In den Weiten der Wüste gibt es oft Hunderte Kilometer nichts außer Einöde – umso faszinierender sind die folgenden außergewöhnlichen Oasen. Von Sandskulpturen und geheimen Wasserquellen bis hin zu Luxushotels und Designer-Boutiquen: Lassen Sie sich überraschen, was sich alles im Wüstensand verstecken kann …
Diese Doline in der abgelegenen Wüstenlandschaft des Jemen spielt bei den Einheimischen eine große Rolle. Das Loch in der Erde wird auch als Brunnen der Hölle oder Höllenbrunnen bezeichnet. Einer von vielen Legenden nach handelt es sich bei der Höhle etwa um ein Gefängnis für Dämonen. Der Brunnen von Barhout ist etwa 30 Meter breit und soll bis zu 250 Meter tief sein. Niemand ist jemals bis auf den Grund hinabgestiegen, doch Geologen haben sich 52 Meter in die Tiefe gewagt und von üblen Gerüchen, wenig Sauerstoff und keinerlei Luftbewegung berichtet.
Diese Festung wurde inmitten der Judäischen Wüste in eine Felswand geschlagen. Im Jahr 30 v. Chr. von König Herodes erbaut, ist Masada eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Israels. Das Ausgrabungsgelände, zu dem unter anderem Paläste, Wohnhäuser und Verteidigungsanlagen zählen, steht auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.
Masada kann zu Fuß über einen Wanderweg erreicht werden, der den Berg hinauf bis zur Festung führt. Alternativ gibt es eine Seilbahn, die normalerweise am Besucherzentrum am Fuß der Felswand abfährt. Bei Sonnenaufgang bietet sich Besuchern eine unglaubliche Aussicht auf die Moab-Berge und das Tote Meer.
Ein Fünf-Sterne-Hotel mit Spa ist wohl so ziemlich das Letzte, was man in der Wüste erwartet. Doch mitten in der staubigen Einöde von Schardscha befindet sich mit der Luxusherberge Mysk Al Faya genau das. Die beiden Steingebäude wurden vor mehr als einem halben Jahrhundert erbaut und beherbergten einst eine Klinik und ein Lebensmittelgeschäft. Das Hotel befindet sich 35 Kilometer vom Flughafen Dubai entfernt zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman.
Gegenüber des Boutique-Hotels gibt es einen Salzwasserpool mit Liegebereich im Freien. Jedes Schlafzimmer verfügt über ein Dachfenster, durch das sich nachts die Sterne beobachten lassen, und sind mit einer Feuerstelle ausgestattet, an der die Gäste einen ereignisreichen Tag Revue passieren lassen können.
Die Ruinenstadt Petra in Jordanien ist ein wahrer Wüstenschatz und eines der Neuen Sieben Weltwunder. Die monumentalen Gebäude wurden vor mehr als 2.000 Jahren von den Nabatäern (einem Nomadenstamm, der sich schließlich niederließ) in eine Felswand gemeißelt. Petra wurde zur Hauptstadt eines Handelsimperiums mit dem Osten und Westen, die schließlich von den Römern eingenommen wurde. Zu den Höhepunkten der Ausgrabungen zählen das Schatzhaus, die sieben Säulen der Weisheit, der hohe Opferplatz, die Gräber der Königswand und das römische Theater.
Immer wieder werden neue Entdeckungen in Petra gemacht. Dank moderner Technik konnten Forscher etwa eine riesige Fläche von der Größe eines olympischen Schwimmbeckens freilegen. Satelliten- und Drohnenbilder halfen den Archäologen auch dabei, eine große rechteckige Struktur unweit des Schatzhauses (im Bild) zu finden. Experten gehen davon aus, dass diese einst mit Säulen bebaut war, wie bei einer religiösen Stätte oder einem Verwaltungsgebäude.
Zum Katharinenkloster in Ägypten pilgern Anhänger des Christentums, des Islam und des Judentums ebenso wie normalerweise Tagestouristen von Sharm El Sheikh. Die wichtigste religiöse Stätte des Sinai wurde im 6. Jahrhundert gegründet und befindet sich am Fuße des Berges Horeb, wo Moses dem Alten Testament zufolge die Zehn Gebote erhielt.
Allerdings macht die Lage auf der Sinai-Halbinsel das Kloster derzeit zu einem unsicheren Ort für Touristen. Viele Regierungen warnen davor, die Sinai-Halbinsel aufgrund von Terrordrohungen und häufigen Angriffen auf Sicherheitskräfte und Zivilisten zu besuchen.
Tataouine, eine Wüstenstadt im Süden Tunesiens, ist bekannt für ihre einzigartige Höhlenarchitektur der Berberbevölkerung. Die auffälligen Häuser ziehen normalerweise Touristen aus aller Welt an, allerdings kommen die auch noch aus einem anderen Grund...
Tataouine war ein Drehort für die „Star Wars“-Filme von George Lucas, vor allem für die erste Episode „Die dunkle Bedrohung“ (1999). Darin stellt die Wüstenstadt den Heimatplaneten von Anakin Skywalker dar, dem jungen Jedi, der zum Bösewicht Darth Vader heranwächst.
Das Death Valley zwischen Kalifornien und Nevada ist einer der heißesten Orte der Welt. Umso erstaunlicher, dass inmitten dieser trockenen Landschaft eine riesige Villa steht. Das 1920er-Jahre-Anwesen von Millionär Albert Mussey Johnson aus Chicago wird auch „Scotty's Castle“ genannt, nach dem berüchtigten Goldsucher, Künstler und Hochstapler Walter Scott, mit dem Johnson eine außergewöhnliche Freundschaft verband.
1970 erwarb der Death Valley National Park „Scotty's Castle“ als Gästehaus. Jährlich besuchten rund 100.000 Menschen die Villa, deren Architektur ein Mix aus Missions- und spanischem Kolonialstil ist. Sie befindet sich etwa drei Autostunden von Las Vegas entfernt, wurde jedoch 2015 durch schwere Überschwemmungen beschädigt und ist seitdem nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Dieser Ort befindet sich mitten im australischen Outback. Etwa 800 Kilometer nördlich von Adelaide und knapp 700 Kilometer südlich von Alice Springs – den beiden nächstgelegenen Großstädten – entfernt, ist Coober Pedy so abgelegen wie es nur geht. Die Einwohner leben in unterirdischen Häusern, die an Bunker erinnern. Diese schützen am besten vor der extremen Hitze und den häufig auftretenden Sandstürmen. 1915 ließen sich hier Bergarbeiter nach der Entdeckung einer Opalmine nieder.
Seit 1988 heißt das Hotel Desert Cave Besucher an diesem außergewöhnlichen Ort willkommen. Gäste haben die Möglichkeit, die Nacht tief unter der Erde zu verbringen. Die angenehm kühlen und zugleich luftigen Zimmer wurden mithilfe von Opal-Bergbaumaschinen in den Sandstein gefräst. Zur Hotelanlage gehören auch unterirdische Läden, ein Café, eine Bar und ein Veranstaltungssaal.
Nach der Entdeckung von Diamanten Anfang des 20. Jahrhunderts war der Ort Kolmannskuppe (auch Kolmanskop genannt) einst einer der reichsten der Welt. Rund tausend Arbeiter wurden etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Lüderitz in die Namibwüste entsandt. Die Stadt florierte, bis 1928 noch mehr Diamanten 258 Kilometer südlich von Kolmannskuppe entdeckt wurden. Daraufhin verließen viele Arbeiter den Ort.
Kolmannskuppe wurde 1956 endgültig aufgegeben – nicht einmal 50 Jahre nach der Gründung. Zu den florierenden Zeiten gab es in dem Ort grüne Gärten mit Rasen, Rosenbeeten und Eukalyptusbäumen. Die Einwohner vergnügten sich im Ballsaal, auf der Kegelbahn oder im Theater und gaben ihr Geld im Kasino oder dem Eisladen aus. In den vergangenen 60 Jahren hat die Namibwüste den Ort zurückerobert: Die Häuser verschwinden jeden Tag tiefer im Sand.
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Das griechische Kunstkollektiv D.A.ST. Arteam schuf 1997 diese auffällige Installation, die seitdem in der Nähe des Ferienortes El Gouna am Roten Meer zu sehen ist. Die 2,6 Hektar große Skulptur besteht aus 89 Sandkegeln, die sich wie eine Spirale um ein Wasserbecken von 30 Meter Durchmesser zu drehen scheinen. Während das Wasser inzwischen verdunstet ist, nimmt die Größe der Kegel immer weiter zu.
Rund 300 Figuren, von einer Spinne bis zu einem Kolibri, sind in den Sand in der südperuanischen Wüste bei Nazca graviert. Einige der sogenannten Nazca-Linien, die sich nur aus der Luft erkennen lassen, haben einen Durchmesser von mehr als drei Kilometern. Die geheimnisvollen Scharrbilder (Geoglyphen) entstanden vermutlich bereits vor über 2.000 Jahren und wurden lange mit religiösen Zeremonien in Verbindung gebracht oder als Kalender gedeutet. Heute glauben Archäologen, dass die Bilder mit Wasser- und Fruchtbarkeitsritualen zusammenhängen – allerdings ist die genaue Bedeutung noch immer ein Rätsel.
Seit Beginn der Raumfahrt fasziniert die Richat-Struktur in der Sahara – auch das „Auge Afrikas“ genannt – Astronauten. Auf Bildern, die von der Internationalen Raumstation aus aufgenommen wurden, ist das gut 45 Kilometer breite, ringförmige Gebilde gut zu erkennen. Lange wurde angenommen, dass die runden Hügel durch einen Meteoriteneinschlag entstanden. Heute gehen Wissenschaftler aber eher davon aus, dass sich Guelb er Richat, so der arabische Name, nach der Erosion einer Domstruktur bildete.
Marokko ist bekannt für seine einzigartige Kultur, Küche und Landschaft und normalerweise ein beliebtes Reiseziel. Zu den Sehenswürdigkeiten des Landes zählen etwa die Hauptstadt Marrakesch, das Surferparadies Essaouira und der Küstenort Casablanca, der Ausgangspunkt für einen der bekanntesten Hollywoodklassiker war. Doch die Wildnis der marokkanischen Wüste ist ebenso faszienierend.
Im Scarabeo Camp in der Wüste von Agafay haben Gäste die Möglichkeit, in einer der entlegensten Gegenden der Welt zu übernachten – und zwar richtig komfortabel. Die „Glamping“-Zelte sind mit afrikanischen Rattanmatten, marokkanischen Berberteppichen und stimmungsvollen Laternen eingerichtet.
In den Tiefen des Grand Canyon verbirgt sich ein Paradies für Abenteurer. Die Havasupai Falls sind ein unvergesslicher Anblick, der die anstrengende Wanderung von 16 Kilometern wert ist. Das Wasser wird durch unterirdische Mineralien angereichert, die sich über Jahrtausende abgesetzt haben und ihm eine atemberaubende türkisgrüne Farbe verleihen.
Nein, das hier ist keine Fata Morgana, sondern ein Prada-Laden an der Fernstraße Route 90 mitten in der texanischen Wüste. Allerdings können Sie hier im Nirgendwo keine Designerklamotten kaufen: Das Gebäude ist eine Installation der Berliner Künstler Elmgreen und Dragset, die 2005 errichtet und dem Verfall überlassen wurde. Die Waren im Schaufenster sind echt. Die Taschen haben keinen Boden und alle Schuhe sind nur für den rechten Fuß.
Sind diese kahlen runden Stellen, von denen es Millionen in der namibischen Wüste gibt, das Werk von Göttern, Außerirdischen oder Termiten? Letzteres scheint die am logischsten Theorie zu diesem noch nicht eindeutig geklärten Phänomen zu sein, das lediglich im südlichen Afrika und Teilen Australiens vorzukommen scheint. Seit Jahrzehnten wird die Entstehung von sogenannten Feenkreisen wissenschaftlich untersucht und die Forschung dauert an.
Das Qasr Al Sarab Desert Resort erinnert an einen Fantasy-Film. Der weitläufige Hotelkomplex befindet sich hinter alten Festungsmauern inmitten der gelben Sanddünen der Liwa-Wüste, die sich bis zum Horizont erstrecken. Die grüne Oase hat Palmen und mehrere Swimmingpools.
Das Resort liegt an der Grenze zum Leeren Viertel, dem größten ununterbrochenen Sandstreifen der Welt. Ein großartiger Ort also, um dem Alltag zu entfliehen. Bei Yoga im morgendlichen Wüstendunst, Mountainbiken durch die Dünen und Kameltrekking kommt man ganz schnell auf andere Gedanken.
In der Nähe der Hauptstadt des Omans, Maskat, versteckt sich eine wunderschöne Oase in einer Höhle. Allerdings finden nur Kenner das paradiesische Fleckchen Wadi Shab. Um die geheime Quelle zu erreichen, müssen Abenteurer zwischen schmalen Felswänden hindurch schwimmen oder aber an einem Seil einen Wasserfall hochklettern. An dessen Spitze befindet sich ein türkisfarbener See.
Die Atacamawüste, die sich knapp 100 Kilometer entlang der chilenischen Pazifikküste erstreckt, ist einer der trockensten Orte der Erde – die einzige Wüste, in der weniger Niederschlag fällt als in Kältewüsten. Genau hier entschloss sich der chilenische Künstler Mario Irarrázabal Anfang der 1980er-Jahre, die Skulptur „Mano del Desierto“, die „Hand der Wüste“, zu errichten. Die elf Meter hohe Betonhand befindet sich etwa 80 Kilometer südöstlich der Stadt Antofagasta.
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Nicht nur historische Ruinen verstecken sich in der Wüste. Wer den Horrorfilm „The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen“ (2006) gesehen hat, dürfte diesen Ort wiedererkennen, der sich nahe der Stadt Ouarzazate in Marokko befindet. Im Film liegt die Tankstelle „Gas Haven“ an der Westküste der USA und ist Schauplatz einer unheimlichen Begegnung einer Familie mit einem Tankwart.
„Gas Haven“ ist nicht der einzige Ort in der Region, an dem Filme gedreht wurden. Das Potenzial der Wüste außerhalb von Ouarzazate erkannten bereits die Produzenten von „Lawrence von Arabien“ (1962). Das beständige Wetter in Marokko und die abgeschiedene Gegend nahe der Sahara, die Westasien ähnelt, war genau das, wonach die Filmemacher suchten. Seit 1983 sind die Atlas Studios, die normalerweise für Touristen geöffnet sind, die perfekte Kulisse für biblische, antike und fiktive Szenen.
Die Aussicht könnte kaum besser sein, als aus den Zimmern des Longitude 131°. Das luxuriöse Wüstencamp befindet sich unweit des Uluru (Ayers Rock) im australischen Outback. Der faszinierende Sandsteinmonolith im Herzen des Northern Territory zählt zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Mit Spa, Gourmet-Restaurant und Luxussuiten ausgestattet, ist das Longitude 131° eine wirkliche Überraschung an diesem abgelegenen Ort. Es beherbergt auch das Table 131°, einen privaten Essbereich unter freiem Himmel.
Das Amangiri ist ein großartiges Beispiel dafür, wie sich ein Hotel mit Bedacht in seine Umgebung einfügen kann. Das ist auch gut so, denn das Luxusresort ist von einigen der schönsten Felsformationen Nordamerikas umgeben, die mehrere Millionen Jahre alt sind. Es befindet sich im Herzen des Grand Circle: In der Nähe liegen der Grand Canyon, der Bryce Canyon, der Zion-Nationalpark und das Monument Valley.
Mit nichts außer der beeindruckenden Wüstenlandschaft im Umkreis von Kilometern, bietet das Hotel den perfekten Ort, um abzuschalten. Gäste erwarten luxuriöse Suiten, ein Spa mit Wüstenblick und ein Top-Restaurant. Zudem werden Aktivitäten wie Fossiliengrabungen, Kletterexpeditionen und Privatflüge über den Lake Powell angeboten.
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