær in der nördlichsten Region Norwegens errichtet wurden. Bauen direkt am Polarkreis hat nicht zuletzt durch die eisigen Temperaturen seine Tücken, was die Architekten von TYIN Tegnestue als Herausforderung annahmen.
Die Unterkunft befindet sich direkt am Meer mit Blick auf die Lofoten. Das ganze Jahr über herrschen hier extreme Wetterbedingungen. Deshalb mussten die Architekten ein Konzept entwickeln, dem selbst das raue Klima nichts anhaben kann. Das Ergebnis waren diese erhöhten Hütten.
Die Hütten wurden ursprünglich für den Jazz-Musiker und Komponisten Håvard Lund entworfen, der damit einen außergewöhnlichen Treffpunkt für Künstler schaffen wollte. Die Einrichtung besteht, typisch skandinavisch, aus vielen Naturmaterialien wie Holz und Kork. Durch die großen Fenster hat man einen fantastischen Ausblick, der mit Sicherheit kreativ macht.
Das „Arctic Hideaway“ ist der ultimative Rückzugsort in der Wildnis. Es gibt vier separate Hütten zum Schlafen und fünf Gemeinschaftsräume, darunter eine Küche und sogar eine Sauna zum Aufwärmen! Gemütlicher kann man am Polarkreis wohl kaum wohnen ...
Dieser Glaspavillon befindet sich in einer der extremsten Landschaften Europas: der Gorafe-Wüste im spanischen Andalusien. Es ist ein Paradies für Sternengucker und bietet Besuchern trotz der schonungslosen Umgebung einen gemütlichen Rückzugsort.
Der imposante Glasbau wurde vom slowenischen Architekturbüro OFIS Arhitekti entworfen und muss extremer Hitze und UV-Strahlung standhalten. In der Region steigen die Temperaturen auf mehr als 40 Grad, Schatten oder einen anderen Schutz gibt es nicht. Stattdessen wurde das Gebäude mit einem speziellen Glas isoliert, das sich „Guardian SunGuard“ nennt und die Sonnenstrahlung filtert. So sind die Bewohner immer gut geschützt.
Durch die bodentiefen Fenster zu allen Seiten genießen die Bewohner einen spektakulären Rundumblick auf die karge Wüstenlandschaft. Die Glaswände wurden verstärkt, damit das Gebäude auch den starken Winden in der Region standhält. Wer gerne Privatsphäre oder etwas mehr Schatten haben möchte, kann die Vorhänge zuziehen, die an Schienen am Dachrand angebracht sind.
Das Dach besteht aus Holz und ist mit reflektierenden Platten verkleidet, die vor der Sonne schützen. Der Pavillon besteht aus drei separaten Räumen: Schlafzimmer, Esszimmer und Bad. Highlight ist ein schicker Whirlpool im Boden – perfekt zum Sterne beobachten!
Der Zusammenbau dieses schicken Häuschens funktioniert ähnlich wie bei IKEA-Möbeln. Die Mini-Immobilie befindet sich in der wunderschönen Wildnis von Vancouver im Westen Kanadas. Die dunkle Fassade fügt sich hervorragend in die Wald- und Felslandschaft ein.
Folgen Sie uns schon? Klicken Sie oben auf das Pluszeichen und lesen Sie mehr von loveEXPLORING
Das kleine aber feine Haus von der Backcountry Hut Company ist sowohl erschwinglich als auch nachhaltig. Es wurde speziell für Standorte in der Natur entworfen, die schwer zu erreichen sind. Dieses Haus bietet gleichzeitig Komfort und Schutz vor den oft regnerischen, windigen und schneereichen Wetterbedingungen in Vancouver.
Die Hütte wurde in einer Fabrik vorgefertigt und lässt sich am gewünschten Standort innerhalb von nur 24 Stunden aufbauen. Die Wände sind besonders energieeffizient und luftdicht – so kann der starke kanadische Wind den Wohnräumen nichts anhaben und bleibt immer schön draußen. Die Außenfassade der Hütte besteht aus FSC-zertifiziertem Holz und ist mit Metall verkleidet, wodurch sie jeder Witterung trotzt.
Die Häuser werden als Rohbau ausgeliefert und die Einrichtung kann ganz nach Wunsch gestaltet werden. Die Innenverkleidung besteht zu hundert Prozent aus recycelbaren Materialien.
Während diese Hütte in Kanada steht, hofft Backcountry, seine Häuser weltweit zu vermarkten. Laut eigenen Angaben haben sie in Nordamerika bereits über 80 Exemplare verkauft.
Diese schicke Holzhütte in der bewaldeten Landschaft von Kanji Dol in Slowenien ist der perfekte Rückzugsort, wenn man dem Großstadttrubel entkommen möchte. Das Gebäude von Studio PIKAPLUS wurde so gebaut, dass ihm auch die extremen Wetterbedingungen der Region nichts anhaben können. So wurden im August 2023 schwere Regenfälle in Slowenien verzeichnet und Greenpeace meldete Schäden in zwei Dritteln des Landes.
Die Außenwände bestehen aus vorgefertigtem Lärchenholz, das besonders beständig ist und sich wunderschön in die Landschaft einfügt. Das Dach wird von einem Metallblech stabilisiert. Ein Biomassekessel und ein elektrisches Steuerungssystem versorgen das Haus mit Energie. Das Design ist eher schlicht gehalten – so kann die umliegende Natur im Mittelpunkt stehen.
Die Hütte mit einer Wohnfläche von 82 Quadratmetern befindet sich auf einer Waldlichtung und wurde bereits mit mehreren Preisen für ihr stylishes, nachhaltiges Design ausgezeichnet. Die Besitzer, eine slowenische Familie, machen hier regelmäßig Urlaub. Werfen wir einen Blick ins Innere ...
Die Räume der Hütte sind modern eingerichtet und mit Holzwänden versehen, hinzu kommen Parkettböden und elegante Details. Jeder Zentimeter des Hauses wird genutzt, unter dem schrägen Dach befindet sich ein kleines Schlafzimmer. Bis zu vier Personen können im sogenannten „Wooden House“ übernachten. Wer hätte gedacht, dass eine Holzhütte, die jedem Wetter trotzt, auch so stylish sein kann.
Diese wetterfest gebauten Lodges liegt am pittoresken Wanderpfad Rogaland im norwegischen Soddatjørn. Jedes Jahr verzeichnet die Region Tausende Besucher, die die atemberaubende Berglandschaft sehen und erkunden wollen. Die Unterkunft eignet sich perfekt für Wanderer und liegt nahe dem Lysefjord und dem Bergsee Soddatjørn.
2013 schrieb der norwegische Tourismusverband einen Architekturwettbewerb zum Bau von Selbstversorgerhütten in dieser Wandergegend aus. Einer der siegreichen Entwürfe waren diese wetterfesten Hütten vom Architekturbüro KOKO. Die Unterkunft mit Selbstverpflegung wurde von der Stavanger Trekking Association in Auftrag gegeben und hat seit 2016 geöffnet. Wanderer finden hier nicht nur einen wunderschönen Gebirgspass, sondern auch rustikalen Chic.
Die Hütten sind modern ausgestattet, einfach instand zu halten und schnell aufzubauen in einer Umgebung, in der das Wetter oft unvorhersehbar ist. Jede Lodge besteht aus gewalztem Zink, das vor Wind und Schnee schützt und nicht viel Pflege bedarf.
Im Inneren wurde viel Holz verwendet, was die Räume warm und gemütlich macht. Hinzu kommen moderne skandinavische Möbel und große Panoramafenster, durch die man einen fantastischen Ausblick hat. Das Haus wird mit Wasser aus dem nahegelegenen See versorgt und Strom wird über eine Solaranlage gewonnen.
Von außen mag es wie ein typisches Luxusdomizil aussehen, aber dieses dreistöckige Haus in Boulder, Colorado, hat es in sich. Ob Schneestürme oder Tornados, starke Stürme oder Winde – nichts und niemand kann diesem Gebäude etwas anhaben.
Das Haus ist nicht nur hochmodern und umweltfreundlich, sondern auch so konzipiert, dass es den extremen Wetterbedingungen standhält, die in diesem Teil des Bundesstaates üblich sind.
In einer ländlichen Gegend mit Blick auf die Rocky Mountains steht dieses Fertighaus, das sich in Sachen Stil ganz und gar nicht verstecken muss. Es beweist, dass auch wetterfest gebaute Häuser schick aussehen und zudem umweltfreundlich sein können.
Das nachhaltig gebaute Gebäude von WeberHaus wurde mit Holz isoliert. Es verfügt zudem über eine Regenwassernutzungsanlage, die Regenwasser für den Hausgebrauch aufbereitet, und erzeugt fast so viel Solarenergie, dass es als Passivhaus gilt.
Die Dachvorsprünge des Hauses bieten bei extremen Witterungsbedingungen Schutz. Hinzu kommen extradicke Fensterscheiben und Glastüren sowie eine wärmeisolierendes Fundament, wodurch das Haus nahezu alles aushält. Das Beste von allem ist jedoch diese bezaubernde Dachterrasse, von der aus man einen fantastischen Blick auf die Berge hat.
Diese außergewöhnliche Wanderhütte liegt auf dem Berg Storfjellet in der norwegischen Wildnis – mit Blick auf Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt. Sie wurde von SPINN Arkitekter für den norwegischen Wanderverein entworfen. Das gewölbte Gebäude mit facettierter Holzfassade greift in seinem Design die arktische Umgebung auf und verschwindet geradezu in der felsigen Landschaft.
Die Hütte setzt sich aus 77 individuell geformten Holzpaneelen zusammen, die sich wie ein 3D-Puzzle zusammenfügen. Der 15 Quadratmeter große Wohnraum ist auch von innen mit Holz verkleidet, das ein Gefühl von Wärme vermittelt. In der Mitte des Raumes befindet sich ein großes eckiges Fenster, durch das man einen spektakulären Ausblick in die Natur hat.
Die Hütte ist für Wanderer gedacht, die nach einem anstrengenden Aufstieg auf den Holzbänken verschnaufen und sich am Esstisch stärken können. Strom gibt es in der Hütte zwar nicht, dafür aber einen Holzofen und Kerzen.
Die Wanderhütte ist so ausgerichtet, dass der Eingang nicht so einfach zuschneien kann. Eine kleine Rampe führt hinauf zur leicht überdachten Tür. Bevor das Gebäude in der Wildnis errichtet wurde, wurde es in einem Windsimulator den extremen Wetterbedingungen in den Bergen ausgesetzt. Ein cleveres Design also, das jedem Wetter trotzt!
Da die Klimakrise zu heißeren und trockeneren Bedingungen führt, werden gefährliche Folgen wie Buschfeuer immer mehr zum Thema, vor allem in Ländern wie Australien.
Dieser moderne Bungalow ist ein wahres architektonisches Meisterwerk: Er soll nämlich sogar den Flammen standhalten. An seinem Standort in Western Australia kommen diese regelmäßig vor. Entworfen wurde es von den Architekten Ian Weir und Kylie Feher.
Das Haus mit dem passenden Namen „Karri Fire House“ liegt inmitten eines Eukalyptuswaldes und wurde für einen Feuerwehrmann gebaut – jemanden also, der sich mit den verheerenden Folgen, die ein Brand auf ein Haus haben kann, gut auskennt. Durch das intelligente Design ist das Haus vor Buschbränden geschützt, fügt sich aber trotzdem in die umliegende Natur ein.
Für das Haus wurden Materialien von Industriestärke gewählt, um selbst Buschbränden der Stärke BAL-40, einer der höchsten Stufen, standzuhalten. Die robusten Rollläden an den Fenstern sollen außerdem vor der starken australischen Sonne schützen. Das Haus ist äußerst energieeffizient und verfügt über feuerfeste Außenwände, einen erhöhten Betonboden und eine feuerhemmende Isolierung.
Doch das Haus ist nicht nur sicher gebaut, sondern auch optisch ansprechend. Sein zeitgenössisches Design ist praktisch und liegt im Trend. Außerdem ist es sehr erschwinglich. Laut Medienberichten soll das Haus umgerechnet rund 302.000 Euro gekostet haben.
Folgen Sie uns schon? Klicken Sie oben auf das Pluszeichen und lesen Sie mehr von loveEXPLORING