In Europa gibt es Zehntausende von Inseln. Einige davon sind sogar eigene Länder. Neben den vielen bekannten Urlaubszielen gibt es zum Glück auch noch viele unentdeckte Paradiese, die von Stränden wie in der Karibik und zerklüfteten Küstenlinien bis hin zu einer faszinierenden Geschichte alles zu bieten haben.
Klicken Sie sich hier durch die besten Inseln in Europa, die kaum einer kennt.
Adaptiert von Barbara Geier
James-Bond-Fans kennen die kleine Insel Kalsoy im Norden der Faröer Inseln möglicherweise aus „Keine Zeit zu sterben“. In dem Geheimagenten-Film von 2021 wird die Insel zwischen Russland und Japan verortet, in Wirklichkeit liegt sie allerdings auf halbem Weg zwischen Island und Norwegen. Ihre Landschaft wird von steil ins Meer abfallenden Felsen dominiert. Neben 13 Berggipfeln gibt es vier Dörfer an der Ostküste. Ein weiteres Dorf fiel im Jahr 1812 einem Erdrutsch zum Opfer.
Die Vulkaninsel Pico ist die zweitgrößte Insel des portugiesischen Atlantikarchipels der Azoren. Die Insel kann mit dem höchsten Berg Portugals aufwarten und ist bekannt für ihre Weinproduktion und ungewöhnliche Landschaft mit kleinen Parzellen schwarzer Vulkanerde, auf denen Verdelho-Reben wachsen. Abgesehen von der sehenswerten Natur stehen Wal- und Delfinbeobachtungen auf dem Programm der Reisenden, die auf die Insel rund 1.450 Kilometer westlich von Lissabon kommen.
Malta und ihre kleinere Schwester Gozo liegen auf der Route vieler Touristen. Nur wenige kommen allerdings auf das winzige Eiland Comino, die kleinste bewohnte Insel des Malta-Archipels. Die Bewohner dieses nur 3,5 Quadratkilometer großen Ortes lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Als Natur- und Vogelschutzgebiet ist Comino vor allem für die Blaue Lagune bekannt – eine geschützte Bucht mit azurblauem Wasser, die bei Tagesausflüglern und Schnorchlern beliebt ist. In dem ansonsten sehr touristisch geprägten Archipel ist Comino eine herrliche Naturoase.
Neben den beliebten Ostsee-Touristenzielen Rügen und Usedom hat sich die kleine Insel Hiddensee den Charme des Versteckten bewahrt. Die autofreie Insel ist als Künstlerinsel bekannt, da in den 1920er-Jahren viele Maler, Schriftsteller, Tänzer und Schauspieler ihre Sommer auf Hiddensee verbrachten. Wer heute auf die Insel kommt, sucht dort Ruhe vor der modernen Welt und erkundet ihre Dünenheide und Strände zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem Pferderücken. Wer Glück hat, findet sogar an die Küste gespültes Bernstein, das „baltische Gold“.
Die griechische Insel Folegandros ist weitaus weniger bekannt als die Inseln der Kykladen wie Santorin, das nur eine Stunde mit der Fähre entfernt liegt. Dabei kann sie es landschaftlich problemlos mit diesen Touristenlieblingen aufnehmen und bietet genauso atemberaubende Ägäis-Ausblicke. Der Hauptort Chora liegt auf einem Felsvorsprung und begeistert mit charmanten Gassen, weiß getünchten Kirchen und bunten Haustüren. Auf der Insel finden sich zudem einige der schönsten und abgelegensten Strände in ganz Griechenland.
Suomenlinna ist eine Festung, die sich über mehrere miteinander verbundene Inseln vor der Küste der finnischen Hauptstadt Helsinki erstreckt. Erbaut wurde das heutige UNESCO-Welterbe im 18. Jahrhundert von den Schweden, als Finnland noch Teil des schwedischen Königreichs war. Neben der sternförmigen Festung, Bunkern und den Häusern der 800 Inselbewohner gibt es sechs Museen, Cafés, Geschäfte und Picknickplätze. Wer von Helsinki aus per Fähre zur Insel übersetzt, kann dort zudem Finnlands einziges erhaltenes U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigen.
Bozcaada liegt an der Westküste der Türkei in der Ägäis und ist daher sowohl türkisch als auch griechisch beeinflusst. Besucher finden dort Moscheen genau wie orthodoxe Kirchen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Insel von einer ganzen Reihe von Völkern besetzt, einschließlich Pelasger, Griechen, Perser und Osmanen. Bozcaada ist in der Nähe der altertümlichen Stadt Troja gelegen und wurde in Homers Ilias unter dem griechischen Namen Tenedos erwähnt. Die Insel ist per Fähre vom türkischen Festland aus zu erreichen und vor allem für den lokalen Wein und die unberührten Strände beliebt.
Die kleine Insel Inishbofin liegt nur wenige Kilometer vor der irischen Westküste in der Region Connemara im County Galway und ist per Fähre von dem kleinen Fischerdorf Cleggan aus zu erreichen. Der irische Schriftsteller Oscar Wilde bezeichnete sie als „brutale Schönheit“. Ihr Name geht auf das irische Inis Bó Finne zurück, was „Insel der weißen Kuh“ bedeutet. Inishbofin hat einen schönen Naturhafen und bietet viel Potenzial für Vögel- und Robbenbeobachtungen. Mit ihrem klaren Wasser ist sie zudem beliebt bei Tauchern.
In der kroatischen Adria gibt es viele Partyinseln. Lastovo, die in drei bis vier Stunden per Fähre von Split aus zu erreichen ist, gehört sicher nicht dazu. Auf der größten der 47 Inseln des Lastovo-Archipels mit weiten Pinienwäldern und Steinhäusern im venezianischen Stil finden Besucher stattdessen Ruhe und Frieden. Wer gerne wandert, kann den Naturschutzpark der Insel auf zahlreichen Pfaden erkunden. Und als i-Tüpfelchen gibt es abgeschiedene Buchten, herrliche Strände und fangfrische Meeresfrüchte obendrauf.
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Auf der kleinen estnischen Insel Prangli im Finnischen Meerbusen leben nur etwa 100 Menschen. Die am nördlichsten gelegene aller estnischen Inseln kann auf eine über 600-jährige Geschichte zurückblicken, mit sowohl skandinavischen als auch sowjetischen Einflüssen. Aus der Zeit als sowjetische Fischereikolchose ist noch der ein oder andere klapprige Lastwagen übriggeblieben. Heutzutage steigen Besucher in Leppneeme bei Tallinn auf die Fähre, um die unberührten, von Kiefern und Wacholderbüschen gesäumten Strände der Insel per Fahrrad zu erkunden. Im Frühjahr ist Prangli ideal zum Robbenbeobachten und wer gerne sauniert, wird Gefallen an den Holzsaunen finden.
Auf der bei Surfern und Fotografen gleichermaßen beliebten norwegischen Insel Vågsøy hat die Natur ihre unverkennbare Handschrift hinterlassen. Große Teile der Küstenlinie wurden von starken Westwinden und gewaltigen Wellen geformt. Der hier zu sehende drei Meter hohe Felsen namens Kannesteinen verdankt den Gezeiten seine besondere Pilzform – andere sehen darin aber auch eine Walflosse, oder gar einen Kelch. Besucher erreichen die Insel über eine Straßenbrücke oder mit der Fähre und können im Kråkenes-Leuchtturm mit Blick auf den Atlantischen Ozean übernachten.
Die Insel Colonsay gehört zu den schottischen Inneren Hebriden und ist bekannt für ihre Felsenlandschaft, Sandstrände und Tierwelt. Das abgelegene Inselparadies, das mit der Fähre und gelegentlich auch mit dem Flugzeug von Oban aus zu erreichen ist, eignet sich ideal als Rückzugsort. Zu erkunden gibt es neben der malerischen Hügellandschaft, mehreren Höhlen, einem Vogelschutzgebiet und Festungen aus der Eisenzeit auch ein verlassenes Dorf aus dem 19. Jahrhundert. Wer auf einem über 200 Jahre alten Golfplatz den Schläger schwingen möchte, ist auf Colonsay auch richtig.
Die französische Atlantikinsel Ile d'Aix südlich von La Rochelle kann auf eine lange militärische Geschichte zurückblicken: Während der Französischen Revolution diente sie als Gefängnis und unter Napoleon als Seefestung. Der französische Kaiser verbrachte nach seiner Niederlage bei Waterloo auf der Insel seine letzten Tage auf französischem Boden. Die Insel ist autofrei und kann in zwei Stunden zu Fuß umrundet oder noch schneller erradelt werden. Nach ausgedehnten Spaziergängen an von Atlantikwinden umwehten Stränden wartet das Napoleon-Museum auf geschichtsinteressierte Besucher.
Die westfriesische Insel Terschelling ist – wenig überraschend – ein Radfahrerparadies, bietet aber auch ideale Bedingungen zum Reiten. Von Amsterdam aus sind es nur wenige Stunden per Auto beziehungsweise Zug und Fähre und dann kann man auf Terschelling 20 Prozent mehr Sonnenschein als der niederländische Durchschnitt genießen. Im Sommer kommen Zehntausende von Besuchern für das jährliche Oerol-Kunstfestival. Die Insel ist auch dafür bekannt, einen der besten Nachthimmel Europas mit vielen sternenklaren Nächten zu haben, die im örtlichen Dark Sky Park genossen werden können.
Die galizischen Cies-Inseln vor der Westküste Spaniens bilden mit den sie umgebenden Gewässern ein streng geschütztes Naturschutzgebiet mit riesigen Seevogelkolonien. Die tägliche Besucherzahl ist begrenzt, wer auf die Inseln möchte, benötigt zudem eine Genehmigung und Mülleimer oder Hotels gibt es auch keine. Das heißt, jeglicher Müll muss mitgenommen werden und die Übernachtung ist nur auf offiziellen Campingplätzen erlaubt. All das lohnt sich aber, denn die Cies-Inseln sind ein Wander-, Schnorchel- und Badeparadies. Der hier zu sehende Rodas-Strand, der zwei der Inseln miteinander verbindet, könnte mit seinem feinen Sand und türkis-blau-glitzernden Wasser auch in der Karibik sein.
Die 2,6 Kilometer lange Margareteninsel sitzt mitten in der Donau zwischen den Stadthälften Buda und Pest der ungarischen Hauptstadt. Sie wurde nach der Tochter eines Königs aus dem 13. Jahrhundert benannt und ist beliebt bei Einheimischen und Touristen für Spaziergänge unter Bäumen, Besuche in Thermalbädern oder Fahrrad- und Tretboottouren. Wer die 152 Stufen des historischen achteckigen Wasserturms der Insel erklimmt, kann einen 360-Grad-Blick auf Budapest genießen.
Die Scilly-Inseln liegen zwar nur 45 Kilometer vor der Küste Cornwalls im Südwesten Großbritanniens, die Inselgruppe bildet aber dennoch eine Welt für sich. Nur fünf der über 200 Inseln sind bewohnt. Die Uhren ticken dort langsamer als auf dem Festland, die Menschen sind freundlicher. Der Großteil der Bevölkerung lebt auf St. Mary’s, der einzigen Insel, auf der es Autos und eine Tankstelle gibt. St. Martin’s ist bekannt für weitläufige weiße Strände und Robben-Schnorcheltouren. Bryher ist die unberührteste Insel und ideal für Vogelbeobachtungen.
Grímsey liegt 40 Kilometer nördlich der Nordküste Islands direkt auf dem Polarkreis. Abgesehen von rund 50 Fischern mit ihren Familien leben hier vor allem eine Million Seevögel, darunter Papageientaucher und Küstenseeschwalben. Neben einem Hafen gibt es einen Flughafen und eine Handvoll Pensionen und Restaurants. Im Sommer kommen die Gäste, um Vögel zu beobachten – vor allem Papageientaucher, die sich von April bis August auf der Insel aufhalten. Im Winter finden Menschen auf der Suche nach Nordlichtern den Weg nach Grímsey.
Die portugiesische Insel Tavira liegt südlich der Stadt Tavira nur wenige hundert Meter vor der Küste in einer Flussmündung im Naturpark Rio Formosa. Sie ist bei Einheimischen wegen ihres elf Kilometer langen, unberührten Strands beliebt, entlang dessen Restaurants frisch gefangenen Fisch anbieten. Wer die Insel besuchen möchte, sucht sich am besten eine Unterkunft in Tavira auf dem Festland. Die Stadt ist von portugiesischen und maurischen Einflüssen geprägt.
Vrango liegt im südlichen Teil des Göteborger Schärengartens und ist vom Stadtzentrum aus leicht mit der Straßenbahn und der Fähre zu erreichen. Die Insel ist autofrei und berühmt für ihre traditionellen Küstendörfer, felsigen Küsten und Möglichkeiten zum Wildbaden. Da das Wasser sehr kalt ist, locken nach dem Schwimmen viele Saunas. Mit rund 60 heimischen Vogelarten ist Vrango auch ein Paradies für Vogelbeobachter. Vom alten Lotsenausguck ist der Panoramablick auf das Festland, die umliegenden Inseln und das Meer am besten.
Die Chausey-Inseln liegen im Ärmelkanal westlich der Normandie. Bei Flut umfasst die Inselkette 52 Inseln, bei Ebbe sind es sogar 365 Eilande, und nur die größte der Inseln, die Grande-Île, ist bewohnt. Auf Grande-Île befindet sich eine von Napoleon III. erbaute Festung, in der während des Ersten Weltkriegs deutsche Gefangene untergebracht waren. Der größte Teil des Archipels steht unter Naturschutz und bietet mehr als 200 Vogelarten eine Heimat. Bei Ebbe können Gäste auf geführten Touren die lokale Flora und Fauna erkunden.
Die winzige albanische Insel Zvërnec ist vom Festland aus über eine 270 Meter lange Holzbrücke in der Nähe der Stadt Vlora im Süden des Landes leicht zu Fuß zu erreichen. Neben einem unberührten Kiefernwald gibt es ein gut erhaltenes byzantinisches Kloster aus dem 13. Jahrhundert, zu dem Einheimische jedes Jahr am 15. August zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria pilgern. Das nahegelegene Dorf desselben Namens ist bekannt für seinen Wein.
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