Das sind die wohl abgelegensten Dörfer der Welt
Orte fernab der Zivilisation
Von kleinen Bergdörfern, die sich an Felsen klammern, zu einsamen Inselsiedlungen in den Weiten des Ozeans: Die folgenden Siedlungen sind so abgeschieden vom Rest der Welt wie es nur geht. Machen Sie mit uns eine virtuelle Reise zu den entlegensten Orten der Erde und lassen Sie sich in eine weit entfernte Welt katapultieren...
Stepantsminda, Mtskheta-Mtianeti, Georgien
Rund um dieses grüne Tal im Kaukasus erheben sich in alle Richtungen hohe Berge. Der kleine Ort Stepantsminda am kleinen Flüsschen Terek besteht überwiegend aus Gästehäusern und Restaurants, die im Sommer normalerweise von Wanderern besucht werden. Über allem thront die alte Steinkirche von Tsminda Sameba, einem Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert.
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Churchill, Manitoba, Kanada
Am wilden Westufer der Hudson-Bucht in Kanada liegt die selbsternannte „Eisbärenhauptstadt der Welt“: Churchill. Von Juli bis November leben die rund 900 Einwohner der Siedlung im Verbreitungsgebiet der Bären, durch dessen Bucht im Sommer auch Beluga-Wale ziehen. Das isolierte kleine Dorf ist nur mit dem Zug oder Flugzeug zu erreichen, Straßen gibt es nicht.
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Hana, Maui, Hawaii, USA
Die Straße nach Hana – eine nervenaufreibende Fahrt mit einspurigen Haarnadelkurven direkt am Meer entlang – ist inzwischen bekannter als der kleine Ort Hana selbst. Doch das Dorf in der abgelegenen östlichen Ecke von Maui behauptet sich. Die Uhren ticken hier im Herzen des alten Hawaii etwas langsamer. Kein Wunder, ist die Siedlung doch eingebettet in eine Landschaft aus sattem Grün und endlos weiten Stränden.
Coober Pedy, South Australia, Australien
Mitten im südaustralischen Outback versteckt sich diese Siedlung unter der Erde. Seit Langem zieht es Opalsucher nach Coober Pedy, der sogenannten Opalhauptstadt Australiens. Wegen der sengenden Wüstenhitze leben die Menschen in unterirdischen Häusern. Dabei ist der Ort nicht so einfach zu erreichen: Nur mit dem Flugzeug oder nach einer achtstündigen Autofahrt ins Nirgendwo von Adelaide aus. Ihre Freizeit vertreiben sich die Einwohner auf dem Golfplatz und in unterirdischen Kunstgalerien. Ganz in der Nähe der einsamen Siedlung befindet sich der Kanku-Breakaways Conservation Park, ein Schutzgebiet mit einer marsähnlichen Landschaft.
Iruya, Argentinien
Eine schmale Schotterstraße, die sich an einem Berghang entlang hangelt, verbindet das kleine argentinische Bergdorf Iruya mit der Außenwelt. Mit einer Lage von mehr als 2.700 Metern über dem Meeresspiegel auf der Hochebene des Altiplano befinden sich die pastellfarbenen Häuser ziemlich weit weg von der modernen Zivilisation.
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Whittier, Alaska, USA
Whittier ist in vielerlei Hinsicht genau das, was man von einer abgelegenen Siedlung in Alaska erwartet: Ein Küstenort mit zahlreichen Fischer- und Segelbooten inmitten von Kiefernwäldern und schneebedeckten Bergen. Doch es gibt eine Besonderheit: Fast alle der rund 200 Einwohner des Dorfes leben in den sogenannten Begich Towers, einer ehemaligen Kaserne, die zu Wohnzwecken ausgebaut wurde. In dem Hochhauskomplex gibt es ein Geschäft, eine Kirche und sogar ein Gesundheitszentrum. Von der Siedlung, die etwa 100 Kilometer von Anchorage entfernt liegt und über einen Gebirgstunnel oder auf dem Seeweg erreichbar ist, ist es nicht weit zur atemberaubenden Bucht des Prinz-William-Sunds.
Edinburgh of the Seven Seas, Tristan da Cunha, St. Helena
Viel einsamer als diese Siedlung auf der „abgelegensten Insel der Welt“ geht es wohl kaum. Nur 245 Menschen leben auf Tristan da Cunha, einer Insel des britischen Überseegebiets St. Helena mitten im Südatlantik. Nicht einmal einen Flughafen oder eine Landebahn gibt es auf dem kleinen Eiland, die Anreise mit dem Schiff vom südafrikanischen Kapstadt aus dauert sechs Tage. Die Siedlung Edinburgh of the Seven Seas besteht aus nicht viel mehr als ein paar Häuschen, Kirchen und einem Museum, umgeben von schroffen Felsen, dunklem Sand und dem Meer.
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Ocracoke, North Carolina, USA
Einer der entlegensten Orte der Inselkette Outer Banks im Atlantik ist Ocracoke, der nur mit der Fähre oder einem Kleinflugzeug erreicht werden kann. Das Wahrzeichen des Dorfes ist der weiß getünchte Leuchtturm (20 Meter hoch), der über der Bucht und den Holzhäuschen wacht. Auf der Insel leben Wildponys und zahlreiche Seevögel.
Inverie, Knoydart, Schottland
Nur 120 Menschen leben auf der abgelegenen Halbinsel Knoydart im schottischen Hochland, von denen sich die meisten in dem kleinen Dorf Inverie niedergelassen haben. Unter den alten Steinhäusern am Ufer des Loch Nevis gibt es eine Teestube, eine kleine Kneipe und ein paar Gästeunterkünfte. Überlandstraßen gibt es nicht, das Dorf ist nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar. 2017 machte die Siedlung Schlagzeilen, als eine Pizzamarke den Bewohnern eine Kiste mit Tiefkühlpizza per Hubschrauber lieferte.
Oland, Schleswig-Holstein, Deutschland
Die kleine Hallig Oland im nordfriesischen Wattenmeer wird häufig übersehen. Inmitten vom Schlick der Nordsee gibt es eine nur knapp drei Kilometer lange und maximal 980 Meter breite Marschinsel mit nur einer einzigen Warft, auf der rund 20 Menschen leben. Eine kleine Lorenbahn verbindet die Hallig, auf der der kleinste Leuchtturm Deutschlands steht, mit dem Festland.
Iqaluit, Nunavut, Kanada
Im kanadischen Iqaluit sind die Nordlichter kein seltenes Himmelsphänomen. Die Siedlung liegt auf der Baffininsel im Nordpolarmeer, umgeben von drei Nationalparks mit dichten Wäldern und spektakulären Wasserfällen. Die Inuit-Kultur hat den Ort geprägt, in dem viel Kunsthandwerk hergestellt wird.
Broken Hill, New South Wales, Australien
Die Bergbausiedlung Broken Hill im australischen Outback existiert bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts, doch ringsherum gibt es nicht viel außer roter Erde – ein Bild, wie aus einem Western. Das Line of Lode Miners Memorial (im Bild) erinnert an die vielen Arbeiter, die in den Minen ihr Leben ließen.
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Scobey, Montana, USA
Im US-Bundesstaat Montana gibt es zahlreiche kleine Orte, die mitten im Nirgendwo auftauchen. Scobey, eine kleine Siedlung umgeben von Feldern, ist eine davon. Laut der „Washington Post“ gilt das Dorf unweit der kanadischen Grenze als eines der abgelegensten der Vereinigten Staaten. Das Freiluftmuseum Daniels County Museum and Pioneer Town (im Bild) beherbergt zahlreiche Oldtimer und 35 alte Gebäude, die einen Einblick in vergangene Zeiten geben.
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Siwa-Oase, Ägypten
Im abgelegenen Westen Ägyptens, wo es nicht viel mehr gibt als Wüstensand, versteckt sich die Oase von Siwa, ein fruchtbares Paradies mit Olivenbäumen. Schätzungen zufolge leben hier etwa 30.000 Menschen, die in den für die Region typischen Lehmziegelhäusern wohnen. Ein imposanter Anblick sind die Ruinen der Shali-Festung (im Bild).
Telegraph Cove, British Columbia, Kanada
Nur 20 Menschen leben in Telegraph Cove, einer kleinen Siedlung im Norden von Vancouver Island, deren Häuser sich um eine Bucht verteilen. Das Dorf war einst auf die Fischerei und die Konservenindustrie angewiesen, doch heute füllt sich der Ort im Sommer normalerweise mit Besuchern, die nach Erholung in der Wildnis dursten. Die Gegend ist zudem der Lebensraum von Orcas und Bären.
Supai, Arizona, USA
In diesem Dorf im Havasu Canyon leben die Havasupai-Indianer, das isolierteste indigene Volk der USA. Die Siedlung in den Tiefen des Grand Canyon, in der rund 200 Menschen wohnen, kann nur zu Fuß, per Maultier oder mit dem Hubschrauber erreicht werden. Ganz in der Nähe befindet sich der Havasu-Wasserfall, ein farbenprächtiges Naturschauspiel. Zwischen rostroten Felsen bildet das Wasser einen türkisblauen Pool, was ein geradezu magischer Anblick ist.
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Matapalo, Osa, Costa Rica
Dieses idyllische Dorf liegt direkt am Meer, an der Spitze der Osa-Halbinsel in Costa Rica. Um Matapalo wächst dichter Regenwald, der durch den Corcovado-Nationalpark geschützt wird. Der Ort, in dem neben bunten Aras viele Surfer leben, ist nur durch eine Schotterstraße mit der Außenwelt verbunden.
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Adamstown, Pitcairn, Pitcairninseln
Pitcairn ist die einzige besiedelte Insel der Pitcairninseln im Südostpazifik. Der Archipel ist ein Tropenparadies und Heimat zahlreicher Vogel-, Fisch- und Korallenarten. Im Dorf Adamstown, das eine Handvoll Geschäfte und Restaurants hat, leben etwa 50 Menschen, umgeben von üppigem Grün und dem Meer.
Kalpa, Himachal Pradesh, Indien
Um dieses Bergdorf im Norden Indiens entfaltet sich ein atemberaubendes Panorama. Die Siedlung im Westhimalaya befindet sich auf einer Höhe von 2.759 Metern über dem Meeresspiegel, nicht weit entfernt vom Berg Kinnaur Kailash, der als die Heimat des hinduistischen Gottes Shiva gilt. Hier befindet sich auch die imposante Sapni-Festung mit ihren feinen Holzschnitzereien.
Alston, Cumbria, England
Dieses englische Dorf ist so beschaulich wie es nur geht. Alston befindet sich in einem Naturschutzgebiet, das Heideflächen, Wälder und Flüsse umfasst. Mit einer Lage von 305 Metern über dem Meeresspiegel gilt es auch als einer der höchstgelegenen Orte Englands. Zwischen die alten Steinhäuser mischen sich ein paar Geschäfte, Restaurants und Pubs.
Fort Simpson, Nordwest-Territorien, Kanada
Fort Simpson im äußersten Nordwesten Kanadas nennt sich stolz das einzige Dorf der Nordwest-Territorien. Auf einer kleinen Insel, an der die Flüsse Mackenzie und Liard zusammenlaufen, leben rund 1.250 Menschen. Ganz in der Nähe befindet sich der Nahanni-Nationalpark, den hohe Berge und rauschende Flüsse ausmachen. Fort Simpson selbst, das überwiegend aus Häusern aus dem 19. Jahrhundert besteht, wird mit Wasserflugzeugen angeflogen.
Hanga Roa, Osterinsel, Chile
Hanga Roa ist die größte Siedlung auf der abgeschiedenen Osterinsel, die für ihre gigantischen Steinstatuen namens Moai bekannt ist. Das Örtchen, in dem Palmen die Straßen und ihre Geschäfte, Restaurants und Gästehäuser säumen, hat rund 3.000 Einwohner.
Homer, Alaska, USA
Mitten in der Wildnis Alaskas befindet sich die kleine Siedlung Homer, die wegen ihrer Lage am Ende des Sterling Highways auch das „Ende der Straße“ genannt wird. Bunte Holzhäuser auf Pfählen säumen das Ufer der Kachemak-Bucht, um die sich ein herrliches Panorama aus Bergen und Schnee bietet.
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Marfa, Texas, USA
Trotz der abgeschiedenen Lage hat sich Marfa in der texanischen Wüste den Ruf eines Künstlerortes erarbeitet. Kreative aus allen Teilen der USA zieht es in die staubtrockene Gegend, in der nicht nur Galerien, sondern auch ausgefallene Kunstinstallationen wie diese entstanden sind. Mitten im Nirgendwo winkt ein einsames Prada-Geschäft vorbeifahrenden Autos vom Straßenrand zu.
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Gásadalur, Färöer
Die Färöer im Nordatlantik sind sowohl von der Außenwelt als auch untereinander abgeschieden. Im Dorf Gásadalur könnte das Festland kaum ferner sein. Die wenigen Häuser klammern sich an den Rand der westlichen Insel Vágar, bis 2004 waren sie nur über einen Wanderweg durch die Berge mit dem Rest der Färöer verbunden. Heute gibt es einen Tunnel zu dem Ort mit seinen kleinen Gästehäusern, einem Café und einem Wasserfall, der direkt ins Meer stürzt.
Eskifjörður, Island
Wer sich ein Bild von einer abgelegenen Siedlung auf Island ausmalt, stellt sich wahrscheinlich so etwas wie Eskifjörður vor. Das kleine Fischerdorf im äußersten Osten der Insel besteht aus bunten Holzhäusern, die sich idyllisch im ruhigen Gewässer des Eskifjörður-Fjords spiegeln. Drumherum erhebt sich eine vulkanische Gebirgskette zu einem spektakulären Panorama.
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Ittoqqortoormiit, Grönland
Wer am Ende der Welt leben will, ist in der abgelegenen Siedlung Ittoqqortoormiit genau richtig. Um die farbenfrohen Holzhäuser an der Ostküste Grönlands gibt es nichts weiter als schneebedeckte Berge und Eisschollen (auf denen die rund 350 Einwohner jagen gehen). Das Dorf in der Arktis ist die meiste Zeit des Jahres nur per Hubschrauber zu erreichen. Alle zwei Jahre versorgt ein Schiff die Einwohner mit Vorräten.
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Longyearbyen, Spitzbergen, Norwegen
Stellen Sie sich die Arktis vor, setzen Sie eine Reihe bunter Holzhäuser mit Künstlerateliers, Rentieren und einer Brauerei (ja, eine Brauerei) hinein und Sie haben Longyearbyen, die größte (und dennoch überschaubare) Siedlung auf Spitzbergen. Die Einwohner der nördlichsten Siedlung der Welt, die durchgehend mehr als 1.000 Einwohner hat, teilen ihren Lebensraum mit Eisbären und Walen, die durch den Adventfjord ziehen.
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Ogimachi, Shirakawa-go, Japan
Die abgelegenen japanischen Regionen Shirakawa-go und Gokyama sind berühmt für ihre spitzen Strohdachhäuser, die aussehen, als seien sie aus Lebkuchen zusammengesetzt. Das größte Dorf in Shirakawa-go mit der typischen Gasshō-zukuri-Architektur, Ogimachi, beherbergt mehrere Museen und Restaurants, die in eine Landschaft aus Feldern und bewaldeten Bergen eingebettet sind.
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Applecross, Highlands, Schottland
Schottland mangelt es nicht an idyllischer Weite. Und ganz am Rand des schottischen Hochlands ragt die Halbinsel Applecross in den Nordatlantik, auf der sich eine der abgelegensten Siedlungen ganz Großbritanniens versteckt. Das Dorf ist nur über den Gebirgspass Bealach na Ba zu erreichen, eine schmale Straße aus zahlreichen Serpentinen. Von den Einheimischen nur „The Street“ (Die Straße) genannt, setzt sich die Siedlung aus einer Reihe weiß getünchter Häuschen und einem Pub, dem Applecross Inn, zusammen.
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Südgeorgien
Die Insel Südgeorgien fühlt sich an wie das Ende der Welt. Vielleicht ist es etwas weit hergeholt, die Insel als Siedlung zu bezeichnen, aber „abgelegen“ ist sie auf jeden Fall. Das britische Überseegebiet liegt direkt nördlich der Antarktis, und abgesehen von Robben und Pinguinen gibt es hier keine ständigen Bewohner. Allerdings gibt es hier ein Museum, das nach langer Corona-Pause seit Anfang 2022 wieder saisonal Besucher willkommen heißt. Zu erreichen ist es per Kreuzfahrtschiff oder Fischereipatrouille.
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