Manche Tiere sind zu Recht oder zu Unrecht furchterregend, wie zum Beispiel Haie, Tiger und Schlangen. Doch dann gibt es da noch die süßen und harmlos aussehenden Kreaturen, die ein tödliches Geheimnis bergen: Wer ihnen zu nahe kommt, für den könnte das Spiel vorbei sein. Denn ihr Kiefer kann Knochen zermalmen, sie haben tödliches Gift oder aber überlisten ihren Gegner unglaublich hinterhältig. Von hochgiftigen Fröschen bis hin zu flauschigen Baumbewohnern, das sind die gefährlichsten Tiere der Welt.
Der Steppenbüffel wirkt mit seinen bis zu 835 Kilogramm an sich schon ziemlich einschüchternd, und dann kommen da noch die Hörner zu beiden Seiten des Kopfes hinzu. Tatsächlich ist der im südlichen Afrika lebende Savannenbewohner jedoch von Natur aus ein friedlicher Pflanzenfresser – es sei denn, er wird gestört. Jäger nennen ihn auch den „Schwarzen Tod“, da der Büffel dafür bekannt ist, insbesondere zum Schutz seines Kalbes mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern seinem Gegner entgegen zu stürmen. Schätzungen zufolge sterben bei Büffelangriffen jedes Jahr rund 200 Menschen.
Dieser kleine Hüpfer sieht zwar unscheinbar aus, zählt aber, wie seine leuchtend gelbe bis gelbgrüne Farbe signalisiert, zu den tödlichsten aller Amphibien. Und mehr noch: Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch gehört vermutlich sogar zu den giftigsten Tieren überhaupt. Die Froschart, die im kolumbianischen Regenwald zu Hause ist, wird nicht größer als etwa fünf Zentimeter, hat aber genug Gift, um zehn Menschen auf einmal zu töten. Die indigenen Emberá verwendeten das Gift für ihre Jagdpfeile, was dem Frosch seinen Namen gab.
Die meisten der mehr als 50 Arten von Würfelquallen sind relativ harmlos, einige der hübsch schimmernden Kreaturen jedoch sind schwimmende Todesfallen. Jeder Tentakel enthält zahlreiche Giftpfeile. Die wenigen tödlichen Arten kommen vor allem im Indopazifik und vor Nordaustralien vor – die australische Würfelqualle ist der tödlichste aller Meeresbewohner. Diejenigen (der Mensch eingeschlossen), die das Pech haben, getroffen zu werden, können innerhalb von Minuten gelähmt sein, einen Herzstillstand erleiden oder sogar sterben.
Flusspferde sind wirklich hungrig, pro Tag knabbern sie rund 40 Kilogramm Gras und erreichen dabei ein Gewicht von bis zu vier Tonnen. Trotz ihres niedlichen und fast komischen Aussehens verteidigen die Bewohner Subsahara-Afrikas ihr Revier aggressiv. Obwohl Flusspferde die meiste Zeit des Tages damit verbringen, sich im Wasser zu suhlen, können sie es an Land mit der Geschwindigkeit eines Menschen aufnehmen. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr zwischen 500 und 3.000 Menschen von Flusspferden getötet werden.
Muränen können dem Menschen am gefährlichsten werden, wenn sie bereits tot sind. In einigen Teilen der Welt wird der aalartige Fisch gegessen, sein Fleisch aber kann giftig oder sogar tödlich sein, wenn es nicht richtig zubereitet wird. Aber auch lebendige Muränen sind furchterregend, haben sie doch zwei kräftige Kiefer und rasiermesserscharfe Zähne. Sie lauern größtenteils in Riffen tropischer und subtropischer Meere, fangen ihre Beute (normalerweise Fische) mit ihrem Primärkiefer und ziehen sie dann mit dem zweiten Kiefer in Richtung Magen.
Die Sandrasselotter ist zwar nicht die giftigste Schlange – diese Auszeichnung geht an den Inlandtaipan in Australien –, doch gehört die Viper zu den aggressivsten und tödlichsten für den Menschen. In Indien, Pakistan, Sri Lanka, Teilen Afrikas im Nahen Osten zu finden, lebt die Otter oft in der Nähe von Siedlungen und schlägt mit erschreckender Geschwindigkeit zu. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr rund 5.000 Menschen durch den Biss einer Sandrasselotter getötet – die höchste Todesrate bei allen Schlangenbissen.
Der Kugelfisch kommt weltweit in tropischen Meeren vor und gilt nach dem Schrecklichen Pfeilgiftfrosch als das zweitgiftigste Wirbeltier. Wird er von einem Räuber bedroht, bläht er sich auf, indem er schnell eine große Menge Wasser oder Luft aufnimmt. Vermutlich hat der Kugelfisch diese Schutztechnik entwickelt, da er nur sehr langsam schwimmt. Wenn er gefangen wird, setzt er genug Terodotoxin frei (ein tödliches Gift, das bis zu 1.200-mal giftiger als Zyanid ist), um damit 30 Menschen töten zu können. Ein Gegengift ist nicht bekannt. Die meisten Menschen sterben jedoch beim Verzehr, da das Fleisch giftig ist, wenn es nicht richtig zubereitet wird.
Bis zu 40 Skorpionarten sind in der Lage, den Menschen zu töten, doch der Gelbe Mittelmeerskorpion ist einer der giftigsten von allen. Die Art kommt vor allem in den Wüsten Nordafrikas, der Türkei und der Arabischen Halbinsel vor. Das Spinnentier, das acht Beine und zwei Körper hat, lähmt seinen Gegner mit kleinen Giftstößen aus dem Stachel.
Wer sich mit der Schwarzen Mamba befasst, wird seine Angst vor Schlangen sicherlich nicht überwinden. Das Reptil, das in den Savannen und Hügeln im östlichen und südlichen Afrika vorkommt, ist mit einer Länge von bis zu 4,30 Metern die längste Giftschlange des Kontinents. Noch erschreckender ist allerdings, dass Mambas zu den schnellsten Schlangen der Welt gehören, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Stundenkilometern. Benannt nach ihrem dunklen Rachen, ist die Schwarze Mamba von Natur aus zurückhaltend, schlägt aber bei Bedrohung zu. Ein Biss ist normalerweise innerhalb von 20 Minuten tödlich.
Die Königskobra ist mit 5,50 Metern die längste Giftschlange der Welt und zählt auch zu den giftigsten. Sie hat die für uns sehr beängstigende Fähigkeit, sich bis auf die Größe eines Menschen aufzurichten. Ihre ausgestellte „Kapuze“ und ihr lautes Zischen wirken ebenfalls einschüchternd. Ein Tropfen des Gifts der in Indiens Regenwäldern vorkommenden Kobra reicht aus, um einen Elefanten oder 20 Menschen zu töten.
Der Elefant gilt als ein sanfter Riese, was er auch ist, wenn er in Ruhe gelassen und aus der Ferne betrachtet wird. Aber Schwächlinge sind Elefanten nicht. Werden sie oder ihr Kalb bedroht, können sich Elefanten wehren. Problematisch zunehmend Konflikte mit Bauern, da der Lebensraum des Elefanten immer mehr eingeschränkt wird. Laut dem WWF werden in Indien jedes Jahr mehr als 100 Menschen von Elefanten getötet. Als größtes Landsäugetier – der afrikanische Elefant wird bis zu sieben Tonnen schwer – geht die Gefahr vor allem von seinem Gewicht aus.
Wenn sie sich bedroht fühlen, spritzen die meisten Tintenfische ihrem Gegner Tinte entgegen. Aber dieser hübsch aussehende Krake, der ungefähr die Größe eines Bleistifts hat, stößt etwas Gefährlicheres aus: Gift. Dieses reicht sogar aus, um innerhalb von Minuten bis zu 26 Menschen zu töten. Benannt ist die Oktopusart, die in den Riffen des Pazifiks beheimatet ist, nach ihren blauen Ringen, die sich bei Bedrohung intensivieren. Menschliche Todesfälle sind zwar selten, seit den 1960er-Jahren wurden keine mehr gemeldet, aber trotzdem sollte man dem Kraken auf keinen Fall zu nahe kommen.
Die männliche Trichternetzspinne zählt zu den giftigsten Spinnen der Welt. Nur ein Biss kann einen Erwachsenen innerhalb einer halben Stunde töten. Die Art kommt in Ost- und Südaustralien sowie auf Tasmanien vor, normalerweise in Spalten, manchmal aber auch in Schuhen. Ihr Netz, das die Form eines Trichters hat, baut die Spinne in geschützten Ecken. Bis zu 40 Menschen werden jedes Jahr gebissen, allerdings sind nur 13 Todesfälle bekannt. Seit der Verbreitung eines Gegengifts im Jahr 1981 hat es keinen einzigen mehr gegeben.
Löwen schlafen bis zu 20 Stunden am Tag – schließlich strengt die Beutejagd und Abwehr von Herausforderern ziemlich an. Fast alle wilden Löwen leben in Afrika südlich der Sahara, eine kleine Population gibt es darüber hinaus in Westindien. Obwohl der Mensch nicht ihre natürliche Beute ist, sind Löwen jedes Jahr für schätzungsweise etwa 200 menschliche Todesfälle verantwortlich. Die Zahl variiert allerdings stark (2018 waren es der Statistik zufolge 22). Es wird angenommen, dass die meisten Angriffe von kranken männlichen Löwen ausgehen, die auf der Suche nach einer einfachen Beute sind. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern können sie einen Menschen schnell einholen.
Krokodile töten jedes Jahr etwa 1.000 Menschen und Nilkrokodile – die hauptsächlich in Ägypten zu finden sind – sind am gefährlichsten: Schätzungen zufolge töten sie jedes Jahr rund 200 Menschen mit ihren scharfen Zähnen. Gezielt auf die Jagd nach dem Menschen gehen sie aber nicht – für ein im Fluss lauerndes Krokodil ist so ziemlich jedes Stück Fleisch Freiwild, vom Fisch bis zum Zebra. Und nur wenige haben eine Chance. Die Reptilien wiegen bis zu 750 Kilogramm und können mit einer Kraft zubeißen, die mit dem Kiefer eines Tyrannosaurus mithalten kann.
Alligatorenangriffe auf Menschen sind relativ selten, wobei Statistiken aus Florida zeigen, dass es zwischen 1948 und 2019 insgesamt 413 Angriffe mit 25 Todesfällen gab. Die im Südosten der USA lebende Alligatorenart ist im Vergleich zu Krokodilen eher schüchtern gegenüber dem Menschen – und wählerischer bei der Beutewahl. Dennoch kann ihr kräftiger Kiefer dem Menschen ernsthaften Schaden zufügen.
Kein Wunder, dass der Weiße Haie fast überall gefürchtet wird. Mit einer Länge von bis zu sechs Metern und einem Gewicht von über zwei Tonnen ist er der größte Raubfisch der Welt. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 24 Stundenkilometern kann er torpedoartig durchs Wasser schießen. Oh, und er hat bis zu 30 rasiermesserscharfe Zähne, mit denen er seine Beute fängt. Allerdings ist der Weiße Hai nicht so mörderisch, wie der gleichnamige Film von Steven Spielberg vermuten lässt: 2020 starben zehn Menschen bei einem Haiangriff, im Jahresdurchschnitt sind es vier.
Diese hübschen Meeresbewohner haben einen nadelartigen Zahn, mit dem sie Gift in ihre Beute spritzen. Mit dieser brutalen Technik lähmt die Kegelschnecke ihr Opfer, meistens Würmer oder Fische. Die Landkarten-Kegelschnecke ist dabei stark genug, um einen Menschen innerhalb kürzester Zeit zu töten. Sie kommt in der Karibik, auf Hawaii, in Florida und Indonesien vor.
Diese elegante und unglaublich starke Großkatze wird in der Populärkultur häufig verunglimpft, dabei ist sie für den Menschen tatsächlich weniger tödlich als beispielsweise ein Elefant oder Flusspferd. Die überwiegende Mehrheit der 3.900 in freier Wildbahn verbliebenen Tiger (die meisten in Indien) meiden den Menschen vollständig. Aber Angriffe kommen vor, insbesondere in Gebieten, in denen Menschen in den Lebensraum des Tigers eingegriffen haben. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr zwischen 40 und 50 Menschen durch einen Tigerangriff.
Berichten zufolge sterben in den USA jedes Jahr etwa 30 Menschen an den Folgen von Ameisenbissen, wobei Feuerameisen – versehentlich aus Südamerika eingeschleppt – die tödlichste Art sind. Die bräunlich-roten Insekten sind besonders aggressiv und greifen den Menschen eher an als andere Ameisenarten. Ihr Biss kann juckende bis schmerzhafte rote Hautstriemen verursachen und in schweren Fällen zu einer tödlichen anaphylaktischen Reaktion führen.
Hornissen sind im Grunde genommen riesige Wespen, zumindest vom Aussehen her, was sie erschreckend genug macht. Die meisten Arten meiden den Menschen und sind nicht aggressiv, aber das ist bei der asiatischen Riesenhornisse nicht der Fall. Sie ist ungefähr so groß wie ein durchschnittlicher menschlicher Daumen und verteidigt ihre Kolonie entschieden. Fühlt sie sich bedroht, sticht sie zu, was sich wie eine glühend heiße Nadel anfühlen und tagelang schmerzen soll. Eine Hornisse hat genug Gift, um zehn Mäuse zu töten. Mehrere Stiche auf einmal können auch für den Menschen tödlich sein, unabhängig von einer Allergie. In Japan werden den Insekten jedes Jahr zwischen 30 bis 50 Todesfälle zugeschrieben.
Der giftigste Fisch der Welt (den wir kennen) ist erschreckenderweise auch ein Experte der Tarnung. Der Barschartige findet sich zwischen dem Roten Meer und dem australischen Great Barrier Reef. Er lauert auf dem Meeresgrund, wo er optisch fast vollständig mit Sand und Felsen verschmilzt und seine Beute aus dem Hinterhalt überfällt. Zwar jagt er keine Menschen, wer aber aus Versehen auf ihn tritt, schwebt in Gefahr. Sein Gift befindet sich in den Stacheln der Rückenflosse und kann innerhalb einer Stunde zum Tod führen, wenn kein Gegengift verabreicht wird.
Der Komodowaran, der auf den Kleinen Sundainseln von Indonesien lebt, wird bis zu drei Meter lang, wiegt etwa 150 Kilogramm und ist ein furchtloses Raubtier. Seine Beute beißt er mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen, wobei ein starkes Gift freigesetzt wird, das einen Schock verursacht und sein Opfer verbluten lässt. Die Riesenechse lauert ihrem Opfer auf und wartet geduldig, bis das Gift wirkt. Laut dem Komodo-Nationalpark wurden seit 1974 fünf Menschen von den Reptilien getötet.
Der Honigdachs hat einen ziemlich furchtlosen Ruf als eines der aggressivsten Tiere entwickelt, den er auch weitgehend verdient hat. Das auch Ratel genannte maderartige Raubtier lebt in Subsahara-Afrika, Saudi-Arabien, dem Iran und Westasien, wo es sich von Honig und Bienenlarven ernährt. Doch scheut sich der Honigdachs auch nicht davor, wesentlich größere Tiere anzugreifen. Die rasiermesserscharfen Zähne und langen Krallen, gepaart mit dem muskulösen Körperbau, sind äußerst wirkungsvolle Verteidigungswaffen.
Der Plumploris zählt wohl zu den süßesten Kreaturen der Welt, birgt allerdings ein gefährliches Geheimnis. Die seltenen Säugetiere, die in den Regenwäldern Südostasiens leben, sind die einzigen giftigen Primaten der Welt. Wenn sie sich bedroht fühlen, produziert eine Drüse am Arm ein Sekret, das in Verbindung mit Speichel zu Gift wird. Beim Menschen kann eine Berührung eine anaphylaktische Reaktion auslösen und sogar zum Tod führen. Der Plumploris ist heute durch den Verlust seines Lebensraums bedroht. Zudem wird er für den illegalen Medikamenten- und Haustierhandel gejagt.
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