Unser Planet steckt voller geologischer Geheimnisse und faszinierender Phänomene. Einige davon gilt es noch zu entdecken, andere spektakuläre Funde haben Wissenschaftler bereits gemacht: In den letzten Jahren stießen Forscher auf den ältesten bekannten Dinosaurier Afrikas, eine blutrünstige Wespenart im peruanischen Amazonasgebiet und fanden den Grund für die geheimnisvollen Feenkreise in Namibia.
Hier sind einige der faszinierendsten wissenschaftlichen Funde und Erkenntnisse der letzten Jahre in Bildern.
Adaptiert von Martina Horrobin, Tascha Walker Dean und Christiane Mentz
Das Rätsel der Pyramiden – genauer gesagt, wie die Ägypter die massiven Steinblöcke zu ihrem Bestimmungsort transportieren, um dort diese gigantischen Bauten zu errichten – könnte endlich gelöst sein. Im Mai 2024 gaben Wissenschaftler bekannt, dass sie einen lange verschütteten Nebenarm des Nils entdeckt und damit eine Erklärung für diese Meisterleistung gefunden haben.
Der 64 Kilometer lange Nilarm, der seit Jahrtausenden unter Sand begraben war, wurde mithilfe von Radarsatellitenbildern entdeckt. Vermutlich machte nur der Fluss den Transport der tonnenschweren Blöcke möglich. Diese Theorie erklärt auch, warum vor knapp 4.000 Jahren 31 Pyramiden in einer Kette entlang eines heute unwirtlichen Wüstenstreifens gebaut wurden.
Mithilfe eines Algorithmus der künstlichen Intelligenz haben Forscher von Save the Elephants, ElephantVoices und der Colorado State University herausgefunden, dass sich Elefanten beim Namen rufen.
Zwischen 1986 und 2022 zeichnete man die Geräusche zweier Elefantenherden im Samburu-Nationalreservat und im Amboseli-Nationalpark in Kenia auf. Die Forscher analysierten diese Daten und stellten dabei fest, dass die Dickhäuter auf bestimmte Rufe reagieren, die gezielt an sie gerichtet sind, während sie andere Laute ignorieren.
In der ersten Jahreshälfte 2024 wurde von internationalen Wissenschaftlern offiziell bekannt gegeben, dass im South East Africa Montane Archipelago (genannt SEAMA) eine weltweit einzigartige Artenvielfalt herrscht. Dieses Gebiet befindet sich in den Bergen zwischen dem nördlichen Mosambik und dem Mount Mulanje in Malawi (Bild). Die hoch gelegenen Graslandschaften und Wälder dieser von der Außenwelt abgeschnittenen „Himmelsinseln“ sind die perfekte Umgebung für das Gedeihen einer unvergleichlichen Tierwelt.
In der Region, die zu den am stärksten abgeholzten Gebieten Afrikas gehört, leben derzeit über 200 Arten, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind.
Im März 2024 wurde bekannt, dass ein Team von Wissenschaftlern bei der Erforschung des Ozeans vor der neuseeländischen Küste möglicherweise 100 neue Meerestierarten entdeckt hat.
Die aus 21 Experten bestehende Ocean-Census-Expedition war mit der Kartierung und Erforschung des Bounty-Trogs östlich der Südinsel von Neuseeland beschäftigt. In einer Tiefe von 4,8 Kilometern sammelte das Team fast 1.800 Proben. Dabei fanden sie im Februar 2024 unter anderem auch diesen Tiefseekalmar (Bild), eines der Lebewesen, die der Wissenschaft bis dahin unbekannt gewesen war.
Das in der Bucht von Chetumal vor der Küste Mexikos gelegene Taam Ja' ist offiziell das tiefste blaue Unterwasserloch der Welt. Mit einer Tiefe von mindestens 420 Metern unter dem Meeresspiegel konnten Wissenschaftler den Grund dieses Lochs bislang noch nicht erforschen. Experten gehen aber davon aus, dass das es Teil eines riesigen Netzwerks von Unterwasserhöhlen und -tunnelsystemen ist.
Das Karstloch names Great Blue Hole (Bild) vor Belize ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.
Ende Dezember 2023 isolierten Forscher aus dem Sediment, welches sie aus den Untiefen des Marianengrabens gewonnen hatten, ein bisher unbekanntes Virus. Sie nannten es vB-HmeY_H4907.
Das Virus wurde fast 9.144 Meter unter dem Meeresspiegel entdeckt und ist damit ein einzigartiger Überlebenskünstler. In dieser extremen Tiefe gelingt es dem Virus nicht nur sehr niedrigen Temperaturen und einem unvorstellbaren Druck standzuhalten, sondern auch ohne Sonnenlicht und mit einem Mangel an Nährstoffen zu überleben.
Vielleicht wäre die Welt besser dran gewesen, wenn sie nichts von der Existenz der sogenannten „Vampirwespe“ gewusst hätte – aber genau diese haben Experten im Jahr 2023 entdeckt. Sie wurden im Rahmen umfangreicher wissenschaftlicher Studien im peruanischen Amazonasgebiet gefunden.
Diese Wespenart saugt Blut und legt ihre Larven in anderen Lebewesen, wie Raupen oder Käfern, ab. Diese dienen dem Wespennachwuchs bis zum Schlüpfen als Wirt und Nahrungsquelle.
Unter dem Eis des Ostantarktischen Eisschilds haben Forschende der britischen Universitäten Newcastle und Durham eine weitgehend unberührte Urzeit-Landschaft entdeckt. Mithilfe von Satelliten und einem modernen Radiosondierungsverfahren legten sie unter dem Eis verborgene Flusstäler und Bergrücken frei, die offenbar vor mehr als 14 Millionen Jahren von Flüssen geformt wurden.
Die Entdeckung liefert wichtige Erkenntnisse, wie die Landschaft auf Klimaveränderungen in der Vergangenheit reagiert hat. Fachleute erhoffen sich, dadurch mögliche Szenarien durch künftige Klimaveränderungen besser vorhersehen zu können.
Bis 2023 dachte man, dass der Saturn mit seinen 83 bestätigten Monden der Planet mit den meisten Monden im Sonnensystem sei. Eine bahnbrechende Forschungsarbeit entdeckte jedoch jetzt zwölf weitere Monde, die den Jupiter – den größten Planeten im Sonnensystem - umkreisen.
Damit ist Jupiter mit einer Gesamtzahl von 92 Monden der neue Spitzenreiter. Interessanterweise umkreisen die Monde den Planeten „rückläufig“. Das bedeutet, dass sie sich in die entgegengesetzte Richtung der Rotation des Jupiters bewegen.
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Neue Funde deuten darauf hin, dass die ersten Menschen in Europa lebten. Lange Zeit galt es als gesetzt, dass der afrikanische Kontinent die Wiege der Menschheit ist. Doch der 2023 in der Stadt Cankiri, nordöstlich von Ankara in der Türkei, entdeckte Schädel eines Affen, lässt nun Zweifel aufkommen.
Während die Knochenfunde in Afrika etwa sieben Millionen Jahre alt sind, schätzt man das Alter der neuen Funde in der Türkei auf 8,7 Millionen Jahre.
2023 wurde in Australien eine neue riesige Art der Goldenen Falltürspinne entdeckt, die sich in den Wäldern von Zentral-Queensland versteckt. Ihr lateinischer Name Euoplos dignitas, was „Würde“ oder „Größe“ bedeutet, lässt schon einiges vermuten.
Die Weibchen, die größer als die Männchen sind, können bis zu fünf Zentimeter Körperlänge erreichen. Die Spinne mit ihren Reißzähnen kann ein (nicht tödliches) Gift versprühen und wird bis zu 20 Jahre alt. Das seltene Exemplar ist nur im Brigalow Belt in Zentral-Queensland zu finden. Da das Waldgebiet in den vergangenen 150 Jahren durch die Erschließung und Abholzung stetig schrumpfte, ist diese neue Spinnenart leider bereits vom Aussterben bedroht.
Jahrzehntelang konnte sich die Wissenschaft auf diese kreisrunden Kahlstellen im Grasland der Namibwüste keinen Reim machen. Jetzt scheinen Wissenschaftler auf die Spur des Rätsels gekommen zu sein.
Laut neuesten Erkenntnissen der Universität Göttingen sind die umliegenden Gräser verantwortlich für die vegetationslosen Lücken. Sie saugen das Wasser aus dem Inneren der Kreise so stark auf, dass die Gräser dort absterben und so die auffällige Landschaftsformation entsteht. Die bisherige Annahme, dass Termiten die Verursacher seien, kann also ad acta gelegt werden.
Königin Nofretete ist eine der berühmtesten Persönlichkeiten des alten Ägypten. Ein Archäologe behauptet jetzt, ihre Mumie entdeckt zu haben. Im Tal der Könige in Luxor fanden 2017 umfangreiche Ausgrabungen statt, die sich über mehrere Jahre hinzogen. 2022 erklärte der führende Ägyptologe Zahi Hawass, er glaube, dass einige der freigelegten mumifizierten Überreste von der verstorbenen Königin stammten. Diese Behauptung muss jedoch erst noch überprüft werden.
Das Bild zeigt eine berühmte Büste der Nofretete, die im Neuen Museum in Berlin aufbewahrt wird.
Der Tasmanische Tiger war aufgrund seiner Streifen ein beliebtes Ziel für Jäger. Krankheiten und die Verdrängung des Lebensraums trugen außerdem dazu bei, dass der Beuteltiger ausstarb. Benjamin, der letzte seiner Art, starb 1936 im Zoo von Hobart im australischen Tasmanien als Folge der Gefangenschaft – nur 59 Tage nachdem viel zu spät der Artenschutz für den Tasmanischen Tiger in Kraft getreten war.
Die Überreste des letzten lebenden Tieres galten lange als verschollen. Nach jahrzehntelanger erfolgloser Suche tauchten Fell und Skelett des Tieres im Dezember 2022 auf wundersame Weise in einem Gewölbe des tasmanischen Museums und der Kunstgalerie wieder auf. Ihr Fehlen war offenbar auf einen Verwaltungsfehler zurückzuführen.
Unter dem antarktischen Eisschild fließt ein Fluss, der mit 460 Kilometern etwa so lang wie die Weser (452 Kilometer) ist. Das gaben Forscher in einer im November 2022 veröffentlichten Studie bekannt. Sie entdeckten den Strom anhand spezieller Radaraufnahmen aus der Luft, die im Zuge von Landschaftskartierungen gemacht wurden.
Wie Glaziologen vermuten, könnte der Fluss die Schmelze der dortigen Eismassen von unten her beschleunigen und den Meeresspiegel weltweit um mehr als vier Meter ansteigen lassen.
Zu den auffälligsten Arten, die Forscher 2022 dokumentierten, gehört dieser schöne regenbogenfarbene Fisch. Die Wissenschaft gab ihm den Namen Cirrhilabrus finifenmaa. Die maledivische Spezies hält sich meist in der mesophotischen Zone des Indischen Ozeans auf, also in Tiefen zwischen 40 und 70 Metern.
Das Besondere an diesem umgangssprachlich genannten Rosen-Schmuck-Lippfisch ist, dass er im Laufe seines Lebens das Geschlecht und die Farbe wechselt. So werden die fingerlangen Lippfische als Weibchen geboren und sterben als Männchen. Die Veränderung des Aussehens brachte ihm den Spitznamen Regenbogenfisch ein.
Die internationale Fachzeitschrift „Global Change Biology“ veröffentlichte im Oktober 2022 eine neue Studie, laut der urzeitliches Leben auf der Erde möglicherweise früher entstand, als die ältesten gefundenen Nachweise vermuten lassen. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft entwickelte sich Leben auf der Erde vor rund 572 bis 602 Millionen Jahren nach einer großen Eiszeit.
Neueste Forschungsergebnisse unter Verwendung moderner Molekularbiologie deuten jedoch darauf hin, dass diese Entwicklung bereits bis zu 850 Millionen Jahre zurückliegen könnte. Sollte sich das bewahrheiten, könnten schon Tiere in lebensfeindlichen Zeiten gelebt haben, als der Planet noch mit Eis bedeckt war.
Vor etwa 66 Millionen Jahren schlug ein riesiger Asteroid auf der Erde ein. Er führte zum Aussterben der Dinosaurier. Wie eine aktuelle Studie jetzt zeigt, löste der gewaltige Einschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan (Bild) auch einen gewaltigen Tsunami mit kilometerhohen Wellen aus.
In der Studie wurde erstmals eine Computersimulation des Chicxulub-Tsunamis vorgestellt, der stark genug gewesen sein soll, um unterseeische Sedimente auf der halben Welt aufzuschütten.
Der älteste bekannte Dinosaurier, der je in Afrika entdeckt wurde, hat seit September 2022 auch einen Namen: Mbiresaurus raathi. Das Skelett des Sauriers ist erstaunlich intakt. Es wurde während zwei Ausgrabungen 2017 und 2019 im Sambesi-Tal in Simbabwe gefunden.
Der prähistorische Dinosaurier lebte vor etwa 230 Millionen Jahren auf der Erde und war eine Art Sauropode – eine pflanzenfressende Untergruppe, die bis zu 120 Tonnen schwer werden konnte.
Es passiert nicht oft, aber manchmal entdecken Forschende auch heute noch neue Säugetierarten. So auch im Atlantischen Regenwald in Brasilien. Lange hatte man in der Wissenschaft geglaubt, dass der dortige Dschungel von nur einer Kragenfaultierart bewohnt sei.
Genetische und physikalische Analysen im Jahr 2022 ergaben allerdings, dass es zwei gibt: das nördliche Kragenfaultier (Bradypus torquatus) und das südliche Kragenfaultier (Bradypus crinitus). Die wegen ihrer Erscheinung auch Kokosnusskopf genannte Art gehört nunmehr zur Familie der Bradypus crinitus.
In der chinesischen Provinz Yunnan entdeckten Wissenschaftler vor noch nicht allzu langer Zeit die Überreste eines frühen Gibbons. Ein Fund, der eine große Lücke bei den Aufzeichnungen von Fossilien schließt und ganz neue Erkenntnisse über die Evolution der Menschenaffen und damit der Menschheit liefern könnte.
Laut einer im September 2022 veröffentlichten Studie sind Fossilien dieser Primatenfamilie äußerst selten, und die einzigen bisher entdeckten Gibbon-Fossilien stammen aus einer Zeit vor nur zwei bis drei Millionen Jahren. Das in China entdeckte Exemplar soll hingegen etwa sieben bis acht Millionen Jahre alt sein.
Diese im August 2022 gemachte Entdeckung in Marokko gewährt einen ungefähren Einblick, was einst auf dem Grund unserer Ozeane schwamm. Das riesige Fossil, das als eine Kreuzung aus Komodowaran, weißem Hai, Schwertwal und T-Rex beschrieben werden kann, erhielt den Namen „Thalassotitan atrox“, was so viel wie „schrecklicher Titan des Meeres“ bedeutet.
Die uralte Meeresechse lebte vor etwa 66 Millionen Jahren und konnte bis zu zwölf Meter lang werden. Das Entdeckerteam glaubt, dass diese unheimlich wirkende Kreatur die Knochen ihrer Beute nicht verschlang, sondern wieder ausspuckte. Demnach könnten die versteinerten Überreste noch in der Nähe verstreut liegen.
Lange lagen sie vom Schlick bedeckt im Wasser des Paluxy River. Doch die Dürre im August 2022 brachte diese riesigen Dinosaurierspuren im ausgetrockneten Flussbett im texanischen Dinosaur Valley State Park zum Vorschein. Die Abdrücke sind etwa 113 Millionen Jahre alt und stammen vermutlich von einem Acrocanthosaurus – einem fünf Meter großen und sieben Tonnen schweren frühen Cousin des T-Rex.
Außerdem fand man im Park Fußspuren eines Sauroposeidon, der bis zu 20 Meter groß und satte 44 Tonnen schwer werden konnte. Selbst für einen Park, der für seine Dinosaurierspuren berühmt ist, war dieser Fund etwas ganz Besonderes.
Im Londoner Stadtteil Kew befindet sich die botanische Gartenanlage Royal Botanic Gardens, in der auch die älteste Pflanzensamenbank der Welt untergebracht ist. In den bedeutenden Gewächshäusern werden jedes Jahr Dutzende neuer Pflanzenarten entdeckt. Im Juli 2022 konnten die Forschenden allerdings ein besonders spannendes Ereignis bekannt geben. Im dortigen Herbarium wuchs eine Riesenseerosenart heran, die als die größte der Welt gilt.
Die Blätter der wärmeliebenden „Victoria boliviana“ können einen Durchmesser von bis zu 3,2 Metern erreichen. Die gigantische Tropenpflanze (Bild) wurde im Seerosenhaus des Gartens aus Samen gezogen, die von bolivianischen Wissenschaftlern gespendet worden waren.
Jüngste Daten der NASA-Raumsonde Magellan haben einen aktiven Vulkan auf der Oberfläche der Venus enthüllt. Bisher hatte man angenommen, dass dieser Planet geologisch leblos sei. Die Bilder zeigten, wie der Vulkan plötzlich zusammenbrach und die Größe seiner Caldera beträchtlich zunahm.
Nach Ansicht von Experten beweist diese geologische Aktivität, dass die Venus kein sterbender Planet sei. Außerdem habe der Ausbruch neues Gestein zutage gefördert, das den Wissenschaftlern bei der Erforschung des Venusinneren helfen könnte.
Ägypten – die Heimat der Pyramiden von Gizeh – ist ein fruchtbarer Boden für Archäologen. Immer wieder stoßen Experten auf faszinierende Relikte, die Wunder der antiken Welt offenbaren.
Eine der neuesten Entdeckungen ist eine Reihe von 4.300 Jahre alten Gräbern in Sakkara, ungefähr 32 Kilometer südlich von Kairo. Die Funde stammen aus der fünften und sechsten Dynastie des Alten Reiches und umfassen auch geschnitzte Statuen sowie eine mit Blattgold überzogene Mumie.
Experten, die 2022 die Überreste eines 100 Millionen Jahre alten Reptils exhumiert haben, bezeichnen ihren Fund als den „Rosetta-Stein der Meerespaläontologie“. Zum ersten Mal wurden sowohl der Kopf als auch der dazugehörige Körper des langhalsigen Plesiosauriers (eine Art ausgestorbener Meeresreptilien, die zur Zeit der Dinosaurier lebte) in einer abgelegenen Region im australischen Bundesstaat Queensland entdeckt.
Experten zufolge könnte die Entdeckung der Schlüssel zu wertvollen Informationen über die Kreidezeit Australiens sein.
Als im Januar 2022 der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Haʻapai im Pazifischen Ozean ausbrach, setzte er eine enorme Wasser- und Aschesäule frei. Monate später zeigten Untersuchungen, dass es sich um die größte jemals aufgezeichnete Eruption gehandelt hatte. Bilder der NASA machten deutlich, dass die massive Explosionswolke bis in die Mesosphäre – die mittlere der fünf Schichten der Erdatmosphäre – hoch reichte.
Der Vulkanausbruch bedeckte weite Teile des Inselstaates Tonga mit Asche, und der ausgelöste Tsunami trieb Tausende von Menschen in die Flucht.
Eine weitere unglaubliche wissenschaftliche Entdeckung der letzten Jahre ist dieses auffallend gut erhaltene Wollmammut-Baby. Es stammt noch aus der letzten Eiszeit.
Als es zum ersten Mal im tiefen Permafrost des kanadischen Yukon-Gebiets entdeckt wurde, waren die Forscher verblüfft. Seine perfekt mumifizierte Haut, sein Rumpf, seine Zehennägel und seine Haare machen es zum besterhaltenen Wollmammut, das je in Nordamerika gefunden wurde.
Eine der faszinierendsten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten der letzten Jahre war eine Studie über Honigbienen. In der von Forschern der Universität Bristol durchgeführten Studie wurden elektrische Felder in der Nähe von Honigbienenschwärmen gemessen. Man stellte fest, dass die Insekten in der Lage sind, so viel elektrische Ladung wie Gewitterwolken zu erzeugen.
Diese Erkenntnis zeigt, dass lebende Organismen einen Einfluss auf die atmosphärische Elektrizität haben können.
In einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit mit Tigerhaien ist es Forschenden gelungen, das weltweit größte Seegrasgebiet zu orten. Zu diesem Zwecke wurden den tierischen Teammitgliedern Kameras angeschnallt, die in den Gewässern um die Bahamas herum den Meeresboden filmten.
So sammelten Wissenschaftler wichtige Daten über das gigantische Ökosystem. Sie konnten nachweisen, dass der karibische Meeresboden von einem rund 92.000 Quadratkilometer großen Seegraswald bedeckt ist.
Bei dieser Forschungsarbeit der NASA geht es nicht um eine Entdeckung auf unserer Erde, sondern um die Existenz einer bisher unbekannten „Supererde“. Diese Exoplaneten scheinen, wie die Erde, im Wesentlichen Gesteinsplaneten zu sein, sind aber mindestens doppelt so groß wie unser Planet, und manche von ihnen liegen in der habitablen Zone ihrer Sonne.
Der „TOI-1075 b“ ist nicht bewohnbar, da seine Temperatur bei schätzungsweise 1.050 Grad liegt und seine Oberfläche aus geschmolzener Lava bestehen könnte. Aber mit der zehnfachen Größe der Erde gehört „TOI-1075 b“ zu den größten jemals entdeckten Supererden und könnte den Wissenschaftlern wichtige Informationen darüber liefern, wie Planeten entstehen.
In der Devon-Periode vor über 300 Millionen Jahren gab es mehrere Massenaussterben, bei denen etwa 70 Prozent des Lebens auf der Erde ausgelöscht wurde. Laut einer neuen Forschungsarbeit könnten diese tödlichen Ereignisse von Baumwurzeln ausgelöst worden sein.
Die Autoren der Studie vermuten, dass die Entwicklung der Baumwurzeln die Ozeane mit überschüssigen Nährstoffen geflutet haben, was zu einem massiven Algenwachstum führte. Die zerstörerischen Blüten verbrauchten den Sauerstoffgehalt des Wassers und lösten so ein Massenaussterben aus.
Alle, die im Geschichtsunterricht aufgepasst haben, kennen den Vorgang der Mumifizierung. Jenem Verfahren, mit dem die alten Ägypter die Körper der Toten einbalsamierten und in Leinentücher einwickelten. Aber bis vor Kurzem wurden die Gründe dafür nicht vollständig verstanden. Die vorherrschende Theorie seit der viktorianischen Zeit war, dass die Technik lediglich der Erhaltung der menschlichen Gestalt diente.
Inzwischen wird argumentiert, dass das Verfahren in Wirklichkeit dazu diente, die Körper in eine Form zu bringen, die von den Göttern akzeptiert wurde, um den Verstorbenen den Weg Richtung Göttlichkeit zu erleichtern. Die neuesten Ergebnisse in der Mumienforschung konnten zwischen 2023 und 2024 in der Ausstellung „Golden Mummies of Egypt“ des Manchester Museums bestaunt werden.
Etwa 71 Prozent der Erdoberfläche ist von Wasser bedeckt. Aber wo liegt eigentlich der Ursprung unserer Ozeane? Dieses Geheimnis könnte ein Meteorit aufdecken, der 2021 in einem Vorgarten im südenglischen Städtchen Winchcombe landete.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2022, die in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlich wurde, enthielt der kosmische Gesteinsbrocken Wasser, das dem irdischen Wasser ähnelte. Dies wiederum lässt die Vermutung zu, dass Meteoriten aus dem Weltraum vor Milliarden von Jahren Wasser und andere Stoffe auf unseren Planeten gebracht haben könnten.
Die Huaca Pintada – ein prächtiges, 30 Meter langes Wandgemälde aus dem 9. Jahrhundert – wurde erstmals vor etwa einem Jahrhundert im Norden Perus freigelegt. Eine Gruppe von Grabräubern entdeckte das Werk 1916, zerstörte aber einen Teil der Wand, als ihnen die Plünderung ihres Fundes verboten wurde. Damit geriet die Stätte vorerst in Vergessenheit.
Ein schweizerisch-peruanisches Archäologenteam ließ dieser spektakuläre Fund nicht los. Die Wissenschaftler kämpften um das Recht, auf dem Privatgrundstück weitere Ausgrabungen vornehmen zu dürfen. Mit Erfolg: Sie legten ein riesiges, lebendiges Bild mythischer Szenen frei. Die (Wieder-)Entdeckung wurde von Forschenden als „der wichtigste Fund der vergangenen Jahre“ bezeichnet.
Dieses gut erhaltene Skelett eines Seedrachen ist das größte und vollständigste Fossil seiner Art, das je in Großbritannien gefunden wurde. Die versteinerten Überreste des Ichthyosauriers wurden bei einer routinemäßigen Leerung eines Stausees im Naturschutzgebiet Rutland Water Nature Reserve 2021 freigelegt.
Anfang 2022 wurden dann die spektakulären Untersuchungsergebnisse präsentiert. Wissenschaftler vermuten sogar, dass das Skelett zu der Ichthyosaurier-Spezies „Temnodontosaurus trigonodon“ gehört. Das würde den Fund dieser prähistorischen Reptilienart einmalig für das Vereinigte Königreich machen.
2019 musste die Welt mit Schrecken verfolgen, wie die Notre-Dame – ein Wahrzeichen von Paris und ganz Frankreichs – durch einen Brand schwer beschädigt wurde. Doch inmitten der Glut machten Archäologen eine bemerkenswerte Entdeckung: zwei mysteriöse Särge, die vor Jahrhunderten unter der Kathedrale vergraben worden waren.
Nun sind die Sarkophage geöffnet und die menschlichen Überreste darin identifiziert worden. Dabei handelte es sich zum einen um einen Geistlichen aus dem 17. Jahrhundert, Antoine de la Porte, der Gemälde in Auftrag gab, die sich heute im Louvre befinden. Er starb am Weihnachtsabend 1710 im Alter von 83 Jahren. Im zweiten Sarg lag ein junger Reiter, genannt „Le Cavalier“ begraben, der Anzeichen von Krankheit und Verletzungen aufwies. Den Archäologen zufolge könnte es sich um den französischen Lyriker Joachim du Bellay handeln, der im 16. Jahrhundert lebte.
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