Tourismus ist für viele Regionen ein Segen. Doch gibt es auch einige ernsthafte Nachteile – etwa, wenn sich die Besucher rücksichtslos gegenüber ihrem Gastland verhalten. Tatsächlich verschwinden einige der schönsten Reiseziele der Welt, vom Himalaya bis zu Hawaii, mittlerweile in Müllbergen. Werfen Sie hier mit uns einen Blick auf beliebte Touristenmagnete, die ein massives Verschmutzungsproblem haben.
Die Strände von Bali sehen auf Postkarten paradiesisch aus. Einige der schönsten Strände der Insel, einschließlich dem bekannten Kuta Beach (im Bild) sind inzwischen aber inoffiziell zu Müllhalden verkommen. Besonders schlimm ist es jedes Jahr während der Monsunzeit, wenn der Abfall durch starke Winde und Strömungen über die Strände verteilt wird. Die Flüsse, die in dieser Jahreszeit besonders viel Wasser führen, tragen ihr übriges dazu bei, die Ufer zu verschmutzen.
Der Strand zwischen Kuta und Canggu ist einer von Indonesiens Touristen-Highlights schlechthin – aber leider auch einer jener Abschnitte, auf denen sich besonders viel Müll türmt. Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat die Regierung 2020 einen Plan präsentiert, den Plastikmüll im Meer in fünf Jahren um 70 Prozent zu reduzieren. So sollen das Sammeln von Kunststoffabfällen und das Recycling verdoppelt und die Verwendung von Plastik sukzessive reduziert werden.
Umweltaktivisten rund um den Erdball begrüßten die Initiative. Immerhin gilt Indonesien als einer der schlimmsten Verschmutzer der Meere durch Plastikabfälle. Die Freiwilligengruppe „One Island One Voice“ hat in den vergangenen Jahren regelmäßig Strandaufräumtage auf Bali organisiert. Die Regierung prüft aktuell ein Verbot von Plastikstrohhalmen und -tüten.
Die Kombination aus Massentourismus und schlechter Infrastruktur lässt die Mittelmeerinsel Mallorca zunehmend im Müll versinken. Die Bucht bei Palma ist eine wenig attraktive Ansammlung von Abfall und Abwässern, eine Folge von Starkregen. An der äußerst beliebten Playa de Palma sind es die Touristen, die den Sand mit ihren Bierflaschen, Verpackungen von mitgebrachten Lebensmitteln und Zigarettenstummeln verschmutzen. Die Tatsache, dass auf Mallorca nur 20 Prozent des Mülls recycelt werden, macht das Ganze noch schlimmer. Grund dafür sind die hohen Kosten für Mülltransporte nach Menorca und Ibiza, wo diese ordnungsgemäß entsorgt werden könnten.
Ausrangierte Campingausrüstung, leere Sauerstoffflaschen, Seile, Verpackungsmaterial von Lebensmitteln und Fäkalien – auch das ist das Gesicht des Abenteuertourismus am Mount Everest. Dieses Bild wurde im Camp 4 aufgenommen, dem höchsten Campingplatz der Welt auf 7.998 Metern. Das Hauptproblem ist hier, dass Bergsteiger regelmäßig Zelte und Ausrüstung zurücklassen. Da die Besteigung des Everest immer kommerzieller wird, importieren Unterkünfte verstärkt Lebensmittel, Getränke, Ausrüstung und Werkzeuge, die dann oft nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.
Erschöpfung, der steile Auf- und Abstieg, die Höhe und das gefährliche Gelände sind nur einige jener Gründe, warum so mancher Kletterer sperrige Gegenstände nicht wieder mit nach unten nimmt. Stattdessen werden diese samt Müll im Camp 4 zurückgelassen – und durch die starken Winde oft quer über den Berg verteilt. Und auch wenn man argumentieren mag, dass eingefrorene Zelte unmöglich zu entfernen sind, stellen diese letztlich nicht nur eine Umweltbelastung dar, sondern sind auch potenzielle Gefahrenquellen für Bergsteiger. Bei Hunderten Abenteuerlustigen pro Saison darf man davon ausgehen, dass der Müllberg weiter wächst.
Viele Sherpas haben bereits ihr Leben riskiert, um Abfall – und menschliche Ausscheidungen – zu entfernen, die die Bergsteiger am Mount Everest zurückgelassen haben. Seit einigen Jahren organisieren die nepalesische Regierung, Expeditionsorganisatoren und NGOs zu Beginn der Saison offizielle Säuberungsaktionen, um den Müll auf der Wegstrecke zum Basislager, um das sich immer mehr Menschen tummeln, und darüber hinaus aufzusammeln.
Doch es sind nicht nur Naturwunder, die unter der Abfallplage leiden. Zunehmend vermüllen auch historische Stätten. Touristen, die entlang des Inkapfads zu den Ruinen der alten Zitadelle von Machu Picchu wandern, berichten immer wieder vom Abfall am Weg. 2018 entstanden einem Bericht zufolge durch die Touristenströme 14 Tonnen Müll pro Tag. Ein Jahr später wurde eine Aufräumaktion gestartet, die beinhaltet, dass 100 Prozent des Abfalls rund um Machu Picchu recycelt werden – ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit.
Die Halong-Bucht in Vietnam ist eigentlich für ihr smaragdgrünes Wasser und ihre hoch aufragenden Kalksteininseln berühmt. Vielen Besuchern und Besucherinnen bleibt allerdings vor allem der schwimmende Müll in Erinnerung. Das UNESCO-Weltnaturerbe ist zwar heute noch eine magische Landschaft, mit wachsenden Besucherzahlen steht es aber vor immer größeren ökologischen Herausforderungen. Eines der Hauptprobleme ist, dass der Abfall und die Treibstoffreste im Wasser oft von Ausflugsbooten stammen, die Touristen durch die Bucht schippern.
Styropor, Plastikverpackungen und Flaschen im Wasser sind ein deprimierender Anblick, der sich auch in TripAdvisor-Erfahrungsberichten widerspiegelt. Reisende beklagen häufig den Müll und das Abwasser in der Bucht. Doch es gibt auch positive Meldungen: Durch ein von den Vereinten Nationen finanziertes Aufräumprojekt wurden bisher mindestens 150 Tonnen Plastikmüll eingesammelt. Künftig soll auch die Mülltrennung forciert werden.
Die Malediven gelten als eines der unberührtesten Inselparadiese der Welt, doch gleichzeitig haben sie ein riesiges Abfallproblem. Viele der weißen Sandstrände müssen täglich von angespültem Müll und weggeworfenen Fischernetzen gereinigt werden. Die Touristenmassen verstärken den Plastikmüll auf den Inseln im Indischen Ozean – mit schwerwiegenden Folgen: Der Abfall stellt eine reale und unmittelbare Bedrohung für Meerestiere und das empfindliche Ökosystem dar, da das Mikroplastik von Plankton, Fischen und anderen Lebewesen aufgenommen wird.
Das Problem wird durch die Tatsache verstärkt, dass fast alles, was die Urlaubsresorts auf den Malediven benötigen, importiert werden muss – und ein durchschnittlicher Tourist pro Tag zudem mehr als 3,5 Kilogramm Abfall produziert. Von den 1990ern und bis September 2021 wurde der Abfall nach Thilafushi, auch als Müllinsel bekannt, transportiert und dort verbrannt. Inzwischen ist auch auf den Malediven Mülltrennung ein großes Thema. Bis 2024 soll ein hochmodernes Abfallmanagement- und Recycling-System aufgebaut werden.
Pro Jahr werden mindestens 200 Tonnen Abfall aus der Themse, die sich unter anderem durch die britische Hauptstadt London schlängelt, gefischt. Dazu schwimmen pro Sekunde rund 94.000 Tonnen Mikroplastik durch den Fluss. Laut der NGO Thames21, die sich eine saubere Themse zum Ziel gesetzt hat, sind Lebensmittelverpackungen, Wattestäbchen, Getränkeflaschen und -becher die größten Übeltäter.
Das Problem besteht übrigens nicht nur im Zentrum von London. In Southend-on-Sea (im Bild), wo die Themse in die Nordsee mündet, waren knapp die Hälfte des Abfalls, den Thames21 fand, Einwegkunststoffe. Die Themsemündung ist ein wichtiger Lebensraum für Watvögel und andere Meerestiere, der jedoch durch die Flut an Plastikmüll, der den Fluss hinunterfließt, zerstört wird. Laut Umweltschützern könnte der Müll im Themsebecken um 60 Prozent vermindert werden, wenn kein Einwegplastik mehr verwendet werden würde.
Auch in abgelegenen Teilen des Pazifiks hat der Müll im Meer ein kritisches Niveau erreicht. Mehrere der einst unberührten Strände Hawaiis kämpfen mit einem massiven Plastikproblem. Viele Strände und Inseln, einschließlich Niihau (hier abgebildet), sind voller Müllberge. Ein Großteil stammt von einem riesigen Haufen, der als Pazifischer Müllstrudel bekannt ist und im Pazifischen Ozean zwischen der Küste von Kalifornien und Hawaii treibt.
Kamilo Point, ein abgelegener Strand im Süden von Big Island, ist zu einem der absoluten Müll-Hotspots von Hawaii geworden und trägt inzwischen den wenig schmeichelhaften Beinamen „Plastikstrand“. Der weiße Sand ist eine Müllhalde, einschließlich Plastik und weggeworfener Fischereiausrüstung, da die Strömungen und starken Winde des Pazifischen Ozeans den Abfall über der Küste verstreuen. Dies hat verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt: Laut Untersuchungen der Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA aus dem Jahr 2019 nehmen Fische schon wenige Tage nach ihrer Geburt Plastikpartikel auf.
Barcelona wird regelmäßig von Touristen überrannt. Und viele Partygänger hinterlassen mehr als nur Fußspuren im Sand. Beliebte Strände wie jener von Barceloneta (im Bild) sind voller Zigarettenkippen, Plastikbecher, Flaschen und Lebensmittelbehälter. Laut einer Studie sind Touristen tatsächlich für 80 Prozent des Abfalls verantwortlich, der an Mittelmeerstränden gefunden wird.
Müll achtlos wegwerfen kann in Barcelona allerdings ziemlich teuer werden: Wenn Sie am Strand erwischt werden, können Sie mit einer Geldstrafe von bis zu 3.000 Euro rechnen. Dazu gibt es eine Reihe an Vorschriften, was und was nicht an den Strand mitgenommen werden darf. In den letzten Jahren hat die Stadt gemeinsam mit den Strandbars eine Null-Abfall-Strategie umgesetzt, um Einwegkunststoffe an der Küste zu reduzieren. Barkeeper servieren die Getränke ausschließlich in wiederverwertbaren Bechern, für die ein Euro Pfand gezahlt wird.
Auch Thailand hat nicht zuletzt dank seiner Touristen seit Jahren ein massives Müllproblem. Das hier abgebildete Phuket ist ein Ferienhotspot – doch seine Strände verschwinden im Abfall und die Wasserqualität leidet erheblich darunter. Um Plastikmüll zu reduzieren und eine ordnungsgemäße Abfallbewirtschaftung zu fördern, wurde im April 2022 ein international finanziertes Programm gestartet, das Einwegkunststoffe reduzieren und Recycling fördern soll. Ehrgeiziges Ziel ist es, künftig alles, was produziert wird, wiederzuverwenden oder ordnungsgemäß zu recyceln.
Das Müllproblem auf den Partyinseln Phuket und Koh Samui mag keine große Überraschung sein. Schockierender ist, dass auch weit weniger bekannte Strände wie etwa Koh Lanta inzwischen stark verschmutzt sind. Thailand ist der weltweit sechstgrößte Verursacher von Müll im Meer weltweit, satte 90 Prozent sind auf Touristen und die Orte und Städte direkt am Wasser zurückzuführen. Da Koh Lanta äußerst abgeschieden liegt, ist es für die Behörden schwierig, den anfallenden Müll abzutransportieren. In der Folge landet er an den Stränden und zerstört den Lebensraum der Meeresbewohner.
Die meisten Touristen assoziieren das Kolosseum wohl eher nicht mit Müllbergen, aber genau dieses Bild wird in der italienischen Hauptstadt immer häufiger. Überquellende Mülleimer und Abfall auf den Gehwegen und Marktplätzen sind inzwischen ein fast vertrauter Anblick in der italienischen Hauptstadt. Einige Restaurants behaupten sogar, dass ihre Einnahmen gesunken sind, weil Bewohner und Touristen ihren Müll direkt vor ihrer Tür entsorgen.
Das Müllentsorgungsproblem in Rom hat sich mit der Schließung der Deponie am Stadtrand im Jahr 2013 weiter verschärft, da es bis heute im Umkreis keine Alternativen gibt. Die Müllabfuhr sammelt täglich 3.000 Tonnen Abfall ein, der größtenteils zum Verbrennen in andere Länder geschickt wird. Im Sommer, wenn Temperaturen über 30 Grad den Alltag beherrschen, weht der Gestank der Abfallberge durch die Straßen.
Im Jahr 2018 wurde der philippinische Badeort Boracay Island zu einem negativen Symbol der Überentwicklung, als Präsident Rodrigo Duterte ihn mit der Begründung schloss, er sei eine „Jauchgrube“ geworden. Der Kommentar bezog sich auf Filmmaterial von Abwasser, das von Hotels und Restaurants direkt ins Meer rund um die winzige Insel floss. Dazu produziert Boracay Island auch übermäßig viel Müll: Berichten zufolge pro Kopf mehr als dreimal so viel wie in der Hauptstadt Manila.
Nach der sechsmonatigen Schließung und der Corona-Pandemie samt ihrer Auswirkungen auf den Tourismus schafft es Boracay Island nur schwer, Besucher und Besucherinnen anzulocken. Im Februar 2022 wurde die Badeinsel wieder freigegeben, laut einem Bericht einen Monat danach waren jedoch nur 434 ausländische Gäste auf die Insel gekommen. Die lokalen Behörden haben neue Regeln erlassen, um das Müllproblem in den Griff zu bekommen, darunter ein Rauch- und Alkoholverbot in öffentlichen Bereichen, eine Begrenzung der Touristenzahl sowie strenge Vorschriften für Hotels und Urlaubsresorts.
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Der Anblick von Müll am Ufer des höchstgelegenen Sees der Welt an sich ist schon eine Katastrophe. Doch es ist nur eines jener Probleme, mit denen der Titicaca-See, dessen Wasser von den Inkas als Geburtsort der Sonne angesehen wird, zu kämpfen hat. Gewerbe- und Haushaltsabfälle, Plastik und anderer Müll wurden ins Wasser gespült und vergiften den Lebensraum der darin lebenden Tiere. Illegalen Goldminen ist es zuzuschreiben, dass zudem bis zu 15 Tonnen Quecksilber pro Jahr in den See geleitet werden, was ebenfalls verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt hat.
Die indische Metropole Mumbai dürfte eine jener Städte sein, die den Kampf gegen die Müllfluten verlieren. Seit Jahren arbeiten Freiwillige hart daran, den Abfall von der Küste zu entfernen. Doch es geht nicht nur um das, was Nachtschwärmer täglich zurücklassen. Die Strände werden durch Abfälle verschmutzt, die aus dem Meer angespült werden. Versova und Juhu Beach zählen zu den am meisten betroffenen Orten, Müllberge und unangenehme Gerüche prägen hier das Bild.
Indiens bevölkerungsreichste Stadt hat ein gut dokumentiertes Abfallproblem: Die Müllberge, in der die ärmste Schicht regelmäßig nach Gegenständen sucht, die noch zu Geld zu machen sind, ragen inzwischen 18 Stockwerke in den Himmel. Immer wieder fangen sie auch Feuer und setzen giftige Gase frei, die einen wesentlichen Beitrag zur Luftverschmutzung in der Stadt leisten. Im Oktober 2021 kündigte Premierminister Narendra Modi einen Abfall-Managementplan an, der den Bau neuer Anlagen zur Beseitigung von Müllbergen beinhaltet.
Der Libanon ist ein weiteres Land, das einen schier endlosen Kampf gegen den Müll führt. Das Problem reicht über mehrere Jahrzehnte zurück: 1978 beschlossen die Behörden, den Großteil des Abfalls von Beirut im Meer zu entsorgen – die Strände sind bis heute verschmutzt. Auch in der Hauptstadt selbst ist Abfall ein großes Problem. Gründe sind veraltete Müllanlagen sowie politische Spannungen und fehlende Geldmittel, die ein moderneres Recyclingsystem bis heute verhindert haben.
Die Karibik assoziieren viele von uns mit postkartenreifen Stränden, doch durch ihr einst kristallklares Wasser schwimmt inzwischen jede Menge Müll. Besonders prekär ist die Lage in Honduras, wo im September 2020 ein wahrer „Müll-Tsunami“ an die Strände gespült wurde. Der Großteil davon dürfte aus dem benachbarten Guatemala stammen. Die Folgen für das artenreiche mesoamerikanische Riff, das zusätzlich von Abwässern und industriellen Öllecks betroffen ist, sind fatal.
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Die Unmengen an Plastik und anderem Müll, der in der Karibik herumschwimmt, hat auch die Dominikanische Republik in Mitleidenschaft gezogen. Die Strände und Gewässer sind durch Mikroplastik stark verschmutzt. Und die winzigen Plastikpartikel wirken sich katastrophal auf die Korallenriffe und Meereslebewesen aus, die sie aufnehmen. 2018 gab es auf der Palmeninsel eine großangelegte Aufräumaktion, im Rahmen derer Umweltaktivisten, Soldaten, lokale Regierungsbehörden und Bewohner die Strände säuberten.
Auch an den Stränden von Panama, etwa der Costa del Este, wo dieses Foto entstand, findet man jede Menge unschöner Müllhaufen. Mit dem Verbot von Plastiktüten im Jahr 2019 sowie von Freiwilligen organisierten Strandreinigungs- und Recyclinginitiativen will man das Blatt jetzt wenden. Nicht nur die Strände leiden unter den Müllbergen, sondern auch die Armenviertel der Städte. Durch die mangelhafte Müllentsorgung verbreiten sich laut deren Bewohnern und Bewohnerinnen rasant Ungeziefer und üble Gerüche.
Einer der heiligsten Flüsse Indiens, der Yamuna, der am weltbekannten Mausoleum Taj Mahal vorbeifließt, ist voller Müll, Haushalts- und Industrieabfälle. Müll ist in Indien generell ein riesiges Problem – und es wird immer schlimmer: 2021 hat sich die Menge an erzeugtem Plastik im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. In der Realität bedeutet das, dass Sehenswürdigkeiten wie diese – ein Weltwunder, das sich im völlig verschmutzten Gewässer spiegelt – zur neuen Normalität werden dürften.
Und es ist nicht nur der Plastikmüll, der den Fluss verschmutzt. Abwässer und Industrieabfälle, die in den Yamuna eingeleitet werden, haben auf seiner Oberfläche eine Schicht aus giftigem weißem Schaum gebildet, der massenweise gesundheitsschädliches Ammoniak und Phosphate enthält. Die Aussichten sind, gelinde gesagt, düster: Ein Sprecher des indischen Umweltverbands SANDRP beschrieb den Yamuna als „ökologisch tot“ und einen Ort, an dem Fische und Süßwasservögel nicht mehr zuhause sind.
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