Deutschland ist nicht nur bei den Bundesbürgern ein beliebtes Reiseziel und landet in Rankings sogar oftmals vor Ländern wie Spanien und Italien. Auch internationale Gäste reisen sehr gerne nach Deutschland und schätzen die vielfältige Kultur und Geschichte genau wie die abwechslungsreichen Landschaften.
Ob Fachwerkhäuser oder Wolkenkratzer, klassische Musik oder die Berliner Techno-Szene, feine Weine oder Currywurst – Deutschland hat seinen Besuchern einiges zu bieten. Entdecken Sie hier unsere Liste mit 48 Dingen, die Besucher aus dem Ausland an Deutschland am meisten lieben. Wundern Sie sich nicht: Aus deutscher Sicht mögen einige der Einträge ziemlich schräg erscheinen ...
Hinweis: Die Liste wurde von unserem internationalen Team erstellt und ist daher zwangsläufig subjektiv. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Adaptiert von Barbara Geier
Helgoland wird wegen seiner abgeschiedenen Nordsee-Lage 70 Kilometer vor dem Festland oft als Deutschlands einzige Hochseeinsel bezeichnet, auch wenn das streng genommen so nicht stimmt. Bekannt für das Eiland sind seine imposanten Buntsandsteinfelsen, herrliche Natur und das gute Klima.
Das Naturschutzgebiet Lummenfelsen hat die größte Brutvogeldichte Deutschlands und die weißen Sandstrände der Nebeninsel Düne ziehen nicht nur Badegäste, sondern auch Robben und Seehunde an, die sich hier beobachten lassen. Eine Kombination aus Lage und Autofreiheit sorgt auf Helgoland für eine praktisch pollenfreie Luft. Der Slogan des Seeheilbads „Die Insel, die atmet“ macht also durchaus Sinn.
Wuppertals Schwebebahn gehört zu den Dingen, die internationale Besucher in Deutschland besonders zu faszinieren scheinen. Die unter Denkmalschutz stehende Bahn hängt – vereinfacht ausgedrückt – an ihren Schienen, statt darauf zu fahren und durchquert die Stadt von Südwesten nach Nordosten.
Eingeweiht wurde sie 1901 mit Kaiser Wilhelm II. als einem der ersten Fahrgäste. Fast 125 Jahre später befördert sie weiterhin täglich mehr als 80.000 Menschen.
„Dinner for One“ ist ein Kuriosum: Ein britischer Sketch, den in Großbritannien keiner kennt. Außer man war zu Silvester mal in Deutschland oder hat deutsche Freunde. Der 18-minütige Sketch wurde 1963 zum ersten Mal im deutschen Fernsehen ausgestrahlt und wurde zum Dauerbrenner. Miss Sophie und ihr Butler James gehören aber auch in anderen europäischen Ländern zum Silversterprogramm. „Dinner for One“ stand bereits 1988 im Guinness-Buch der Rekorde als am häufigsten wiederholte TV-Produktion.
Ja, man mag es kaum glauben, aber eines der größten Ärgernisse der Deutschen hat von außen betrachtet auch sein Gutes. Was vielen zu kompliziert ist und oft schlichtweg unnötig erscheint, wirkt auf Außenstehende effizient.
Der Hang zu Bürokratie und Formularen tritt im Alltag an vielen Stellen zum Vorschein, auch Regeln werden in Deutschland bekanntlich gerne eingehalten. Denn Ordnung muss schließlich sein. Ein schönes Beispiel dafür ist das geduldige (sture) Warten an roten Fußgängerampeln, auch wenn die Straße absolut leergefegt ist – Menschen aus Ländern, in denen das anders gehandhabt wird, bringt dieser Fall von bedingungslosem Befolgen einer Regel oft zum Schmunzeln.
1710 gründete August der Starke in Meißen mit der Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur die erste europäische Porzellanmanufaktur Europas. Seitdem ist Europas erstes Porzellan ein erfolgreiches Luxus-Exportgut. An die Meißner Manufaktur ist heute eine Erlebniswelt angeschlossen, in der Besucher alles zur Vergangenheit und Gegenwart der feinen Porzellanobjekte erfahren können. Noch tiefer in das Thema einsteigen können Reisende auf zwei Porzellanstraßen, die jeweils durch Bayern und Thüringen führen und den Werdegang des Weißen Goldes nachvollziehen.
Kraftwerk ist Kult und das im Ausland vielleicht noch mehr als in der deutschen Heimat. Die Pionierband der elektronischen Musik wurde 1970 in Düsseldorf gegründet und hat mit ihrer Musik die zeitgenössische Popmusik nachhaltig beeinflusst. David Bowie nannte ihren Hit „Autobahn“ sogar als Grund dafür, warum er sich kulturell an Europa und nicht an den USA orientierte. Inzwischen taucht die Band sogar in hochrangigen Museen auf, wie 2021 in der Ausstellung „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“ im Kunstpalast Düsseldorf.
Deutschland ist international bekannt für sein Sozialsystem und das weltweit älteste Beispiel für sozialen Wohnungsbau, die Augsburger Fuggerei. Einer der reichsten Menschen aller Zeiten, Jakob Fugger, stiftete die Siedlung 1521 und noch heute leben dort in 140 Wohnungen 150 bedürftige katholische Augsburger Bürgerinnen und Bürger für eine Jahresmiete von 0,88 Euro. Dafür müssen sie dreimal täglich für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger beten.
Als David Hasselhoff am 31. Dezember 1989 „Looking for Freedom“ an der Berliner Mauer schmetterte, gingen diese Bilder um die Welt. International ist in den Köpfen hängen geblieben, dass der Ex-„Baywatch“-Schauspieler in Deutschland – anders als ein anderen Ländern – auch Erfolg als Sänger hatte. Das Lied wurde zu einer Art Hymne für die Wiedervereinigung und traf den Nerv der Zeit.
Die enge Beziehung von „The Hoff“ zur deutschen Hauptstadt, die sich in den letzten 35 Jahren in wiederholten Auftritten manifestierte, hat inzwischen sogar das weltweit einzige Hasselhoff-Museum hervorgebracht: Im Keller des „Circus Berlin“-Hostels in Mitte können eingefleischte Fans ein großes Wandbild und Exponate wie die rote „Baywatch“-Badehose bewundern.
… bzw. Fasching oder Fasnacht für alle Nicht-Rheinländer ist für Gäste aus dem Ausland ein besonderes deutsches Kuriosum. Mit dem Karneval in Rio hat die fünfte Jahreszeit, wie sie im deutschen Sprachraum zelebriert wird, so gar nichts zu tun. In den Karnevalshochburgen am Rhein, wie Düsseldorf (Bild), Köln und Mainz staunen internationale Besucher über die Rosenmontagszüge als Events, die man zwar nicht wirklich versteht, aber die nicht zuletzt deswegen umso faszinierender sind.
Richard Wagner bringt bis heute jedes Jahr viele internationale Besucher nach Deutschland. Überall auf der Welt gibt es Wagner-Gesellschaften, in denen sich die Fans des großen – und aufgrund seines Antisemitismus umstrittenen – Komponisten der Romantik zusammenfinden. Ein Besuch der Bayreuther Festspiele oder des Museums in Wagners Wohnhaus Wahnfried ist für diese Musikliebhaber ein Höhepunkt.
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Aktuell macht die deutsche Automobilindustrie meist mit Hiobsbotschaften auf sich aufmerksam. Nichtsdestotrotz gibt es wenige Länder, die international für ihre Autos so bekannt und beliebt sind wie Deutschland. Ob Autostadt Wolfsburg, BMW Welt München oder Mercedes-Benz Museum in Stuttgart – Orte, die deutsche Automobilkunst feiern, werden nicht nur gerne von Besuchern aus dem Ausland angesteuert.
Auf der Bertha Benz Memorial Route, die über 194 Kilometer von Mannheim über Heidelberg nach Pforzheim führt, können sich Autoliebhaber auf die Spuren der Frau des Automobil-Erfinders Carl Benz begeben. Die maßgeblich an der Arbeit ihres Mannes beteiligte Bertha schnappte sich 1888 ihre beiden Söhne und legte im Benz’schen Patentmotorwagen die erste Fernfahrt in der Geschichte der Menschheit hin. Dies bewies die Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs und verhalf dem Automobil zum Durchbruch.
Wer im Ausland Deutschland als Urlaubsziel im Blick hat, denkt nach wie vor eher selten an Strand und Meer. Die Ostseeinsel Rügen hat es in den letzten Jahren allerdings ins Bewusstsein ausländischer Besucher geschafft. Ihre nostalgischen Seebäder Binz und Sellin sind Gegenstand von Reisereportagen und die über 100 Jahre alte Rügener Schmalspurbahn „Rasender Roland“ ist eine touristenfreundliche Kuriosität. Auch die Störtebeker Festspiele, die jedes Jahr von Mitte Juni bis Mitte September stattfinden, locken Besucher in Scharen auf die Insel.
Schloss Sanssouci in Potsdam ist ein wenig überraschender Besucherliebling vor den Toren Berlins. Das Rokoko-Schmuckstück wurde zwischen 1745 und 1747 vom preußischen König Friedrich dem Großen als Sommerschloss und persönliches Refugium erbaut. Sein Urgroßneffe, König Friedrich Wilhelm IV., ließ verschiedene Erweiterungen vornehmen, von denen die meisten heute noch zu sehen sind. Zur Anlage, die seit 1990 ein UNESCO-Welterbe ist, gehören neben einem weitläufigen Park weitere Schlossgebäude.
Ja, auch der Co-Autor des Kommunistischen Manifests gehört zu den Dingen, die ausländische Besucher an Deutschland besonders interessieren. Unabhängig davon, wie man zu den Lehren und Thesen des Philosophen, Soziologen und Wirtschaftswissenschaftlers steht, Karl Marx ist zweifellos eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Neuzeit. Sein Geburtshaus in Trier beherbergt heute ein Museum zu seinen Ehren und im Osten Berlins erinnert die 2,3 Kilometer lange Karl-Marx-Allee an den Mann mit dem Bart, der 1883 im Londoner Exil starb und begraben liegt.
Freizeit- und Themenparks sind beliebte Touristenattraktionen und daher landet auch der Europa-Park in Rust, einer der größten seiner Art in Europa, auf unserer Liste. Der 1975 eröffnete Park zieht jedes Jahr mehr als fünf Millionen Besucher aus aller Welt an und bietet über 100 Attraktionen sowie 14 Achterbahnen. Zu den 20 europäischen Themenwelten gehören „England“ mit Fahrgeschäften wie einem 100 Jahre alten Pferdekarussell, die „Schweiz“ mit einer Bobbahn und „Griechenland“ mit einer Poseidon-Wasserachterbahn.
Seit einigen Jahren taucht Leipzig in internationalen Medien vermehrt als das „neue Berlin“ auf. Die Beliebtheit der deutschen Hauptstadt hat es zwar noch nicht erreicht, aber Deutschlands am schnellsten wachsende Stadt wird bei ausländischen Besuchern stetig bekannter. Zu erkunden gibt es ein reiches musikalisches Erbe mit Verbindungen zu Komponisten wie Wagner, Bach, Schumann und Mahler und eine lebhafte Kunst- und Kulturszene, die in ehemaligen Fabriken und Lagerhallen ein Zuhause gefunden hat. Kaum zu übersehen ist das kolossale Völkerschlachtdenkmal, das an die Niederlage der napoleonischen Armee im Jahr 1813 erinnert und zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist.
Während Deutsche sich gerne über Dauerbaustellen und Staus beschweren, genießt die deutsche Autobahn im Ausland weiterhin einen sehr guten Ruf. Sie wird als ultimatives Symbol für deutsche Effizienz gesehen und ist vor allem berühmt, da es keine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt.
Die meisten Deutschen denken bei Berchtesgaden in erster Linie an die großartige Berglandschaft, die als Nationalpark Berchtesgaden in Deutschlands einzigem Nationalpark in den Alpen geschützt ist. Im Ausland wird Berchtesgaden oft mit dem Kehlsteinhaus aus der Nazizeit assoziiert. Das Gebäude wurde ursprünglich für Konferenzen und repräsentative Zwecke unter nationalsozialistischer Führung erbaut und Hitler 1938 zu seinem 50. Geburtstag geschenkt. Seit 1960 beheimatet das Kehlsteinhaus ein Bergrestaurant mit einem Panoramablick von bis zu 200 Kilometern.
Großbritannien hat Shakespeare, Deutschland hat das Universalgenie Goethe, dessen Name weltweit für große Literatur und deutsche Kultur steht. Internationale Besucher und Fans des Schriftstellers, Dichters, Dramatikers, Wissenschaftlers und Politikers können sein Geburtshaus und andere Stätten seiner frühen Jahre in Frankfurt besuchen. Oder sie essen in Auerbachs Keller in Leipzig, der 2025 sein 500. Jubiläum feiert, wandern auf dem Goetheweg in Wetzlar und erkunden das Goethe-Nationalmuseum in seinem ehemaligen Wohnhaus in Weimar.
Frankfurt ist mehr als nur Banken und ein paar Wolkenkratzer. Ausländische Besucher haben das vielleicht schon früher gemerkt als Einheimische. Zu den Gästefavoriten gehören das Städel Museum und die vielen Kultureinrichtungen, die zum Museumsufer auf beiden Seiten des Mains gehören. Eine weitere beliebte Touristenattraktion ist das Goethe-Haus, das nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut wurde, und die Neue Frankfurter Altstadt, die bis zum Krieg eine der größten Fachwerkstädte des Landes war und zwischen 2012 und 2018 rekonstruiert wurde.
Menschen mögen Flusslandschaften, und wenn dann noch ein Weinanbaugebiet dazu kommt, umso besser. Reisen entlang oder auf der Mosel sind sehr beliebt bei internationalen Touristen, die sich an malerischen Fachwerkdörfern, Burgen und den mit Reben bewachsenen Hängen erfreuen. Von den 13 deutschen Weinbauregionen ist das Anbaugebiet an Mosel, Saar und Ruwer das älteste, denn bereits die Römer brachten den Weinbau an die Mosel. Bekannt ist das Gebiet vor allem für den Elbing, internationale Gäste sind aber auch von den vielen Weinbergen in Steillage fasziniert – nirgendwo auf der Welt gibt es mehr davon.
Die einmalige Lage des Bodensees im Dreiländereck Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Welt nicht verborgen geblieben. Malerische Städte wie Lindau oder Konstanz mit seinem Münster und der schönen Altstadt sind attraktive Ziele. Auf Geschichtsinteressierte wartet in Friedrichshafen das Zeppelinmuseum. Naturliebhaber können nach Lust und Laune schwimmen, radeln und wandern.
Das Bauhaus als eine der größten Designbewegungen des 20. Jahrhunderts ist auch international Kult. Die berühmte Kunstschule wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet, bevor sie in den Folgejahren erst nach Dessau und dann nach Berlin umzog, wo sie vom nationalsozialistischen Regime zur Schließung gezwungen wurde. Die revolutionären Bauhaus-Ideen, geprägt durch simple, symmetrische Formen, beeinflussen bis heute Kunst, Design und Architektur.
Die Bauhausgebäude in Weimar, Dessau und Bernau bei Berlin gehören inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bewegung zog das Bauhaus-Museum Weimar 2019 in ein neues Gebäude, in dem die weltweit älteste Bauhaus-Sammlung präsentiert wird.
Die deutsche Bundesliga zieht Fußballfans aus aller Welt an, die sich über die verhältnismäßig günstigen Eintrittspreise und Atmosphäre in den vollen Stadien freuen. Mit 39.467 war die durchschnittliche Zuschauerzahl bei den 18 Vereinen in der Saison 2023/24 höher als in jeder anderen europäischen Liga.
Viele Anhänger der konkurrierenden Ligen beneiden Deutschland um die 50+1-Regel, die die Teilhabe der Fans an ihren Clubs garantiert. Die Regel verhindert, dass Kapitalanleger die Stimmenmehrheit bei den Kapitalgesellschaften übernehmen, über die der Profifußball betrieben wird.
Die Märchen der Brüder Grimm sind auch im englischen Sprachraum sehr bekannt und Charaktere der im 19. Jahrhundert zusammengestellten Geschichten inspirierten nicht zuletzt viele Disney-Klassiker wie Aschenputtel, Dornröschen oder Schneewittchen. Auf der 600 Kilometer langen Deutschen Märchenstraße können Reisende auf den Spuren der Märchenerzähler wandeln – von ihrem Geburtsort Hanau bis in die Heimat der Bremer Stadtmusikanten.
Berlin gilt bei den deutschen Nachbarn und darüber hinaus als Club-Hauptstadt Europas, in der rund um die Uhr ohne Sperrstunde gefeiert wird. Bereits in den wilden 1920er-Jahren war das Nachtleben der Stadt legendär. Nach dem Fall der Berliner Mauer erfand sich die Partyszene neu. Techno ist die lokale Spezialität und Clubs wie das Berghain, Tresor und KitKat ziehen Clubgänger aus aller Welt an.
Der touristische Wert von Berlins Nachtleben drückt sich in konkreten Zahlen aus: Laut einer Studie der Berliner Clubcommission, die als Verband Clubbetreiber und Veranstalter vertritt, generieren Techno-Gäste für die Stadt Berlin jährlich Erlöse in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro.
Deutsche sind sich der Tatsache möglicherweise nicht bewusst, aber die Radinfrastruktur des Landes ist eine der besten Europas. Die gut ausgebauten und ausgeschilderten Radwege ziehen sich durch Städte und Natur. Ob historisch interessante Strecken wie der Berliner Mauerweg in Berlin und Brandenburg oder landschaftliche Höhepunkte entlang der großen Flüsse Rhein, Elbe und Donau – wer gerne radelt, findet in Deutschland eine thematisch passende Route.
Ausländische Gäste sind immer wieder erstaunt, eine Landschaft wie die der Sächsischen Schweiz in Deutschland zu finden. Das Elbsandsteingebirge mit seinen bizarren Felsformationen ist ein touristischer Glücksfall. Deutschlands einziger Felsennationalpark gilt als Wanderparadies und die Ausblicke auf das malerische Elbtal von der Bastei-Brücke begeistern einheimische und internationale Besucher gleichermaßen.
In Kombination mit Dresden, das nur 20 Kilometer nördlich der Sächsischen Schweiz liegt, ist der Kurzurlaub perfekt. Seit die während des Zweiten Weltkriegs zerstörten Barockbauten der Stadt nach dem Mauerfall wiederhergestellt wurden, erstrahlt Dresden im alten Glanz. Reisereportagen in Ländern wie Großbritannien oder den USA beschreiben die Stadt gerne als eine der schönsten Deutschlands und Sehenswürdigkeiten wie der Zwinger, die Semperoper, die Frauenkirche und die Dresdner Museen stehen inzwischen auf der Liste vieler Deutschlandreisender.
Eine weitere Selbstverständlichkeit aus der Innensicht, die im Ausland als etwas Besonderes wahrgenommen wird, ist die deutsche Kaffee-und-Kuchen-Tradition. Als Kaffee im 17. Jahrhundert erstmals nach Mitteleuropa kam, wurde er schnell zum bevorzugten Heißgetränk der deutschen Aristokratie, das in Kombination mit einem Stück des Lieblingskuchens genossen wurde. Die Gewohnheit verbreitete sich auch im Bürgertum und wurde so zu einem Teil des deutschen Alltags.
Deutsche Sprache, schwere Sprache – aber auch faszinierende Sprache. Wer sich mit Menschen anderer Muttersprachen unterhält, wird früher oder später auf das Thema der deutschen Wortzusammensetzungen kommen. Gerade englische Muttersprachler begeistern sich oft für diese Kombinationen aus eigenständigen Hauptwörtern, durch die neue Begriffe entstehen, für die es in anderen Sprachen teilweise keine Übersetzung gibt. Wörter wie Kummerspeck oder Schadenfreude sorgen daher für viel Freude. Letzteres hat es sogar in den englischen Sprachgebrauch geschafft.
Nürnberg gehört – nicht zuletzt wegen seines weltbekannten Weihnachtsmarkts – zu Deutschlands bekanntesten und beliebtesten historischen Städten, in deren Mauern sich die Geschichte des gesamten Landes widergespiegelt. Die über der fränkischen Stadt thronende Burg aus dem 12. Jahrhundert und die Altstadt erzählen von ihrer mittelalterlichen Vergangenheit, als sie zu den bedeutendsten Städten des Heiligen Römischen Reiches gehörte. An die Rolle der Stadt während der Nazizeit, als Nürnberg zur „Stadt der Reichsparteitage“ wurde, erinnert heute das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.
Vor allem im Vergleich mit den „großen Nachbarn“ in Österreich und der Schweiz mag sich Deutschland selbst nur bedingt als ein Land der Berge wahrnehmen. Vor allem in gänzlich bergarmen Ländern wird Deutschland allerdings dennoch mit alpinen Landschaften assoziiert. Am berühmtesten ist Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze. Auf dem 2.962 Meter hohen Gipfel treffen sich internationale und deutsche Ausflügler und Urlauber, die einen atemberaubenden Blick auf 400 Bergspitzen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien genießen.
Eine Kreuzfahrt auf dem Rhein gehört für nicht wenige ausländische Besucher zum Deutschland-Trip dazu. Insbesondere ältere Reisende schätzen den Komfort einer Flusskreuzfahrt und die Aussichten auf die UNESCO-Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal mit ihren vielen Burgen.
Während es Städte wie Dresden und Leipzig erst ein den letzten Jahrzehnten auf die Agenda internationaler Touristen geschafft haben, ist die bayerische Hauptstadt schon lange ein Besucherliebling. Der Münchner Flair, historische Attraktionen wie Schloss Nymphenburg, Kunsttempel wie die Pinakothek der Moderne oder Erlebniszentren wie die BMW-Welt ziehen Touristen aus aller Welt an. Und dann wäre da noch eine Kleinigkeit namens Oktoberfest …
Der Schwarzwald bietet nicht nur Natur pur, sondern steht im Ausland auch für die Dinge, die als typisch deutsch wahrgenommen werden – sprich: Kuckucksuhren, Fachwerkhäuser, malerische Städtchen und die Schwarzwälder Kirschtorte, die als „Black Forest Gateau“ einer der bekanntesten deutschen kulinarischen Exporte ist. Auch die Kurstadt Baden-Baden und Freiburg sind beliebte Besucherziele.
Mehr als 3.000 Brotsorten und andere Backwaren werden täglich in ganz Deutschland verkauft und jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten. Diese Brot-Vielfalt und -Kultur begeistert Menschen aus der ganzen Welt, wobei ein Besuch in einer deutschen Bäckerei für internationale Touristen angesichts der großen Auswahl auch überwältigend sein kann. Deutsche Berühmtheiten wie die Brezel haben es inzwischen auch in Supermärkte rund um den Globus geschafft – das authentische Brezelgefühl kommt dort beim Verzehr allerdings nicht auf.
Bereits im 18. Jahrhundert war Heidelberg ein beliebter Stopp auf der „Grand Tour“ europäischer Adelssöhne. Heute kommen jedes Jahr knapp 14 Millionen Touristen in die mittelalterliche Stadt, die mit einer idyllischen Lage und atmosphärischen Altstadt lockt. Vor allem viele Amerikaner und Gäste aus asiatischen Ländern finden an dem romantischen Flair der Stadt am Neckar Gefallen.
Apropos romantisch: Die älteste Ferienstraße der Bundesrepublik verkörpert perfekt, was viele ausländische Gäste in Deutschland suchen. Die 460 Kilometer lange Romantische Straße führt von Würzburg bis Füssen durch malerische Landschaften und mittelalterliche Städte wie Rothenburg ob der Tauber und bietet dann noch das Märchenschloss Neuschwanstein als krönenden Abschluss. Perfekt.
Deutschlands zweitgrößte Stadt Hamburg kann es mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen und wird aus internationaler Sicht als eine der coolsten europäischen Städte wahrgenommen. Ihre Kombination aus hanseatischer Eleganz und moderner Urbanität kommt an. Die einen kommen wegen des weltberühmten Nachtlebens auf der Reeperbahn, die anderen wegen der historischen Speicherstadt, der größten Modelleisenbahnanlage im Miniatur Wunderland oder der beeindruckenden Elbphilharmonie – die vielfältige Hafenstadt bietet etwas für jeden Geschmack.
Von Brot bis Dom – die Dinge, die ausländische Gäste besonders an Deutschland schätzen, decken jeden Lebensbereich ab. Der 1248 begonnene und erst 1880 fertiggestellte gotische Kölner Dom gehört zu den großartigen Sakralbauten Europas und beeindruckt Besucher aus dem In- und Ausland gleichermaßen. Seine 157 Meter hohen Türme ragen weit über die Stadt. Sein größter Schatz ist der goldene Dreikönigenschrein, in dem Gebeine aufbewahrt werden, die in der katholischen Kirche als die Reliquien der Heiligen Drei Könige verehrt werden.
Deutschlands Fastfood-Klassiker schmeckt auch ausländischen Gästen. Geschätzt werden pro Jahr mehr als 800 Millionen Portionen davon verkauft und vor allem in Berlin gehört die Currywurst für Touristen zum Programm. Angeblich wurde sie 1949 in der Hauptstadt von der Imbissbudenbesitzerin Herta Heuwer erfunden, die den Ketchup der amerikanischen und britischen Besatzer mit deutscher Wurst kombinierte.
Demnach feierte die Currywurst 2024 ihren 75. Geburtstag. Es gibt aber auch andere Theorien, nach denen das Gericht bereits früher entweder in einem Duisburger Imbiss oder auf Schloss Bückeburg nordöstlich von Bielefeld entstand, als der Küchenmeister dort nach dem Krieg für britische Offiziere eine Soße mit Tomatenketchup und Curry zusammenrührte.
Es führt kein Weg dran vorbei: Ausländischen Besuchern gefällt Deutschland am besten, wenn jedes Klischee erfüllt wird – und dazu gehört viel historisches Fachwerk. Das mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber wird daher in Reiseempfehlungen für Deutschland oft als eine Stadt beschrieben, die so hübsch ist, dass man es kaum glauben mag. Und falls es ein Ranking der am häufigsten in (nicht-deutschen) Reiseartikeln über Deutschland benutzten Bilder gibt, ist diese Plönlein-Ansicht mit dem gelben Fachwerkhaus und den beiden Türmen der alten Stadtmauer garantiert auf den vorderen Plätzen mit dabei. Das „Weihnachtsdorf“ von Käthe Wohlfahrt, in dem das ganze Jahr über Weihnachten ist, rundet das Besucherprogramm ab.
Nichts ist deutscher als das Oktoberfest. Finden zumindest ausländische Gäste. Wenn sich jedes Jahr mehr als sechs Millionen Menschen auf der Münchner Theresienwiese tummeln, um Bier zu trinken und auf den Tischen zu tanzen, ist die Welt dabei. Was viele in Deutschland nicht wissen: Das Oktoberfest ist ein erfolgreiches deutsches Exportgut, denn internationale Ausgaben gibt es auf der ganzen Welt …
Auch Weihnachtsmärkte sind ein deutsches Kulturgut, das es im Ausland zu etwas gebracht hat. So gibt es in Birmingham schon seit Jahren einen Frankfurter Weihnachtsmarkt, der 2023 zum besten Weihnachtsmarkt in Großbritannien gekrönt wurde und 2024 in einem Ranking der besten europäischen Weihnachtsmärkte von internationalen Reisenden auf Platz acht gewählt wurde. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte mit dem Dresdner Striezelmarkt und dem Nürnberger Christkindlesmarkt, die mit den Ursprungsjahren 1434 bzw. 1628 wohl die ältesten Weihnachtsmärkte sind.
Wir bleiben bei den erfolgreichsten deutschen Kulturgütern und landen beim Bier. Auch dessen Beliebtheit bei den Deutschen selbst lässt sich nicht verleugnen, wenn laut Statistik im Jahr 2023 88 Liter davon pro Person in Deutschland konsumiert wurden. 1.500 Brauereien erzeugen den Hopfensaft und mehr als die Hälfte davon finden sich in Bayern. Bei Bierverkostungen und auf Brauereitouren lernen internationale Touristen die unterschiedlichen Sorten und regionalen Geschmacksrichtungen kennen und das zunehmend auch alkoholfrei.
Vor allem im englischsprachigen Ausland ist Deutschland das Land der Märchenschlösser. Dafür sind vor allem ein Film und Walt Disney verantwortlich: Das bayerische Schloss Neuschwanstein kommt in dem Film-Musical „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ aus dem Jahr 1968 vor, das auf einem Kinderbuch des James-Bond-Autors Ian Fleming beruht. Das Märchenschloss von Ludwig II. gilt zudem als Inspiration für das Aschenputtelschloss in dem Disney-Zeichentrickfilm von 1950 und das Dornröschenschloss im kalifornischen Disneyland.
Eine großartige Stadt, die alles verkörpert, was Deutschland und Europa auszeichnet – so sieht die Welt Berlin und reist gerne und häufig in die deutsche Hauptstadt. In touristischen Rankings landet Berlin immer wieder auf den vorderen Plätzen.
Von dem britischen Reisemagazin „Food and Travel“ wurde Berlin 2024 für seine kulturelle und kulinarische Vielfalt als „Stadt des Jahres“ ausgezeichnet.Im „Time Out“-Ranking der „Best cities in the world 2024“ steht die Spree-Stadt hinter New York und Kapstadt auf Platz drei – die Berlin-Mischung aus Kultur, lebendiger Geschichte und einer vielfältigen Restaurant- und Ausgehszene kommt ganz offensichtlich gut an.
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