Ob gefährliche Gebirgspässe oder unwegsame Straßen an den abgelegensten Orten der Welt – wer die folgenden, mehr als anspruchsvollen Strecken meistern möchte, muss über starke Nerven und beste Fahrkünste verfügen.
Staunen Sie hier über unglaubliche Auto- und Radrouten weltweit, die mit Sicherheit auch die wagemutigsten Abenteurer vor Herausforderungen stellen.
Adaptiert von Barbara Geier
Es gibt einen guten Grund, warum die North-Yungas-Straße gemeinhin als „Todesstraße“ bekannt ist: Bis zum Bau einer neuen und sichereren Straße zwischen La Paz und Coroico gab es jedes Jahr Hunderte von Todesopfern. Die berüchtigtste Strecke Boliviens weist eine ganze Reihe von Gefahren auf: Sie ist extrem schmal, hat steile Kurven und überhängende Felsen. Es gibt keine Leitplanken, und Erdrutsche und Steinschlag sind an der Tagesordnung. Die Strecke ist heute vor allem bei Mountainbikern beliebt.
Das kurze, aber steile Stilfserjoch in Norditalien hat es in sich: 60 Haarnadelkurven auf einer Strecke von 24 Kilometern. Mit 2.757 Metern ist der Pass in den Ortler-Alpen der höchste asphaltierte Gebirgspass Italiens und eine beliebte Strecke für Motorrad- und Sportwagenfans auf der Suche nach einer Herausforderung.
Allein der Anblick der Three Level Zigzag Road macht schon schwindlig. Die angeblich kurvenreichste Straße der Welt liegt im indischen Bundesstaat Sikkim im Himalaya-Vorgebirge und schlängelt sich über 100 Serpentinen vom Dzuluk hinauf zum Thambi-Aussichtspunkt auf 3.400 Metern. Man kann sich vorstellen, wie steil das Gefälle auf dem Weg ist …
Die Großglockner Hochalpenstraße schlängelt sich über 36 Kurven ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Für ambitionierte Auto- bzw. Motorradfahrer ist sie eine der schönsten Strecken in Europa, mit steilen Anstiegen, Serpentinen und schwindelerregenden Höhen. Vor allem im Hochsommer kann es daher sehr voll werden. Von November bis Mai ist sie wegen starker Schneefälle für den Verkehr gesperrt.
Wer den berüchtigten Gebirgspass O Quy Ho bezwingen möchte, muss schwindelfrei sein. Die atemberaubende Strecke im Norden Vietnams verläuft zwischen den Provinzen Lai Chau und Lao Cai über das Hoang-Lien-Son-Gebirge, das höchste im Land. Teile der kurvenreichen Straße erreichen daher eine Höhe von 2.000 Metern. Neben der grandiosen Aussicht auf die Gipfel und Täler müssen Passbezwinger mit viel Wolken und starken Windböen rechnen.
Der James W. Dalton Highway in der Wildnis Nordalaskas ist eine der tödlichsten Straßen der USA. Die Fahrt über die 666 Kilometer lange, einsame Schotterstrecke ist zermürbend und auf dem Weg warten viele Gefahren, wie Nebel, Schnee, Schlaglöcher, Bären und Riesen-Lkw, die über sie hinwegdonnern. Gute Vorbereitung ist unerlässlich, denn der Highway hat auf 386 Kilometern den längsten Straßenabschnitt auf dem nordamerikanischen Kontinent, an dem es keinerlei Tank- oder Raststätten gibt. Und auch keinen Radio- oder Handyempfang.
Dieser Pass im Peter Lougheed Provincial Park in Alberta ist mit einer Höhe von 2.206 Metern die höchste Bergstraße Kanadas. Abgesehen von der atemberaubenden Aussicht erwartet Fahrer eine wahre Achterbahn von Haarnadelkurven und scharfen Biegungen. Die Strecke ist von Dezember bis Mitte Juni zum Schutz der Tierwelt im Park geschlossen.
Diese Strecke in der Nähe von Queenstown auf der neuseeländischen Südinsel ist eine alte Bergbaustraße und bietet eine Kombination aus atemberaubender Landschaft und furchterregender Fahrt. Die 23 Kilometer lange Schotterstraße wurde zwischen 1883 und 1890 gebaut, um den oberen Shotover River für den Bergbau zugänglich zu machen. An mehreren Stellen überquert die schmale, kurvenreiche Straße den Fluss. Auf steile Abhänge müssen sich Autofahrer ebenfalls einstellen. Kein Wunder also, dass Mietwagen in der Regel nicht für diese waghalsige Fahrt versichert sind. Lassen Sie sich also von einem Ortskundigen begleiten.
Er ist zwar nur 1,2 Kilometer lang, aber die Fahrt durch diesen Straßentunnel wird sich wie eine der längsten Ihres Lebens anfühlen. Der Tunnel wurde in den 1970er-Jahren in das Taihang-Gebirge gehauen, um das dort isoliert gelegene Dorf Guoliang mit dem Rest der nordwestlichen Provinz Henan zu verbinden. Zuvor hatte es nur eine steile, enge und gefährliche Treppe gegeben. Das Projekt wurde von 13 Dorfbewohnern, ohne Unterstützung der Regierung, ausgeführt. Der unebene und kurvenreiche Tunnel hat mehrere „Fenster“, durch die man den Berg hinunterschauen kann. Sofern man schwindelfrei ist.
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Die majestätische Bergregion Tuschetien im Osten Georgiens liegt an den Nordhängen des Großen Kaukasusgebirges. Der einzige Weg dorthin führt über den tückischen Abano-Pass, der höchste befahrbare Pass des Landes. Die Straße ist eng, steil, voller Kurven und unbefestigt. Auf dem Weg von Pshaveli hoch zu dem Dorf Omalo müssen Fahrer nicht nur mit Gegenverkehr rechnen, sondern auch mit Nebel und dem ein oder anderen Wasserfall, der durchquert werden muss. Die Hochgebirgsroute ist nur zwischen Ende Mai und Anfang Oktober offen und den Rest des Jahres nicht befahrbar.
Die für ihre vielen Unfälle berüchtigte Schnellstraße Tuen Mun Road in Hongkong ist nichts für abergläubische Menschen: Angeblich wird sie von den Geistern der Toten heimgesucht, die auf ihr ums Leben gekommen sind, und diese Gespenster wiederum sollen die Ursache für weitere Verkehrsunfälle sein. Das lassen wir mal so stehen. Fakt ist, dass die Straße ein hohes Verkehrsaufkommen, enge Streckenabschnitte und tote Winkel hat.
Zur Fahrt auf der kurvenreichen Königsstraße in Jordanien gehören Serpentinen, enge Streckenabschnitte, holprige Oberflächen, tödliche Hitze und herrliche Panoramen, die gefährlich für die Konzentration sind. Die abgelegene Wüstenstraße ist eine uralte Handelsroute zwischen Nordsyrien und dem Roten Meer. Auf ihrem Weg verläuft sie entlang des Großen Grabenbruchs und durch einige der atemberaubendsten Landschaften des Landes. Obwohl es eine schnellere Route gibt, ist die Fahrt auf der historischen Straße bei vielen Reisenden, die zwischen Amman und Petra unterwegs sind, deshalb sehr beliebt.
Der schmale und kurvenreiche Central Cross-Island Highway in Taiwan ist nichts für schwache Nerven. Er führt durch den Taroko-Nationalpark, mit steilen Abhängen in die Taroko-Schlucht, die der Liwu-Fluss im Osten der Insel gegraben hat. Doch ist ein Teil der Straße, darunter der kurvenreiche „Tunnel of Nine Turns“, gesperrt. Verantwortlich dafür sind Erdbeben- und Taifunschäden sowie die hohen Kosten für die Instandhaltung der Strecke. Als wären die Abhänge und Haarnadelkurven nicht schon gefährlich genug, ist die Straße bei starkem Regen auch anfällig für Steinschlag.
Auf diesem gefährlichen Gebirgspass zwischen den indischen Unionsterritorien Dschammu und Kaschmir sowie Ladakh müssen Autofahrer mit extremen Wetterbedingungen und einer extrem schmalen und steilen Strecke zurechtkommen. Dazu kommen Winde und Erdrutsche sowie die Tatsache, dass es keine Barrieren gibt, die das Abstürzen von Fahrzeugen in die steile Schlucht verhindern könnten. Der Zojila-Pass, der am Rande des Himalaya bis auf 3.000 Meter führt, ist Teil des National Highway 1 zwischen Srinagar und Leh.
Die russische Fernstraße R504 Kolyma verbindet Jakutsk in Ostsibirien mit Magadan an der Pazifikküste. Die Strecke hat den gruseligen Beinamen „Straße der Knochen“, der daran erinnert, dass während der Stalin-Ära in den 1950er-Jahren beim Bau der Straße (der bereits 1932 begonnen hatte) Tausende von Gulag-Häftlingen in der eisigen Tundra starben. Die Route führt durch einige der rauesten und gleichzeitig faszinierendsten Landschaften Sibiriens. Wer sie befährt, ist – unabhängig von der Jahreszeit – mit Herausforderungen konfrontiert. Während der Winter extreme Wetterbedingungen mit sich bringt, ist der Sommer mit Regen und Schlamm sogar noch gefährlicher.
Nicht nach unten schauen – so lautet das Mantra für einige der haarsträubendsten Abschnitte der Sichuan-Tibet-Autobahn. Die Strecke schlängelt sich über 2.200 Kilometer von Chengdu, Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan, bis in die Hauptstadt der Autonomen Region Tibet, Lhasa. Sie ist nicht nur eine der höchstgelegenen Straßen der Welt, sondern auch eine der faszinierendsten. Auf dem Weg werden schneebedeckte Gipfel, weite bewaldete Täler, rauschende Flüsse, Gletscherseen und alte Klöster passiert. Reisende müssen sich auf viele scharfe Kurven, steile Abhänge und – falls man im Winter unterwegs ist – widrige Wetterbedingungen einstellen.
Dieser extreme Gebirgspass liegt im Gebirgszug Ladakh Range nördlich von Leh im indischen Unionsterritorium Dschammu und Kaschmir. Kardung ist eine der höchsten befahrbaren Straßen der Welt. Die abgelegene Strecke schlängelt sich Kurve über Kurve bis auf eine Höhe von 5.358 Metern. Von Oktober bis Mai ist der Pass wegen der eisigen Temperaturen und häufigen Schneefälle gesperrt.
Der Colorado State Highway 82 verläuft in Nord-Süd-Richtung durch die Rocky Mountains. Auf dem Weg, der an Aspen vorbei führt, muss der zwischen November und Mai gesperrte berüchtigte Independence Pass (3.687 Meter) überwunden werden, dessen enge Kurven, steilen Gefälle und einspurigen Abschnitte nichts für schwache Nerven sind. Ähnlich schwindelerregend ist die Überquerung der Royal Gorge Bridge. Die Hängebrücke führt auf einer Höhe von 291 Metern über den Arkansas River.
Die kurvenreiche Bergstraße Ruta 60 führt nach Portillo, einem Skigebiet hoch in den chilenischen Anden. Ihre scheinbar endlosen Serpentinen sind der einzige Weg hinauf in die steilen Berge. Abgesehen von der Übelkeit, die durch die ständige „Kurverei“ ausgelöst werden kann, fordern Autofahrer der starke Verkehr auf der Straße, die Santiago mit Mendoza in Argentinien verbindet, und schlechtes Wetter heraus.
Auf dieser kurvenreichen Straße in den Bergen im Südwesten Kretas verpasst man besser keine Biegung. Die Strecke von Kallikratis nach Kapsodasos ist steil, eng und hat eine ganze Reihe anspruchsvoller Haarnadelkurven. Sofern man im Beifahrersitz ist, entschädigen dafür herrliche Ausblicke auf die griechische Insel und das blaue Meer.
Die 660 Kilometer lange Gibb River Road führt durch das Outback der Kimberley-Region in Westaustralien. Die anspruchsvolle Strecke bietet neben landschaftlichen Höhepunkten viele Herausforderungen, wie unbefestigte Wellblechpisten, viel roten Staub, der die Sicht behindert, sowie Überschwemmungsgebiete, Bäche und Flussdurchquerungen (Bild: Pentecost River). Will heißen: Nur erfahrene Autofahrer sollten sich hier hinters Steuer setzen. Die sengende Hitze und großen Entfernungen zwischen Raststätten tun ihr Übriges. Während der Regenzeit ist die Route unpassierbar.
Norwegen hat nicht nur dramatisch-schöne Landschaften zu bieten, sondern auch ebensolche Straßen. Trollstigen ist eine beeindruckende Passstraße, die sich über elf Haarnadelkurven und in verschiedenen Abschnitten auf den Gipfel des Stigrøra (840 Meter) windet. Auf dem Weg wird unter anderem der Wasserfall Stigfossen überquert. Von den Aussichtspunkten auf den Gipfeln können Fahrer würdigen, was sie geleistet haben. Im Spätherbst und Winter ist die Straße aufgrund der Wetterbedingungen gesperrt.
Bei schlechtem Wetter möchten Sie nicht allein auf dieser sieben Kilometer langen Brücke im US-Bundesstaat Maryland sein. Sie führt über die Chesapeake Bay und an stürmischen Tagen tobt auf dem Weg über das aufgewühlte Wasser der Wind ganz gewaltig. Wenn dann bei schlechter Sicht der beruhigende Blick auf das Festland verschwindet, wird es bedrohlich. Für manch einen sogar so sehr, dass sie sich von speziellen Taxidiensten in ihrem eigenen Auto über die Brücke chauffieren lassen.
Diese Fernstraße verbindet Pakistan und China und führt auf einer anspruchsvollen Strecke durch das Karakorum-Gebirge. Die Höhe, enge Kurven, steilen Gefälle und die Gefahr von Erdrutschen, Überschwemmungen und heftigen Schneefällen machen die Fahrt zu einem echten Nervenkitzel. Die atemberaubende Landschaft entschädigt allerdings für alle Herausforderungen.
Wer in dieser Ecke der Welt noch mehr Nervenkitzel sucht, findet ihn auf der Fairy Meadows Road, die vom Karakorum Highway in der pakistanischen Region Gilgit-Baltistan abgeht und zur sogenannten Märchenwiese führt. Der steile, schottrige und extrem schmale Bergweg führt hinauf zum Dorf Tato am Fuße des Nanga Parbat. Für Wanderer und Kletterer geht es von dort zu Fuß weiter zu den Fairy Meadows, die der Strecke ihren Namen geben und als Basislager für die Besteigung des Nanga Parbat dienen. Die Straße ist so gefährlich, dass sie nur von Einheimischen befahren werden darf.
Diese spektakuläre Straße ist ebenso schön wie gefährlich. Sie schlängelt sich auf einer Länge von 11,2 Kilometern mit steilen Abhängen um den Berg Tianmen, der auch als Tor zum Himmel und eines der größten Naturwunder Chinas bekannt ist. Insgesamt 99 nervenaufreibende Kurven müssen bewältigt werden. Das scheint aber nicht abzuschrecken, denn das Befahren dieser haarsträubenden Strecke in der chinesischen Provinz Hunan ist zu einer Touristenattraktion geworden.
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