Der Tulare Lake im Bundesstaat Kalifornien war einst mit einer Fläche von 1.780 Quadratkilometern das zweitgrößte Süßwasserreservoir der USA. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der See jedoch trockengelegt und in eine riesige Anbaufläche verwandelt, auf der bald Baumwolle, Tomaten und Pistazien wachsen sollten. Das in Central Valley umbenannte Areal wurde schnell zu einem wichtigen Gebiet für die kalifornische Landwirtschaft.
Unerwartet heftige Stürme und die starke Schneeschmelze zu Beginn des Jahres haben den See aber plötzlich wieder anschwellen lassen und so kehrte das Wasser zurück. Besucher, die jetzt in Scharen in das Gebiet strömen, werden jedoch eindringlich davor gewarnt, ins Wasser zu gehen. Denn unter der ruhigen Oberfläche lauern zahlreiche versteckte Gefahren.
Die Behörden haben den See sowohl zum Schwimmen als auch für jegliche andere Art von Freizeitgestaltung als unsicher eingestuft. „Es handelt sich um Ackerland unter Wasser“, sagte Nate Ferrier vom örtlichen Büro des Bezirkssheriffs der US-Ausgabe der Zeitung „The Guardian“. Der See sei voller Diesel, Öl, Dünger und Chemikalien zur Ungezieferbekämpfung. Die Behörden gehen davon aus, dass das Wasser noch mindestens ein Jahr lang auf dem derzeitigen Pegelstand bleiben wird. Der Anblick des Sees sei „eine tolle Erfahrung“, sagt Ferrier: „Man sollte nur nicht ins Wasser gehen“.
Lesen Sie jetzt mehr über extreme Wetterereignisse der letzten Jahre – von Hitzerekorden im Winter bis hin zu Städten, die im Rauch von Waldbränden ersticken...
In weiten Teilen Europas litten die Menschen im Sommer 2022 unter langen Hitzeperioden, Trockenheit und Dürre. Das extreme Wetter wirkte sich auf die Ernten aus und führte in der Folge zu steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen. Der hier abgebildete Fluss Po in Italien erlebte die schlimmste Dürre seit 70 Jahren. Auch für dieses Jahr wird erwartet, dass die warme Wetterlage anhält und ein Hitze-Sommer wahrscheinlich ist.
Infolge der extremen Trockenheit im Sommer 2022 tauchten in mehreren großen europäischen Flüssen Relikte aus alten Dürrezeiten auf. An der Elbe, am Rhein und an der Weser wurde etwa sogennate Hungersteine hinterlassen, um künftige Generationen vor Hungersnöten bei zu niedrigem Wasserstand zu warnen. Dieser Stein an der Elbe im tschechischen Děčín (Tetschen) stammt bereits aus dem 15. Jahrhundert. Auf ihm zu lesen sind die mahnenden Worte: „Wenn du mich siehst, dann weine.“
Die verheerenden Überschwemmungen in Nigeria zwischen August und November im Jahr 2022 forderten nicht nur mehr als 600 Todesopfer, sondern trieben rund 1,3 Millionen Menschen in die Flucht. Die Ernte auf mehreren Tausend Hektar Ackerland wurde zerstört. Auch die Nachbarländer Tschad und Niger waren von den Fluten dramatisch betroffen. Eine neue Studie der World Weather Attribution (WWA) macht weitgehend den Klimawandel für die katastrophalen Monsunüberflutungen verantwortlich, die zu den schlimmsten gehören, die die Region je gesehen hat. Er erhöhe nicht nur die Wahrscheinlichkeit solcher Überschwemmungen um das 80-fache, sondern lasse auch ihre Intensität um etwa 20 Prozent steigen, so die Forschenden.
Nach Angaben der Nigerianischen Meteorologischen Agentur (NiMet) ist die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen in Gebieten entlang des Niger und des Benue gestiegen. Im August 2022 fielen in einigen Bundesstaaten über 300 Millimeter Niederschlag in einem Monat – das ist über 40 Prozent mehr als die monatliche Durchschnittsmenge.
Der Himmel über Syrien, dem Irak und anderen Golfstaaten war zwischen April und Juni 2022 infolge ungewöhnlich schwerer Staubstürme orangerot und undurchdringlich. Ein Phänomen, das typischerweise in trockenen und halbtrockenen Klimazonen auftritt, wenn Staub- und Sandpartikel von starken Winden aufgenommen und in die Atmosphäre geschleudert werden. Normalerweise zeigen sich die Stürme im späten Frühjahr und Sommer. 2022 waren sie allerdings besonders schwer und früher als erwartet. Mittlerweile breiten sie sich außerdem über ein größeres Gebiet aus, was – Experten zufolge – mit dem Klimawandel zusammenhängt.
Die verheerenden Staubstürme führten dazu, dass in Ländern wie Kuwait (im Bild) der Flugverkehr eingestellt wurde. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gaben Staubsturmwarnungen aus. In Syrien füllten sich die Krankenhäuser mit Patienten, die nicht mehr atmen konnten. Ein Beamter des irakischen Umweltministeriums erklärte, die Zahl der „Staubtage“ im Land sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 243 auf 272 pro Jahr gestiegen. Allerdings könnte diese Zahl bald 300 Tage erreichen.
Eisbären zählen zu den Tieren, die am dramatischsten von der globalen Erwärmung betroffen sind. Die Bären sind auf das Eis in der Arktis angewiesen, um auf Robbenjagd gehen zu können. Die schmelzende Eiskappe des Nordpols zwingt die Tiere allerdings dazu, mehr Zeit an Land zu verbringen – wo sie wiederum um Nahrung konkurrieren. Laut dem Nationalen Schnee- und Eisdatenzentrum der USA gab es 2019 in der Arktis so wenig Meereis wie kaum zuvor in den vergangenen 40 Jahren, als mit der Erfassung mittels Satellitendaten begonnen wurde. Zieht sich die Polkappe noch weiter und schneller zurück, können die Eisbären nur noch an Land leben, wodurch Konflikte mit dem Menschen vorprogrammiert sind.
In den arktischen Teilen Russland werden immer wieder hungrige Eisbären auf Nahrungssuche in Siedlungen gesichtet. Im Februar 2019 kam es im Ort Beluschja Guba geradezu zu einer „Invasion“ der Tiere, die dort durch die Straßen zu einer Müllkippe zogen. Augenzeugen zählten zwischen Dezember 2018 und Februar 2019 mindestens 52 Bären. In der Folge rief die Stadt den Notstand aus.
Die größtenteils auf Meereshöhe gelegene englische Region East Anglia ist nur eine von vielen in Großbritannien, denen bei einem steigenden Meeresspiegel und extremeren Wetterbedingungen große Veränderungen bevorstehen. Mehr und mehr Land wird hier überschwemmt, wenn die Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten bedingt durch den Klimawandel zunimmt. Der Meeresspiegel rund um Großbritannien wird dem britischen Committee on Climate Change zufolge zu Lebzeiten heute junger Generationen um mindestens einen Meter ansteigen.
Im März 2018 mussten 20 Ferienwohnungen in Hemsby Beach in Norfolk evakuiert werden, als durch Sturm und heftigen Wellengang Teile der Sanddünen weggespült wurden und die Häuser am Rand der Klippen zum Teil einstürzten. In der Nacht traf die höchste Sturmflut seit 60 Jahren auf die englische Ostküste und überschwemmte große Gebiete. Auch in anderen Teilen Großbritanniens trägt die Nordsee jeden Winter Küste ab, so dass Klippen und Strände im Meer versinken – die deutsche Nordseeküste ist ebenfalls davon betroffen.
Buschbrände gehörten schon immer zur Natur Australiens dazu und werden häufig durch Blitzeinschläge ausgelöst. Durch die globale Erwärmung aber entfachen zunehmend häufiger Feuer, die immer extremer lodern. Ende 2019, Anfang 2020 erlebte Australien den trockensten Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und die Temperaturen erreichten im Dezember Rekordniveau. Eine Kombination aus extremer Hitze, anhaltender Dürre und starken Winden führte schließlich dazu, dass zwischen September 2019 und Februar 2020 eine gewaltige Fläche von mehr als elf Millionen Hektar abbrannte. Erst durch heftige Regenfälle erloschen die hartnäckigen Brände.
Das Ausmaß des jüngsten Infernos im Südosten Australiens verbinden Experten eindeutig mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel. In einem offenen Brief warnen Hunderte Wissenschaftler vor extremeren Wetterbedingungen im Sommer, die häufiger zu Buschbränden führen könnten, sowie vor einem früheren Beginn der Brandsaison, insbesondere im Süden und Osten Australiens. Hier im Bild ist Kangaroo Island nach den Bränden zu sehen, die Teile der Insel verwüsteten und unzählige Koalas und andere Tiere töteten.
Die Josua-Palmlilie ist das Wahrzeichen der kalifornischen Mojave-Wüste, in der sich die einzigartigen Bäume seit über 2,5 Millionen Jahren unwirtlichen Bedingungen widersetzen. Die Joshua Trees, wie das Agavengewächs auf Englisch genannt wird, können bis zu 200 Jahre alt werden. Doch nun könnte der Klimawandel die besondere Vegetation zunichte machen und damit das gesamte Ökosystem der Wüste zerstören.
Längere Dürreperioden in Kalifornien, die seit 2011 andauern, haben verheerende Auswirkungen auf die Josua-Palmlilien. Die stacheligen Bäume überleben nur, wenn sie große Mengen Wasser speichern können, was für junge Bäume ohne tiefe Wurzeln bei dem Wassermangel jedoch nicht mehr so einfach möglich ist. Viele fallen in sich zusammen und sterben ab. Daten des Weltklimarates (IPCC) zufolge werden die Sommer in der Region in Zukunft durchschnittlich drei Grad heißer sein. Studien deuten bereits darauf hin, dass die Bäume dieses Jahrhundert wohl nicht überleben werden.
Das Ufer von Malawis zweitgrößtem See, dem Chilwa-See, ist so dicht besiedelt wie kaum eine andere Gegend im südlichen Afrika. Der Wasserpegel des flachen Sees, der von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgewiesen ist, schwankt je nach Jahreszeit. Allerdings haben das Ausmaß und die Häufigkeit der Austrocknung dramatisch zugenommen. Zudem wird das Wasser immer salziger. Grund für die Entwicklungen ist auch hier der Klimawandel.
2018 trocknete der See im Süden Malawis nahe der Grenze zu Mosambik im Osten vollständig aus und ließ Hunderte von Fischerbooten im Sand zurück. Das traf die von der Fischerei abhängige Bevölkerung besonders hart. Die Austrocknung des Sees wird mit anhaltender Dürre im südlichen Afrika, Abholzung der Wälder, intensiver Landwirtschaft und künstlicher Bewässerung in Verbindung gebracht. Starke Regenfälle Anfang 2019 ließen den Wasserspiegel des Chilwa-Sees wieder steigen, aber die Gefahr der Austrocknung besteht nach wie vor.
Grönland ist zu 80 Prozent mit Eis bedeckt. Das grönländische Eisschild ist über 100.000 Jahre alt, bis zu drei Kilometer dick und umfasst eine Fläche von 1,7 Millionen Quadratkilometern. Nach dem Eisschild der Antarktis ist dies die zweitgrößte permanent vereiste Fläche der Welt, wodurch sie besonders anfällig für Klimaschwankungen ist. Sowohl wärmere Luft- als auch Wassertemperaturen führen dazu, dass sich das Eis immer weiter zurückzieht.
Die Geschwindigkeit, mit der die Gletscher und das Eisschild schmelzen, hat alarmierend zugenommen. Innerhalb von nicht einmal 20 Jahren, zwischen 2002 und 2020, hat Grönland 279 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr verloren. Das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Eisrückzugs werden tiefgreifende Folgen nicht nur für Grönland, sondern für die ganze Welt haben. So wird der Meeresspiegel ansteigen und Sturmfluten sowie Überschwemmungen werden in Küstengebieten voraussichtlich zunehmen.
Sie sind auf der Nationalflagge, der Währung und im Logo der nationalen Fluggesellschaft abgebildet, doch nun besteht die Gefahr, dass die jahrhundertealten Zedern des Libanon durch die Erderwärmung verschwinden. Einige Exemplare der unter Schutz stehenden Cedrus-libani-Familie (die sogar in der Bibel erwähnt werden) sollen bis zu 3.000 Jahre alt sein. Die immergrünen Bäume brauchen eine Phase mit Regen und Schnee, um sich erholen zu können, allerdings werden die Winter immer kürzer und milder.
Längere, heißere Sommer tragen auch zur Verbreitung der Sägewespen bei, die sich in die Stämme der hohen Bäume fressen und sich von den Nadeln ernähren. Da die meisten Zedern im Libanon in einem UNESCO-Schutzgebiet wachsen, können keine Insektizide zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Hier im Bild ist einer der abgestorbenen Bäume im Jai-Naturschutzgebiet im Libanongebirge zu sehen, wo die Wälder vom Aussterben geschützt werden sollen.
Durch den dramatischen Rückgang des Gletschers an seinem Gipfel hat der Kebnekaise seinen Status als höchster Berg Schwedens verloren. Er ist heute 24 Meter kleiner als in den 1960er-Jahren. Der im hohen Norden Schwedens gelegene Berg hat einen Nord- und einen Südgipfel. Letzterer war immer der höchste, da sich auf seinem Gipfel ein Gletscher befand, während der Nordgipfel frei von Eis war.
Dass der Südgipfel des Kebnekaise so dramatisch schnell schmilzt und nicht länger der höchste Gipfel des Landes ist, liegt an den steigenden Temperaturen in der Arktis in den vergangenen Jahren. Berichten zufolge war der Nordgipfel am Ende der Sommerschmelze 2019 insgesamt 1,2 Meter höher als der Südgipfel mit 2.097 Metern. Laut Wissenschaftlern ist der Gletscher in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich um einen Meter pro Jahr geschrumpft. Obwohl der Gletscher viel kleiner ist als früher, gab es im Jahr 2022 flüchtige Anzeichen einer Stabilisierung, da der Berg die gleiche Höhe wie im Jahr 2021 beibehielt.
Die Luft in der Hauptstadt Nordmazedoniens ist häufig eine Mischung aus Autoabgasen, Kaminrauch und industrieller Kohleverbrennung, was durch die geografische Lage noch verschlimmert wird. Ein Gebirgsring um die Stadt drückt die verschmutzte Luft ins Tal, in dem sich Skopje befindet. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe, eine der Hauptursachen für Luftverschmutzung, ist nicht nur äußerst gesundheitsschädlich für die Menschen, sondern trägt auch zur globalen Erwärmung bei.
Skopje war im Jahr 2018 die am stärksten verschmutzte Hauptstadt Europas, mit den höchsten Jahresmittelwerten von Feinstäuben in der Luft laut Weltgesundheitsorganisation. Im Dezember 2022 wurden Notmaßnahmen zur Bekämpfung des Smogs eingeführt. Bauarbeiten wurden auf sechs Stunden pro Tag beschränkt und einige Veranstaltungen abgesagt.
Mit einer Länge von acht Kilometern und einer Breite von fünf Kilometern ist die Pasterze (hier eine Aufnahme von 1968) in den Hohen Tauern der größte Gletscher Österreichs. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat der Berg jedoch die Hälfte seines Eises verloren, ein natürlicher Prozess, der seit den 1960er-Jahren allerdings durch die globale Erwärmung beschleunigt wird.
Dieses Bild von 2019 zeigt ein Schild mit einer Aufnahme des Gletschers von 2000, als das Eis noch bis zum Standort des Fotos reichte. Die steigenden Temperaturen in den österreichischen Bergen sind vermutlich größtenteils auf die Erderwärmung zurückzuführen. Berichten zufolge ist die Temperatur in den Alpen in den vergangenen 120 Jahren um knapp zwei Grad gestiegen. Laut Prognosen könnten in den nächsten Jahrzehnten noch zwei Grad hinzukommen. Weitere Gletscher in der Region sind ebenfalls bereits dramatisch geschrumpft und könnten bis zum Ende dieses Jahrhunderts vollständig verschwunden sein.
Indigene Gemeinden auf der ganzen Welt bekommen die Auswirkungen des Klimawandels immer stärker zu spüren – so auch die Menschen im abgelegenen Dorf Kivalina in Alaska, die durch Überschwemmungen aus ihren Häusern vertrieben werden könnten. Das Dorf der Iñupiat liegt am Ende eines zwölf Kilometer langen Wallriffs zwischen einer Lagune und der Tschuktschensee.
Das Meereis schützt das Land der Iñupiat vor Sturmfluten und Küstenerosion. Schmilzt es, wird die Lage der Häuser auf einer Landzunge am offenen Meer jedoch zur großen Gefahr. Die Häuser befinden sich inzwischen gefährlich nah am Wasser ohne jeglichen Schutz vor dem steigenden Meeresspiegel. Das Eis schmilzt nun früher als sonst, was das Jagen und Fischen – ein wesentlicher Bestandteil der Kultur und des Alltags der Indigenen – unsicher macht.
So gut wie kein Regen führte im Jahr 2018 zu einer historischen Dürre im indischen Chennai, bei der viele Stauseen rund um die sechstgrößte Stadt des Landes völlig austrockneten. Auch der Puzhal-See, eines der wichtigsten Wasserreservoirs der Stadt (hier ein Bild von 2016), war betroffen, ebenso wie drei weitere Reservoirs. Die Monsunzeit 2018 war eine der trockensten, die jemals in Chennai verzeichnet wurden. Nun leiden zehn Millionen Einwohner unter den Folgen der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren.
Der Puzhal-See, einst einer der größten Seen von Chennai, ist heute eine riesige Fläche rissiger Erde. Auf dieser Aufnahme vom Juni 2019 ist ein Hirte zwischen seinen Schafen zu sehen, die auf dem ausgetrockneten Grund des Sees weiden. Hitze und Dürre kommen in Indien zwar häufig vor, allerdings werden Städte wie Chennai wegen der raschen Verstädterung zunehmend darunter leiden.
Wälder bilden eines der wirkungsvollsten Schutzschilde gegen den Klimawandel, da sie Kohlendioxid aus der Luft filtern. Überall auf der Welt werden jedoch immer mehr Wälder abgeholzt, was die verbliebenen Bäume zunehmend anfällig für Dürren, Krankheiten, Insektenbefall und Brände macht. Auch die Wälder im US-Bundesstaat Montana leiden unter dem sich verändernden Klima.
Durch den Klimawandel werden die Sommer in den nördlichen Rocky Mountains heißer und trockener. Wälder wie der Beaverhead-Deerlodge in Montana (im Bild) leiden häufiger unter Waldbränden und Insektenbefall, etwa durch den Bergkiefernkäfer. Dieses Bild von 2019 zeigt Kiefern, die durch den Schädling abgestorben sind. Das kleine, aber tödliche Insekt vermehrt sich durch die wärmeren Temperaturen besonders gut, während die Hitze die Bäume schwächt. Eine tödliche Kombination, durch die der Käfer immer mehr Wälder im Westen der USA verwüsten kann.
Tropenstürme sind auf Karibikinseln wie den Bahamas keine Seltenheit. Im September 2019 traf ein Hurrikan den Inselstaat allerdings mit voller Wucht: „Dorian“ war der stärkste Sturm, der die Bahamas jemals verwüstete, und einer der stärksten Stürme überhaupt im Atlantik. Hurrikans erhalten ihre Kraft durch die Wärme des Meeres – was wiederum bedeutet, dass wärmeres Wasser bedingt durch den Klimawandel heftigere Stürme hervorbringt.
Diese Luftaufnahme von Marsh Harbour auf der Insel Great Abaco zeigt die Verwüstungen, die der Sturm der Kategorie 5 hinterließ. „Dorian“ wütete zwei Tage lang mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 354 km/h. Am meisten zerstörten allerdings die mehr als sechs Meter hohen Sturmfluten und der Starkregen, die mit dem Hurrikan einhergingen. Steigt der Meeresspiegel, werden Sturmfluten stärker und gefährlicher. Hinzu kommt, dass Wissenschaftlern zufolge Wirbelstürme im Atlantik, die wie „Dorian“ an einer Stelle verharren, aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger auftreten werden. Da sich diese Stürme kaum vorwärtsbewegen, sind sie noch gefährlicher.
Der Fluss Chubut (im Bild), der durch Patagonien im Süden Argentiniens fließt, ist nach dem Wort „chupat“ der Tehuelche (einer indigenen Gruppe der Region) benannt. Es bedeutet übersetzt „durchsichtig“ – eine Anspielung auf das unglaublich strahlend blaue und klare Wasser des Flusses. Der Fluss und andere Wasserquellen in der Region sind jedoch durch Fischfabriken und Natriumsulfit bedroht, ein antibakterielles Produkt, das Fabriken zur Konservierung von Garnelen für den Export verwenden. Anwohner beschweren sich schon lange über üble Gerüche und andere Umweltprobleme. Im Sommer 2021 jedoch wurden die Auswirkungen deutlich sichtbar.
Die Lagune von Corfo (die vom Fluss Chubut gespeist wird) färbte sich leuchtend violett. Örtliche Umweltaktivisten machen Abfälle aus dem nahe gelegenen Industriepark Trelew dafür verantwortlich, die das Wasser in der Vergangenheit bereits leuchtend violett gefärbt hatten. Vor dem Vorfall hatten die Bewohner von Rawson, einer Stadt in der Nähe des Parks, protestiert und die Lastwagen blockiert, die den verarbeiteten Fisch transportieren. Berichten zufolge haben die Provinzbehörden den Fabriken erlaubt, ihre Abfälle in die Lagune zu leiten, was zu der drastischen Farbveränderung führte.
Der winzige Pazifikstaat Tuvalu, eines der am wenigsten bereisten Länder der Welt, steht an vorderster Front des Klimawandels, denn der steigende Meeresspiegel und tödliche Stürme haben verheerende Auswirkungen auf die Inselgruppe. Die neun niedrig gelegenen Inseln zwischen Australien und Hawaii haben eine Höhe von nur fünf Metern über dem Meeresspiegel. Die Hauptinsel Fongafale ist an ihrer schmalsten Stelle nur 20 Meter breit ist. Der steigende Meeresspiegel hat die Grundwasservorräte verunreinigt, sodass Tuvalu jetzt vollständig auf Regenwasser angewiesen ist. Da es jedoch seltener regnet, stehen Dürreperioden nun an der Tagesordnung, was wiederum zu Trinkwasserknappheit führt.
Da Wirbelstürme und Dürreperioden im Pazifik aufgrund der globalen Erwärmung voraussichtlich zunehmen werden, könnte das Land neuen Erkenntnissen zufolge innerhalb von hundert Jahren vollständig vom Meer verschluckt werden. In einem vom Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen der Vereinten Nationen veröffentlichten Bericht wird festgestellt, dass der Meeresspiegel zwischen 1901 und 2018 um 20 Zentimeter gestiegen ist und bis 2050 voraussichtlich um weitere 15 bis 25 Zentimeter ansteigen wird.
Im Juli 2022 gab das Wetteramt erstmals eine Warnung vor extremer Hitze in weiten Teilen Englands heraus. Zwischen dem 16. und 19. Juli wurden in Teilen des Landes die höchsten Temperaturen aller Zeiten gemessen. Die Londoner Hammersmith Bridge (im Bild) wurde in riesige Folienstücke eingewickelt, um sie vor Überhitzung zu schützen.
Am 19. Juli 2022 wurde im ostenglischen Coningsby mit 40,3 Grad ein neuer Temperaturrekord für das Vereinigte Königreich aufgestellt. Die Hitzewelle stellte einen Meilenstein in der Klimageschichte des Landes dar. Hitzewellen sind ein besorgniserregender Trend. Von Jahr zu Jahr werden sie heißer, länger und häufiger. Das Bild zeigt den Colliford Lake in Cornwall, der den niedrigsten Wasserstand seit 1995 verzeichnete.
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