Diese Blockbuster-Kulissen wurden nie abgebaut
Zurückgelassene Film-Sets in aller Welt
Wenn die Klappe fällt und es „Action“ heißt, geht’s am Filmset rund – aber was passiert eigentlich mit der Kulisse, wenn die letzte Szene im Kasten ist? Überall auf der Welt stehen noch immer Filmsets, die von Hollywood nach dem Dreh zurückgelassen wurden. Während in einige wieder Leben eingekehrt ist, haben andere nicht ganz so viel Glück gehabt. Von „Star Wars“ über „Popeye“ bis „Herr der Ringe“, hier zeigen wir Ihnen spektakuläre verwaiste Kulissen in aller Welt …
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Henry River Mill Village, North Carolina, USA: Die Tribute von Panem
In „Die Tribute von Panem“, eine Adaption der jungen Erwachsenenromane von Suzanne Collins, geht es um eine Nation in der Zukunft, die von Armut betroffen und gezwungen ist, an einem jährlichen Kampf teilzunehmen. Das Henry River Mill Village, eine ehemalige Baumwollspinnerei in North Carolina, stellt den Heimatort Distrikt 12 der Filmheldin Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) dar.
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Henry River Mill Village, North Carolina, USA: Die Tribute von Panem
Das Filmteam ist zwar längst abgereist, doch Fans können hier normalerweise an Führungen über das 29 Hektar große Gelände mit der alten Spinnerei (ursprünglich 1905 erbaut) teilnehmen. Filmfans können sogar in den Hütten übernachten.
Wallilabou Anchorage, St. Vincent, Karibik: Fluch der Karibik
Der erste Teil von „Fluch der Karibik“ kam 2003 in die Kinos und auch noch mehr als 15 Jahre später brummt das Geschäft mit der Piratenfilmreihe, die bis heute mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar (3,7 Mrd. Euro) eingespielt hat. Ein authentisches Stück Filmgeschichte steht noch immer neben dem Hotel und Restaurant Wallilabou Anchorage an der Westküste der Karibikinsel St. Vincent. Das Original-Set wurde um das Gebäude herum errichtet und enthält noch Requisiten aus der Fluchtszene von Captain Jack Sparrow im ersten Teil.
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Cypress Gardens, South Carolina, USA: Der Patriot/Wie ein einziger Tag
Der Film „Der Patriot“ mit Mel Gibson, der während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges spielt, wurde in 100 Tagen in South Carolina gedreht. Fans des Films werden die Cypress Gardens als das geheime Hauptquartier der Miliz erkennen. Das menschlich geschaffene Sumpfland nördlich von Charleston kommt außerdem im Drama „Wie ein einziger Tag“ vor, in dem Rachel McAdams und Ryan Gosling ein Liebespaar spielen, das durch den Zweiten Weltkrieg und den Klassenunterschied voneinander getrennt wird.
Lone Pine, Kalifornien, USA: Iron Man
Als Teil der Marvel-Comicverfilmungen kam 2008 „Iron Man“ in die Kinos. Schauspieler Robert Downey Jr. begeisterte die Zuschauer mit seiner Darstellung der gleichnamigen Hauptfigur. Die Szenen in der afghanischen Provinz Kunar, in denen Iron Mans Alter Ego Tony Stark nach einem Überfall auf einen Armeekonvoi gefangen genommen wird, wurden in Wirklichkeit in den Alabama Hills bei Lone Pine in Kalifornien gedreht.
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Edwards Air Force Base, Kalifornien, USA: Iron Man 2
In „Iron Man 2“ ist der Flugplatz von Stark Industry zu sehen. Die Szenen wurden auf der Edwards Air Force Base etwa 50 Kilometer nordöstlich von Lancaster in der Mojave-Wüste in Kalifornien gedreht. Der Militärstützpunkt diente auch für andere Hollywoodfilme als Kulisse, so zum Beispiel für „Der Stoff, aus dem die Helden sind“, „Armageddon“ und „Transformers“.
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Beckton Gas Works, London, England: Full Metal Jacket
Der Anti-Kriegsfilm „Full Metal Jacket“ von Stanley Kubrick aus dem Jahr 1987, in dem es um den Konflikt zwischen den USA und Vietnam geht, wurde ganz und gar nicht in Südostasien gedreht. Die Kampfszenen fanden fast 10.000 Kilometer entfernt auf der Londoner Isle of Dogs statt, wo Kubrick und sein Team die stillgelegte Kohlefabrik Beckton Gas Works in eine vietnamesische Stadt verwandelten.
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Beckton Gas Works, London, England: Full Metal Jacket
In einer der spannendsten Szenen des Films müssen amerikanische Marines die Stadt Viet Cong räumen und die Scharfschützen ausschalten. Für sein Drama ließ Kubrick die gesamte Fabrik selektiv zerstören und mit Gittern und Werbetafeln versehen, um den Ort optisch nach Vietnam zu verlegen.
Dyersville, Iowa, USA: Field of Dreams
In „Feld der Träume“ (1989), der Verfilmung des Romans „Shoeless Joe“ von W.P. Kinsella, spielt Kevin Costner den Maisfarmer Ray Kinsella, aus dem ein Baseballstar wird. Viele Szenen des Kultklassikers wurden auf Farmen in der Nähe von Dyersville in Iowa gedreht.
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Dyersville, Iowa, USA: Field of Dreams
Wegen des knappen Drehplans konnte das Gras für den Film nicht auf natürliche Weise wachsen. Deshalb wurden Bodenexperten, die an zwei der größten Sportstadien Amerikas (Dodger Stadium und Rose Bowl) gearbeitet hatten, mit der Gestaltung des Baseballfeldes beauftragt. Fertigrasen wurde dazu in den richtigen Grüntönen angemalt.
Dyersville, Iowa, USA: Field of Dreams
Der Eigentümer einer der beiden Farmen, auf denen die meisten Filmszenen gedreht wurden, Don Lansing, entschied sich, das Set zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er verkaufte das Grundstück 2012 an die Gesellschaft „Go The Distance Baseball“, die daraus eine Touristenattraktion gemacht hat (hier ein Archivbild).
Blue Cloud Ranch, Santa Clarita, USA: Zero Dark Thirty
Die Blue Cloud Ranch diente als Kulisse für unzählige Filme und TV-Shows, darunter „Iron Man“ und „American Sniper“. Sie ist auch einer der Drehorte von „Zero Dark Thirty“ (2012), einer halbfiktiven Darstellung der Ereignisse, die zum Tod von Osama bin Laden führten, dem einst meistgesuchten Terroristen.
Wüste von Tabernas, Almería, Spanien: Zwei glorreiche Halunken
Obwohl sie im Wilden Westen spielen, wurden viele sogenannte „Spaghettiwestern“ nicht in den USA gedreht. Tatsächlich diente die Wüste von Tabernas bei Almería in Südspanien als Kulisse für unzählige Italowestern. Das Genre wurde durch den italienischen Regisseur Sergio Leone bekannt, zu dessen Klassikern „Zwei glorreiche Halunken“, „Für eine Handvoll Dollar“ und „Für ein paar Dollar mehr“, alle mit Clint Eastwood in der Hauptrolle, zählen.
Wüste von Tabernas, Almería, Spanien: Zwei glorreiche Halunken
Leone entdeckte die Gegend bei Almería 1964. Der Regisseur und sein Team errichteten mitten in der spanischen Wüste Westernstädte in Originalgröße, die als Kulisse für viele Filme dienten. Die Sets sind noch heute in Gebrauch und Fans der Nickelodeon-Miniserie „Lost in the West“ und der BBC-Serie „Doctor Who“ dürften den Ort erkennen.
Wüste von Tabernas, Almería, Spanien: Zwei glorreiche Halunken
Ebenfalls in der Gegend befindet sich Oasys MiniHollywood, ein Drehort und Western-Themenpark, der gelegentlich auch als Hochzeitslocation genutzt wird. In der Wüste leben zudem viele Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, und unter besonderem Schutz stehen.
Sibley, Louisiana, USA: Year One
In der Komödie „Year One – Aller Anfang ist schwer“ von 2009 spielen Jack Black und Michael Cera zwei tollpatschige Höhlenbewohner. Gedreht wurde in der Nähe von Sibley im Nordwesten von Louisiana, wo die biblische Stadt Sodom geschaffen wurde (im Bild). Rund herum gibt es nichts weiter als Sand und Bäume.
Popeye Village, Mellieha, Malta: Popeye
Nicht viele Menschen wissen, dass der verstorbene Komiker und Schauspieler Robin Williams („Good Will Hunting“, „Mrs. Doubtfire“ und „Der Club der toten Dichter“) in der Verfilmung der Popeye-Comics von 1980 ebenfalls die Hauptrolle spielte. Die Mittelmeerinsel Malta diente als Hauptdrehort für die Saga um den Spinat essenden Helden.
Popeye Village, Mellieha, Malta: Popeye
Als die für den Film erbaute Siedlung in Anchor Bay im Nordwesten von Malta nach den Dreharbeiten zurückgelassen wurde, beschloss die maltesische Regierung daraus das Popeye Village zu machen, einen familienfreundlichen Themenpark, der heute eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Insel ist.
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Tataouine, Tunesien: Star Wars
„Star Wars“ war ein entscheidender Moment in der Kinogeschichte, aus dem unzählige weitere Filme und Serien hervorgingen, die in weit entfernten Galaxien spielen. Der Wüstenplanet Tatooine spielt während der gesamten intergalaktischen Saga von George Lucas eine wichtige Rolle als Heimatplanet von Anakin Skywalker, dem jungen Jedi, der zum Bösewicht Darth Vader heranwächst. Dabei ist der fiktive Name tatsächlich ein Hinweis auf den realen Drehort...
Tataouine, Tunesien: Star Wars
Tatooine ist nach Tataouine, einem Ort im Süden Tunesiens, benannt. Der Drehort ist vorwiegend in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ von 1999 zu sehen und bis heute eine Attraktion aufgrund seiner einzigartigen Höhlenarchitektur der Berberbevölkerung.
Tataouine, Tunesien: Star Wars
Fans der Saga können auch das Hotel Sidi Idriss besuchen, das etwa zwei Autostunden nördlich von Tataouine entfernt liegt. Im Film diente es als Haus der Familie Lars, bei der Luke Skywalker aufwuchs. Das einzigartige Gebäude ist in einigen Szenen des ersten Films zu sehen und taucht später wieder in „Angriff der Klonkrieger“ auf.
Montgomery, Alabama, USA: Big Fish
In „Big Fish“ (2003) erzählt Regisseur Tim Burton die tränenreiche Versöhnungsgeschichte eines Sohnes mit seinem im Sterben liegenden Vater. Das Filmteam schuf dafür die fiktive Stadt Spectre, anstatt an einem realen Ort zu drehen. Das Set wurde auf einer Insel im Alabama River nahe der Stadt Montgomery aufgebaut und steht noch heute.
Montgomery, Alabama, USA: Big Fish
Touristen können normalerweise in die Fußstapfen der Stars (darunter Ewan McGregor, Marion Cotillard und Helena Bonham Carter) treten. Allerdings ist der Schauplatz heute menschenleer, die Gebäude verfallen und die Stimmung unheimlich.
Cinecittà, Rom, Italien: Gangs of New York
Martin Scorseses Epos „Gangs of New York“ (2002) mit Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis und Cameron Diaz spielt im Armenviertel von New York Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht eine langjährige irisch-protestantische Fehde, die auf den Straßen von Five Points in Manhattan ausgetragen wird. Dabei liegt die Filmkulisse in Wahrheit weit vom „Big Apple“ entfernt. Der Film wurde tatsächlich in Rom in der Cinecittà („Filmstadt“) gedreht. Bis heute ist der Filmstudio-Komplex in der italienischen Hauptstadt der größte Europas und das Zentrum des italienischen Kinos.
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Cinecittà, Rom, Italien: Gangs of New York
Produktionsdesigner Dante Ferretti ließ auf fast zwei Kilometern New Yorker Gebäude aus dem 19. Jahrhundert nachbauen. Die Drehkulisse bestand aus mehreren Häuserblocks, die Lower Manhattan darstellten, und hatte sogar einen Abschnitt, der der Promenade am East River nachempfunden war, inklusive zwei großen Segelschiffen. Das Filmstudio war auch der Drehort für die Historiendrama-Serie „Rom“.
Gas Haven, bei Ouarzazate, Marokko: The Hills Have Eyes
Der Horrorfilm „The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen“ von 2006, der Zuschauern schlaflose Nächte bereitet, handelt von einer Familie, die in der Wildnis von New Mexico strandet. Jeder, der den Film gesehen hat, wird diesen Wüstenabschnitt mit der Tankstelle „Gas Haven“ erkennen, in der die Familie von einem gruseligen Kassierer von einer Abkürzung durch die Wüste erfährt. Die Location liegt im Film zwar an der US-Westküste, befindet sich tatsächlich aber nahe der Stadt Ouarzazate in Marokko.
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Hobbiton, Neuseeland: Der Herr der Ringe
Die Berge und Täler Neuseelands bilden die Kulisse für Peter Jacksons Erfolgstrilogie „Der Herr der Ringe“. 1998 fanden die Location Scouts des Regisseurs die sanften Hügel und satten Weiden der Hobbit-Landschaft auf der Alexander Farm, einer 500 Hektar großen Schaffarm im Herzen der Region Waikato.
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Hobbiton, Neuseeland: Der Herr der Ringe
Für die Filme wurde im nördlichen Teil der Nordinsel ein „Auenland“ geschaffen, die Heimat der Hobbit-Helden. Das Set ist heute die Touristenattraktion Hobbiton, bei der Filmfans normalerweise die Hobbithäuser und unter anderem den Green Dragon Inn zu sehen bekommen.
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Atlas Corporation Studios, bei Ouarzazate, Marokko: Die Mumie/Black Hawk Down
Gas Haven ist nicht der einzige Drehort in der Gegend. Das Potenzial der Wüste bei Ouarzazate erkannten bereits die Produzenten von „Lawrence von Arabien“ (1962). Das beständige Wetter in Marokko und die abgeschiedene Gegend nahe der Sahara, die Westasien ähnelt, war genau das, wonach sie suchten. Seit 1983 sind die Atlas Studios die perfekte Kulisse für biblische, antike und fiktive Szenen.
Atlas Corporation Studios, bei Ouarzazate, Marokko: Die Mumie/Black Hawk Down
In Bezug auf die Fläche sind die Atlas Corporation Studios die größten überhaupt. Sie ziehen Filmemacher aus aller Welt an. Sind die Szenen abgedreht, bleibt das Set einfach zurück und das nächste wird gebaut. Durch die intensive Sonne und den rauen Sand verfallen die Gebäude jedoch schnell, was dem gesamten Gebiet einen unheimlichen Charakter verleiht. Hier ist die Kulisse eines ägyptischen Tempels zu sehen.
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