Wer träumt nicht von einer einsamen Insel, auf der man ganz für sich sein kann? Aber Vorsicht, die folgenden verlassenen Eilande sehen zwar idyllisch aus, viele davon hüten jedoch ein dunkles Geheimnis.
Hier enthüllen wir die Geschichten hinter den mysteriösesten einsamen Inseln, die aus einem ganz bestimmten Grund aufgegeben wurden.
Adaptiert von Sandra Schröpfer und Jasmin Moore
Die japanische Insel Hashima vor der Küste von Nagasaki trägt wegen ihrer schiffähnlichen Form auch den Spitznamen „Kriegsschiff-Insel“. Auf ihr befinden sich mehrere Hochhäuser, in denen einst zahlreiche Menschen ein und aus gingen, die heute jedoch nur noch Ruinen sind.
Die von Mitsubishi errichteten Gebäude spielten eine wichtige Rolle bei der Industrialisierung Japans Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Grund: Unter der Insel gab es ein großes Kohlevorkommen, das in einer Unterwassermine gefördert wurde.
Zur Hochphase des Industriebooms in den 1940er- und 1950er-Jahren lebten Tausende Menschen auf Hashima. Berichten zufolge soll es sich dabei allerdings auch um Hunderte Zwangsarbeiter aus Korea gehandelt haben.
Die natürlichen Ressourcen der Insel waren in den 1970er-Jahren jedoch bereits erschöpft, woraufhin die Mine geschlossen und die Insel aufgegeben wurde.
Heute können neugierige Touristen auf Führungen die Insel mit ihren verfallenen Wohnblöcken, zugewucherten Innenhöfen und menschenleeren Straßen besuchen.
Lazzaretto Nuovo, eine weitere verlassene Insel in der Lagune von Venedig, hat ebenfalls eine Geschichte zu erzählen. Bereits in der Bronzezeit soll die Insel besiedelt gewesen sein, später gehörte sie den Benediktinermönchen von San Giorgio Maggiore. Im 15. Jahrhundert wurde ein Lazarett darauf errichtet, in dem Patienten unter Quarantäne gestellt wurden. Das Hauptgebäude Tezon Grande (im Bild) beherbergt noch heute Überreste aus der damaligen Zeit.
Die Siedlung auf Hirta bestand für Hunderte Jahre, doch ab Ende des 19. Jahrhunderts stellte der zunehmende Tourismus eine Bedrohung für die traditionelle Lebensweise der Bewohner dar. Versuche, die Insel zu modernisieren, scheiterten und Häuser, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurden, hielten dem schonungslosen Wetter von St. Kilda nicht stand. Die Bewohner verließen die Insel, bis in den 1930er-Jahren niemand mehr darauf lebte.
Heute können Touristen die verfallenden Steinhäuser besichtigen und Soayschafe beobachten, die überall auf den Hügeln grasen.
McNabs Island im kanadischen Nova Scotia ist nach dem Siedler Peter McNab benannt, der die Insel in den 1780er-Jahren kaufte und sie erschloss. Die Familie McNab lebte darauf bis 1934.
Dann verkaufte die Erbin Ellen McNab vor ihrem Tod einen Teil der Insel. In den darauffolgenden Jahrzehnten wanderten immer mehr Bewohner ab, sodass die Insel heute so gut wie unbewohnt ist.
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Ross Island mag als Nebeninsel der Andamanen vor Indien nach einem idyllischen Ort klingen, birgt aber ein dunkles Geheimnis. Die ersten Besiedlungsversuche wurden bereits in den 1780er-Jahren von den Briten unternommen, doch wechselhaftes Wetter und unwirtliche Bedingungen forderten zahlreiche Todesopfer.
Die Gebäude wurden aufgegeben und erst 1857 erhoben die Briten erneut Anspruch auf die Insel. Zu jener Zeit beschloss das britische Empire, Ross Island als Strafkolonie für indische Meuterer zu nutzen.
In den darauffolgenden Jahren wurden die Gefangenen auf Nachbarinseln verlegt und Ross Island wurde als Verwaltungs- und Wohnsitz leitender Beamter genutzt. Auf der Insel gab es Villen, Kirchen und sogar ein Kraftwerk, sodass die Bewohner in relativ luxuriösen Verhältnissen leben konnten. In den 1940er-Jahren schloss das Gefängnis auf der Insel wegen einer sich wandelnden Politik und alle verbliebenen Truppen zogen ab.
Heute regiert auf Ross Island die Natur. Bäume und Büsche haben die verfallenen Gebäude vereinnahmt, zwischen denen Rehe und andere Tiere frei umherstreifen.
Vielleicht ist Ihnen diese Insel vor der japanischen Küste schon einmal unter dem Namen „Kanincheninsel“ begegnet. Ōkunoshima hat ihren Spitznamen wegen ihrer flauschigen Bewohner. Obwohl die Häschen heute Touristen begeistern, hat die Insel eine makabre Vergangenheit.
Im Zweiten Weltkrieg mussten alle menschlichen Bewohner die Insel verlassen, da diese zur Herstellung von Giftgas verwendet wurde. Zwar wurden die Fabriken nach dem Krieg aufgegeben, doch bestand weiterhin die Angst vor Kontamination und Ōkunoshima wurde nicht wieder besiedelt.
Im Donegal Bay, 6,4 Kilometer vor der Küste der irischen Grafschaft Sligo, befindet sich die Insel Inishmurray. Bis 1948 war das kleine Eiland bewohnt, wurde aber schließlich aufgegeben, da die Einwohner aufs Festland zogen.
Besucher finden heute noch die Überreste der ehemaligen Siedlung vor, darunter die Ruinen verlassener Häuser und der Dorfschule.
Die Ruine auf dieser verlassenen Insel ist Ausdruck der hohen Ambitionen eines Geschäftsmannes. Auf Pollepel Island lebten niemals viele Menschen, stattdessen versuchte der schottische Unternehmer Francis Bannerman darauf eine Firma für militärische Ausrüstung und Munition zu errichten.
Anfang des 20. Jahrhunderts kaufte Bannerman die Insel zur sicheren Lagerung seiner Waren und begann mit dem Bau eines Märchenschlosses, dessen bröckelnde Überreste noch heute zu sehen sind.
Ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Insel zur Isolation von Leprakranken genutzt. Hunderte Infizierte wurden nach Spinalonga verbannt, obwohl es dort angeblich nur einen einzigen Arzt gab. Nachdem in den 1940er-Jahren eine Behandlung für die Krankheit gefunden worden war, bestand die Siedlung noch bis 1957.
Bis zu den 1980er-Jahren war Spinalonga so gut wie vergessen, bis die englische Autorin Victoria Hislop ihren Roman „The Island“ darauf spielen ließ. Heute ziehen die Ruinen Touristen aller Welt an.
Diese karge Insel etwa 64 Kilometer vor der Küste Alaskas ist ein ziemlich feindseliger Ort. King Island zeichnet sich durch schroffe Klippen und ein raues Klima aus, was einige Siedler in der Vergangenheit jedoch nicht davon abhielt, auf die Insel zu kommen.
Das indigene Volk der Inupiat, das im Sommer auf dem Festland lebte, baute darauf ein Dorf namens Ukivok, das im Winter zur Jagd von Robben und anderer Meeressäuger genutzt wurde.
Als die Schule auf der Insel schließen musste, blieb die junge Bevölkerung auf dem Festland und immer weniger Menschen verbrachten den Winter auf King Island. Da es für die älteren Bewohner schwierig war, allein zu jagen, gaben die sogenannten Ukivokmiut ihr Dorf schließlich auf.
Heute sind an den Felsen nur noch die verfallenen Überreste ihrer Häuser zu sehen. Wer King Island besuchen möchte, braucht eine Genehmigung, da die Insel in Privatbesitz ist.
Mit feinen Sandstränden und türkisfarbenem Wasser gleicht das Bikini-Atoll im Pazifik einem Paradies. Doch aus historischen Gründen ist die Inselkette heute unbewohnt.
Ende der 1940er- und Anfang der 1950er-Jahren wurde sie von den USA als Testgelände für Atomwaffen genutzt. Damals hatte das Atoll mehr als 100 Einwohner, die unter dem Versprechen zurückkehren zu können, auf eine andere Insel zogen.
Aus den Berichten geht hervor, dass die Insel Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Handvoll Menschen bewohnt gewesen sein muss, die für den Betrieb des dortigen Leuchtturms zuständig waren. Der letzte Leuchtturmwärter soll allerdings von den Vipern getötet worden sein.
Heute wird die Ilha da Queimada Grande nur noch von der brasilianischen Marine oder von mutigen Wissenschaftlern angesteuert, die eine offizielle Erlaubnis dafür haben.
1893 sank das britische Schiff „Spirit of the Dawn“ in der Nähe der Antipoden. Der Besatzung blieb nichts anderes übrig, als monatelang auf den rauen Inseln auszuharren, bis die Überlebenden schließlich gerettet wurden. Heute ist der Ort menschenleer, stattdessen leben dort zahlreiche Seevögel, Pinguine und Robben.
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