Von fantastischen Gebirgspässen und schwindelerregenden Serpentinen zu Wüsten-Highways und malerischen Küstenrouten: Rund um den Globus gibt es Straßen, die als Wunderwerk der Ingenieurskunst durch traumhafte Landschaften führen. Wir haben die spektakulärsten Beispiele weltweit zusammengestellt. Kommen Sie mit uns auf einen virtuellen Roadtrip ...
Wer über den Trollstigen in Norwegen fährt, beweist wahrlich Mut. Allein der Name der Passstraße, die die Dörfer Valldal in Indre Sunnmøre und Åndalsnes in Romsdalen verbindet, löst Ehrfurcht aus. 1939 ursprünglich zum Transport wichtiger Güter erbaut, ist der Trollstigen heute eine der bekanntesten Touristenstrecken des Landes, führt er doch durch eine atemberaubende Landschaft. Mit elf scharfen Kurven (jede ist nach einem der Konstrukteure benannt) und einer steilen Steigung musste die Straße zum Teil per Hand in den Berg gemeißelt werden. Im Winter kann sie nicht befahren werden.
Der Overseas Highway in Florida ist eine der längsten Überwasserstraßen der Welt. Sie erstreckt sich von Miami auf dem Festland bis zur Insel Key West. Viele Abschnitte der 1938 fertiggestellten Straße befinden sich an Stellen des ehemaligen Florida East Coast Railways, der durch einen Hurrikan irreparabel beschädigt wurde. Der Highway ist 182 Kilometer lang und hat 42 Brücken, darunter die Seven Miles Bridge. Autofahrer bekommen ein ganz besonderes Panorama der Keys und der Floridastraße zu sehen.
Diese unbefestigte Straße schlängelt sich durch die schroffen Felsen des Skippers Canyon bei Queenstown und ist nichts für schwache Nerven. Der schmale Pass wurde zwischen 1883 und 1890 während des Goldrausches mit Handbohrern für Goldsucher gebaut und ist bis heute ziemlich unverändert. Der Blick in die Schlucht, die vom Shotover River geformt wurde, ist die Strapazen allerdings wert.
Die Fahrt durch die gewaltigen Schneemassen, die sich bis zu 20 Meter hoch auftürmen können, ist ein überwältigendes Erlebnis entlang der Tateyama Kurobe Alpine Route. Die hohen Schneewände gibt es in der Regel zwischen April und Mitte Juni an der Straße zu sehen, die die nordjapanischen Alpen überquert. Am höchsten sind sie zwischen den Orten Bijodaira und Murodo. Murodo ist mit 2.449 Metern über dem Meeresspiegel der höchstgelegene Punkt der Route. Zwischen Dezember und April ist die Straße gesperrt.
Ebenfalls ganz weit oben auf der Liste der beeindruckendsten Gebirgsstraßen ist die berüchtigte Yungas-Straße in Bolivien, die auch „Todesstraße“ (Camino de la Muerte) genannt wird. Mit nur einer schmalen Spur, die sich von der Hauptstadt La Paz durch die Anden nach Coroico schlängelt, gilt sie als eine der gefährlichsten der Welt. Der höchste Punkt befindet sich auf 4.572 Metern umgeben von lauter steilen Abhängen und keinerlei Ende in Sicht. Starke Regenfälle, Schlammlawinen und Steinschlag machen die Straße immer wieder unpassierbar. Erbaut wurde sie in den 1930er-Jahren von paraguayischen Gefangenen während des Chaco-Krieges.
Der 298 Kilometer lange Cabot Trail schlängelt sich durch die atemberaubende Küsten- und Highlandlandschaft von Cape Breton Island im kanadischen Nova Scotia. Die Fahrt von Baddack aus in Richtung Osten oder aber Westen ist ein besonderes Erlebnis, bei dem man die Schönheit der Insel erlebt. Zu den Highlights zählen der Nationalpark Cape Breton Highlands und Pleasant Bay, von wo aus sich Wale beobachten lassen.
Der Lake District in Nordengland hat eine Vielzahl an atemberaubenden und haarsträubenden Straßen zu bieten, doch der Hardknott Pass ist einer der faszinierendsten. Die Fahrt über den Gebirgspass beginnt in Little Langdale und führt den Wrynose Pass entlang, der in den noch steileren und schmaleren Hardknott Pass mit seinen scheinbar endlosen Haarnadelkurven übergeht. Unterwegs sollten Autofahrer unbedingt Halt an den Ruinen einer römischen Festung aus dem 2. Jahrhundert machen, die sich direkt an dem abgelegenen Pfad befinden.
Der Highway 163 in den USA führt durch die rote Felswüste des Monument Valley Navajo Tribal Park, wodurch die Fahrt zum Erlebnis wird. In dem Abschnitt der Panoramaroute bekommen Autofahrer eine unglaubliche Landschaft zu sehen, wie man sie aus Filmen wie zum Beispiel „Thelma & Louise“ kennt.
Der Bealach na Bà, was auf Gälisch „Viehpass“ bedeutet, ist ein schmaler Bergpass auf der schottischen Applecross-Halbinsel mit steilen Abschnitten, Haarnadelkurven und einem atemberaubenden Panorama. Die Straße, die in den 1820er-Jahren gebaut wurde, ist heute eine Touristenattraktion. Auf dem 625 Meter hohen Gipfel befindet sich ein Parkplatz, von dem aus Besucher die Schönheit der Natur genießen können. Sogar die Insel Skye und die Äußeren Hebriden sind von hier aus zu sehen.
Diese Straße, die zwischen 1915 und 1922 von Sträflingen in die schroffen Felsen der südafrikanischen Atlantikküste gemeißelt wurde, verbindet Noordhoek mit Hout Bay in Kapstadt. Entlang der eindrucksvollen Mautstraße gibt es zahlreiche Gelegenheiten für eine Zwischenstopp, an denen Autofahrer den Ausblick genießen, picknicken oder Wale beobachten können.
Mallorca hat nicht nur Strände zu bieten, sondern auch eine wildromantische Landschaft im Inselinneren, die sich am besten mit dem Auto erkunden lässt. Eine der spektakulärsten Straßen windet sich durch den Gebirgszug der Serra de Tramuntana hinab ins Küstendorf Sa Calobra. Die Fahrt durch zahlreiche Kurven an steilen Abhängen entlang ist die Strapazen aber wert. Belohnt werden Autofahrer mit einem fantastischen Ausblick auf zerklüftete Felsen und das blaue Meer. Beliebt ist die Straße auch bei Radfahrern.
Bei Mountainbikern und Fans des Vierradantriebs ist der Canyonlands-Nationalpark im Südosten Utahs wegen seiner vielen unbefestigten Pfade rund um die tiefen Schluchten und durch atemberaubende Landschaften äußerst beliebt. Dazu zählt auch die 160 Kilometer lange White Rim Road, die sich um und durch die Ebene Island in the Sky windet.
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Die wohl bekannteste Küstenstraße Australiens, die Great Ocean Road in Victoria, hält, was ihr Name verspricht: Sie bietet atemberaubende Aussichten aufs Meer, steile Klippen und Traumstrände zum Surfen. Die 243 Kilometer lange Panoramastraße verbindet Torquay im Osten mit Allansford und wurde in den 1920er-Jahren von australischen Soldaten erbaut, die aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrten. Ihr Werk wurde zu einem nationalen Kriegsdenkmal erklärt, dem längsten der Welt. Autofahrer bekommen wunderschöne Landschaften zu sehen, darunter die weltbekannte Felsformation Twelve Apostles.
Die 1989 eröffnete Atlantikstraße, eine der schönsten Straßen der Welt, verbindet die Inselkommune Averøy mit dem norwegischen Festland. Dabei führt sie über zahlreiche kleine Inseln und acht Brücken. An jeder Kurve bietet sich ein fantastischer Ausblick auf die norwegische Küste. Der bekannteste Abschnitt ist die Storseisund-Brücke, von der aus es scheint, als fahre man direkt ins Meer.
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Das hinreißende Bergpanorama Norditaliens ist von jeder der schwindelerregenden Kurven der Großen Dolomitenstraße aus zu sehen. Die Straße führt durch das Herz des Nationalparks vorbei an Granitfelsen, wunderschönen Seen, durch Wälder und Täler. Sie erstreckt sich von Bozen bis nach Cortina d'Ampezzo, bei Arabba befindet sich allerdings der schwierigste Abschnitt für Autofahrer: 75 Haarnadelkurven, die passiert werden müssen.
Die majestätische und sehr schwierig zu erreichende Region Tuschetien befindet sich an den Nordhängen des Großen Kaukasus. Der einzige Weg dorthin führt über den tückischen Abano-Pass, eine schmale, steile, kurvenreiche und unbefestigte Bergstraße zwischen Pashvili und Omalo. Autofahrer müssen nicht nur dem Gegenverkehr ausweichen, sondern sich auch auf Nebel und Wasserfälle auf der Straße einstellen. Wem das nichts ausmacht, kann das Abenteuer zwischen Ende Mai und Anfang Oktober wagen. Den Rest des Jahres ist der Pass gesperrt.
Nicht nach unten schauen lautet die Devise, das Autofahrer wiederholen sollten, wenn sie die haarsträubendsten Abschnitte des Sichuan-Tibet-Highway passieren. Die Straße, die zu den höchsten der Welt zählt, windet sich auf 2.413 Kilometern durch die Berge zwischen Chengdu und Lhasa. Doch das Panorama stellt die Strapazen schnell in den Schatten: Schneebedeckte Gipfel, dichte Wälder, glitzernde Gletscherseen und alte Klöster kennzeichnen die Landschaft. Im Winter müssen Fahrer zwischen den scharfen Kurven und steilen Hängen mit Extremwetter rechnen. Entdecken Sie auch die spektakulärsten Schluchten der Welt.
Er ist zwar nur 1,2 Kilometer lang, aber eine Fahrt durch den Guoliang-Tunnel fühlt sich wie die längste Fahrt aller Zeiten an. Der haarsträubende Tunnel, der in den 1970er Jahren von 13 Arbeitern erbaut wurde, führt mitten durch einen Berg im chinesischen Taihang-Gebirge. Die Straße verbindet das Dorf Guoliang mit der Außenwelt, die für die Dorfbewohner zuvor nur über steile und sehr gefährliche Treppen zu erreichen war. Der kurvenreiche Tunnel hat mehrere „Fenster“, durch die Autofahrer in die Tiefe blicken können... wenn sie mutig genug sind. Dramatischer geht es kaum!
Mit steilen Abhängen, atemberaubenden Ausblicken und extremen Wetterbedingungen ist die Going-to-the-Sun-Road im Glacier-Nationalpark eine der ultimativsten Gebirgsstraßen der Welt. Die von 1921 bis 1932 erbaute Straße durchquert den gesamten Park und erreicht am Logan Pass eine Höhe von 2.025 Metern. Mit einer Länge von rund 80 Kilometern und bis zu 24 Metern Schneefall kann die Räumung der Straße bis zu zehn Wochen dauern. In der Regel lässt sich die Straße von Ende Juni bis Oktober befahren.
Eine weitere Straße, die auf der Bucket List vieler Abenteurer steht, ist diese. Der Karakoram Highway, der auf einer Länge von 1.284 Kilometern Abbottabad in Pakistan mit Kashgar in der westchinesischen Provinz Xinjiang verbindet, ist eine der höchstgelegenen Fernstraßen der Welt. Der Bau dauerte 20 Jahre, von 1959 bis 1979. Sie führt durch besonders extreme Landschaften, der Abschnitt zwischen Gilgit und dem Hunzatal ist einer der atemberaubendsten. Wenn Sie die Grenze am Khunjerab-Pass passieren wollen, sollten Sie das zwischen Mai und Dezember tun.
Im Norden Montenegros erstreckt sich die Djurdjevica-Brücke über das Tal des Flusses Tara und bildet eine spektakuläre Sehenswürdigkeit. Wer die Brücke passiert, hat einen Blick über Berge, Fluss und Schlucht. Die aus Beton erbaute Bogenbrücke war zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1940 die größte ihrer Art in ganz Europa. Im Zweiten Weltkrieg wurde der mittlere Bogen gesprengt, um das Land vor den Italienern zu schützen. Er wurde 1946 wieder aufgebaut.
Zu den bekanntesten Roadtrips der USA gehört die Fahrt über den Highway One von San Francisco nach San Diego (oder andersherum). Doch der außergewöhnlichste Abschnitt des sogenannten Pacific Coast Highway befindet sich in Big Sur. Von Carmel-by-Sea bis Hearst Castle gibt es nichts als Meer, Felsen und riesige Mammutbäume zu sehen. Nach einer längeren Sperrung wegen einer großen Schlammlawine 2017 ist die Straße inzwischen wieder befahrbar.
Von dieser Straße auf Neuseelands Südinsel aus haben Autofahrer einen Blick auf schneebedeckte Berge, die sich im Gletscherwasser des Lake Wakatipu spiegeln. Die kurvenreiche Glenorchy-Queenstown Road verbindet die beiden gleichnamigen Städte miteinander und umschließt den ungewöhnlich geformten See, der einem Blitz ähnelt und unglaublich tief ist. Entlang des Verlaufs gibt es mehrere Aussichtspunkte, an denen Autofahrer Halt machen können.
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