Als der Historiker Grigory Kessel mithilfe von UV-Licht ein altes Exemplar des Matthäus-Evangeliums untersuchte, entdeckte er etwas Erstaunliches: eine neue Version von Matthäus 12,1, die im 6. Jahrhundert n. Chr. geschrieben, aber später entfernt wurde. Pergament war im frühen Mittelalter Mangelware, sodass ältere Textversionen oft von Schreibern ausradiert und überschrieben wurden. Auf dieser Abbildung des Manuskripts ist der jüngste und lesbare Text in georgischer Sprache zu sehen, während sich mit dem bloßen Auge auch eine schwache griechische Schrift darunter erkennen lässt. Unter dem Griechischen, das nur unter UV-Licht sichtbar ist, befindet sich jedoch der neu entdeckte Text in altsyrischer Sprache.
Kessel vermutet, dass der altsyrische Text aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. auf diesem Manuskript eine Kopie eines früheren altsyrischen Textes ist, der im 3. Jahrhundert n. Chr. geschrieben wurde. Die Bibelversionen in dieser Sprache wichen oft von den standardisierten altgriechischen Texten ab: In diesem Fall heißt es in der Bibel, dass Jesus am Sabbat durch die Getreidefelder ging und seine Jünger „hungrig wurden und anfingen, die Ähren zu pflücken und zu essen“. In diesem speziellen Manuskript heißt es jedoch, dass die Jünger Jesu „anfingen, die Ähren zu pflücken, sie in den Händen zu reiben und zu essen“.
Kessel glaubt, dass nur zwei bekannte Texte darauf hinweisen, dass die Jünger das Getreide zwischen ihren Händen rieben, aber es ist nicht klar, ob diese Handlung eine religiöse Bedeutung hatte. Das Originalmanuskript befindet sich heute im Vatikanischen Museum (im Bild). Überlebende altsyrische Übersetzungen der Evangelien sind selten – dies ist erst der vierte entzifferte Text, aber er bereichert unser Wissen über das frühe Christentum und hilft Historikern dabei, zusammenzusetzen, wie die Bibel standardisiert wurde.
Die Entdeckung ist nur eine von vielen erstaunlichen Funden in letzter Zeit. Lesen Sie jetzt mehr über einige wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse der vergangenen Monate...
Dieses gut erhaltene Skelett eines Seedrachen ist das größte und vollständigste Fossil seiner Art, das je in Großbritannien gefunden wurde. Die versteinerten Überreste eines Ichthyosauriers wurden bei einer routinemäßigen Leerung eines Stausees im Naturschutzgebiet Rutland Water Nature Reserve 2021 freigelegt, Anfang 2022 wurden dann die spektakulären Untersuchungsergebnisse präsentiert. Wissenschaftler vermuten sogar, dass das Skelett zu der Ichthyosaurier-Spezies „Temnodontosaurus trigonodon“ gehört. Das würde den Fund dieser prähistorischen Reptilienart einmalig für das Vereinigte Königreich machen.
Als im Januar 2022 der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Haʻapai im Pazifischen Ozean ausbrach, setzte er eine enorme Wasser- und Aschesäule frei. Monate später zeigten Untersuchungen, dass es sich um die größte jemals aufgezeichnete Eruption gehandelt hatte. Bilder der NASA machten deutlich, dass die massive Explosionswolke bis in die Mesosphäre – die mittlere der fünf Schichten der Erdatmosphäre – hoch reichte. Der Vulkanausbruch bedeckte weite Teile des Inselstaates Tonga mit Asche, und der ausgelöste Tsunami trieb Tausende von Menschen in die Flucht.
Im Londoner Stadtteil Kew befindet sich die botanische Gartenanlage Royal Botanic Gardens, in der auch die älteste Samenbank der Welt untergebracht ist. In den bedeutenden Gewächshäusern werden jedes Jahr Dutzende neuer Pflanzenarten entdeckt. Im Juli 2022 konnten die Forschenden allerdings ein besonders spannendes Ereignis bekanntgeben. Im dortigen Herbarium wuchs eine Riesenseerosenart heran, die als die größten der Welt gilt. Die Blätter der wärmeliebenden „Victoria boliviana“ können einen Durchmesser von bis zu 3,2 Metern erreichen. Die gigantische Tropenpflanze (im Bild) wurde im Seerosenhaus des Gartens aus Samen gezogen, die von bolivianischen Wissenschaftlern gespendet worden waren.
Diese im August 2022 gemachte Entdeckung in Marokko gibt einen ungefähren Einblick davon, was einst auf dem Grund unserer Ozeane schwamm. Das riesige Fossil, das als eine Kreuzung aus Komodowaran, Weißem Hai, Killerwal und T-Rex beschrieben werden kann, erhielt den Namen "Thalassotitan atrox", was so viel wie "schrecklicher Titan des Meeres" bedeutet. Die uralte Meeresechse lebte vor etwa 66 Millionen Jahren und konnte bis zwölf Meter lang werden. Das Entdeckerteam glaubt, dass die ungeheuerartige Kreatur die Knochen ihrer Beute wieder ausspuckte. Demnach könnten die versteinerten Überreste noch in der Nähe verstreut liegen.
Lange lagen sie vom Schlick bedeckt im Wasser des Paluxy River. Doch die diesjährige Dürre brachte im August die riesigen Dinosaurierspuren im ausgetrockneten Flussbett im texanischen Dinosaur Valley State Park zum Vorschein. Die Abdrücke sind etwa 113 Millionen Jahre alt und stammen vermutlich von einem Acrocanthosaurus – einem fünf Meter großen und sieben Tonnen schweren frühen Cousin des T-Rex. Außerdem fand man im Park Fußspuren eines Sauroposeidon, der bis zu 20 Meter groß und satte 44 Tonnen schwer werden konnte. Selbst für einen Park, der für seine Dinosaurierspuren berühmt ist, war dieser Fund etwas ganz Besonderes.
In der chinesischen Provinz Yunnan entdeckten Wissenschaftler kürzlich die Überreste eines frühen Gibbons. Ein Fund, der eine große Lücke bei den Aufzeichnungen von Fossilien schließt und ganz neue Erkenntnisse über die Evolution der Menschenaffen und damit der Menschheit liefern könnte. Laut einer im September 2022 veröffentlichten Studie sind Fossilien dieser Primatenfamilie äußerst selten, und die einzigen bisher entdeckten Gibbon-Fossilien stammen aus einer Zeit vor nur zwei bis drei Millionen Jahren. Das in China entdeckte Exemplar soll etwa sieben bis acht Millionen Jahre alt sein.
Es passiert nicht oft, aber manchmal gelingt es Forschenden, neue Säugetierarten zu entdecken. So auch im Atlantischen Regenwald in Brasilien. Lange hatte man in der Wissenschaft geglaubt, dass der dortige Dschungel von nur einer Art von Kragenfaultieren bewohnt sei. Genetische und physikalische Analysen im Jahr 2022 ergaben allerdings, dass es zwei gibt: das nördliche Kragenfaultier (Bradypus torquatus) und das südliche Kragenfaultier (Bradypus crinitus). Die wegen ihrer Erscheinung auch Kokosnusskopf genannte Art gehört nunmehr zur Familie der Bradypus crinitus.
Vor etwa 66 Millionen Jahren schlug ein riesiger Asteroid auf der Erde ein. Er führte zum Aussterben der Dinosaurier. Wie eine aktuelle Studie jetzt zeigt, löste der gewaltige Einschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan (im Bild) auch einen gewaltigen Tsunami mit kilometerhohen Wellen aus. Die im Oktober 2022 veröffentlichte Studie enthält die erste Computersimulation des Chicxulub-Tsunamis, der stark genug gewesen sein soll, um Sedimente im Ozeanbecken eine halbe Welt entfernt aufzuwirbeln.
Die internationale Fachzeitschrift „Global Change Biology“ veröffentlichte im Oktober 2022 eine neue Studie, laut derer urzeitliches Leben auf der Erde möglicherweise früher entstand, als uns die ältesten gefundenen Nachweise vermuten lassen. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft entwickelte sich Leben auf der Erde vor rund 572 bis 602 Millionen Jahren nach einer großen Eiszeit. Neueste Forschungsergebnisse unter Verwendung der Molekularbiologie deuten jedoch darauf hin, dass diese Entwicklung bereits bis zu 850 Millionen Jahre zurückliegen könnte. Sollte sich das bewahrheiten, könnten schon Tiere in lebensfeindlichen Zeiten gelebt haben, als der Planet noch mit Eis bedeckt war.
Zu den auffälligsten Arten, die Forschende 2022 dokumentierten, gehört dieser schöne regenbogenfarbene Fisch. Die Wissenschaft gab ihm den Namen "Cirrhilabrus finifenmaa". Die maledivische Spezies hält sich meist in der sogenannten mesophotischen Zone des Indischen Ozeans auf, also in Tiefen zwischen zwischen 40 und 70 Metern. Das Besondere an diesem umgangssprachlich genannten Rosen-Schmuck-Lippfisch ist, dass er im Laufe seines Lebens das Geschlecht und die Farbe wechselt. So werden die fingerlangen Lippfische als Weibchen geboren und sterben als Männchen. Die Veränderung des Aussehens brachte ihm den Spitznahmen Regenbogenfisch ein.
Jahrzehntelang konnte sich die Wissenschaft auf diese kreisrunden Kahlstellen im Grasland der Namibwüste keinen Reim machen. Jetzt scheinen Forschende auf die Spur des Rätsels gekommen zu sein. Laut neuesten Erkenntnissen der Universität Göttingen sind die umliegenden Gräser verantwortlich für die vegetationslosen Lücken. Sie saugen das Wasser aus dem Inneren der Kreise so stark auf, dass die Gräser dort absterben und so die auffällige Landschaftsformation entsteht. Die bisherige Annahme, dass Termiten die Verursacher seien, kann also ad acta gelegt werden.
Eigentlich waren die Männer auf der Suche nach Gold. Sie machten aber eine wissenschaftliche Entdeckung mit weitreichenden Folgen. Im tiefen Permafrost des kanadischen Yukon-Gebiets vergraben lag dieses auffallend gut erhaltene Wollhaarmammut-Jungtier aus der letzten Eiszeit. Mit seiner perfekten Haut, Zehennägeln und Haaren ist es das am vollständigsten erhaltene mumifizierte Wollhaarmammut, das je in Nordamerika gefunden wurde. Und das bislang zweite überhaut.
Zu den elektrisierenden wissenschaftlichen Forschungsergebnissen des Jahres 2022 gehört diese Studie der Universität Bristol an Honigbienen. Das Forschungsteam nahm Messungen an den ausschwärmenden Insekten vor und stellte fest, dass sie die atmosphärische Elektrizität beeinflussen können. Und je dichter der Bienenschwarm, desto stärker die von ihm erzeugten elektrischen Felder. Ein Schwarm von Wüstenheuschrecken hätte sogar das Potenzial Energie zu entwickeln, die mit der einer Gewitterwolke verglichen werden könnte, so die Wissenschaft.
Unter dem antarktischen Eisschild fließt ein Fluss, der mit 460 Kilometern etwa so lang wie die Weser (452 km) ist. Das gaben Forschende in einer im November 2022 veröffentlichten Studie bekannt. Sie entdeckten den Strom anhand spezieller Radaraufnahmen aus der Luft, die im Zuge von Landschaftskartierungen gemacht wurden. Wie Glaziologinnen und Glaziologen vermuten, könnte der Fluss die Schmelze der dortigen Eismassen von unten her beschleunigen und den Meeresspiegel weltweit um mehr als vier Meter ansteigen lassen.
In Zusammenarbeit mit Tigerhaien ist es Forschenden gelungen, das größte Seegrasgebiet der Welt zu orten. Zu diesem Zwecke wurden den ungewöhnlichen Teammitgliedern Kameras angeschnallt, die in den Gewässern um den Bahamas herum den Meeresboden filmten. So konnten die Wissenschaftler*innen wichtige Daten über das gigantische Ökosystem sammeln und nachweisen, dass der karibische Meeresboden von einem rund 92.000 Quadratkilometer großen Seegraswald bedeckt ist.
Bei dieser Forschungsarbeit geht es nicht um eine Entdeckung auf Erden, sondern um die Existenz einer bisher unbekannten "Supererde“. Diese Exoplaneten scheinen wie die Erde im Wesentlichen Gesteinsplaneten zu sein, sind aber mindestens doppelt so groß wie unser Planet, und manche von ihnen liegen in der habitablen Zone ihrer Sonne. Der „TOI-1075 b“ ist nicht bewohnbar, da seine Temperatur bei schätzungsweise 1.050 Grad liegt und seine Oberfläche aus geschmolzener Lava bestehen könnte. Aber mit der zehnfachen Größe der Erde gehört „TOI-1075 b“ zu den größten jemals entdeckten Supererden und könnte den Wissenschaftlern wichtige Informationen darüber liefern, wie Planeten entstehen.
In der Devon-Periode vor über 370 Millionen Jahren gab es mehrere Massenaussterben, bei denen etwa 70 Prozent des Lebens auf der Erde ausgelöscht wurde. Laut einer neuen Forschungsarbeit könnten diese tödlichen Ereignisse von Baumwurzeln ausgelöst worden sein. Die Autoren der Studie vermuten, dass die Entwicklung der Baumwurzeln die Ozeane mit überschüssigen Nährstoffen geflutet haben, was zu einem massiven Algenwachstum führte. Die zerstörerischen Blüten verbrauchten den Sauerstoffgehalt des Wassers und lösten so ein Massenaussterben aus.
„Möge dieser Stoßzahn die Läuse in Haar und Bart ausrotten“ – wer diesen Satz vor rund 1700 v. Chr. in diesen Kamm geritzt hat, muss wohl ziemlich unter den ekeligen Parasiten gelitten haben. Das uralte Stück aus Elfenbein und mit 14 feinen Zähnen war bereits 2017 im Süden Israels ausgegraben worden. Die Inschrift wurde aber erst bei der Nachbearbeitung entdeckt und ist der erste ganze Satz in kanaanitischer Schrift – dem frühesten bekannten Alphabet –, der je gefunden wurde. Laut dem Archäologen Josef Garfinkel von der Hebräischen Universität Jerusalem ist die Entdeckung ein „Meilenstein in der Geschichte der menschlichen Fähigkeiten“.
Alle, die im Geschichtsunterricht aufgepasst haben, kennen den Vorgang der Mumifizierung. Jenem Verfahren, mit dem die alten Ägypter die organfreien und in Salz getrockneten Leichname der Toten einbalsamierten und in Leinentücher einwickelten. Lange ging man davon aus, dass die sterblichen Überreste so für die Ewigkeit haltbar gemacht werden sollten. Die Ausstellung „Golden Mummies of Egypt“, die ab dem 18. Februar 2023 im Manchester Museum öffnet, zeigt nun die neuesten Ergebnisse in der Mumienforschung. Demnach diente die Mumifizierung tatsächlich dazu, Leichen in eine von den Göttern akzeptierte Form zu bringen, um die Verstorbenen in Richtung Göttlichkeit zu lenken.
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Etwa 71 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Aber wo liegt eigentlich der Ursprung unserer Ozeane? Die Antwort auf diese Frage könnte in einem Meteoriten liegen, der im vergangenen Jahr in einem Vorgarten im englischen Städtchen Winchcombe landete. Laut einer neuen in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlichten Studie enthielt der kosmische Gesteinsbrocken Wasser, das dem irdischen Wasser ähnelte. Und das deutet darauf hin, dass Meteoriteneinschläge aus dem All Wasser auf die Erde brachten.
Huaca Pintada – so heißt diese prächtige, 30 Meter lange Wandbemalung aus dem 9. Jahrhundert, die seit 1916 als verschollen galt. Damals sollen Räuber das Fresco aus vorkolumbianischer Zeit zerstört haben, weil ihnen die Plünderung ihres Fundes untersagt worden war. Nun entdeckte ein Schweizer Doktorand bei Ausgrabungen an der vergessenen Stätte das spektakuläre Wandbild, das von lokalen Wissenschaftlern als „der wichtigste Fund der vergangenen Jahre“ bezeichnet wurde.
Der Beutelwolf – auch Tasmanischer Tiger genannt – überlebte die quartäre Aussterbewelle der letzten Kaltzeit auf dem australischen Kontinent. Das wolfsartige Beuteltier mit tigerähnlichen Streifen wurde durch Jagd, Lebensraumverlust und Krankheiten schließlich doch ausgerottet. „Benjamin“ war der letzte seiner Art und starb 1936 im mittlerweile geschlossenen Beaumaris Zoo von Hobart in Tasmanien an den Folgen einer Überdosis – nur 59 Tage nachdem die Art viel zu spät unter gesetzlichen Schutz gestellt worden war. Seine sterblichen Überreste galten lange Zeit als verschollen. Nach jahrzehntelanger erfolgloser Suche tauchte das präparierte Tier nun auf wundersame Weise wieder in einem Tresor des Tasmanischen Museums und der Kunstgalerie auf. Das Verschwinden war offenbar auf einen Verwaltungsfehler zurückzuführen.
Der älteste bekannte Dinosaurier, der je in Afrika entdeckt wurde, hat seit September 2022 auch einen Namen. "Mbiresaurus raathi" wurde das Skelett getauft, das auffallend intakt war, als Forschende es im Sambesi-Tal in Simbabwe im Laufe von zwei Ausgrabungen in 2017 und 2019 fanden. Der prähistorische Dinosaurier lebte vor etwa 230 Millionen Jahren auf der Erde und war eine Art Sauropode – eine pflanzenfressende Untergruppe, die bis zu 120 Tonnen schwer werden konnte.
2019 musste die Welt mit Schrecken verfolgen, wie die Notre-Dame – ein Wahrzeichen von Paris und ganz Frankreichs – durch einen Brand schwer beschädigt wurde. Doch inmitten der Glut machten Archäologen eine bemerkenswerte Entdeckung: zwei mysteriöse Särge, die vor Jahrhunderten unter der Kathedrale vergraben worden waren. Nun sind die Sarkophage geöffnet und die menschlichen Überreste darin identifiziert worden. Dabei handelte es sich zum einen um einen Geistlichen aus dem 17. Jahrhundert, Antoine de la Porte, der Gemälde in Auftrag gab, die sich heute im Louvre befinden. Er starb am Weihnachtsabend 1710 im Alter von 83 Jahren. Im zweiten Sarg lag ein junger Reiter, genannt "Le Cavalier" begraben, der Anzeichen von Krankheit und Verletzungen aufwies. Den Forschenden gibt er ansonsten aber Rätsel auf.
Experten, die vor kurzem die Überreste eines 100 Millionen Jahre alten Reptils exhumiert haben, bezeichnen ihren Fund als den "Rosetta-Stein der Meerespaläontologie". Zum ersten Mal wurden sowohl der Kopf als auch der dazugehörige Körper des langhalsigen Plesiosauriers (eine Art ausgestorbener Meeresreptilien, die zur Zeit der Dinosaurier lebte) in einer abgelegenen Region im australischen Bundesstaat Queensland entdeckt. Experten zufolge könnte die Entdeckung der Schlüssel zu wertvollen Informationen über die Kreidezeit Australiens sein.
Ägypten – die Heimat der Pyramiden von Gizeh – ist ein fruchtbarer Boden für Archäologen. Immer wieder stoßen Experten auf faszinierende Relikte, die Wunder der antiken Welt offenbaren. Eine der neuesten Entdeckungen ist eine Reihe von 4.300 Jahre alten Gräbern in Sakkara, ungefähr 32 Kilometer südlich von Kairo. Die Funde stammen aus der fünften und sechsten Dynastie des Alten Reiches und umfassen auch geschnitzte Statuen sowie eine mit Blattgold überzogene Mumie.
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Jüngste Daten der NASA-Raumsonde Magellan haben einen aktiven Vulkan auf der Oberfläche der Venus enthüllt. Bisher hatte man angenommen, dass dieser Planet geologisch leblos sei. Die Bilder zeigten, wie der Vulkan plötzlich zusammenbrach und die Größe seiner Caldera beträchtlich zunahm. Nach Ansicht von Experten beweist diese geologische Aktivität, dass die Venus kein sterbender Planet ist und dass der Ausbruch neues Gestein zutage gefördert hat. Dieses könnte den Wissenschaftlern bei der Erforschung des Venusinneren helfen.
Anfang 2023 wurde in Australien eine neue riesige Art der Goldenen Falltürspinne entdeckt, die sich in den Wäldern von Zentral-Queensland versteckt. Der Name der Spinne, Euoplos dignitas (was im Lateinischen „Würde“ oder „Größe“ bedeutet) spiegelt ihre Größe wider – die Weibchen, die größer als die Männchen sind, können bis zu fünf Zentimeter Körperlänge erreichen. Die seltene Spinne, die bis zu 20 Jahre alt werden kann und mit ihren Reißzähnen ein (nicht tödliches) Gift versprüht, ist nur im Brigalow Belt in Zentral-Queensland zu finden. Da das Waldgebiet in den letzten 150 Jahren durch die Erschließung und Abholzung durch den Menschen beeinträchtigt wurde, ist diese neue Spinnenart leider bereits vom Aussterben bedroht.
Entdecken Sie jetzt: Diese rätselhaften Naturphänomene sind bis heute ungelöst