Ein Flughafen, durch den einst Passagiere strömten und der jetzt leer und verlassen steht, hat etwas Unheimliches. Mit steigenden Fluggastzahlen und fortschreitender Technik sind viele einst beliebte Luftverkehrsknotenpunkte plötzlich zu klein geworden. Andere wurden durch größere Flughäfen ersetzt oder fielen äußeren Umständen zum Opfer. Und wieder andere gingen überhaupt nie in Betrieb. Von Airports, die Geschichte geschrieben haben, bis hin zu jenen, die aufgegeben werden mussten, sehen Sie hier einige der faszinierendsten ehemaligen Start- und Landeplätze der Welt.
Während Tegel gebaut wurde, um den Alliierten während der sowjetischen Blockade 1948 die Transportflüge zu erleichtern, ist Tempelhof das Synonym für die Berliner Luftbrücke schlechthin. Der Flughafen feierte 1927 Eröffnung und wurde in der NS-Zeit erheblich ausgebaut. Er war kurzzeitig in der Hand der Sowjets, bevor er zur Drehscheibe für humanitäre Hilfsmaßnahmen wurde. Unzählige Menschen, die zwischen 1948 und 1949 in Berlin eingeschlossen waren, wurden von hier aus mit Lebensmitteln und Treibstoff versorgt. Für die Kinder wurden sogar Weihnachtsgeschenke eingeflogen.
Tempelhof avancierte schnell zu einem der wichtigsten Flughäfen der Stadt, in den 1950ern war er zudem das Drehkreuz der Luxuslinie Pan Pam. Doch der Flughafen konnte nur schwer mit der Nachfrage mithalten. Als Tegel in den 1970ern ein neues Terminal eröffnete, war das Ende von Tempelhof besiegelt. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde der Flughafen wiedereröffnet, im November 2008 jedoch endgültig geschlossen.
Heute ist Tempelhof eine Art historisches Denkmal. Das Terminal aus der Nazi-Zeit mit seinem gewölbten Dach zeigt immer noch die Einschusslöcher aus dem Krieg. Auch im Keller, einst ein Luftschutzbunker, kann man weiter die farbenfrohen Bilder an den Wänden sehen, die die Kinder von dem ablenken sollten, was draußen vor sich ging. Das Flughafengelände wurde als Park Tempelhofer Feld wiedereröffnet, Besucher können an Führungen durch die Gebäude teilnehmen oder bei allen möglichen Veranstaltungen von Modenschauen bis hin zu Raves feiern. Das riesige Gelände ist auch ein beliebter Drehort für Filme, die im Zweiten Weltkrieg spielen.
Der Flughafen Croydon ging 1920 als erster internationaler Flughafen Großbritanniens in Betrieb. Handley Page und Imperial Airways (später British Airways) transportierten Flugreisende in Luxusflugzeugen durch Europa, nach Asien und Australien, Bordmenü und Cocktails inklusive. Es gab hier den ersten britischen Zoll und die erste Flugsicherung. Dazu startete Pilotin Amy Johnson 1930 von hier zu ihrer bahnbrechenden Soloreise von Großbritannien nach Australien. Vom ersten Betriebsjahr bis ins Jahr 1936 stiegen die Passagierzahlen von 2.000 auf fast 132.000. Dazu fertigte der Flughafen Croydon den Großteil der britischen Luftpost und Fracht ab.
Ein neues Terminal, das 1928 angebaut wurde, war damals das größte der Welt. Doch dann kam der Zweite Weltkrieg und die erheblichen Bombenschäden am Gebäude markierten den Anfang vom Ende des Flughafens. Er war zudem nicht groß genug, um mit dem wachsenden Flugverkehr Schritt zu halten. 1946 eröffnete Heathrow und wurde zum wichtigsten Flughafen Londons. In Croydon gingen 1959 flugtechnisch endgültig die Lichter aus.
Die Gebäude im neoklassizistischen Stil beherbergen seither Handelsbetriebe und Geschäftszentren. Das Hauptterminal ist dank seiner Bedeutung in der Luftfahrgeschichte hingegen eine beliebte Touristenattraktion. Der ehemalige Kontrollturm, der erste der Welt, ist das Highlight für Luftfahrt-Fans. Ein winziges, von Freiwilligen betriebenes Museum widmet sich der außergewöhnlichen Vergangenheit des Flughafens.
Hoch gepokert, viel verloren! Der Flughafen Montreal-Mirabel wurde 1975 im Zuge der Olympischen Spiele im darauffolgenden Jahr eröffnet. Er sollte den Dorval Airport als Drehkreuz der Region ersetzen und wurde als einer der größten Flughäfen der Welt mit viel Tamtam und (anfangs) nicht abreißen wollenden Passagierströmen gefeiert. Die Menschen strömten damals zu den Spielen in die kanadische Metropole.
Doch die Lage fernab der Innenstadt führte schnell zu Problemen. Die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke von und zum Flughafen wurde nie gebaut, Fahrten in die Stadt dauerten damit weit über eine Stunde. Dorval wurde verstärkt für Inlandsflüge genutzt, was jenen mit Anschlüssen jedoch logistische Albträume bereitete. Die mangelnde Infrastruktur führte dazu, dass nur wenige bereit waren, einen Flug über Montreal-Mirabel zu buchen. Die Passagierzahlen sanken. Seit 1997 fungiert Dorval (heute Montreal-Trudeau International Airport) wieder als Drehscheibe für internationale Strecken.
Der letzte Passagierflug, eine Air-Transat-Maschine nach London, startete 2004 von Montreal-Mirabel. Anschließend wurde der Flughafen zu einem Testgelände, einer Frachtroute und einem Drehort für Tom Hanks‘ Film „Terminal“. Pläne, Montreal-Mirabel in einen Themenpark umzuwandeln, wurden ebenso wie der Flughafen selbst aufgegeben. 2014 wurde das Passagierterminal abgerissen.
Der Flughafen von Nikosia wurde in den 1930ern gebaut und diente als Militärflugplatz, bevor er 1968 zum wichtigsten Verkehrsflughafen der Insel Zypern wurde und jährlich rund 800.000 Passagiere beförderte. Die hochmoderne Anlage mit Geschäften, Restaurants, Bars und luxuriösen Lounges war das wichtigste Drehkreuz der Fluggesellschaft Cyprus Airways.
Doch dann kamen die 1970er-Jahre und Nikosia samt Flughafen stand im Zentrum des Konflikts zwischen griechischen und türkischen Zyprioten. Im Juli 1974 marschierten türkische Streitkräfte ein und der Flughafen wurde während der Kämpfe beschädigt. Schließlich wurde er in die entmilitarisierte Zone eingegliedert und nach Ende der Kämpfe als Schutzgebiet der Vereinten Nationen (UNPA) und als UN-kontrollierte Pufferzone ausgewiesen.
Der Flughafen im Niemandsland wurde für die Öffentlichkeit geschlossen und fungiert seither als Hauptquartier der UN-Friedenstruppen in Zypern. Die verlassenen Terminals und Lounges haben sich auf fast unheimliche Weise kaum verändert, inklusive der lederbezogenen Sitze und Original-Beschilderung. Auf der Landebahn stehen sogar noch ein paar rostende Jets. Im September 2010 fand hier am Internationalen Tag des Friedens ein Konzert für Zypern statt. Die langfristige Zukunft des Flughafens ist hingegen weiter ungewiss.
Ellinikon – auch bekannt als Hellinikon – wurde 1938 erbaut und diente während des Zweiten Weltkriegs als Stützpunkt der Nazis. Gegen Ende des Krieges wurde er von der US Air Force übernommen. Auch Diplomaten, Promis und Sportler, darunter der Rennfahrer Porfirio Rubirosa (auf diesem Bild mit dem Team von Olympic Airways im Jahr 1965 zu sehen), starteten und landeten hier. In den 1990ern stieg der Flughafen zur Urlaubs-Drehscheibe auf und beförderte pro Jahr elf Millionen Passagiere.
2001 wurde der Airport geschlossen und gegen den größeren und moderneren Flughafen Athen-Eleftherios ersetzt. Dennoch geriet er alles andere als in Vergessenheit: 2004 wurden hier einige Bewerbe der Olympischen Spiele ausgetragen. Der nordwestliche Teil wurde für Feldhockey und Baseball genutzt, einer der Hangars für Fechten und Basketball.
Dazu diente der Flughafen als provisorisches Lager für Migranten. Pläne, ihn in einen Stadtpark umzuwandeln, wurden aufgrund der griechischen Finanzkrise auf Eis gelegt. Es gab auch Ideen, den Flughafen in ein luxuriöses Baderesort samt Geschäfts- und Restaurantkomplex umzuwandeln. Fürs erste bleibt der Airport aber schlicht ein verlassenes Relikt.
Austins erster Airport für die zivile Luftfahrt eröffnete 1928. Die Stadtbehörde hatte die in Kelly Field in San Antonio stationierte Armee im Vorfeld angewiesen, über die Region zu fliegen und einen geeigneten Ort zu finden. Das Gelände, stillgelegtes Ackerland nur wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt, wurde von der Pilotin Claire Chennault ausgewählt, die im Zweiten Weltkrieg bei der Freiwilligen-Fliegerstaffel „Flying Tigers“ Karriere machte. Der Flughafen ist nach einem im Dienst verstorbenen Stadtrat benannt, sein Design, insbesondere der Kontrollturm mit Stahlfachwerk, ausgezeichnet.
Sowohl American als auch United Airlines flogen von und nach Robert Mueller. Doch als Austins Popularität stieg und die Stadt zu einem Technologiezentrum avancierte, wurde der Flughafen zu klein. Das schnelle Wachstum der Stadt führte obendrein dazu, dass um den Flughafen herum neue Viertel und Wohngebiete entstanden. 1999 startete die letzte Maschine und der Robert Mueller Municipal Airport wurde offiziell durch den neuen moderneren Austin Bergstrom International Airport ersetzt. Dieser kann dank seiner Fläche von 16 Quadratkilometern wesentlich mehr Passagiere bedienen als sein Vorgänger (2,8 Quadratkilometer).
Der alte Flughafen ist dennoch bis heute Teil des Stadtgefüges. 2007 begann der Bau eines riesigen „urbanen Dorfes“ auf dem ehemaligen Flughafengelände, mit nachhaltigen Wohnungen, Büroflächen, Geschäften, Restaurants und Grünflächen. Der alte Kontrollturm bleibt ein ikonisches Wahrzeichen in der Nachbarschaft, der Hangar das Herzstück des heutigen Lake Park.
Als dieser Flughafen, auch als Gaza International Airport bekannt, Ende 1998 eröffnete, wohnte der damalige US-Präsident Bill Clinton der offiziellen Zeremonie bei. Der Airport war als ein wichtiges internationales Drehkreuz konzipiert, das die Stadt Rafah im Gazastreifen und die umliegenden Gebiete bediente. Gebaut wurde er mithilfe internationaler Finanzspritzen. In den ersten Jahren zählte der Flughafen rund 700.000 Passagiere.
Doch der Betrieb war nur von kurzer Dauer. Der 81 Millionen Euro teure Flughafen, zu Ehren des palästinensischen Führers Jassir Arafat benannt, wurde 2000 während der Al-Aqsa-Intifada (Zweiten Intifada), einem Aufstand der Palästinenser gegen Israel, durch Bombenangriffe schwer beschädigt. Nur wenige Wochen später rollten die Bulldozer an und die meisten Überreste wurden dem Erdboden gleichgemacht.
In den späten 2000ern schloss der Flughafen endgültig. Einst ein Symbol der palästinensischen Souveränität und Hoffnungsträger für eine friedliche Lösung des Nachbarschaftskonflikts, ist er nun völlig verlassen. Theoretisch fungiert der Flughafen Jassir Arafat bis heute als Sitz der palästinensischen Fluggesellschaft, doch diese verfügt derzeit über keine Maschinen. Vorschläge zum Wiederaufbau des Drehkreuzes, dessen VIP-Lounge mit goldenem Dach und bröckelnden Arkaden noch erhalten ist, wurden von Israel abgelehnt.
New Yorks erster städtischer Flughafen war ein schillerndes Luftfahrtzentrum, das sowohl Urlauber und Geschäftsleute transportierte als auch Zeuge einiger der wichtigsten Momente in der Fluggeschichte war. Floyd Bennett Field wurde im Mai 1931 eröffnet, nachdem Pilot Charles Lindbergh 1927 allein von New York nach Paris über den Atlantik geflogen war – er landete direkt außerhalb der Stadtgrenzen. Dieser Flughafen auf Baren Island korrigierte das Versehen und war für kommerzielle Flüge wie auch Privatjets im Einsatz, unter anderem hob hier Luftfahrtpionier Howard Hughes (im Bild) ab.
Rekordfliegerin Amelia Earhart war ebenso ein regelmäßiger Gast. Dazu veranstaltete man hier diverse Flug-Events, bevor Floyd Bennett Field während des Zweiten Weltkriegs an die US-Marine verkauft wurde. Der neue städtische Flughafen, LaGuardia, eröffnete 1939, Floyd Bennett Field mutierte 1946 zum Marineflugplatz. 1971 war seine Dienstzeit beendet.
Im Gegensatz zu anderen Airports auf dieser Liste ist der Flughafen jedoch bis heute nicht verlassen. Floyd Bennet Field ist inzwischen ein Erholungsgebiet mit Wiesen, Wattflächen und einem Yachthafen, das vom National Park Service betrieben wird. Der ursprüngliche Flugplatz ist in den Pak integriert, der an die Küste der Jamaica Bay im Marine-Park-Viertel von Brooklyn stößt. Der Kontrollturm und das Terminal wurden in ein Besucherzentrum mit ausgestellten Luftfahrt-Erinnerungsstücken umgewandelt.
Ciudad Real, auch als Don Quijote Airport bekannt, wurde 2008 als erster privater Flughafen Spaniens mit einer Kapazität von zehn Millionen Passagieren pro Jahr eröffnet. Der Bau kostete knapp 1,2 Millionen Euro. Dafür verfügte der Flughafen über ein beeindruckendes Besucherzentrum und eine vier Kilometer lange Start- und Landebahn, geeignet für alle modernen Verkehrsflugzeuge. Er sollte sowohl den Flughafen Madrid-Barajas entlasten, der aus allen Nähten platzte, als auch Passagiere mit dem Reiseziel Andalusien abfertigen.
Doch die Nachfrage war gering und so kam Ciudad Real nie wirklich in die Gänge. Erschwerend kam hinzu, dass der Flughafen mitten in der spanischen Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden Rezession gebaut wurde, auch seine Lage im Nirgendwo war nicht hilfreich. Ciudad Real gelang es nicht, genügend Fluggesellschaften anzuziehen, um rentabel zu werden. Nachdem die in Spanien ansässige Vueling Airlines ihre Flotte 2011 zurückgezogen hatte, stellte der Airport im darauffolgenden Sommer wegen Insolvenz den Betrieb ein.
Ciudad Real ist heute ein Geisterflughafen im Nirgendwo, riesiger Parkplatz und ein halbfertiger Gehweg zum Bahnhof inklusive. Letzterer war als Teil der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Madrid nach Sevilla vorgesehen, die allerdings nie fertiggestellt wurde. 2016 wurde Ciudad Real von Investoren der CR International Airport SL gekauft, die den Flughafen wiederbeleben wollten. Doch dann kam Corona und die Pläne waren erstmal vom Tisch. Aktuell ist der Flughafen eine Art Abstellplatz für alte Flugzeuge.
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Stapleton war von 1929 bis 1995 Denvers wichtigster Flughafen. Und nicht nur das: Er war einer der größten der Welt und beförderte schon 1960 mehr als 1,5 Millionen Passagiere pro Jahr. Stapleton war ein Drehkreuz für Fluggesellschaften wie Continental, jene texanische Fluglinie, die 2010 mit United Airlines fusionierte. Stapleton hatte sechs Start- und Landebahnen, fünf Terminals und rund 1.200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Flugpionierin Amelia Earhart landete hier im Juni 1931.
Dennoch erwies sich der Flughafen im Laufe der Jahre als zu klein für die pulsierende Metropole, in die sich Denver verwandelt hatte. Als das Passagieraufkommen immer mehr zunahm, konnte der Airport nicht mehr Schritt halten. Dass die Start- und Landebahnen extrem nahe beieinander langen, machte die Sache nicht einfacher. Die Flugsicherung musste immer wieder Starts und Landungen verschieben. 1995 stellte der Stapleton International Airport seinen Betrieb ein, die Maschinen wurden zum Denver International Airport umgeleitet. Dieser zeichnet sich durch sein zeltartiges Dach aus, das von Bergen umgeben ist.
Ein Sturm beschädigte 1997 große Teile von Stapleton und hinterließ Löcher in den Dächern. In der Folge wurden die meisten Gebäude abgerissen. Der alte Flugsicherungsturm ist jedoch bis heute erhalten und wurde in ein Restaurant, eine Bar und eine Bowlingbahn namens Punch Bowl Social umgewandelt. Das Gebäude liegt im Zentrum des mittlerweile hippen Wohnviertels Broadway.
Die Landung auf diesem Flughafen war ein bisschen wie Achterbahn fahren. Der einzige Unterschied war, dass die Maschinen zwischen Wolkenkratzern und Wohnblöcken hindurchsausten, bevor sie auf einer von Wasser umgebenen Landebahn landeten. Kai Tak International feierte 1925 als Hongkongs Hauptflughafen Eröffnung und hätte kaum zentraler liegen können, mitten im Herzen des Stadtviertels Kowloon. In seinen besten Zeiten passierten 30 Millionen Menschen pro Jahr den Airport.
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Die extrem zentrale Lage und hohe Passagierfrequenz führten letzten Endes zur Schließung des Flughafens. Kai Tak hatte nur eine Start- und Landebahn direkt neben dem Victoria Harbour, die mangelnde Infrastruktur erschwerte es zudem, mit der immer größeren Zahl der Passagiere zurande zu kommen. Die Luftverschmutzung durch den ständigen Flugverkehr hatte zudem für die direkten Anwohnerinnen und Anwohner negative Folgen. Umliegende Hügel und oft windige Bedingungen führten zu mehreren Unfällen. 1993 etwa schoss eine Boeing 747 von China Airlines während eines Taifuns über die Landebahn hinaus und stürzte in den Hafen. Der Flughafen wurde schließlich 1998 geschlossen und durch den wesentlich größeren Chek Lap Kok (auch einfach als Hong Kong International bekannt) ersetzt.
Unzählige Menschen pilgerten in den letzten Tagen vor der Schließung zum Flughafen, um Erinnerungsbilder zu schießen und ein letztes Mal die Flugzeuge am Himmel zu beobachten. Um freie Sicht zu haben, standen sie sogar auf den Dächern und Brücken. Kai Tak International wurde 2013 als Kreuzfahrtterminal wiedereröffnet. Ziel war es, ihn zur größten Drehscheibe der Region zu machen.
Berlins ehemals wichtigster internationaler Flughafen wurde auf einem Grundstück gebaut, das ursprünglich für Schrebergärten bestimmt war. Doch dann kam im Juni 1948 der sowjetische Führer Joseph Stalin und ordnete eine Blockade in Berlin an, die die alliierten Streitkräfte zum schnellen Handeln zwang. Die französische Besatzung im Bezirk Tegel ließ zügig eine 2.500 Meter lange Start- und Landebahn bauen, die für den Transport von Notvorräten genutzt werden konnte. Die erste Maschine erreichte bereits im November desselben Jahres den Flughafen. Tegel war Teil der Berliner Luftbrücke, die Lebensmittel und Kohle in die Stadt und Kinder in Sicherheit brachte – bis die Blockade im Mai 1949 endete.
Der Flughafen wurde daraufhin zum Berliner Stützpunkt der französischen Luftwaffe, bevor er in den 1950ern zum wichtigsten Drehkreuz der Stadt aufstieg. Simpler Grund: Die Start- und Landebahnen des nahe gelegenen Flughafens Tempelhof erwiesen sich als zu kurz. In seinen besten Zeiten zählte Berlin-Tegel jährlich rund 24 Millionen Passagiere. Doch der Flughafen mit seinem sechseckigen Terminalgebäude, das 1974 eröffnete, war nicht dafür ausgelegt, ein derart hohes Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Beschwerden über Platznot und schlechte Infrastruktur häuften sich in den darauffolgenden Jahrzehnten.
Am 8. November 2020 wurde Tegel endgültig geschlossen und durch den Flughafen Berlin Brandenburg ersetzt. Der neue Verkehrsknotenpunkt war bereits geplant worden, als 1989 die Berliner Mauer fiel, doch der Bau hatte erst 2006 begonnen. Die für 2011 geplante Eröffnung verzögerte sich um mehr als ein Jahrzehnt. Der neue Hauptstadt-Flughafen, eröffnet im Oktober 2020, ist schicker und glamouröser als Tegel, mit der neuesten Technik ausgestattet und mit einem Bahnhof, der ihn mit dem Stadtzentrum verbindet. Immer wieder heißt es, dass Tegel zu einem Hightech-Wirtschaftsstandort werden soll, die Terminals A und B sind als Technologiepark der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin angedacht.
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